Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht

Internationale Politik Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht

Karl
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Administrator

Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von Karl
Krieg ist Töten und er verroht die beteiligten Menschen. So geschehen auch in Afghanistan. Bekannt geworden ist es aus einer amerikanischen Einheit, aber diese Erfahrung ist leider nationenübergreifend und es passiert in allen Armeen, die den Auftrag zum Töten erhalten haben.

Deshalb bin ich gegen den Krieg als eingeplantes Werkzeug der Politik - als Mittel zur "Befriedung". Ich empfehle nur Abgebrühten das Anschauen des Videos auf Spiegel Online. Das Lesen des verlinkten Artikels genügt zur Information.

Karl
eleonore
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Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 24.03.2011, 17:37:26
@karl,

ich hab diesen artikel auch mit entsetzen gelesen.

der junge mann, der dass ganze via facebook seinen vater berichtet hat, tut mir leid.
ich denke, sein psychische schaden ist nicht vollstellbar für uns.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 25.03.2011, 08:59:39
..."Verstörend an dem Fall ist auch, dass die US-Armee Hinweise und Warnungen über Monate ignorierte. So hatte der Gefreite Adam Winfield seinen Vater bereits nach dem ersten mutmaßlichen Mord im Januar informiert. Aus Angst vor Gibbs (von mir ergänzt: Vorgesetzter, der offensichtlich an den Morden beteilgt war) habe sich sein Sohn nicht offenbaren wollen, sagte der Vater dem Radiosender PBS. Ihm sei auf dem Heimatstützpunkt der Einheit mitgeteilt worden, wenn sein Sohn Vergeltung fürchte, solle er mit einer Meldung warten, bis die Einheit in die USA zurückkehre."

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hugo
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Mitglied

Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.03.2011, 09:21:31
ja, da ist nun mal wieder eine Eisbergspitze ungeheurer Entgleisungen aufgetaucht und wird durch die Medien gezerrt.

Dabei hätte man annehmen sollen, das die Vorgesetzten bis hoch zur Regierung nach all dem was schon veröffentlicht wurde, geeignete Maßnahmen ergriffen haben damit sowas nicht mehr vorkommt.

Die scheinen damit überfordert zu sein. Es ist wohl der Wurm schon so tief drin, das es- wie bei total morschem Holz- kein Halten mehr gibt.

Das geht nun schon soweit, das besondere Anstrengungen unternommen werden, solches Tun unter den Teppich zu kehren, Beweise zu entsorgen und sogar Jenen das Leben schwer zu machen, welche zur Aufklärung beitragen möchten.

Scheint ein generelles kriegsbegleitendes Phänomen zu sein, das mit zunehmender Dauer die Abstumpfung gegenüber dem Leid Anderer gewaltig zunimmt und essentielle Komponenten des humanitären Völkerrechts (siehe auch Genfer Konvention usw.) immer weniger greifen.

Solche "Menschen" sind doch auch für das spätere zivile Leben nicht nur gezeichnet sondern extrem gefährdet auszuflippen und somit gefährlich sich selbst und der Gesellschaft gegenüber.

Eine Regierung, ein Generalstab, eine Justiz die sich mit solchen Auswüchsen zu befassen haben und eine Bevölkerung aus welcher vermehrt solche Unholde erwachsen, ist nicht zu beneiden. Tun mir leid, die Amis (nicht die Regierung, nicht die Medien,,) aber noch mehr bedaure ich in diesem Falle die Afghanen.

hugo

Karl
Karl
Administrator

Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von Karl
Heute ist der Krieg wieder salonfähig, die brutale Realität wird verdrängt. Das merkt man auch an diesem Thread. Es gibt kaum Wortmeldungen. Dabei wäre es wichtig z. B. zu diskutieren, ob solche Verbrechen charakteristisch für Berufsarmeen sind und ob eine Wehrpflicht davor schützt, dass die Armeen zum Sammelbecken der Brutalos werden?

Karl
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von rolf †
als Antwort auf Karl vom 27.03.2011, 23:51:49
Karl, was soll man da auch schreiben, es ist grausam aber wahr, also kaum Diskussionbedarf.
Wenn es einen Zustimmungsbutton gäbe, ich glaube die Liste wäre sehr lang,
rolf

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 27.03.2011, 23:51:49
@karl,

ich denke, der us-army würde diese neueste vorfall am liebsten totschweigen.

mich wundert, dass es in alle berichte nur von den soldat Morlock immer die rede ist.
der anführer der kill-team, ein gewisse Gibbs aussen vor bleibt.
er prahlte ja mit den abgeschnittene finger der opfer rum,führte ein harte regie in seine truppe.

als ich diesen bericht las, hab ich überlegt, was verleitet einen jungen menschen zu solchen taten??

ob der army-armee ein sammelbecken für sadisten und sonstige gestörte ist, kann und will ich nicht beurteilen.
greueltaten gibt es eh schon genug.
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von mradefeld
Es ist wohl immer und in allen Armeen der Welt so: Wenn die Soldaten den Auftrag zum KÄMPFEN, sprich TÖTEN, bekommen, lösen sich alle Bande der Zivilisation.
Ich kenne KEINE Armee, bei der nicht, zumindest bei längerem Einsatz, die Verschwiegenheit und die Vertuschungsmaschinerie stark genug war, alle Übergriffe und Gewaltorgien zu verscheigen.
Es gibt keine "gerechten Kriege", wie uns das die Propaganda des Kommunismus weiß machen wollte (das waren alle die, die die Sowjetunion geführt oder angezettelt hatte). Es gibt nur GRAUSAME, unmenschliche Kriege, in denen die primitivsten Instinkte geweckt und, sehr oft eben auch bewusst, eingesetzt werden.


olga64
olga64
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Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von olga64
als Antwort auf mradefeld vom 28.03.2011, 07:52:58
Interessant - Sie klammern anscheinend in einer Art Verdrängungsmechanismus aus, dass die grausamsten Tagen wir Deutsche (und Österreicher) machten, in dem wir eine Art industrielle Tötung von Millionen unschuldigen Menschen durchführten. Und dies nicht unbedingt mit Armee-Unterstützung im Krieg. Und dabei marschierten die "Russen" nie bei uns ein - dies war umgekehrt wie in vielen anderen Ländern Europas. Schon vergessen? Olga
mradefeld
mradefeld
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Re: Kill Team: Wie der Krieg aus jungen Männern Bestien macht
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf olga64 vom 28.03.2011, 17:11:53
Von der Rechtfertigungsseite aus magst du ja Recht haben, aber auch die Sowjetarmee ist über friedliche Länder hergefallen, einfach einmarschiert: Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, alles vor oder besser kurz nach Beginn des 2.Weltkrieges. Und dann? Ungarn, Tschechoslowakai, Afghanistan. Das waren selbstverständlich alles "gerechte Kriege" nach sowjetischer Lesart. Mit Deutschland und Österreich war es etwas anderes. WIR hatten die Sowjetunion überfallen. Das wollte ich auch garnicht verdrehen. Aber, dass die Sowjetsoldaten sich aller Übergriffe, besonders auf die Zivilbevölkerung, enthalten haben, das habe ich anders erlebt. Tieffliegerangriffe auf Bauern und Landarbeiter, das waren übrigens meist gefangene Soldaten der Alliierten) auf den Feldern, auf Schulkinder gar. (Da war ich auch "Ziel", glücklicherweise verfehlt!)
Karl hat schon Recht, wenn er sagt, dass allein diese Verunmenschlichung Grund genug ist, JEDEN Krieg zu vermeiden.

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