Internationale Politik Geht die EU vor die Hunde?

JuergenS
JuergenS
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Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von JuergenS
Finanzkrise, Griechenland-Desaster, diese großen Themen hat man mit Hängen und Würgen einigermaßen hinbekommen. Nun auch noch das sich öffnende Scheunentor für Flüchtlinge. Die einen halten es zu, die anderen reissen es auf.

Lasst mal alle Querverweise zu Texten sowie links im Netz weg, und lasst nur euer Gefühl trommeln.

Hält die EU dieses Thema aus oder zerreisst es sie?

Wird nun die Tatsache, dass es wenigstens eine europäische Währung gibt, zum Rettungsanker für "gleiche Interessen".

Die Währung als Hilfsmittel der Rettung der EU?

Gefragt sind hier eigene Überlegungen, Gefühle, auch vor dem Hintergrund einer Religionsvielfalt, einer Mentalitätsvielfalt, die anzuknüpfen scheint an alte WEltreiche wie dem der Römer, der Chinesen, der Perser, des heiligen römischen Reichs.

Meine spontane Meinung: der Euro wird zum Disziplinierungs-Faktor für die europäischen Staaten.(?)
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf JuergenS vom 05.09.2015, 14:56:54
ingo
ingo
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von ingo
als Antwort auf JuergenS vom 05.09.2015, 14:56:54
Ich glaube, dass die Brüche, die gerade entstanden sind und entstehen, auf lange Zeit nicht mehr zu kitten sind. Jedes Land, teils kleine Allianzen, zieht politisch in eine andere Richtung. Dann gibt es noch die Länder, die sich weitgehend bedeckt halten und erwartungsfroh darauf warten, dass ein paar wenige Länder mit erlösenden Ideen kommen; und das war's. Bei manchen Problemen fällt mir noch der Satz ein "Wer sich zuerst bewegt, hat verloren." Auch keine Perspektive. Wie fragil die Lage ist kann man an Griechenland erkennen. Wenn die Neuwahlen total in die Hose gehen und Griechenland sich nicht mehr an Vereinbarungen hält, wird es eine Erschütterung geben, die, parallel zu den Flüchtlingsproblemen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen wird. Mein Fazit: Europa braucht ein Wunder.

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Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 05.09.2015, 14:56:54
Um es ausschließlich mit meinen Worten zu schildern, würde ich sagen es wird eng und ob der Euro das Allheilmittel werden wird wage ich zu bezweifeln. Von derzeit 28 Mitgliedstaaten haben nur 19 den Euro und fast bin ich geneigt zu sagen, Gott sei Dank. Den Euro in arme Länder zu bringen, würde ich für maßlos halten und dabei drücke ich mich moderat aus. In Spanien leben viele Völker mit- bzw. nebeneinander. Den Spanier stört das öffentlich nicht, wenn dann wird nur untereinander geschimpft, aber in Spanien ist die Konstellation anders. Es ist kein Sozialstaat und demzufolge muss jeder sehen wo er bleibt. Es macht keinen Unterschied ob der Bettler vor den Türen von Lidl und Co. ein Indio, ein Schwarzer oder ein Weißer ist, hier sind sie alle gleich bedauernswert. Und bunter ist die Gesellschaft deswegen nicht, da jede Volksgruppe für sich bleibt.
Ob die EU zerfallen könnte, daran glaube ich nicht so recht, aber es wird eine enorme Herausforderung werden. Ich bin auch überhaupt nicht überzeugt ob sich die Religionen mischen werden.
Ich scheine zum Zweifler zu werden, obwohl ich doch eher optimistisch veranlagt bin.
Bruny
JuergenS
JuergenS
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Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von JuergenS
Interessante Meinungen, dutch hat meinen Vorschlag, was eigenes zu äussern, ignoriert, aber das Bild ist Klasse, vielleicht identifiziert er sich damit.
Es könnten sich ja Grüppchen und Gruppen bilden, innerhalb Europas, das würde die Fliehkräfte erhöhen.
Konflikte werden sich in immer kürzeren Abständen einstellen, dass das Thema Flüchtlinge zur Nagelprobe werden könnte, war vor kurzem noch nicht offensichtlich, sodass weitere unerwartete in schneller Folge aus der Asche entstehen könnten.
Die kulturelle Vielfalt, die Buntheit, die gerade sich erweitert, ist auch nicht so richtig ein Klebstoff für die EU, es sei denn es geschieht ein Wunder?
Wunder kommen meist von charismatischen Personen, wo ham wa die?
adam
adam
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Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von adam
als Antwort auf JuergenS vom 05.09.2015, 16:15:52
Meine Vorstellungen von einer funktionierenden EU gehen dahin, die Regionen (bei uns Länder) zu stärken, so die Bürger näher an die Entscheidungen der Politik zu bringen und maßgebliche Aufgaben der zentralen Regierungen (Fianz-Wirtschaftabstimmung, Außen- und Verteidigungspolitik) an Brüssel abzugeben. Ein Kaledonier versteht wahrscheinlich z.B. die Sorgen eines Bayern, die Leute aus der Bretagne die der Sizilianer besser, als Spanier die Deutschen, die die Franzosen usw. Der Euro sollte bleiben.

Da die jetzige Politik nicht bereit ist, Macht abzugeben, müssen die Bürger ran. Bitte nicht fragen, wie das hinzukriegen ist. Auf jeden Fall käme dabei mehr Buntes zustande als derzeit das unkontrollierbare Anrennen von außen.

--

adam

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JuergenS
JuergenS
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Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von JuergenS
tja , Adam, dazu kommen mir folgende Gedanken:
Das klingt zwar gut, aber das kommt mir eher wie eine Verschlimmbesserung vor, dezentralisieren vieler kleinerer Themen, wäre das Flüchtlingsthema dann ein großes Thema?
Wäre das nicht bei manchen Themen so, als hätte man statt 28 Staaten dann 150 Staaten unter den Flohhut zu bringen?
Wie dem auch sei, es wird alles noch viel anders als es ohnehin nicht war.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 05.09.2015, 16:15:52

Die kulturelle Vielfalt, die Buntheit, die gerade sich erweitert, ist auch nicht so richtig ein Klebstoff für die EU, es sei denn es geschieht ein Wunder?
Wunder kommen meist von charismatischen Personen, wo ham wa die?


Das ist aber ausgeschlossen, solange die Banken und Gläubiger sich ihr Europa so zusammenschustern wie ausschließlich sie es haben wollen! Anstatt Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand, diese Begriffe wurden bei der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vor 8 Jahren von unserer Kanzlerin ja besonders beschworen, dominieren Arbeitslosigkeit, Rezession, Deflation, Perspektivlosigkeit und ......Angst die Lebenswege vieler, zu vieler Menschen, und unter solch bedrohlichen Bedingungen sind Vielfalt und Buntheit ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor, das ist so, wie wenn ich mich beim Klammern an einen Strohhalm eine Hand loslasse um mit ihr ein Stück Sahnetorte angeln zu können,...........das ist nur was für ganz taffe und ganz mutige Menschen! Europa sollte einst " aus der Perspektive der Bürger und Bürgerinnen " gedacht und gebaut werden hieß es, Pustekuchen....vergessen......
Banken und Gläubiger sind die Baumeister, und die Menschen werden im wahrsten Sinne des Wortes nur verwurschtet!

Europa hat eine Chance......aber nur wenn endlich, endlich umgedacht wird!

Edita
bukamary
bukamary
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Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von bukamary
Wenn ich mich recht erinnere war ich eine der ersten, die hier den Begriff Völkerwanderung ins Spiel gebracht hat wobei dies dann auch gleich von einem anderen User mehr oder weniger negiert wurde. Und wenige Wochen später reden eigentlich alle davon. Und genauso Heigl, werden sich die Konflikte nicht nur in schnellerer Folge einstellen, sie werden sich fürchte ich potenzieren. Zu gen neu hinzukommenden Probleme werden uns die alten Versäumnisse zusätzlich einholen, exemplarisch sei hier der Rückzug aus dem sozialen Wohnungsbau genannt oder die zunehmende Privatisierung des Gesundheitswesens inkl. Pflege. Abbau von Stellen an falschen Standorten (z.B. Polizei)Nicht zu vergessen: Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich auch Dtld. an der Abschottungspolitik beteiligt hat. Auch wenn man es nicht wahrhaben will. vor lauter“ wir schaffen das“ Sprüche, hat sich für mich erkennbar nichts an der bisherigen Haltung geändert. Im Gegenteil. Man hat den großen Fehler gemacht zuzulassen dass, den Ehrenamtlichen eine viel zu große Last aufgebürdet wurde, bzw. diese sich selbst aufgebürdet haben. Wie lang wird das gut gehen. Ich erlebe hier sehr konkret, wie teilweise eine massive Verärgerung entsteht, weil sich hier sehr viele sich plötzlich engagieren. Und in anderen Bereichen werden Händeringend ehrenamtliche gesucht. Und vor lauter wir schaffen das, rücken die Aktivitäten bestimmter
Gruppierung wieder aus dem Focus einer größeren Öffentlichkeit.
Dass in Gesamt – Europa eine zunehmende Entwicklung weg von der Mitte zum Rechten Rand hin schon seit längerem stattgefunden hat wurde wohl wahrgenommen aber wohl eher mit der Haltung, auch dieses auszusitzen, begegnet.

Ich bin da keineswegs so optimistisch, zumal es bislang erkennbar noch nicht gelungen ist innerhalb Europas einen Minimalkonsens zustande zu bringen. Die Art und Weise wie hier welche Probleme wie gewichtet werden und die unklare und uneindeutige Haltung verschiedener Beteiligter und auch wie dann letztendlich damit umgegangen wird, stimmen mich nicht gerade optimistisch.
Wir brauchen in der Tat so etwas wie charismatische“ Menschen, zumindest Menschen mit Visionen, Tatkraft und die auch in der Lage sind Entscheidungen durchzusetzen. Was wir nicht gebrauchen können sind Menschen, die die Fakten verschleiern.

Ach ja, da fällt mir ein, der Papst wäre ja eigentlich durchaus eine geeignete Figur. Aber er hüllt sich bislang in Schweigen, oder habe ich da was überhört. Oder geschieht das vielleicht mit einer gewissen Absicht?

bukamary
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Geht die EU vor die Hunde?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Edita vom 05.09.2015, 16:58:16

Das ist aber ausgeschlossen, solange die Banken und Gläubiger sich ihr Europa so zusammenschustern wie ausschließlich sie es haben wollen! Anstatt Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand, diese Begriffe wurden bei der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vor 8 Jahren von unserer Kanzlerin ja besonders beschworen, dominieren Arbeitslosigkeit, Rezession, Deflation, Perspektivlosigkeit und ......Angst die Lebenswege vieler, zu vieler Menschen, und unter solch bedrohlichen Bedingungen sind Vielfalt und Buntheit ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor, das ist so, wie wenn ich mich beim Klammern an einen Strohhalm eine Hand loslasse um mit ihr ein Stück Sahnetorte angeln zu können,...........das ist nur was für ganz taffe und ganz mutige Menschen! Europa sollte einst " aus der Perspektive der Bürger und Bürgerinnen " gedacht und gebaut werden hieß es, Pustekuchen....vergessen......

Banken und Gläubiger sind die Baumeister, und die Menschen werden im wahrsten Sinne des Wortes nur verwurschtet!
Europa hat eine Chance......aber nur wenn endlich, endlich umgedacht wird!
Edita

Edita an deinen Gedanken ist wirklich viel wahres. Die Versprechen der Kanzlerin u. auch anderer Politiker vor 8 Jahren und später, sind nicht eingehalten worden. Die Politik wurde nicht mehr für die Bevölkerung gemacht, sondern gegen sie.
Das Volk im Ganzen existierte plötzlich nicht mehr, es gab andere Interessen. Und jetzt wundert man sich über die Reaktionen der Menschen, die keine Perspektive mehr sehen. Viele fühlen sich als "Abgeschriebene" in diesem Land. Und das wird sich nie mehr ändern, birgt aber große Gefahren. Diese Tatsachen, kann man ja auch in anderen EU-Ländern feststellen.
Tina

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