Internationale Politik haGalil.com über die arabische Revolution und den Untergang des Westens

Ich befürchte eher, dass sich die Muslime untereinander bekriegen werden.

In einem anderen thread habe ich einen Artikel von spon verlinkt, der aufzeigt, dass die Wirtschaft inzwischen die Politik bereits überholt hat.

Nein, ich denke nicht, dass der Artikel Wahrheit werden wird, und dass der Westen untergeht.
Der Westen verfügt über die Kapazität und das Wissen der Geldmaschinen und Geldgenerierung.

Die Frage des westlichen Zinseszinssystems wird neu überdacht werden müssen, denn dieses System, das den Debitismus nährt, ist die wunde Stelle des Westens.

Meine Meinung
Marija

Der Westen verfügt über die Kapazität und das Wissen der Geldmaschinen und Geldgenerierung.

Meine Meinung
Marija


Marija - "der Westen" verfügt über die immensen Schulden (siehe USA - hier ist der Gläubiger China). In Europa sind Geldgeber sehr oft die reichen Golf-Staaten, die in unserem wichtigsten Schlüsselindustrien hohe Beteiligungen besitzen.
Vergessen haben Sie anscheinend auch, dass die Reproduktionsrate in den islamischen Staaten sehr viel höher ist als "im Westen" und einen Altersdurchschnitt, der mindestens um 20 Jahre unter dem der westlichen Staaten liegt.; dort haben wir eine alternde Gesellschaft mit immer weniger Kindern.
Sie sollten es also mathematisch betrachten - auch dies kann zum Untergang des Westens führen, der dies ökonomisch ja bereits riskiert mit den BRIC-Staaten. Olga

Ach Frau Olga,

bitte lesen Sie doch genauer !

Sie wissen doch sicherlich auch, was Debitismus bedeutet. Die aus ihm folgende Gefährdung des Westens habe ich bereits sehr häufig genannt oben kurz als wunden Punkt genannt.

Ihre Einlassung ist also obsolet.

Des weiteren empfehle ich Ihnen, die heutigen Artikel in ftd und spon bezüglich aktueller Umverteilung der Geldströme aus China und Brasilien zu lesen. Ich habe an anderer Stelle heute schon darauf hingewiesen und die entsprechenden links gesetzt.

Was nützen diesen Ländern die vielen Menschen, wenn sie diese nicht mehr ernähren können ?


Marija

Ihre Einlassung ist also obsolet.Marija[/quote]

Madame gestatten sicher, dass ich hier mitbestimme? Sie haben wichtige Fakten ausser Acht gelassen - erwidere also Ihren Wunsch an mich, sich besser zu informieren in vollem Umfange gerichtet an Ihre Person. Olga

@Karl

Der Artikel
sieht den Untergang des Westens als Fatum, so interpretiere ich ihn.

Ich bin aber der Meinung, dass andere Kräfte ins Spiel kommen werden.
Ägypten und z.B. der Iran sind und bleiben geistige Todfeinde! .

Die heutigen Schiiten, Vertreter des Shia Islam sind der Iran, ein noch kleiner Teil des Iraks, Syrien, der östliche Jemen, sowie Zentral-Afghanistan. Die Sunniten haben, ebenso wie die USA, ungebrochen Angst vor einem erstarktem Schiitentum mit dem regionalen Hegemonialstaat Iran an der Seite.

Marija

Hallo Marija,

der Artikel ist ja eine deutsche Übersetzung aus dem Englischen. Da ich dies schon vermutet habe, habe ich jetzt im Original nachgeschaut und dort steht "decline". M.E. ist der Begriff "decline" mit Untergang falsch übersetzt. Decline heißt eigentlich "Abstieg" und muss nicht gleich Untergang bedeuten.

Dass sich die Macht des Westens im Abstieg befindet, wird niemand ernsthaft bestreiten können.

Beste Grüße

Karl

Zitat "haGalil" : Die arabische Befreiungsrevolution wird den Nahen Osten grundlegend ändern. Die Beschleunigung des Untergangs des Westens wir die Welt verändern. Eine Folge wird die Hinwendung zu China, Russland und zu regionalen Mächten wie Brasilien, Türkei und Iran sein. Eine andere Folge wird eine Reihe internationaler Unruhen sein, die auf Grund der verloren gegangenen Abschreckung des Westens aufkommen. Doch die übergreifende Folge wird der Kollaps der nordatlantischen politischen Hegemonie sein, und dies nicht erst in Jahrzehnten, sondern bereits in Jahren. Wenn die Vereinigten Staaten und Europa Mubarak jetzt beerdigen, beerdigen sie auch die Macht, die sie einst hatten. Auf dem Tahrir-Platz von Kairo schwindet das Zeitalter der westlichen Hegemonie. Zitatende

Hallo Karl,

zeigt das konservative Denken dieses Artkels etwa Angst vor kommender Schutzlosigkeit?

Ich sehe den Niedergang des Westens eher selbst erzeugt.

Besten Gruß
Marija

Im 18. Jhd erschien Edward Gibbons Buch über "The Decline and Fall of the Roman Empire." Aufsteig und Fall. Der Begriff Untergang ist überdramatisch. Decline darf hier genau so wenig mit Untergang übersetzt werden.

Momentan erleben wir einen relativen Machtverlust des Westens, der auch auf der wenig respektablen Einschätzung der westlichen Werte beruht. Unsere Selbsteinschätzung unterscheidet sich gravierend von der Fremdeinschätzung etwa der Ägypter und in anderen Ländern der ehemaligen Dritten Welt. Die Ursachen liegen in der Politik des Westens, wie Baradei in seinem Manifesto for Egypt feststellt.

Der relative MACHTVERLUST zeigt sich in zurückgehenden Anteil am Welthandel, an der Überschuldung der westlichen Industriestaaten, an der Rohstoffabhängigkeit, weniger am militärischen Potenzial, das jedoch trotz der immensen Stärke auch nicht ausreicht, um in asymmetrischen Kriegen die Oberhand zu erlangen. Entscheidend ist jedoch die wirtschaftliche Schwächung, da eine starke Ökonomie und Infrastruktur auf Dauer erst den Machterhalt sichert. Die PAX AMERICANA war niemals ein Imperium wie das römische Weltreich, sondern ein "informal empire", das mehr auf der Möglchkeit der Einflussnahme durch wirtschaftliche, diplomatische, kulturelle Macht Geltung beruhte.
c.

Mal abgesehen von den sich wiederholenden, platten Vorwürfen gegen den Westen und den darin enthaltenen Widersprüchen, kommt mir jeder Versuch eines Resümees zu früh. Wir wissen doch noch gar nicht, was Sache ist, noch nicht einmal, in welche Richtung sich die Aufstände der arabischen Welt entwickeln.

Man kann erst losrennen, wenn man weiß, wo die Startlinie ist. Und Kenntnisse über das Ziel und die Art des Rennens wären auch nicht schlecht. Also erst mal abwarten und in Ruhe analysieren, was sich mit wem wohin entwickelt.

--

adam

Da stimme ich Dir zu.
Da ist jemand in Hochstimmung über die Demos ohne zu wissen was dabei herauskommt und wo die Reise überhaupt hingeht. Ich gönne ihm die Freude.
Vielleicht braucht Ägypten dann bald nicht mehr Reislieferungen aus Amerika oder dem "untergehenden" Westen.
Der Nachbar Libyen hat gerade erst Einführzölle für Lebensmittel aufgehoben. Bestimmt nicht weil die Bevölkerung genug zu essen hat.
Die Zustände des Gaza Streifens ohne auslänische Hilfe haben gezeigt wie es dort aussieht.
Libanon, Syrien u.s.w. machen auch nicht den Eindruck aufstrebender Länder.

Iran benötigt Atomwaffen um den Hunger seiner Bevölkerung zu stillen und liegt wirtschaftlich am und politisch am Boden.

Die anderen haben wenigstens das Geld um Lebensmittel im Ausland zu kaufen.

Wenn so der Untergang des Westens aussieht mache ich mir keine Sorgen.

Aber lassen wir Ihnen die Freude.
Das Aufwachen kommt dort früh genung wenn mit der nächsten Regierung die Verhältnisse genauso wie seit 30 Jahren sind.

In Arabien wird sich so schnell nichts ändern. Daran ändern auch ein paar Demos nichts.
Vor 2000 Jahren waren die schon mal weiter als heute.

@ halli,

eigentlich sollte man auf Deine Auslassungen nichts antworten. Sie sind allerdings ein solches Sammelsurium von Dummheiten zusammengepackt mit herablassenden Äußerungen über andere Völker, dass ich zumindest diesen Anmaßungen entgegentreten möchte.

Ja, möglicherweise ändert sich in Ägypten nicht viel, weil unsere Regierungen die Demokratiebewegung nicht unterstützen, sondern alles tun, um die bestehenden Unrechtssysteme an der Macht zu halten, vielleicht mit ein paar kosmetischen Korrekturen. Es kommen nur leeres Gerede und und ein paar demokratische Floskeln aus Berlin und Washington, aber im Hintergrund wird alles getan, um den Umsturz durch das Volk zu verhindern.

Wir waren so stolz auf "unsere" Revolution 1989. Die arabische Jugend hätte mehr verdient als ein paar freundliche Worte.

Karl