Internationale Politik Jemen - die verlorenen Kinder

Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Während das Augenmerk in Syrien liegt, scheint sich niemand für die verlorenen Kinder im Jemen zu interessieren. Es fallen nicht viele Schüsse, es fallen nur vereinzelt Bomben und doch tobt ein grausamer Stellvertreterkrieg. Der Iran und Saudi Arabien kämpfen um ihre Vorherrschaft und die leidtragenden sind die Kinder, denn es gibt keine dringend benötigten Medikamente und nicht genügend Essen und Trinken.
Die Menschen haben keine Möglichkeit zu fliehen. Es geht der leise Tod um in einem vergessenen Land.
Ich muss gestehen, dass ich immer mutloser werde.
Bruny
ehemaligesMitglied48
ehemaligesMitglied48
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2016, 22:14:43
Dort wird sicher auch nur Demokratie und Freiheit im Sinne des Westens verteidigt.Nunja...Saudi Arabien kämpft da...sie sind ja nun mal unsere Partner....die sind dann sicher die Guten.Schliesslich bekommen sie von uns auch Angriffswaffen...obwohl eigentlich in Krisenregionen keine Waffen geliefert werden dürften.
Dann gab es einen Luftangriff auf ein Krankenhaus im Jemen.Bei dem Luftangriff auf ein Krankenhaus im Jemen mit 19 Toten Mitte August ist nach Angaben von Amnesty International eine in den USA produzierte Fliegerbombe eingesetzt worden. Unabhängige Experten hätten bei der Auswertung von Fotos herausgefunden, dass eine US-Präzisionsbombe vom Typ "Paveway" genutzt worden sei, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Für den Angriff wurde die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition verantwortlich gemacht.

Oh, so hat auch hier wieder unser Superpartner die USA ihre schmutzigen Hände mit im Spiel...wen wundert es noch.
Und eh nun wieder die USA Jubelperser aufschreien...Warum demonstrieren sie nicht gegen Saudi Arabien ? Dieses Land lebt den Fundamentalislamismus...stört nicht die die nach nem Burkaverbot hier verlangen nicht ?
Ich bedauere wirklich jeden Terroranschlag..egal in welchem Land und welche Menschen es betrifft.Aber manchmal wünschte ich es würde ein paar dieser Politiker treffen, die diese Waffenausfuhren zu verantworten haben oder die sich weigern Saudi Arabien mit Sanktionen zu belegen.Denn dann würde es die treffen, die es verdient haben und nicht Unschuldige.
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2016, 22:14:43
Während das Augenmerk in Syrien liegt, scheint sich niemand für die verlorenen Kinder im Jemen zu interessieren. Es fallen nicht viele Schüsse, es fallen nur vereinzelt Bomben und doch tobt ein grausamer Stellvertreterkrieg. Der Iran und Saudi Arabien kämpfen um ihre Vorherrschaft und die leidtragenden sind die Kinder, denn es gibt keine dringend benötigten Medikamente und nicht genügend Essen und Trinken.
Die Menschen haben keine Möglichkeit zu fliehen. Es geht der leise Tod um in einem vergessenen Land.
Ich muss gestehen, dass ich immer mutloser werde.
Bruny


Bruny ich habe den Artikel auch gelesen u. ich kann mich deinen Worten
nur anschließen. Das Elend was man dort sieht, ist unerträglich. Es interessiert sich wirklich niemand für die verlorenen
Kinder, für das Elend was in Jemen herrscht. Und warum? Es gibt dort nicht
die politischen, strategischen Interessen, die es in Syrien gibt. Und deshalb bin ich überzeugt, das es den vielen beteiligten Gruppen am Krieg in Syrien, nicht um die Menschen geht, sondern nur um die eigenen Interessen. Meine Meinung.
Tina

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.09.2016, 22:14:43
Guten Morgen,

(oder eigentlich ist dieser Morgen, so global gesehen, genauso wenig gut wie der gestrige war und der von morgen sein wird).

Natürlich werden wir, werden alle instrumentalisiert um die richtigen Kriege gut, die falschen schlecht zu finden, denn wir müssen ja in manchen Gebieten der Welt unsere Interessen vertreten. Wehe dem, der auf Ölfeldern oder anderen Bodenschätzen lebt, an dem wir Industriemenschen vitales Interesse haben.

Andere Kriege, die passieren einfach unbemerkt. Im (Süd)sudan schätzt man die Anzahl der während der Kriege umgekommenen Menschen mitlerweile auf 50.000 Menschen, in Somalia sind während der letzten Jahre eine halbe Million Menschen umgekommen, und der Drogenkrieg in Mexiko kostete alleine im letzten Jahr über 15000 Menschen das Leben.

Wikipedia: Andauernde Kriege und Konflikte

Liebe Grüße
Andrea
Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 23.09.2016, 08:28:38
Moin, ja man hat schon direkt bedenken einen gute Morgen, einen schönen Tag oder ein harmonisches Wochenende zu wünschen. Als die Bilder letzte Nacht in einem Bericht gezeigt wurden, mit Kindern die ihre ganze Faust in den Mund stecken um daran zu nuckeln, hat mich das blanke Entsetzen gepackt. Kinder die nicht mal mehr die Kraft haben um zu schreien. Mütter die selbst abgemagert daneben sitzen, hilflos, wehrlos und ausgeliefert.
Dabei wäre es relativ einfach den Verursachern Einhalt zu gebieten.
Auszug aus Spiegel online: "Doch das militärische Abenteuer des Prinzen geht ins Geld. Der Krieg hat Riad Milliarden gekostet - und das in Zeiten niedriger Ölpreise. Die Jemen-Intervention ist einer der Hauptgründe dafür, dass Saudi-Arabien in diesem Jahr zum ersten Mal seit 1991 wieder einen Kredit in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar aufnehmen musste."
Den IS mit Waffen bekämpfen zu wollen erschien mir von Anfang an blauäugig. Denn die Waffen töten mehr Zivilisten als Terroristen. Ihren Geldhahn zuzudrehen wäre m. E. das probatere Mittel gewesen.
Wo jedoch Kredite bewilligt werden, wird das bewilligte Geld auch ausgegeben. Und dort darf man sich dann die Frage stellen, wer sind denn die Profiteure? Und die Antwort lässt nicht lange auf sich warten.
Auszug aus Spiegel online: "Profiteure sind unter anderem Rüstungskonzerne aus den USA und Großbritannien. London hat seit Kriegsbeginn Waffenlieferungen in Höhe von mehr als drei Milliarden US-Dollar nach Saudi-Arabien genehmigt, Washington billigte Exporte in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat belegt, dass Munition aus britischer und amerikanischer Produktion bei Angriffen auf zivile Ziele im Jemen eingesetzt wurde."
Deutschland wurde nicht explizit aufgeführt, ist aber mit Waffenlieferungen nach Saudi Arabien am Tod beteiligt.
Einen schönen Tag zu wünschen spare ich mir an dieser Stelle, Bruny
Ich stelle noch den ganzen Artikel ein.
pippa
pippa
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von pippa
Offensichtlich ist es den Verantwortlichen völlig egal was die Bevölkerung zu erleiden hat.

Warum kann man gegen Saudi Arabien eigentlich nicht dieselben Sanktionen verhängen wie gegen den Iran, denn offensichtlich führen diese beiden Länder ja diesen schrecklichen Stellvertreterkrieg.

Worum geht es diesen Irrsinnigen eigentlich? Ich blicke da schon lange nicht mehr durch.

Pippa

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 23.09.2016, 10:35:04
Offensichtlich ist es den Verantwortlichen völlig egal was die Bevölkerung zu erleiden hat.
Warum kann man gegen Saudi Arabien eigentlich nicht dieselben Sanktionen verhängen wie gegen den Iran, denn offensichtlich führen diese beiden Länder ja diesen schrecklichen Stellvertreterkrieg.
Pippa


Ganz einfach Pippa - weil die USA sich nicht Saudi Arabiens Waffenauftrag von sage und schreibe 1,15 Milliarden Dollar durch die Lappen gehen lassen wollen!
Und was ist dagegen ein Menschenleben wert, der Wert lag mal irgendwie bei plus minus 100 D-Mark!
Heute sind wir ja auch schon ein bisken teurer, die Wasserpreise sind ja seither gestiegen!
Und das Perverse ist noch, daß die USA die Saudis wegen dieses Waffengeschäftes loben, weil " sie damit zur politischen Stabilität und zum wirtschaftlichen Fortschritt in der Region beitragen "!

Edita
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von JuergenS
Eure Stellungnahmen machen sehr nachdenklich.

Dass wir alle Mitleid haben, ist klar.

Persönlich kann keiner von uns was tun, mir ist es nur zu dünn, auch diesen Konflikt fast ausschliesslich auf die westliche Rüstungsindustrie zu schieben, nicht auf die Nutzer.

Alle edlen Gesetze dieser Welt verhindern Verbrechen nicht.

Ich denke, der UNO müssen endlich Zähne wachsen, wie das langfristig gehen soll, weiss ich auch nicht, aber es müssten ja 170 Regierungen von ihren Staatsbürgern umgestimmt werden, Vertreter in die UNO zu schicken, die entsprechende Politik machen müssten.

Die Hoffnung darauf ist naiv, aber auch bei diesem Thema stirbt die Hoffnung zuletzt.
Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 23.09.2016, 12:53:20
Nun ja, Heigl, die Nutzer sind die Täter das ist unumstritten, aber die Waffenlieferer sind Handlanger der Täter.
Vielleicht würden wir auch Krieg haben ohne Waffen, aber dazu müssten die Handlanger erst einmal von Waffenlieferungen Abstand nehmen und das werden sie nicht tun, denn es geht um viel Geld.
Bruny
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Jemen - die verlorenen Kinder
geschrieben von JuergenS
Auf einer Grausamkeitsskala von 1 bis 6 hat Gewalt gegen Kinder in Kriegen die Note 6+.
Kriege selbst haben, leider, aus der Sicht von Kontrahenten, Profiteuren, Handlangern immer eine Note unter 3.

Was für eine Welt, die aber nie anders war, möglicherweise aber immer ähnlich bleiben wird, die schwächsten, die Kinder, spielen keine Rolle und später tun sie es nach.

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