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Internationale Politik Große Jungs dürfen nach wie vor mit dem ganz großen Geld spielen

hema
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Große Jungs dürfen nach wie vor mit dem ganz großen Geld spielen
geschrieben von hema
Duerfen nur Männer "an den ganz großen Stellschrauben drehen“ ?

Die Suche nach den Ursachen der Finanzkrise macht sich auch über den männlichen Körper her - eine Medienschau
Ist wieder mal das Testosteron Schuld? Ein Teil der Debatten über die Wirtschaftskrise dreht sich um die Frage, was gewesen wäre, wenn nicht Männer allein die Macht über das Wirtschafts- und Finanzfeld gehabt hätten.

Das Testosteron war es, das ist die eine - biologistische - Herangehensweise, wie die Krise als Männerkrise ausbuchstabiert wird. Auf der anderen Seite wird von einer "Männerkultur" gesprochen: Der Daumen in Bezug auf gemeinhin als männlich geltende Attribute wie "Risikobereitschaft" oder "Unempfänglichkeit gegenüber Warnsignalen" wandert nach unten, die Wirtschaft soll sich nun nach "weiblichen Eigenschaften" wie "Vorsicht" und "Nachhaltigkeit" ausrichten.

"Frauen setzen ihre ökonomischen Mittel vorsichtiger ein, setzen seltener alles auf eine Karte, denken eher über Vorsorge nach und werden nach Fehlentscheidungen klüger" heißt es in der Süddeutschen über den derzeit gefragten Umgang mit Geld. Zitiert wird eine Untersuchung bei Londoner Börsenhändlern, die einen Zusammenhang zwischen Testosteronpegel und den Wagemut bei Spekulationen ermittelte, Risikobereitschaft wird somit in direkten Zusammenhang mit dem Hormonspiegel gesetzt. Ob uns weniger Testosteron "diesen ganzen Mist" erspart hätte, bleibt aber angesichts mangelnder Investmentbankerinnen, Top-Managerinnen usw. eine ungeklärte Frage.

Ob "evolutionäres Erbe" oder Neurochemie ist Hermann Droske in einem Kommentar - auch in der Süddeutschen - herzlich egal. Er schreibt von großen Jungs, die nach wie vor mit dem ganz großen Geld spielen dürfen, und die auch nachdem ihnen niemand mehr vertraut, dennoch nicht aus dem Spiel genommen werden. Zudem sind sie noch immer überzeugt von sich, auch wenn "sie gerade die Weltwirtschaft in den Abgrund gerissen haben."

Ob aufgrund von Hormonen oder sonst etwas: Für Droske liegt das Problem sehr wohl darin, dass nur Männer "an den ganz großen Stellschrauben drehen dürfen." Eine "ranzige" Feststellung, für die man sich aber in der Wirtschaftskrise sowieso nicht interessiere, jetzt sei doch wohl über Wichtigeres nachzudenken.

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Das Testosteron war es also!

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hema

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