Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?

Internationale Politik Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?

benny
benny
Mitglied

Re: Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?
geschrieben von benny
als Antwort auf julchentx vom 26.03.2010, 05:32:47
Darum hast du wohl auch deine Heimat verlassen, schon klar aber auch gut so.

benny
Mitglied_bed8151
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Re: Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hockey vom 26.03.2010, 01:11:31
@hockey... - Das ist nicht meine Meinung. Das sind Tatsachen. Obama + Mitstreiter haben seit den letzten Wahlen die Mehrheit in Washington. Durch ein taktisches Manöver der Republikaner landete das Reformgesetz dann aber noch ein zweites Mal in Senat und House. Gestern Abend (Ortszeit) segneten die Parlamentarier das Paket schließlich erneut ab. Nun fehlt nur noch die Unterschrift von Obama, und die Reform ist verabschiedet. Alle, die meinten, Amerikaner seien ganz anders, wurden belehrt. Was zu beweisen war.

--
Wolfgang
schorsch
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Mitglied

Re: Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf julchentx vom 26.03.2010, 05:32:47
Tja liebes Julchen, wer das Verbot, einen Rasen zu betreten, einem Flächen deckenden Gesundheitswesen gleich setzt, der/dem ist nicht mehr zu helfen.

Ich denke: Wer auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, nie von dort weg kam, die stinkende Luft dort als einzig existierende betrachtet, der wird, wenn er mal die reine Luft auf einem Berg einatmet, sagen: "He, was stinkt denn da so grausam?"

Und so wird es denn wohl auch so sein, dass ein deutsches Mädel, das in Amerika sein Glück gefunden hat, auch nicht mehr riecht, wenn dort etwas zum Himmel stinkt....

Aber auch: Wer längere Zeit aus der Ferne die Zustände in einem anderen Land mit verfolgt, der/die wird zwar den Balken im eigenen Auge (pardon: Lande) nicht mehr sehen, wohl aber den Splitter in jenem Lande, in dem man zwar seine Wurzeln hat, diese aber partout nicht mehr sehen und haben will.

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eliza50
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Re: Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?
geschrieben von eliza50
als Antwort auf benny vom 25.03.2010, 17:22:00
Man kann hier kaum jemanden ernst nehmen.

Wenn man nämlich nachgedacht hat und etwas zur Sache schreibt und trotz allem zum Nachdenken aufgefordert wird, fasst man sich an den Kopf und denkt..............!

Ich habe z.B. über die letzten 70 Jahre nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass die Deutschen aus der Vergangenheit gelernt haben und friedlich geblieben sind, wohingegen US-Amerika weiterhin seiner Wildwest-Mentalität folgend, in anderen Ländern Streit angefangen hat. Bis auf Grenada haben sie dabei immer etwas auf die Jacke bekommen. Daraus gelernt haben sie offensichtlich nicht.

p.s.: julchentxens Wunsch: see you friday, wird wohl nicht in Erfüllung gehen - denn: at that time, she is locked in again.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hockey vom 25.03.2010, 22:12:20
„Es ist mir klar das fuer viele der Gedanke das der Staat sich aus dem privat leben der leute raushalten soll nicht sehr angenehm ist. Aber die Mehrheit der North American sind halt individualisten und wollen nicht immer vorgeschrieben bekommen "was gut fuer sie ist". hockey


Hallo Hockey,
das Gesundheitsgesetz Obamas, das diese Woche die parlamentarischen Hürden in denkbar knapper Manier nahm, hat es in sich. In den USA wurden die Bürger polarisiert wie selten bei anderen Reformvorhaben. Es riss ideologische Gräben auf, die zu parallelen Betrachtungen bei uns reizen.


Historisch gesehen setzt Obama die Reformen von 1965 fort, als medicare und medicaid ins Leben gerufen wurden. Clinton scheiterte in den 90er Jahren an einer großen Gesundheitsreform. Der Präsident hatte seiner Frau Hillary, heute Außenministerin, die Aufgabe übertragen das Gesetzesvorhaben voranzutreiben. Hillary Clinton hielt sich damals wiederholt in Deutschland auf zum Studium des deutschen Krankenversicherungssystems. Das Vorhaben ds Präsidenten scheiterte.


Heute würden wir sagen, dass das deutsche System – bei aller berechtigten internationalen Würdigung – seine Schwachpunkte seit jener Zeit deutlich zeigt. Vor 10 Jahren sprachen Politologen noch nicht von der Schuldenfalle, sondern von der Sozialstaatsfalle. Gemeint ist damit, dass das Fundament, auf dem der Sozialstaat ruht, brüchig ist. Nicht einmal so sehr die Arbeitslosenzahlen, als vielmehr die Altersentwicklung in Deutschland zwingt zu unerbittlichen Erkenntnissen. Staat und Wirtschaft geraten in einen fatalen Zirkel. Je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto höher türmen sich die Steuern und Abgaben. Die Zeit, in der ein Beschäftigter einen Rentner versorgen muss liegt nicht mehr in weiter Ferne. Die Unternehmen sehen sich getrieben ihre Rationalisierungsbestrebungen zu verstärken, um bei gleichbleibender oder sogar wachsender Produktion mit weniger Arbeitskräften auszukommen. So verschärft die die Finanzierung des Sozialsystems die Beschäftigungskrise und die Beschäftigungskrise das Finanzierungsproblem.


Es sei daran erinnert, dass das Arbeitsvolumen bei stark steigender Produktion zwischen 1960 und 1994 von 56 Mio Mrd Arbeitsstunden pro Jahr gesunken ist, Was geschieht, wenn es sich in Zukunft weiter in gleichem Maße verringert?


Eine solche Betrachtung verdient Kritik. Wer legt fest, wie hoch das Arbeitsvolumen einer Gesellschaft ist? Ist es eine statistische Zahl, die im Rückblick gewonnen wird? Eine Planwirtschaft kann ein Arbeitsvolumen festgelegt werden, aber nicht in einem marktwirtschaftlichen System. Es bleibt die Tatsache einer Schrumpfung des tatsächlich geleisteten Arbeitsvolumens ohne Berücksichtigung der tatsächlich notwendigen und potenziell möglichen Arbeit. Arbeit sei teuer geworden, heißt es, das sei der Grund für die strukturelle Krise.


Die USA müssen mittelfristig eine solche Art Sozialstaatsfalle nicht befürchten. Ihre Demografie zeigt ein besseres Bild. Der Ehrgeiz Obamas in die Fußtapfen Abraham Lincolns (Sklavenbefreier) und Roosevelts mit seiner Security Act von 1935 ist sichtbar. Der Ehrgeiz ist berechtigt und er betrifft das Leben von Mio armer Amerikaner, aber nicht aller Armen in den USA. In den 60er Jahren, so berichtet ein deutscher Journalist, sagte ihm ein amerikanischer Kommilitone in Tübingen: „Ihr Deutschen habt eine Krankenversicherung, die funktioniert.“ Damit meinte er einen Zustand, in dem Krankheit ein Luxus ist, den nur Reiche sich leisten können.


Wie soll nun das neue Gesundheitssystem in den USA funktionieren, das mit sehr knappem Ergebnis verabschiedet wurde? Das Gesetz in allen Feinheiten und in vollem Umfang ist für einen Laien im Moment in vollem Umfang so schnell nicht in allen Details verständlich. Es umfasst 2700 Seiten und weitere 150 Seiten für das Zuatzgesetz. Neu ist, dass es sich um eine Pflichtversicherung handelt. Wer versicherungspflichtig ist und sich nicht versichert, muss eine Strafe zahlen. Man geht von einer hohen Zahl von Verweigerern aus und plant deren Strafsteuern bereits ein für die Finanzierung der Reformen. Diese Versicherungspflicht betrifft aber nur ca. 32 Mio Bürger, die bis 2019 sich versichern müssen, bei staatlichen Versicherungen, die erst noch geschaffen werden müssen. Millionen illegaler Einwanderer sind ausgeschlossen von der Versicherung. Ein Versicherungszwang unter staatlichem Druck ist formal logisch ein Zwang und eine Einschränkung der Freiheit, so sehen es die Republikaner. Eine Reihe von republikanisch regierten Staaten (11 Staaten) wollen vor dem Supreme Court das Gesetz anfechten. Allerdings müssen sie gewärtig sein, dass das höchste Gericht ihnen sagt, dass Bundesrecht über dem Recht der Einzelstaaten steht. Bisher gab es nur private Krankenkassen, die keiner staatlichen Kontrolle bei der Prämiengestaltung unterlagen. Obama verwies auf die Prämienerhöhung einer kalifornischen Krankenkasse von 40%. Die neuen staatlichen Kassen sollten Tarife für den kleinen Mann anbieten. Neu in den USA ist das Prinzip, dass auch Kranke aufgenommen werden müssen und dass die Kassen niemand aussteuern dürfen, egal wie hoch die verursachten Kosten des Betreffenden sind. Zu befürchten ist, dass die persönliche Mobilität eingeschränkt werden könnte, wenn Patienten in einen anderen Bundesstaat ziehen und dadurch der Versicherungsschutz verloren geht. Die neu geschaffenen Versicherungen können nicht mehr schalten und walten wie bisher die privaten. Die Prämiengestaltung unterliegt einer staatlichen Kontrolle. Junge Gesunde, die eine Versicherung ablehnen, unterliegen einer Strafsteuer. Das ist versicherungstechnisch sinnvoll, weil durch deren Abseitsstehen die verfügbare Poolmasse (Deckungsstock) der Versicherungsnehmer geschwächt würde. Entscheidend für den Erfolg der Gesundheitsreform, die zunächst nur auf dem Papier besteht und mit Hoffnungen verknüpft ist, wird die Sanierung des Haushaltes sein. Die veranschlagten Kosten der Reform belaufen sich auf die gewaltige Summe von 900 bis 940 Mrd. USD. Die Sanierung des Haushaltes ist Vorbedingung für ein Gelingen der Reform. Eine Haushaltssanierung ist jedoch auch ohne Beendigung der Kriege in Afghanistan und Irak nicht möglich. Über eine Frist von mehreren Jahren wäre diese Sanierung möglich. Die Republikaner argumentieren in Richtung Haushaltsdefizit wenn sie betonen, dass beide, Reformen und Kriege, nicht möglich sein werden. Obama steht in der Pflicht den Krieg zu beenden, will er als Reformpräsident in der Nachfolge Roosevelts und Lincolns in die Geschichtsbücher eingehen. Wie weit die Unternehmen betroffen sind, zeigt auch die Bestimmung, dass Betriebe über 50 Beschäftigte eine Pflichtversicherung für ihre Mitarbeiter abschließen müssen.


Der Kampf um die Gesundheitsreform ist nicht gelaufen. Er ist in eine neue Phase eingetreten. Der ideologisierte Kampf geht weiter. 38 Staaten werden Maßnahmen beschließen, die die Reform erschweren oder verhindern sollen. Idaho hat ein Gesetz beschlossen oder will es beschließen, das seine Bürger von der Versicherungspflicht entbindet. Oklahoma will alle Reformgesetze aussetzen. Texas mit seinem Gouverneur Rick Perry bringt den Separatismus ins Spiel. Texas soll den Staatsverband der USA verlassen.


Ob die Hoffnungen der Reform erfüllt werden, steht noch dahin.

Viele Grüße
c.
missi
missi
Mitglied

Re: Gibt es in den USA eine Solidarität der Reichen für kranke und arme Mitbürger?
geschrieben von missi
als Antwort auf schorsch vom 26.03.2010, 08:29:20
@ schorsch.....ich finde es unverschaemt...ander so zu beleidigen..wie Du das,ohne mit der Wimper zu zucken, immer wieder machst.



Was "Ihr" in Deutschland, alles ueber Amerika wissen wollt......erstaunt mich immer wieder.

Wir wollen ALLE eine gute Versicherung............

Ubrigens, warum sorgt Ihr Euch nicht mehr um Deutschland?????...aber wartet nur schoen geduldig......es wird schon alles gut gehen (???)

Ich habe meine Kinder ohne Versicherung gross gezogen....und kann Euch versichern.....wir brauchen eine Loesung.......aber nicht was die Demokraten da geliefert haben.

Ihr seid doch ueber die Schulden der USA informiert...

WER also...soll das Zahlen.....das weiss noch niemand.

Aber doch...Obama meint....mit dieser Sadtlichenkrankenversicherung.......sollen die Schulden der USA weniger werden??
ich hab in Deutschland rechnen gelernt...aber, irgenswie versteh' ich das nicht ganz(ich hab kein Abitur)
sicher daher ????

Aber, vielleicht koennt Ihr Besserwisser und Alleswisser mir erklaeren.......Ihr kennt Euch (so meint Ihr) besser in USA aus....wie die,die hier leben.

mit freundlichen Gruessen aus Florida, missi





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