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Internationale Politik In Afghanistan morden die Teufel

pharaox
pharaox
Mitglied

In Afghanistan morden die Teufel
geschrieben von pharaox
Die Entführungen mit bisher einem deutschen Todesopfer zeigen uns, wie gefährlich die Politik ist.
Bedrückend ist die Erfahrung, dass dem eigenen Handeln so enge Grenzen gesetzt sind, sagte Außenminister Steinmeier, nachdem er der Öffentlichkeit mitgeteilt hatte, dass eine der beiden Geiseln Tod ist.
Dieser Satz zeigt, dass weder die deutsche Politik, noch die Bundeswehr, aktuell etwas zur Verbesserung der Lage beitragen können.
Die Bundesregierung wird auch in Zukunft damit leben müssen, dass es in Afghanistan weiterhin solche Entführungen geben wird, vielleicht sogar noch mehr als bisher. Auch die Anschläge auf die Bundeswehr könnten sich in ihrer Intensität und Häufigkeit erhöhen, mit mehr Opfern als bisher.
Wer auch immer sich in Afghanistan engagiert, ist den hinterhältigen Taliban-Angriffen ausgesetzt, diese morden ohne Gnade, aber nach einem genauen Plan.
Eins aber sollten diese Teufel in Menschengestalt wissen, wir geben den Kampf gegen den Terror nicht auf, weil wir uns nicht selbst aufgeben können!
Denn auch wir haben unsere Lektion aus der Geschichte gelernt, wer vor den Hitlers, oder bin Ladens kneift, dient nicht dem Frieden, sondern fördert den Krieg!
Wir sind nicht so feige, wie uns die Taliban glauben machen wollen!
So bitter diese Lehre ist, Deutschland darf sich nicht beirren lassen in der Unterstützung für dieses schwer geprüfte Land.
Meint

pharaox
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: In Afghanistan morden die Teufel
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pharaox vom 25.07.2007, 01:42:15
@pharaox

wenn es nicht so schlimm und unkontrollierbar wäre, würde ich über die "taliban" nur verschmitzt lächeln. die würden heute noch ziegen in kargen bergtälern hüten, wenn sie nicht von der CIA und anderen diensten im kampf gegen die UdSSR ausgebildet und bewaffnet worden wären. die strukturen im drogenhandel der "gotteskrieger", wurden von westlichen geheimdiensten geschaffen, um diese im widerstand gegen die russen zu finanzieren.

ich kann mich noch an den schock erinnern, als ich 1983 im "westfernsehen" sah, wie ein sowjetischer SPW-70 BP von MUDSCHAHEDIN mit amiraketen abgeschossen wurde und vor den augen der weltöffentlichkeit ausbrannte.

jetzt werden unter umständen auch deutsche soldaten mit den selben waffen, von den selben MUDSCHAHEDIN totgeschossen. ein bissel gehässig grins ich schon, daß die westliche geheimpolitik so dermaßen nach hinten los ging. froh bin ich nicht!

es gibt keine vernünfige erklärung dafür!
Karl
Karl
Administrator

Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf pharaox vom 25.07.2007, 01:42:15
Hallo pharaox,


wir sollten Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht mit Begriffen wie feige oder nicht feige rechtfertigen. Das ist in meinen Augen eine irrationale Argumentation. Es war ungut, sich in diesen Konflikt überhaupt reinziehen zu lassen, denn die Bundeswehr und die Nato sind ein Fremdkörper. Länder sollten nicht von außen befriedet werden (meine Meinung), weil diese "Befriedung" immer Krieg (also die Schaffung von Grabesstille) bedeutet. Die Afghanen wollen sich selbst bestimmen. Bei ihnen spielen Begriffe wie "feige" oder "nicht-feige" noch eine große Rolle.

Ich bezweifle zudem die hehren Motive des Westens an. Er ist nicht angetreten, um Demokratie zu bringen, sondern er ist angetreten, um seine eigenen Interessen zu vertreten. Ob allerdings unsere Freiheit, unsere Werte tatsächlich durch Militäreinsätze zu verteidigen sind, stelle ich in Frage. Mir dünkt es, Irak und Afghanistan sind gerade dabei zu beweisen, dass diese Form der Werteverteidigung eine Farce und als Motiv wahrscheinlich nur vorgeschoben ist.

Das verpulverte Geld würde besser in unsere eigenen Schulen investiert, bei denen an allen Ecken gespart wird. Wir sollten die eigene Jugend fördern und nicht Kriege führen, die den Hass und den Terror auf uns ziehen werden.

Im übrigen: Wir führen doch keinen Religionskrieg und die Erklärung des Gegners zu Nicht-Menschen (Teufeln) ist der Beginn jedes unmenschlichen Krieges - ebenso völlig irrational.

Kein Mensch ist nur böse und du würdest unter den Taliban wahrscheinlich viele sogar sympathische Menschen finden, die völlig unfeige für ihre Überzeugungen kämpfen, mögen wir diese nun teilen oder nicht, wir den Kampf als gerechtfertigt ansehen oder nicht.

--
karl

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 25.07.2007, 08:21:06
Der Krieg muss, gleich wo auf Erden er sich abwickelt, gestoppt werden - bevor er seine Opfer zu uns jagt. Aber mit Waffen lässt er sich nicht stoppen. Hingegen mit Einheimischen, die davon überzeugt werden können, dass Gewalt und Terror nicht die Mittel sind, die es für ein friedliches Zusammenleben braucht.

Aber wir bringt man vernünftige Einheimische dazu, sich gewaltlos für solche Ziele einzusetzen?
--
schorsch
Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 25.07.2007, 08:21:06
@karl,
du schreibst:
"Die Afghanen wollen sich selbst bestimmen..."
"Das verpulverte Geld würde besser in unsere eigenen Schulen investiert, bei denen an allen Ecken gespart wird."
"Wir sollten die eigene Jugend fördern und nicht Kriege führen, die den Hass und den Terror auf uns ziehen werden."

Ich kann mich erinnern, dass vor Jahren mit Entsetzen die Berichte über die Taliban in Fernsehen und Zeitungen gesehen und gelesen wurden.
# Verbot von Kameras
# Verbot von Kino, Fernsehen und Videorekorder
# Verbot von Internet
#Verbot jeglicher Frauenarbeit außerhalb des eigenen Hauses
#Frauen war ärztliche Behandlung nur in Begleitung eines Mannes erlaubt und nur durch weibliche Ärzte. Da für Frauen faktisch ein Berufsverbot bestand, gab es keine Ärztinnen und somit auch keine Behandlung für Frauen.
#Verbot des Besuches jeder Art von Bildungseinrichtung (Schule, Hochschule) für Mädchen und Frauen.
# öffentliche Hinrichtungen (z. B. Steinigungen oder Erschießungen)
# Zerstörung von Götterbildnissen (etwa der riesigen Buddha-Statuen von Bamiyan aus der Gandhara-Kultur). U.S.W.

Du schreibst : "Die Afghanen wollen sich selbst bestimmen...".
Wer sind denn für dich DIE AFGHANEN ?
Sind es denn auch die Mädchen und Frauen,die in großen Teilen Afghanistans wie Sklaven gehalten wurden ?
Meinst du, die können "sich selbst bestimmen"?

Ich bin mir sicher, dass "Selbstbestimmung" für Afghanistan eine Neuerrichtung des Taliban-Regimes mit all seinen "Segnungen" bedeutet, die wir kennen und dann noch zusätzlich mit der Abrechnung für diejenigen Männer und Frauen, die die Taliban nicht unterstützt haben.


Das sollte man meines ehrlicherweise hinzufügen, wenn man von einem sofortigen Abzug spricht.

UND trotzdem bin ich auch für einen möglichst schnellen Abzug der deutschen Soldaten und Helfer aus Afghanistan, da es wahrscheinlich unter den heutigen Bedingungen und auf lange Sicht keine Lösung für die Probleme der Region geben wird.
Wir sollten dann aber auch die Entwicklungshilfe einstellen für andere Regionen, in denen diese "Hilfe" nachweislich zum großen Teil im Korruptionssumpf versickert.
UND wir sollten uns auch nicht mehr über die Zustände in anderen Regionen aufregen, wenn sie nicht unseren Vorstellungen entsprechen.




--
klaus
Karl
Karl
Administrator

Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 09:46:38
UND wir sollten uns auch nicht mehr über die Zustände in anderen Regionen aufregen, wenn sie nicht unseren Vorstellungen entsprechen.


Das sehe ich ganz anders. Nur - wir sollten aufhören zu glauben, dass Krieg wieder ein Mittel der Politik ist. Waffen überzeugen nicht die Herzen. Waffen erzeugen langfristig das Gegenteil der eventuell noch guten Absichten.

--
karl

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Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 25.07.2007, 11:11:25
@karl,
du schreibst:"Das sehe ich ganz anders."

So anders sehe ich das überhaupt nicht. Ich bin ja auch dafür, die deutschen Truppen aus Afghanistan abzuziehen.
Nur glaube ich , dass unsere Einflussnahme gerade in dieser Region nach Abzug der Truppen gleich Null sein wird.
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 09:46:38
hallo klaus, wenn diese paar Gründe (egal ob 5 oder 10 oder 20)
z.B. # Verbot von Kameras
# Verbot von Kino, Fernsehen und Videorekorder
# Verbot von Interne usw,,,
für uns ein Argument sein sollten, militärisch aktiv zu werden, also die Bundeswehr in Marsch zu setzen,,,
dann müssten wir sie wohl an über 100 Stellen auf diese Erde zum Einsatz bringen.

ich wüsste ne Menge Länder wo Menschen dringend unsere Hilfe bräuchten um nicht unnötig Krankheiten zum Opfer zu fallen, um nicht zu hungern um nicht ausgebeutet zu werden,,,

Das also wird in Afghanistan nicht der wahre Grund sein weshalb dort die Tornados rumfliegen, da sind wir wohl auf dem Holzweg.

Um Millionen Menschen aus der Patsche, aus der Not zu helfen, gibts andere Möglichkeiten.
Es wurde ja auch nicht von der Bundesregierung beschlossen den Frauen die Burka wegzunehmen oder sie davon zu befreien sondern um UNS zu schützen und zu verteidigen,,,

--
hugo
Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 25.07.2007, 16:57:18
@hugo,
"hallo klaus, wenn diese paar Gründe (egal ob 5 oder 10 oder 20)
z.B. # Verbot von Kameras
# Verbot von Kino, Fernsehen und Videorekorder
# Verbot von Interne usw,,,
für uns ein Argument sein sollten, militärisch aktiv zu werden, ..."

Es ist unredlich, was du hier machst. Du nimmst nur die unwichtigsten Gründe heraus, um deine Argumente zu setzen.

Zu deiner Information setze ich noch mal 3 dazu, die du ausversehen übersehen hast.

"#Verbot des Besuches jeder Art von Bildungseinrichtung (Schule, Hochschule) für Mädchen und Frauen.
# öffentliche Hinrichtungen (z. B. Steinigungen oder Erschießungen)
#Verbot jeglicher Frauenarbeit außerhalb des eigenen Hauses"


UND ich betone nochmals - auch ich bin für den Abzug deutscher Truppen aus Afghanistan !
--
klaus
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Teufel gibt es nicht - auch Gegner im Krieg sind Menschen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 16:42:50
die USA erwägen in pakistan militärisch einzugreifen - ich weiss nicht, was das für konsequenzen hat, im krieg mit einer unkontrollierbaren atommacht zu sein (die noch dazu im namen des islam gegründet wurde), aber mein gefühl sagt mir: SCHNELL WEG!

ich bin sogar so dermaßen fatalistisch, daß ich sage: jede strasse, jede schule, jedes krankenhaus, das in den letzten jahren in afghanistan gebaut wurde, wird in wenigen monaten zerstört sein.


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