Internationale Politik Griechenland zum x-ten....

Mitglied_5ccaf87
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Re: Griechenland zum x-ten....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 24.03.2015, 17:28:58
Oh diese Pleite-Griechen ...:
[i]Die OECD hat ermittelt, dass die Griechen 2011 2039 Stunden pro Jahr arbeiteten - weit mehr als die Menschen in fast allen anderen verglichenen Staaten. In den USA kam man auf 1786 Stunden, in Italien auf 1772 - und in unserem lieben Deutschland, Frau Merkel, wurde nur 1405 Stunden pro Jahr gearbeitet.

Hat Ihnen der Grieche Tsipras von den Verheerungen erzählt, die Ihre Austeritätspolitik in seinem Land angerichtet hat? Die nominalen Bruttoeinkommen sind zwischen 2008 und 2012 um knapp 25 Prozent gefallen. Die Arbeitslosigkeit ist bis 2014 von 7,3 auf 26,6 Prozent gestiegen, bei Jugendlichen auf 44 Prozent. Und natürlich hat es die Schwachen wieder schlimmer erwischt als die Starken: die ärmsten Haushalte haben fast 86 Prozent ihres Einkommens verloren, die reichsten nur rund 20 Prozent. Die Steuerbelastung der unteren Einkommenshälfte ist um 337 Prozent gestiegen, die der oberen Hälfte um nur neun Prozent.
[/indent]Quelle - Ihr werdet es nicht glauben:
spiegel.de - Offener Brief an die Kanzlerin: Liebe Frau Merkel...

Das hätte ich nach den vergangenen Monaten nun doch nicht erwartet. Man beachte das es sich bei dem Autor des Artikels um keinen Redakteur oder Angestellten des ehemaligen Nachrichtenmagazin seines Vaters handelt. Damit ist die Zeitschrift in meinem Ansehen ein wenig gestiegen. Hoffentlich war das keine Eintagsfliege.

Mir ist völlig bewusst, das es hie und da Mitglieder des Seniorentreffs gibt, die auf Anhieb völlig andere Gründe für die Pleite der Griechen nennen können. Immerhin waren die nicht nur in der Springerpresse sondern auch im Spiegel zu lesen.
adam
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Re: Griechenland zum x-ten....
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2015, 16:56:51
Eine Antwort auf den offenen Brief:

Sehr geehrter Herr Augstein,

mit Ihrer Kolumne offenbaren Sie, daß Sie weder von Volks- noch Betriebswirtschaft eine Ahnung haben, was Ihre Aufzählung der geleisteten Arbeitsstunden beweist. Es ist nämlich nicht maßgebend, wieviel ein Mensch arbeitet, sondern wie produktiv. Das Einzige, was Ihre Aufzählung zeigt, ist, daß die Deutschen, anbetrachts ihres Bruttoinlanproduktes und im Vergleich zu anderen Nationen, den Bogen am besten heraus haben, wie man Geld verdient, es wieder einsetzt und so eine Volkswirtschaft in Gang setzt, die immer wieder neue Rekorde erbringt. Das gilt auch für den Kreislauf zwischen Staat und Bürgern, für dessen Antriebskraft es ein Zauberwort gibt: Steuern!

Nehmen wir als Beispiel Herrn Griechen A. Herr Grieche A wählt Herrn Politiker B, der ihm eine Stellung im Finanzamt verspricht, wenn er gewählt wird. B wird gewählt und A erhält seine Stellung im Finanzamt. Dort arbeitet er 2039 Stunden im Jahr. Er spitzt Bleistifte, füllt den Fotokopierer, telefoniert und räumt seinen Schreibtisch auf. Eines tut er nicht: Er treibt keine Steuern ein. Wie auch? Es gibt keine Steuerlisten oder Tabellen, aus denen ablesbar ist, wer wieviel Steuern zu bezahlen hat. Und warum auch? Herr A zahlt ja selber keine Steuern und folgt da nur dem Beispiel des schwer reichen Reeders X, dessen Steuerbefreiung sogar in der Verfassung festgeschrieben steht.
Nun kommt es zu der Situation, daß sie A im Olivenhain seines Onkels, beim Einbringen der Olivenernte den Arm bricht und sich ins staatliche Krankenhaus begibt. Der freundliche Arzt kann ihn aber nicht behandeln, weil vom Staat kein Geld für Mull und Gips kam. Beide rufen Politiker B im Finanzamt an und fordern Geld, das ihnen für das Krankenhaus ja versprochen war. Politiker B verspricht, das Geld zu überweisen und begibt sich ins Büro von Herrn A, um von ihm Steuergelder für das Krankenhaus zu holen. Nur: Dort gibt es kein Geld. Warum? Man lese von vorne.
Politiker B ist in einer schlimmen Situation, denn A wird ihn nicht wieder wählen, wenn er als Politiker nicht dafür sorgt, daß der Staat bezahlt (Krankenhaus und was auch immer, z.B. Straßen und eine Olympiade).
Da erinnert sich Politiker B an eine gut funktionierende Geldquelle: Die übrigen Länder Europas! Früher mußte man noch direkt bei ihnen pumpen, aber seit sein Land den Euro hatte, brauchte er nur zur Bank gehen, auch Finanzmarkt genannt, und Geld holen. Dort hatten die anderen Europäer ihr Gespartes hingebracht, damit sich Politiker B immer und reichlich bedienen konnte. So dachte er, es auch diemal zu tun. Als er aber zur Bank kam, war da der Teufel los. Nicht nur, daß dort internationale Geldhaie darauf gewettet hatten, daß die Griechen ihre bisherigen Schulden nicht bezahlen würden, sondern da standen auch alle Regieungschefs aus der EuroEu mit nassen Handtüchern und gaben Herrn B zu verstehen, daß es so wie bisher nicht weitergehen konnte, weil wegen Politiker B der Euro in Gafahr war. Sie waren auch nicht bereit, weiter die dummen Letzten in Politiker Bs Schneeballsystem zu sein, die immer dessen Verpflichtungen zu bezahlen hatten, z.B das Gehalt des fleißigen Herrn A, den Arzt, Mull und Gips u.s.w.

So verlor also Grieche A seine Stellung und alle anderen, die zwar viel, aber nicht produktiv arbeiteten. Wie diese kleine, satirische Betrachtung weiter geht, entnehme man den täglichen Nachrichten, aber bitte nicht dem Unfug ihrer Kolumne beim Spiegel, Herr Augstein.

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adam
olga64
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Re: Griechenland zum x-ten....
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2015, 16:56:51
ABer, aber HW - ich hätte Ihnen höheres Insiderwissen zugetraut: der VAter von Jakob Augstein ist der Schriftsteller Martin Walser und nicht Herr Augstein, früher Spiegel. Wussten Sie das wirklich nicht? Man sieht es doch Herrn Augstein an diese Ähnlichkeit mit Herrn Walser, wie ich finde. Olga

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