Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?

Internationale Politik Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?

hafel
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 04.04.2013, 16:55:37
Leider kostenpflichtig.

hafel
slash
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von slash
als Antwort auf dunkelgraf vom 04.04.2013, 17:29:10
Nordkorea testete am 09.10.06 eine Atombombe, trotz unterzeichneten Atomwaffensperrvertrags.
Am 14.10.06 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat einstimmig eine Resolution, die den Atomtest kritisierte, was Sanktionen zur Folge hatte.
Am 13.02.07 führten Gespräche zu einem Abkommen mit Nordkorea, das zum Ergebnis hatte, Nordkorea müsse sein Atomprogramm herunterfahren.
Dann aber - am 25.05.09 - testete Nordkorea eine Atombombe. Tags darauf wurde eine Kurzstreckenrakete getestet.
Es folgten in gewissen Abständen weitere Tests gewisser Raketen und Atombombentests.
Für mich klare Verletzungen gültigen Vertragswerks.
Von Diktatoren aber ist nichts anderes zu erwarten.

...
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luchs35
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 04.04.2013, 17:34:39
Ok,wenn der Artikel nich anklickbar ist,versuche ich es mal mit einem Auszug und Zusammenfassung, der Kollege (ich kenne ihn) wird mir schon nicht den Kopf abreißen, hoffe ich


Die staatliche Nachrichtenagentur hat eine Rede Kim Jong Uns vor dem ZK der Arbeiterpartei übertragen, die auch als Erklärung für seine derzeitige politische Rhetorik gelesen werden kann.

Zum Thema Atomwaffen sagte er , dass sie ein "Garant für die Souveränität des Landes " seien, denn noch nie sei ein Land angegriffen worden, das über Atomwaffen verfügt. Sie seien deshalb auch ein Garant für die zukünftige wirtschaftliche und ungestörte Entwicklung und Wohlstand des Landes.

Wie seine Kriegsrhetorik und sein Streben nach Reformen im Land zusammenpassen, erklärte der Professor für Ostasienwissenschaft an der Uni Wien, Rüdiger Frank so:" Die Rhetorik dient Kim dazu, das Land als starker Staat zu präsentieren!"

Denn wenn er marktwirtschaftliche Reformen anstreben will , braucht Kim die Unterstützung des ganzen Volkes und der politischen Eliten, was bislang kommunistischen Reformern meist misslungen sei.

Allerdings habe Kim Jong Un vieles aus der Entwicklung Chinas gelernt, auch dass Wirtschaftsreformen ohne politischen Liberalismus klappen können.

Kim gehe derzeit aber ein hohes Risiko ein, denn mit seiner kriegerischen Rhetorik wolle er das Ausland auf Distanz halten , aber auch Volk und Eliten hinter sich stellen.


Nimmt man jetzt noch hinzu, welches Leid die Koreaner durch die Kolonialisierung Japans, die Kultur, Religion, Sprache etc. auslöschen wollte und die Koreaner (Nord und Süd) schlimmer als Sklaven behandelte , kann man auch die tiefverwurzelten Ängste verstehen.
Vielleicht erinnert sich hier jemand auch noch an die Klage im Namen von rund 2 Millionen sogenannter, erzwungener "Trostfrauen" (teils noch Kinder) für japanische Männer anfangs der 90er Jahre, die für das angetane Leid keine Entschädigung, aber eine Entschuldigung Japans einforderten - und abgewiesen wurden.

Die leidensvolle Geschichte Koreas dauert nun rund 100 Jahre, das sollten wir satten Europäer uns vielleicht mal vor Augen führen, um Ursache und Wirkung genauer zu sehen.

Luchs

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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dunkelgraf vom 04.04.2013, 17:29:10
"Indem das US-Regime und ihre gekauften Medien Öl ins Feuer schütten, wollen sie den Eindruck erwecken, dass Nordkorea Südkorea sowie US-Militärstützpunkte angreifen will."


Die USA wollen den Eindruck erwecken...?
Sag mal dunkelgraf - bist du unfähig, die offiziellen Videos der nordkorean. Einheitsmedien zu deuten, in denen ganz klare Aussagen zu erkennen sind?

Meinst du allen Ernstes, dass die USA inzwischen auch die sozialist. Tageszeitungen in Deutschland, wie JW oder ND gekauft haben?
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von slash
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2013, 18:32:51
Zitat aus SPIEGEL ONLINE:
Wirtschaftsreformen in Nordkorea: Aufschwung durch Atombomben
Zitat Ende.

...
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dunkelgraf
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf slash vom 04.04.2013, 17:52:16
Am 13.02.07 führten Gespräche zu einem Abkommen mit Nordkorea, das zum Ergebnis hatte, Nordkorea müsse sein Atomprogramm herunterfahren.


Du bist ein illustres Beispiel dafür, alles einseitig darzustellen.
Das deutsche Publikum ist ohnehin zu einer solchen Einschätzung nicht imstande. Es muß sich von »seinen« Massenmedien desinformieren lassen, die Nordkorea herablassend »das isolierteste Land der Welt« nennen, während sie selbst daran mitwirken, daß dieser Mißstand fortdauert.

Nordkorea hatte sich in den Verhandlungsrunden – ebenfalls zum wiederholten Male – ausdrücklich bereit erklärt, auf die Entwicklung von Nuklearwaffen zu verzichten. Es verlangte im Gegenzug Sicherheitsgarantien gemäß internationalem Recht, Aufhebung aller Handelsbeschränkungen, Wirtschaftshilfen. Mit dem Wort »Handelsbeschränkungen« war die Wirtschaftsblockade gemeint, mit der die USA und ihre Alliierten Nordkorea in den vergangenen Jahren an den Rand des Zusammenbruchs gedrängt haben. In erster Linie benötigt die nordkoreanische Volkswirtschaft wieder freien Zugang zum Welt-Energiemarkt.
Nordkorea war erklärtermaßen auf eine Vertragsbasis bereit, die schon 1994 ausgehandelt worden war: ausschließlich friedliche Nutzung der Kernenergie (»Uranwirtschaft«), kein Atomwaffenbau, also keine »Plutoniumwirtschaft«. Diese Vertragsbasis schloß Lieferung und Bau zweier Kernkraftwerke in Nordkorea durch die USA und ihre Verbündeten ein.
Die USA dachten schon damals nicht daran, diese vertragliche Verpflichtung zu erfüllen, sondern legten kräftig Forderungen nach.
Fakt ist:
Es verhält sich nicht so, daß zuerst Nordkorea zu seinen Atomprogrammen zurückkehrte und die USA daraufhin ihre Wirtschaftshilfe stoppten. Sondern genau umgekehrt.

Fazit ist: den USA kann man nicht trauen, sie lügen, betrügen, brechen Verträge und sind darauf aus, Kriege vom Zaun zu brechen.

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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 04.04.2013, 18:16:40
"Die leidensvolle Geschichte Koreas dauert nun rund 100 Jahre, das sollten wir satten Europäer uns vielleicht mal vor Augen führen, um Ursache und Wirkung genauer zu sehen."


Ich glaube, dass alle wissen, was Japan den Koreanern angetan hat. Diesen grauenvollen Teil der Geschichte kennen nur noch sehr wenige Koreaner aus eigener Erfahrung.

Ich kann daraus keinen Grund für die Kriegsrhetorik des nordkorean. Diktators ableiten, da er bei wenigstens etwas gesundem Menschenverstand andere Möglichkeiten hätte, den chinesischen Weg einzuschlagen und seinem Volk - falls ihn das wirklich interessiert - langsam in eine bessere Zukunft zu ebnen.

Ich glaube eher, der neue Diktator hat die gleichen Ambitionen, wie sein Vater - Erhalt der eigenen Macht.
Ich glaube auch nicht, dass andere Mächte so scharf darauf sind, Nordkorea zu überfallen und auszurauben. Nordkorea hat kaum Bodenschätze, völlig vernachlässigte Industrie, riesige Militärausgaben, große Auslandsschulden und wenig landwirtschaftl. Nutzflächen ( ungünstige Oberflächengestaltung).
Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dunkelgraf vom 04.04.2013, 18:41:46
"Es muß sich von "seinen« Massenmedien desinformieren lassen, die Nordkorea herablassend "das isolierteste Land der Welt« nennen..."


Wenn die Sache nicht so ernst wäre, könnte man über solche Einlassungen lachen.

Nordkorea ist wahrscheinlich tatsächlich das isolierteste Land der Welt und du bist wahrscheinlich einer der isoliertesten Europäer, die sich nicht vorstellen können, warum Nordkorea so isoliert ist.
Frag doch mal bei den Helfern der internat. Hilfsorganisationen nach (Adressen findest du im Internet), wie die Diktatoren ihre Bevölkerung vor allen Einflüssen v. außen abschotten( Fernsehen, Internet, Presse, Besuchsverbote, Ausreiseverbote, Kontaktverbote ...), welche Möglichkeiten Nordkoreaner haben, diese Isolation zu durchbrechen und was passiert, wenn sie nur andeuten, die Isolation durchbrechen zu wollen.
clara
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von clara
als Antwort auf luchs35 vom 04.04.2013, 18:16:40
Zitat des Kollegen: "Denn wenn er marktwirtschaftliche Reformen anstreben will , braucht Kim die Unterstützung des ganzen Volkes und der politischen Eliten, was bislang kommunistischen Reformern meist misslungen sei."

Das wäre aus meiner Sicht nicht das größte Problem. Das Volk darbt, selbst ausreichende Ernährung fehlt. Kim und seine Clique müssen nur umschwenken und den chinesischen Weg einschlagen (der auch schlimm ist, aber wenigstens den Massen einen bescheidenen Lebensstandard ermöglicht). Das Volk würde es ihm danken und die Machthaber nicht gleich das Gesicht verlieren, was den Asiaten wichtig ist.

Clara
hafel
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Re: Ist Nordkorea auf Selbstmord gebürstet?
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 04.04.2013, 18:16:40
Danke liebe Luchsi, für Deine Mühewaltung.

Ich habe den Text aufmerksam gelesen. Ich greife mir mal einen Satz heraus: "......denn noch nie sei ein Land angegriffen worden, das über Atomwaffen verfügt."

Das mag richtig und nachvollziehbar sein. Muss ich aber dennoch andere Länder mit einem Atomkrieg bedrohen, und das fast täglich...... Ich gehe davon aus, dass Du diese dummerhaften und gefährlichen Drohungen selber kennst.

Um seine Grenzen und Souveränität aufzuzeigen muss ich andere nicht ständig bedrohen. Für mich ist er ein (fast unheilbarer) Psychopath.

Hafel

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