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Internationale Politik Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich

werderanerin
werderanerin
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RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf sittingbull vom 05.12.2018, 16:35:05

sitt.., Gewalt hat auch damals schon immer Gewalt zur Folge gehabt und ich bezweifle, dass die Menschen das genauso wollten, sie konnten wohl nicht anders... , es war und ist auch immer der Beginn einer Spirale, die manchmal nicht mehr zu stoppen ist...

Die Gewalt der "Gelbwesten" provoziert und heizt alles ungemein an, das kann Keiner wirklich wollen !

Kristine

novella
novella
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RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von novella
als Antwort auf wandersmann vom 05.12.2018, 16:35:56

@ wandersmann 
Ich hatte auch noch einen Vergleich mit denen gezogen, die vor einem Jahr in Hamburg durch die Straßen zogen und Gewalt gegen völlig Unbeteiligte anwendeten oder Geschäfte plünderten. Alles unter der Überschrift: Kampf dem Kapitalismus und den Globalisierern (oder gegen wen auch immer).
Und mein Beitrag zielte vor allem auch auch auf die Verwendung des Begriffs "Volk" ab. Wer ist das Volk? Ein paar tausend Demonstranten oder Chaoten oder Schreihälse? Dahinter steckt doch eine ganz große Anmaßung, eine relativ kleine Gruppe zum Volk zu erklären..

luchs35
luchs35
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RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von luchs35
als Antwort auf val vom 05.12.2018, 16:32:13

Dass in Frankreich die "Straße" zuschlägt  war schon seit langer Zeit zu erwarten,   und nun wurde die Büchse der Pandora weit geöffnet, denn der Zorn der "gilet jaunes" richtet sich nun auf mehr als die Benzinsteuererhöhung, die eigentlich gar keine ist, denn in Frankreich wird  durch die Baisse der Erdölproduktion ds Benzin vorerst nicht teurer werden.

Dieser nur zerstörerische Gewaltausbruch in Paris wird von den  Demonstranten im übrigen Land nicht mitgetragen oder gut geheißen. Aber wir kennen es doch, dass sich bei Protestmärschen sehr schnell Radalierer der übelsten Art daruntermischen und Forderungen der Demonstranten durch ihre Gewaltakte unterminieren. 

Um was geht es eigentlich den echten "Gelbwesten"?
Man sollte sich vielleicht erinnern, dass die Gewinner der Globalisierung die Menschen in den Städten waren, während die französische Landbevölkerung schlicht und einfach vergessen wurde. Schon damals trat deshalb ein Minister zurück. Haben wir vergessen, dass es dabei schon  kräftig rumorte?
Macron in seiner zeitweiligen  Abgehobenheit  hat nicht erkannt, dass die von ihm gesenkte Vermögenssteuer die Geringverdiener einfach vergaß. Ihre Forderung nach höheren Mindestlöhnen wurde nicht gehört und stärkte dadurch das Gefühl der sozialen Ungerechtigkeit. Macrons Oekosteuer dürfte sich vorerst erledigt haben, denn die aufgebrachten Franzosen wollen den definitiven Rückzug dieser Steuer , und es wird auch nicht hilfreich sein, wenn er nun seinen Premier Edouard Philipppe vorschickt, um die aufgerachte Masse zu beruhigen.
 So rabiat, wie sich die Demonstranten jetzt zeigen, wird Macron noch mehr Zugeständnisse machen müssen als nur die Öekosteuer zu senken.  
Hier bricht sich sehr viel aufgestaute Wut ihre Bahn, und die wird sich nicht so schnell eindämmen lassen. Am kommenden Wochenende  wird sich zeigen, ob Macron es noch einmal schafft, die Franzosen zu beruhigen. Mittlerweile verlangen sie definitiv  den Rückzug der Oekosteuer - oder  auch Macrons  Rücktritt.  

Luchs35







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olga64
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Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von olga64

Unser Aussenminister hat recht und jeder,der Frankreich nicht nur aus den Medien zu kennen glaubt, weiss, dass dort die Kämpfe auf der Strasse eine lange Tradition haben.
Aber früher wurden sie von den Gewerkschaften organisiert, was dieses Mal nicht so ist. Früher gab es dann auch eine gewisse Organisation und nicht nur ein Treffen von rabiaten Gruppen, die so richtig mal die Sau rauslassen wollen und damit auch das ganze Thema diskreditieren, um das es gehen sollte.
Jeder von uns, der dies vielleicht gut findet, sollte daran denken, wie es ihm erginge, wenn die Fensterscheibe seiner Wohnung eingeschmissen wird oder sein kostbares Kleinauto vor dem Haus ein Opfer der Flammen wird.
Wenn Denkmäler wie z.B. der Arc de Triomphe beschmiert werden und es auch Tote gibt oder Polizisten massiv angegriffen werden, ist dies genau so wenig hinnehmbar wie die angereisten Radaubrüder während des G 20-Treffens in Hamburg.
Die Menschen stellen individuelle Forderungen aus ihrem eigenen Lebensbereich und das führt zu einer Spaltung der GEsellschaft in Frankreich. Sie verweigern sich weiteren GEsprächen mit der Regierung (es gibt ja keine führende Struktur), aber sie werden u.a. von Marine le Pen befeuert, die hier wieder mal eine Chance für sich als Präsidentin sieht.
Auch den Rücktritt eines Präsidenten, wie Macron, zu fordern, ist legitim; bevor man dies tut, sollte man evtl. überdenken, wer dem nachfolgt? Die Sozialisten sind praktisch nicht mehr messbar, ebenso wenig wie die Konservativen. Es bliebe also Frau le Pen. Ich hoffe, dass die von mir sehr geliebten Franzosen - wie so oft in ihrer Geschichte - wieder zur Einsicht kommen und ihre Aggressionen z.B. beim Sport o.ä. austoben. Olga
 

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf novella vom 05.12.2018, 16:53:04

@ novella

Bei allen anderen Vergleichen habe ich Dir doch recht gegeben.
Die politischen Demonstrationen werden leider immer wieder von solchen militanten Schlägertrupps genutzt, um sich in Szene zu setzen und Zerstörung zu schaffen.

@SB

Ein Vergleich der Motivationen der "Gelbwesten" mit denen derer, die 1789 zur Bastille zogen, und daraus abzuleiten, dass nur gewaltsame Veränderungen zu einer Verbesserung der Lebensituation des Volkes führen kann, ist doch völlig absurd. Die Killerkommandos mit ihren fahrbaren Guillotinen rammten damals wahrlich keine Pfähle ein, die auch  nur in irgendeiner Weise einem humanistischen Anspruch genügen konnten.

Karl
Karl
Administrator

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 05.12.2018, 16:35:05

Na „prima“. Deine Gewaltfantasien, du hast ja auch den fehlenden Einsatz sowjetischer Panzer 1989 gegen die friedliche Revolution bereits hier im ST bedauert, sind keineswegs zum Wohl des Volkes, sondern einzig zum Erhalt deiner ideologischen Gedankenkonstrukte in Deinen Kopf. Um diese zu pflegen, scheint es Dich nicht einmal zu scheren, dass unter den Gewalttätern in Frankreich viele Rechtsradikale zu finden sind. 

Karl


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sittingbull
sittingbull
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 05.12.2018, 16:00:20

Es ist eine Querfront aus Linken und Rechten. Manchmal denke ich, solche Aktionen sind  die pure Lust am Chaos. (Karl)

genau ... Karl .

mit den objektiven Widersprüchen in einer zerrotteten , bürgerlichen Gesellschaft ... hat dass alles nichts
zu tun .

da muss man nicht mal mehr zwischen links und rechts unterscheiden ... es ist schlicht die
"pure Lust am Chaos" , gelangweilter Arbeitsverweigerer .

hier schliesst sich auch der Kreis zu deinem "Pulse of Europe" ...
einer Bewegung , die von Wirtschaftsanwälten iniitiert wurde , um 
den Neolibaralismus in Europa abzusichern .

ich bin erschüttert , wie tief du in deinem Opportunismus mittlerweile gesunken bist .

sitting bull





 
RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich muss leider mal kurz  crossposten.
An anderer Stelle hat Federstrich so getan, als verstehe er nicht, was ich mit einer ideologisch geführten Diskussion meinte, obwohl ich ihm das nicht glaube, so dumm ist er nicht.
Genau das, was hier stattfindet von Seiten SB, das ist reine Ideologie, und genau so etwas meinte ich.
Gegen Ideologien, vor allem gegen fanatische Ideologien kommt kein vernünftiges Argument mehr an.

Karl
Karl
Administrator

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 05.12.2018, 17:25:19

Es ist ganz einfach, sittigbull. Ich bin für das Gewaltmonopol des Staates und gegen jede Gewalt auf der Straße. Bürgerkriege brauchen wir hier nicht.

Karl

olga64
olga64
Mitglied

RE: Gelbe-Westen-Volks-Aufstand in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 05.12.2018, 17:14:04

Ich stimme Karl und Wandersmann in vollem Umfange zu. Ein Vergleich mit dem Sturm auf die BAstille und der nachfolgenden französischen Revolution erweist sich nicht als grosse, geschichtliche Kenntnis und derer Zusammenhänge.
In Demokratien wie Frankreich haben die Menschen andere Mittel und Wege, den von ihnen gewählten Repräsentanten ihres Staates ihren Unmut zu zeigen.
Aber es zeigt sich immer mehr,dass die Aggression in unseren Ländern, die Möglichkeit, sich als Schlägertrupps zu formieren über das Netz ein Ausdruck eines kollektiven Gewaltverhaltens ist, mit dem letztendlich vielleicht ein Aufschub vernünftiger, politischer Vorhaben erreicht werden kann, aber nicht mehr.
Freiheit des Einzelnen endet da, wo die Freiheit des anderen tangiert wird. Und ein allgemeines Recht für Unrecht gibt es auch nicht.
Ich gestehe es ja einigen Diskutanten wieder mal zu (wie oft in vergleichbaren Fällen), dass sie sich mit wohlem Gruseln in ihrem Sessel zurücklehnen und dies betrachten. Aber was wäre, wenn sie selbst physisch betroffen wären? Würden gerade wir jammernden Deutschen, die immer sehr bedacht auf ihr persönliches Eigentum sind, auch noch applaudieren oder nicht umgehend "nach dem Staat" rufen? Olga


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