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Internationale Politik „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede

hafel
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„Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von hafel
Barack Obamas Rede vor fast 84000 Menschen in Denver wird sicher in die Geschichte eingehen. Offen ist nur wie die Rede verbucht werden wird? War es ein entscheidentes Aufbruchssignal im Wahlkampf des ersten farbigen amerikanischen Präsidenten der USA oder als ein taktischer Fehler des hoffnungsvollsten amerikanischen Präsidenten, der zwei Monate später die Wahl dann doch verloren hat ????

Wie kein anderer Politiker wie J.F. Kennedy verkörpert Obama einen Neuanfang in der amerikanischen Geschichte. Mit seiner Rede in Denver hat er diesen Anspruch glaubhaft untermauert. Ein Mann, der im großen Rund eines Stadions im Scheinwerferlicht steht, vor der Kulisse eines Sonnenuntergangs im amerikanischen Westen. Alleine diese Fernsehbilder transportierten die Botschaft zu den Zuschauern , dass hier ein Mensch versucht die Welt zu ändern. Eine eindrucksvolle Show.

Auf den Tag genau, 45 Jahre nach dem Martin Luther King seine berühmte Rede „Ich habe einen Traum“ gehalten hat, schien Obama das Erbe von J.F. Kennedy und M.L. King zu repräsentieren und das weiße und schwarze Amerika vereinen zu wollen.

Obamas Rede war ebenso spektakulär wie die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking. Wohl an die 40 Millionen Amerikaner haben diese Rede live gesehen und wohl mehr als eine Milliarde Menschen auf diesem Erdball ---- zumindest, wie auch ich, nur Ausschnitte. M.L. Kings Rede war seiner Zeit leider viel zu weit voraus. Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, die Träume von Obama Realität werden zu lassen? Nachhaltig sind seine Worte allemal.

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hafel
schorsch
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Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hafel vom 30.08.2008, 07:56:49
Du hast Martin Luther King und John F. Kennedy erwähnt. Beide wurden ermordet - weil sie ihrer Zeit voraus waren und Dinge anzupacken sich getrauten, vor denen andere Angst hatten. Hoffen wir doch, dass es Obama nicht wie ihnen geht - bevor er seinen "Traum" verwirklichen kann!

Merke: Der Ku Klux Klan ist immer noch mächtig im "Lande der unbegrenzten Möglichkeiten"!

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schorsch
Karl
Karl
Administrator

Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 30.08.2008, 08:01:32
Hier ist die Rede zu hören:

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hafel
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Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 30.08.2008, 08:20:31
Danke Karl, die werde ich mir mal zu einer ruhigen Stunde zu Gemüte ziehen.
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hafel
Karl
Karl
Administrator

Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 30.08.2008, 09:15:02
Es ist jetzt die dritte Obama Rede, die ich in voller Länge gehört habe. Alle Reden waren rhetorisch hervorragend und ohne Frage ist Obama einer der besten Redner, die ich bisher gehört habe. Seine Vortragsweise erinnert aber an die eines religiösen Predigers und es bleibt abzuwarten, ob auch seine Reden nur Schall und Rauch und mit der zu erwartenden Wirklichkeit nichts zu tun haben werden.

Wer viel verspricht, kann seine Anhänger arg enttäuschen, aber ich halte ihm zu Gute, dass Visionen notwendig sind, um etwas in Bewegung zu setzen.

Ich weiß schon heute, dass ich mit vielen Entscheidungen eines Barack Obama als Präsident nicht glücklich sein werde. Eine kritischen Begleitung seiner Amtszeit hier im ST kann er sich sicher sein, aber ich habe die Hoffnung, dass er wenigstens einen Teil seiner Verheißungen erfüllen kann: Rückzug aus dem Irak, Steuerermäßigungen für die Armen, nicht für die Reichen, Aufbau einer staatlichen Krankenversicherung, Verbesserung des Bildungssystems, Abbau der Abhängigkeit vom Öl.

Gerade beim letzten Punkt wünsche ich ihm allen Erfolg der Welt, denn damit würde einer der Hauptgründe für die Kriegspolitik des Westens entfallen.
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karl
angelottchen
angelottchen
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Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf Karl vom 30.08.2008, 12:01:00
danke für deine kritische betrachtungsweise. ich ziehe obama der hillary sicher vor, aber in seinen reden sind beim genauen hinhören - hervorragende rhetorik hin oder her - da sind doch schon so manche worthülsen und so verwundert es nicht, dass sein leitsatz "YES WE CAN" heiss diskutiert wird - handelt es sich dabei doch um einen klassischen satz von "Bob, the builder" (Bob der Baumeister), den jedes kind kennt ..."jo, wir schaffen das" sagt er auf deutsch ... und im original???
YES WE CAN! .... na denn ...

Für Bob, den Baumeister, gibt es immer was zu tun. Schlaglöcher beseitigen, Leitungen legen, Löcher stopfen - immer muss etwas repariert werden. Und wenn in seinem Dorf wieder etwas kaputt geht, auch kein Problem. Dann fängt der kleine Mann mit dem Bauarbeiterhelm von vorne an. Zusammen mit seinen Freunden - roten, blauen, grünen Baumaschinen hält ihn nichts auf. Auf Bobs Frage: "Können wir das schaffen?" gibt es nur eine Antwort: "Yo, wir schaffen das!"

Heile Kinderwelt

So lautet die deutsche Übersetzung. Im englischen Original heißt die Antwort: "Yes, we can." Und das ist genau der Satz, mit dem Barack Obama seinen Siegeszug bei den Vorwahlen in den USA begann. Eine Erfolgsgeschichte, die möglicherweise mit der Vereidigung des ersten schwarzen Präsidenten der USA enden wird. Es war der 8. Januar 2008, Obama hatte gerade einen ersten Misserfolg bei den Vorwahlen erlebt. An diesem Abend will der Jurist der Welt beweisen, warum er besser ist als Hillary Clinton, warum er ins Weiße Haus gehört. Er fragte die Zuhörer in New Hampshire, wie man die großen weltpolitischen Probleme lösen, ob man Gerechtigkeit, Wohlstand, Weltfrieden schaffen könne. Drei Wörter reichten ihm als Antwort: "Yes, we can."
geschrieben von Frankfurter Rundschau:


den ganzen Artikel gibts unter dem Link ...
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angelottchen

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hafel
hafel
Mitglied

Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von hafel
als Antwort auf angelottchen vom 30.08.2008, 12:13:52
Nachfolger werden (fast) immer an ihren Vorgängern gemessen. Und so bleibt dem amerikanischen Volk zunächst die Gegenüberstelung zur derzeitigen Politik.

Und hier denke ich, dass Obama den Amerikanern zunächst eine große "Aufbruchstimmung zu neuen Ufern" vermittelt. Ich habe ebenso meine Bedenken, dass er alle seine vielen Versprechungen halten kann. Aber das kennen wir ja im eigenen Land.
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hafel
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von luchs35
als Antwort auf angelottchen vom 30.08.2008, 12:13:52
Zweeifelos ist Obama ein brillanter Rhetoriker, der zum Auftakt seines Schlussrennes eine ausgezeichnet Rede gehalten hat.
Aber mir kam sie ein bisschen vor wie die Aufzählung eines Wunschprogrammes, das jeder gerne hören möchte.

Nur : wie bezahlt Amerika diese Wünsche?


Seit Amtsantritt des derzeitigen US-Präsidenten George W. Bush ist die Staatsverschuldung der USA in einem nie gekannten Maß angestiegen. In den nunmehr knapp sieben Jahren stieg sie um knapp 60 Prozent von 5.727.776.738.304,64 US-Dollar am 19. Januar 2001 - dem Vortag von Bushs Vereidigung - auf 9.154.986.584.732,22 US-Dollar am 3. Dezember dieses Jahres. Nimmt man als Bezugspunkt jeweils den Anfang des Monats Dezember eines jeden Jahres, so ist die Staatsverschuldung der USA seit Bushs Amtsantritt jedes Jahr um über 500 Milliarden US-Dollar gewachsen.
geschrieben von Net:


Anbetracht dieses Schuldenberges wird auch ein noch so charismatischer Obama nur mit Wasser kochen können.
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luchsi35
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 30.08.2008, 15:17:40
Das Stimmvolk WILL ja Wünschträume hören!

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schorsch
heinzdieter
heinzdieter
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Re: „Ich habe einen Traum“ Obamas historische Rede
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf schorsch vom 30.08.2008, 15:44:07
Ich bin nicht sicher, das sich der Wähler in USA für Hernn Obama entscheiden werden trotz seinen Reden.
Herr McCain hat nach Ernennung seiner Vizepräsidentin Frau Palin gute Chancen die Wahl, wenn auch sehr knapp, zu gewinnen.
Die Stimmen, im Vorwalkampf für Frau Clinton abgegeben, können ohne weiteres auf Frau Palin übergehen.
Ich finde die Rede von Herrn Obama rhetorisch hervoragend und den Wähler ansprechend aber ob das ausreicht ???
Seine Argumentation auf die geringe Regierungserfahrung seines Konkurrenten-Teams zieht auch nicht mehr. Es stehen sich hier Senatoren gegenüber. Das Plus zu Gunsten von Herrn Obama in dieser Hinsicht ist äussert gering .

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heinzdieter

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