Internationale Politik Hinrichtungs-Waisen in China

olga64
olga64
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Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von olga64
Gestern sah ich auf Spiegel-TV einen sehr erschütternden Bericht über Waisen in China, deren Eltern - oder ein Elternteil - hingerichtet wurden. Wie in Diktaturen üblich, wird dann nach dem Prinzip der Kollektivschuld verfahren. Diese Kinder bekommen keine staatliche Hilfe; teilweise sind die Grosseltern nicht in der Lage, sich um die Kinder zu kümmern - sie vegetieren auf der Strasse dahin oder verhungern teilweise in den früheren, elterlichen Wohnungen.
Es gibt eine Dame,die früher selbst GEfängnis-Aufseherin war, die sich dies zu ihrer Aufgabe macht. Sie gründete ein Waisenhaus in der Nähe von Peking und holt die Kinder dorthin. Es gibt dort auch eine angeschlossene Schule. Da die Schule von Spenden lebt, müssen die Kinder hier mitarbeiten, um alles am Laufen zu halten.
Ich bewundere diese Frau, ihren Mut und ihr Engagement sehr. ES gehört sicher viel Mut und Kraft dazu, sich hier gegen den Staat zu stellen.Teilweise fährt sie mit den Kindern in die Knäste, damit diese ihre Eltern, die kurz vor der Hinrichtung stehen, nochmals sehen können.
Es gibt auch schon junge ERwachsene,die aus dem Waisenhaus ausgezogen sind und ihren WEg machen - das finde ich sehr gut.
Olga
pschroed
pschroed
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 10.08.2015, 17:07:06
Liebe Olga.

Diese Sendung hat mich wirklich geschockt, daß es heute noch sowas gibt, unvorstellbar.
China macht an der Oberfläche auf Modern, im Innern modert der konservative Kommunismus in seiner schlimmsten Form.
Diese arme Kinder. Ich habe den Link eingesetzt.

Phil.
mane
mane
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von mane
Hier ist eine etwas differenziertere Dokumentation:


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pschroed
pschroed
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 10.08.2015, 18:59:07
Danke liebe Mane.

In Belgien ist die vollständige Dokumentation gesperrt.

Phil.
justus39
justus39
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von justus39
als Antwort auf mane vom 10.08.2015, 18:59:07
Kein Staat hat das Recht, Menschen vorsätzlich zu töten, auf welche Art und aus welchem Grund das auch immer sein mag.
Wenn es dennoch geschieht, dann ist das schon verabscheuungswürdig genug, aber dann noch die Kinder, welche keinerlei Schuld an dem Verbrechen ihrer Eltern tragen und die durch den Verlust ihrer Eltern selbst schon lebenslang gestraft sind, auszustoßen, ist ein Verbrechen.

Ebenso ist es mit Kindern, deren Eltern eine längere Haftstrafe verbüßen.

Es tut gut, dass es Menschen gibt, die sich dieser Kinder annehmen.

justus
mane
mane
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 10.08.2015, 19:16:44
Hallo Philippe,

es handelt sich bei meinem eingestellten Video um eine Dokumentation von Ariane Reimers, der 2011 auf Phoenix ausgestrahlt wurde. Ariane Reimers wurde bereits 2006 für ihre gesellschaftskritische Reportage: "Vater in der Todeszelle" ausgezeichnet und mir erscheint ihr Beitrag passender.
Mane

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pschroed
pschroed
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 10.08.2015, 21:46:44
Ja das Prinzip ist das gleiche, nur traurig.

Phil.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von justus39
als Antwort auf mane vom 10.08.2015, 21:46:44
Der Beitrag ist nicht nur passender, sondern informativer und sachlicher.
Im Vergleich beider Videos kann man gut erkennen, wie verschieden Journalisten über das gleiche Probleme berichten können und welche unterschiedlichen Emotionen sie damit auslösen.

Deshalb halte ich es für unbedingt erforderlich, mich aus mehreren Quellen zu informieren bevor ich mir ein Urteil erlaube.
Das ändert aber nichts an meiner Ablehnung der Todesstrafe.

Vielen Dank noch einmal für das Video
justus
mane
mane
Mitglied

Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von mane
als Antwort auf justus39 vom 10.08.2015, 19:21:23
Hallo Justus,

ich finde auch, dass Frau Zhang eine bemerkenswerte Frau ist. 1995 gründete sie das erste Kinderdorf, es folgten acht weitere, die mehr als 500 Kindern Schutz und Hilfe bieten, welche vorher unschuldig für die Fehler der Eltern leiden mussten. Sie können bis zum Alter von 18 Jahren dort wohnen, gehen in lokale Schulen und man hilft ihnen auch bei der Berufsausbildung.

Anfangs stieß sie bei der chinesischen Verwaltung nur auf Widerstand, doch dank ihrer Ausdauer sind die Dörfer nun geduldet und einige bekommen sogar, wenn auch nur wenig, staatliche Zuschüsse. Die weiteren Kosten werden durch Spenden finanziert.
Mane
Gerdd
Gerdd
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Re: Hinrichtungs-Waisen in China
geschrieben von Gerdd
Ich habe Spiegel-TV gesehen und den Film, den Du Mane eingespielt hast.

Beide haben mich erschüttert!

Ich frage mich: Wie kann man Kinder ablehnen (Staat, Verwandtschaft, Dorf usw.), weil Eltern ein Verbrechen begangen haben?

Ich bin tief beeindruckt von der Gründerin und Leiterin der Kinderdörfer und von den Kindern.

Gerdd

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