Internationale Politik Israel erteilt Genehmigung für Siedlungsbau

Liebe Myrja - du musst dich doch nicht entschuldigen?

Ich habe deinen Beitrag als eine normale Erwiderung einer Diskutantin die eine etwas andere Meinung hat - als mein Standpunkt. Akzent meinerseits gesetzt auf das Wort etwas.

Gerne möchte ich dir mal erklären warum das Problem der Siedlungen sich soooo einfach nicht gestaltet für jemandem der das Land kennt - und über seine schwierige Lage ziemlich gut Bescheid weiß.

Nun - vielleicht ergibt sich mal die Möglichkeit einer Diskussion.

Gruß von Miriam

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Gerne möchte ich dir mal erklären warum das Problem der Siedlungen sich soooo einfach nicht gestaltet für jemandem der das Land kennt - und über seine schwierige Lage ziemlich gut Bescheid weiß.

Nun - vielleicht ergibt sich mal die Möglichkeit einer Diskussion.

Gruß von Miriam

Warum erklärst du es nicht jetzt und hier?

Ich halte die Genehmigung weiterer Siedlungen nicht für gerechtfertigt.

Es ist immer der gleiche Reflex. Wenn Israel kritisiert wird, kommt sofort von Miriam ein Beispiel von einem pal. Überfall und eine Relativierung, mit dem die Regierung des Apartheidsstaates Israel in Schutz genommen wird. Dabei finden fast täglich Überfälle von den rechtsnationalen israelischen Siedlern auf Palästinenser statt, so dass die Kinder in manchen Gebieten nur noch in Begleitung von Erwachsenen, teilweise von Menschenrechtlern, die auch schon überfallen wurden, in die Schule gehen können. Darüber berichtet nur niemand hier. So etwas erfährt man nur von Menschenrechtsorganisationen, nicht von den offiziellen Medien, deren Nachrichten werden allerdings von den Betreibern von "Achgut", einem Hetzorgan, hinter dem Broder steckt, ignoriert oder diffamiert.
Was die Palästinenser erdulden müssen, auch schon seit Wochen wieder im Gazasteifen, der fast täglich wieder bombardiert wird, das verstößt derart gegen alle Menschenrechte, dass es nur noch empörend ist. Und die Welt schaut zu, weil sofort die Antisemitismuskeule geschwungen wird, vor der jeder Angst hat. Also können sich die Faschisten alles erlauben.

Die besten und ausführlichsten Nachrichten über die Siedlungen kann man hier abrufen:

(unbedingt auch die anderen Seiten ansehen, da wird man aufgeklärt)

Danke Marina,

für diesen wirklich aufschlussreichen Link v. Amnesty International.

Besonders hat mich das Interview mit Roni Hammermann beeindruckt. Toll, was die Frauen der Amnesty International Ko-Gruppe Israel täglich leisten. Wenn da nur ein klitzekleines bisschen auf die israelische Politik abfärben würde.

Myrja

Kannst du mir erklären, wie der Siedlungsbau ein Verbrechen wie da geschilderte oder irgend ein anderes verhindern können?

Myria, Roni Hammermann ist eine tolle Frau, ich habe sie auf ihrer Vortragsreise persönlich kennengelernt. Sie ist aber nicht Mitglied der Kogruppe Israel (diese Kogruuppe ist eine deutsche AI-Gruppe in Köln), sondern bei „Machsom Watch“, das ist eine israelische Menschenrechtsgruppe die israelische Checkpoints beobachtet, die Kontrollstellen, die sich zwischen Israel und den besetzten Gebieten befinden (unten im Link kannst du die Erklärungen darüber nachlesen).
Roni Hammermann ist Jüdin, eine von den kritischen Frauen, die nicht mit der Regierungspolitik einverstanden sind, und lebt in Israel. Sie steht oft an diesen Kontrollstellen, dokumentiert das, was sie dort sieht, zusammen mit anderen Frauen und versucht auch manchmal, bedrängten Palästinensern zu helfen. Und sie ist auch schon eine „Seniorin“, über 60 Jahre alt, trotzdem leistet sie fast täglich diese schwere Arbeit.

Es ist immer der gleiche Reflex. Wenn Israel kritisiert wird, kommt sofort von Miriam ein Beispiel von einem pal. Überfall und eine Relativierung, mit dem die Regierung des Apartheidsstaates Israel in Schutz genommen wird.

@marina,

wenn das Thema gleich mit persönlichen Vorwürfen beginnt, wissen wir ja wohin das führt. Außerdem ist Miriam persönlich betroffen, weshalb man für ihr Engagement Verständnis haben sollte.

Es ist ja auch kein Reflex, sondern innerhalb der menschenverachtenden Macht- und Gewaltspirale im israelisch/palästinensischen Einflußbereich, stimmen die Vorwürfe an beide Seiten. Und natürlich zieht ein Thema über diesen Konflikt auch Rassisten an. Wir haben es in der Vergangenheit doch erlebt, es wurden Sperrungen wegen entsprechenden Äußerungen ausgesprochen, sehr zurecht, wie ich meine.

Was mich anbelangt, habe ich keine Lust mehr, für eine Seite Stellung zu beziehen. Das bringt nur Stress und Streit mit Leuten, mit denen ich mich eigentlich gut verstehen müßte. Außerdem ist ein Engagement für eine Partei nur Wasser auf die Mühlen der Protagonisten auf israelischer wie palästinensischer Seite.

Wir wissen doch, wie es funktioniert: Die Hamas freut sich über den israelischen Siedlungsbau, weil sie in ihr Horn stoßen kann und der israelischen Regierung passt ein Anschlag von palästinensischer Seite ins Konzept, weil sie ihr Horn an die Lippen nehmen kann. Ein Konflikt mit open End und ein Streit darüber, wer der Schuldige ist, ist müßig.

Betrachte ich das von außen, möchte ich beide Seiten für unmündig erklären und ihnen, unter internationaler Aufsicht, für fünfzig Jahre einen gemeinsamen Staat geben, in dem sie sich arrangieren müssen. Dann sehen wir weiter. Wir Deutschen haben unsere Souveränität auch erst 1990 erhalten und allein, was die Bereitschaft zum Frieden anbelangt, hat das Wunder bewirkt.

--

adam

Apartheidsstaat Israel, Achgut Hetzorgan Broder, Antisemitismuskeule, Sclagwörter die ein Artikel in Welt-Online 2008, so kommentierte:

"Unter Forschern besteht denn auch kaum ein Zweifel, dass der Antisemitismus eine Transformation durchgemacht hat und heute auch im salonfähigeren Gewand überzogener Israelkritik daherkommt, egal ob von links oder rechts. Das Antirassismuszentrum der EU hat dazu eine Arbeitsdefinition entwickelt. Demnach ist es antisemitisch, andere Standards an Israel anzulegen als an andere Völker, den Juden einen Staat als Ausdruck ihrer nationalen Identität zu verweigern, Israel mit Nazivergleichen zu diffamieren oder von einer jüdischen Weltverschwörung zu reden."

Ähnliches gilt für ein anderes Totschlagwort "Islamophobie"!

sysiphus...

Miriam,

es passiert hier immer wieder dasselbe, so bald von Israel die Rede ist.
Ich bin es so leid.

Dir lieben Gruß, Shalom alechem....