Internationale Politik Je mehr 'Fremde' umso fremdenfreundlicher sind die Menschen - wieso ist das so?

Die Ausschaffungsinitiative in der Schweiz hat wieder einmal dieses auffällige Bild gezeigt: Dort wo der Ausländeranteil hoch ist, z. B. in den Kantonen Zürich und Basel, wurde die fremdenfeindliche Initiative sehr deutlich abgeschmettert, während in etwas abgelegeneren Kantonen wie Obwalden und Nidwalden, wo prozentual eindeutig weniger "Ausländer" anzutreffen sind, die Initiative unterstützt wurde.

Das bestätigt das Bild, das sich beim Blick nach Deutschland ergibt. Dort ist die Ausländerfeindlichkeit am ausgeprägtesten in Regionen, in denen es die wenigsten Migranten gibt, z. B. in Sachsen.

M. E. zeigt dies sehr deutlich, dass die Ausländerfeindlichkeit ihrem Wesen nach ein Vorurteil ist. Lernt man die Menschen kennen, schwinden die Probleme.

Ich für meine Person schöpfe daraus Hoffnung.

Karl

diese Interpretation von Zahlen, hier aus einem Wahlergebnis, zeigt nach meiner Ansicht vor allem, wie beliebig sich jeder aus Statistiken seine Ansichten stützen kann.

Möglicherweise gibt es in diesen Kantonen niedrigere Einkommen, einen größeren Prozentsatz an sozialen Schichten, die sich schwertun, einen insgesamt niedrigeren Bildungsstand oder noch andere Unterschiede, die das Wahlergebnis prägten?

Was genau belegt den Zusammenhang mit dem prozentualen Anteil an Ausländern?

Wie genau setzt sich die Herkunft der ermittelten Ausländer zusammen?

Meiner Ansicht nach liegt das weniger am höheren Ausländeranteil als am höheren Bildungsstand, gehobenerer Sozialisierung und somit am besseren Selbstbewußtsein der einheimischen Bevölkerung in den Ballungsgebieten.

Solange sich Menschen überlegen fühlen, reagieren sie weniger ängstlich.

--

adam

Aus meiner Sicht hat es wenig mit Freund oder Feind zu tun.

Sozialisation ist ein Prozess der lebenslange Aneignung und Auseinandersetzung mit der "Umwelt".

Was ich nicht er-lebe kann ich mir auch nicht aneignen - zu eigen machen, somit bleibt es fremd und dadurch gefühlsmäßig bedrohlich.

Mareike

Neulich sah ich eine Reportage aus einem besonders fremdenfeindlichen Dorf.

Einer der Rechtsradikalen (der Anführer) stellte sich dem Reporter und sagte so ganz nebenbei:
„Lernt man sie (die Fremden) kennen, kann man sie nicht mehr hassen“.

Pippa

Ja, das kann aber dauern.

Ob man sich letzlich anfreundet kommt auf die Erfahrungen im Alltag an. Nicht immer verläuft es positiv.

Es gibt genügend negativ Beispiele: No-go-Areas, Banlieue ..

Mareike

Hallo Adam,

es spielen sicherlich mehrere Faktoren zusammen. Gäbe es den umgekehrten Effekt, wenn die Einheimischen umso fremdenfeindlicher würden, wenn mehr Migranten vorhanden wären, dann wäre die Entwicklung deutlich bedrohlicher. So aber darf man doch Hoffnung schöpfen.

@ Mareike,

es stimmt, es wird seine Zeit brauchen, aber irgendwann wird das Fremde nicht mehr fremd sein und weniger Angst einflößen. Das darf man doch aufgrund der genannten Fakten zumindest hoffen.

Karl

Hallo Adam,

es spielen sicherlich mehrere Faktoren zusammen. Gäbe es den umgekehrten Effekt, wenn die Einheimischen umso fremdenfeindlicher würden, wenn mehr Migranten vorhanden wären, dann wäre die Entwicklung deutlich bedrohlicher. So aber darf man doch Hoffnung schöpfen.

@ Mareike,

es stimmt, es wird seine Zeit brauchen, aber irgendwann wird das Fremde nicht mehr fremd sein und weniger Angst einflößen. Das darf man doch aufgrund der genannten Fakten zumindest hoffen.

Karl

""Lernt man die Menschen kennen, schwinden die Probleme"".
Stimmt! Das unterschreibe ich sofort. Ist mir, unabhängig von der Nationalität, auch schon so ergangen. Bleibt allerdings die Frage, ob das auch noch gilt, wenn wegen der derzeitigen Völkerwanderung 3,4,5,10 Millionen Fremde zu uns kommen. Genau so habe ich übrigens Frau Steinbachs (ich mag die Frau überhaupt nicht) Affront-Foto verstanden.

Eine lesenswerte Betrachtung las ich kürzlich hier:
Gereiztes Land

Allegra