Internationale Politik Ist das dramatische Bevölkerungswachstum unser Ende?

Moin,

heute leben über sechs Milliarden Menschen auf der Erde.
Nach Schätzungen der UNO werden es im Jahr 2050 fast 11
Milliarden sein. Die Folgen dieses Wachstums sind heute
schon erkennbar.
Es drohen massive Umweltschäden, Armut und Verknappung der Ressourcen.
Die Nahrungsmittelproduktion müsste sich mindestens verdoppeln.
Welches sind die Ursachen für dieses dramatische Wachstum und welche Lösungsstrategien können greifen?

Gruß Grums

Die Nahrungsmittelproduktion müsste sich mindestens verdoppeln.

Na und? Wo ist das Problem?

In unserer EU-Wegwerfgesellschaft werden täglich tausende Tonnen Lebensmittel vernichtet, damit der Preis nicht verfällt.

Na HW, das ist sehr simpel und keine Antwort auf eine berechtigte Frage.
Ich werte das als typisches wegwischen eines Problems, für das man keine Antwort hat oder dessen Wirkung man nicht begreifen will.
Bisher weiß wohl keiner genau wieviel Menschen die Erde ernähren kann, wo die Grenzen sind, die auch natürliche Ressourcen und Umwelt der "Ausbeutung" der Natur setzen.
Ich hab mal gelesen, daß der deutsche Bierverbrauch umgerechnet auf China die gesamte Getreiderernte der Welt verzehren würde.
Interessant ist doch wo der ungebremste Zuwachs entsteht, welche Ursachen er hat und was dagegen zu tun ist.
In der westliche Welt haben Wohlstand und Geburtenkontrolle Grenzen gesetzt.
In anderen Regionen setzt man trotz Armut immer noch auf Kinderreichtum in der Hoffnung, daß man damit seinen Lebensabend sichert.
Ich denke, wenn es gelänge die Landwirtschaft in Afrika auf einen europäischen Level zu bringen, könnten schon wieder ein paar Jahre gewonnen sein.

Bildung für Frauen ist die entscheidende Komponente - sie ist "das beste Verhütungsmittel".

Dann fangen die Frauen später an, Kinder zu kriegen, sie haben weniger Kinder und der Abstand zwischen den einzelnen Kindern wird größer.

Mareike

Das Bevölkerungswachstum seit Christi Geburt ist hyperexponentiell (die nachfolgende Kurve beschreibt das unglaubliche Ausmaß), die landwirtschaftliche Fläche ist begrenzt. Die Beseitigung von Verteilungsproblemen und die Verringerung von Überschussvernichtung können hyperexponentielles Wachstum nicht kompensieren.

Quelle

Allerdings hat sich nach den neuesten Prognosen der UN das Bevölkerungswachstum etwas verlangsamt und es wird etwa 2100 ein Plateau von mehr als 10 Milliarden erreichen ( s. hier).

Die Kinderzahl ist in armen Ländern höher als in entwickelten Ländern, deshalb kommt der Entwicklung der Gesellschaften eine sehr große Bedeutung zu.

Grums Eröffnungsbeitrag ist zutreffend, insofern als die Bevölkerungsentwicklung die Ursache sehr vieler Folgeprobleme ist, mit denen wir zu kämpfen haben: Umweltverschmutzung, Abholzung der Regenwälder, Versiegelung von Flächen, Vernichtung vieler Lebensformen etc.

Unter der Monokultur Mensch leidet die Natur und wir deshalb auch selbst. Ich bin aber trotzdem optimistisch. Es wird sehr innovative Entwicklungen geben, noch nie haben so viele Menschen auch über den Erhalt der Natur nachgedacht und im lokalen Rahmen, speziell in Europa, sind durchaus bereits ökologische Verbesserungen sichtbar, z. B. wenn ich an den Zustand unserer Flüsse denke.

In Bezug auf die Ernährung wird es auch innovative Lösungen geben müssen. Fleisch muss in seiner Bedeutung zurück gedrängt werden. Die optimale Ernährung für die Masse Mensch ist vegetarisch oder sogar vegan.

Karl

Die Menschheit wächst unaufhörlich und mit ihr auch der Hunger.

Wenn wir weiter so konsumieren wie gegenwärtig bräuchten wir in reichlich 50 Jahren wahrscheinlich noch einen Planeten Erde um für die gesamte Weltbevölkerung die erforderlichen Rohstoffe zur Ernährung zu erzeugen.

Die armen Länder werden am meisten unter der Not der anwachsenden Weltbevölkerung und dem Hunger zu leiden haben.

Wenn die reichen Länder nicht für die Ernährung aller Menschen dieser Welt sorgen können, werden die Armen nicht tatenlos zuschauen, denn sie haben nichts mehr zu verlieren, als ihr Leben.

Gruß Achmatova

ich denke nicht, dass dass der Hunger das größte Problem sein wird, sondern der Mangel an sauberen Trinkwasser.

Moin, nerida,

der Mangel an sauberen Trinkwasser ist verfahrenstechnisch leicht lösbar, wenn man denn sauberes Trinkwasser haben möchte.

Ich möchte auf den letzten Abschnitt der von Karl genannten Quelle aus der "Welt" hinweisen:

"Wie Klingholz berichtet, wurden die Themenbereiche Bevölkerung und Familienplanung beim jüngsten Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro in letzter Minute aus dem Abschlussdokument gestrichen - auf Initiative der katholischen Kirche, fundamentalistischer Kreise in Nordamerika und muslimischer Länder"

Religionsorganisationen, die die Diskussion über elementare Überlebensfragen verhindern, sollten in der Tat
an solchen Tagungen nicht mehr teilnehmen dürfen.

Gruß Grums

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danke karl, für deinen beitrag zu diesem brisanten thema.

"Wie Klingholz berichtet, wurden die Themenbereiche Bevölkerung und Familienplanung beim jüngsten Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro in letzter Minute aus dem Abschlussdokument gestrichen - auf Initiative der katholischen Kirche, fundamentalistischer Kreise in Nordamerika und muslimischer Länder"

Religionsorganisationen, die die Diskussion über elementare Überlebensfragen verhindern, sollten in der Tat
an solchen Tagungen nicht mehr teilnehmen dürfen.
fettmarkierung von mir.

ich bin deiner ansicht, grums.

m./.

ich denke nicht, dass dass der Hunger das größte Problem sein wird, sondern der Mangel an sauberen Trinkwasser.

Es geht ja die Saga um, dass der nächste Krieg um das Wasser geführt werden wird und nicht um das Öl. Es gibt Gegenden auf dieser Welt, in denen es schon heute einen latenten "Wasserkrieg" gibt.

Karl