Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Klimagipfel: Und nun der grosse Bang

Internationale Politik Klimagipfel: Und nun der grosse Bang

Karl
Karl
Administrator

Bitte bei diesem Thema mal keine persönlichen Anfeindungen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2009, 18:47:46
Ich sehe als als deprimierend an, wie es einige hier schaffen, die Diskussion, die tatsächlich wichtig ist, dadurch kaputt zu machen, dass sie die Diskutanten in vorgefertige Schubladen stecken und es als bedeutend ansehen, diejenigen in der falschen Schublade persönlich zu diffamieren, anstatt sich um das Thema zu kümmern.

Der Klimagipfel hat gezeigt, dass nichts von oben passiert, wenn wir von unten nicht mit den Verhaltensänderungen anfangen. Julchens Schlussfolgerungen sind deshalb falsch und es wäre fatal, wenn alle so denken würden. Jeder muss bei sich selber anfangen und darf sich fragen "Wo könnte ich einen Beitrag leisten?" Die Politik bewegt sich nur, wenn wir dies tun. So funktioniert Demokratie eben. Auch der Markt funktioniert nur so. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Mein nächstes Auto wird mit Sicherheit wesentlich umweltfreundlicher sein als das jetzige, darauf werde ich achten. Deshalb vermiese ich mir nicht das Autofahren, aber ich verlange von der Industrie, dass sie meinen Wünschen entgegen kommt. Wenn die Verbraucher so denken, dann bewegt sich die Industrie, dann bewegen sich auch die Politiker.

Schimpfen wir also nicht über die das oben, sondern fangen wir endlich an, selber umweltbewusst zu denken und zu handeln.

Beste Grüße, Karl
walter4
walter4
Mitglied

Klimagipfel: Und nun der grosse Bang
geschrieben von walter4
als Antwort auf Karl vom 20.12.2009, 20:04:26
Daß jeder nach seinen Möglichkeiten bei sich selbst anfangen soll, ist zwar schön und gut, für die drohende Klimakatastrophe aber ohne Belang.

Wenn wir mit einer 66%-igen Wahrscheinlichkeit das 2-Grad-Ziel bis 2100 erreichen wollen, dürfen wir insgesamt nur noch maximal 750 Gigatonnen CO2 in die Luft pusten (das sind umgerechnet auf 1 Jahr 8,33 Gigatonnen). Der derzeitige Ausstoss beträgt aber 36 Gigatonnen. Wir müssten ihn um 77% zurückfahren. Und zwar jeder.

Daher ist mein Postulat, daß das Ziel verfehlt wird und die Klimakatastrophe bei der derzeitigen Interessenskonstellation der Beteiligten in vollem Umfang (Erwärmung um 7 Grad) zuschlagen wird.

So leid mir das im Herzen tut. Ich bin aber kein Traumtänzer, sondern Realist. Die Welt hat keine Chance.
girard
girard
Mitglied

Die Welt hat keine Chance ?
geschrieben von girard
als Antwort auf walter4 vom 21.12.2009, 08:01:11
Die Welt hat keine Chance ?

- Die Welt hat eine Chance !


... s'ist nur so, d'Welt / d'Natur braucht den Menschen nicht,
der Mensch aber d'Natur / d'Welt ...



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arno
arno
Mitglied

Re: Klimagipfel: Und nun der grosse Bang
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2009, 11:20:11
Hallo, hinterwaeldler,

eine kleine Ergänzung zu Deinem Beitrag:

Die Industriestaaten vertreten Positionen, bei denen nicht berücksichtigt
wird, dass in einer globalisierten Wirtschaft die Industreistaaten mehr
und mehr treibhausgasintensive Produktion in andere ärmere Länder ausgelagert haben,
nicht zuletzt nach China.
Es müßte doch klar sein, dass damit auch der Ausstoß von Treibhausgasen
ausgelagert wird. Der Ausstoß verschwindet so aus der Bilanz der EU-Staaten.
Ein Computer `made in China', der in Deutschland eingesetzt wird,
belastet die chinesische Klimabilanz. Findest Du das richtig????

Viele Grüße
Arno
adam
adam
Mitglied

Re: Bitte bei diesem Thema mal keine persönlichen Anfeindungen
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 20.12.2009, 20:04:26
@karl,

In Kopenhagen saßen die Falschen am Verhandlungstisch. Was sollen Politiker denn machen? Politiker sind Machtmenschen, die ein Sozialwesen bis hin zu einem Staat beeinflussen wollen und es über die Gesetzgebung auch tun. Was die Umwelt anbelangt, kommt dabei käufliche Umweltverschmutzung raus. Alles, was Politiker verabreden ist falsch und kann gegen sie verwendet werden. Da machen die Herrschaften lieber nichts.

Da muß die Industrie, die Wirtschaft miteinander reden, dazu Wissenschaftler. Wirtschaft, Handel und Wissenschaft funktionieren grenzüberschreitend. Die können aushandeln, wer auf welchem Gebiet am meisten Profit mit der Minderung des CO2-Ausstoßes machen kann. Das ist erfolgversprechender als hilfloses Gerede von unrasierten Politikern, die den Wählern suggerieren wollen, daß sie nicht Schuld sind. Seid wann ist die Umwelt nur bei nächtlichen Verhandlungen zu retten?

Der Flopp von Kopenhagen kann auch sein Gutes haben. Jetzt ist jeder Staat politisch für sich selber verantwortlich und kann eigenes Unvermögen nicht mehr auf andere abwälzen, wenn Vereinbarungen nicht eingehalten werden.

Und last not least: Vielleicht hat die Erde andere Pläne und der Menschheit werden Grenzen aufgezeigt. Für mich klingt die Diskussion um die maximale Erhöhung des CO2-Ausstosses sehr überheblich. Niemand weiß genau, was klimatechnisch noch passieren kann.

--

adam

.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Bitte bei diesem Thema mal keine persönlichen Anfeindungen
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 20.12.2009, 20:04:26
Richtig Karl, wenn wir es mit dem Klima ernst meinen, müssen wir bei uns selber anfangen.

In Kopenhagen wollte sich die EU als Zugpferd im Klimaschutz präsentieren. Doch Europe war zu schwach!

Es ist eben nicht ausreichend nur Musterknabe zu sein, wenn man den Rest der Welt nicht überzeugen kann, dem eigenen Beispiel zu folgen.
So ist es erschreckend, wie wenig sich die EU, aber auch die USA auf die spezielle Situation der Chinesen vorbereitet haben. Obwohl die Chinesen hier ganz andere Interessen haben, die eine Wirtschaftsmacht anstreben, gab es wenig Überzeugungskraft, wobei auch Obama da kein Konzept hatte.

Aber Wundenlecken und Katzenjammer hilft da nicht weiter. Diese Erde benötigt dringend Vorreiter, die wirklich ehrgeizig klare Reduktionsziele anstreben und abgeben. Das Klima-Poker-Mikado muss aufhören, nach dem Motto: wer sich zuerst bewegt hat verloren.

In allererster Linie sind die USA gefordert, aber auch die EU muss mit Überzeugung ihre Ziele anstreben. Nur wenn wir bei uns selber beginnen, kann das Ruder noch herum gerissen werden.

Hafel

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Die Politik hat versagt!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 21.12.2009, 11:02:16
Die Politik hat auf ganzer Linie versagt und der National-Egoismus hat gesiegt. Der Welt werden die Augen mit schönen Sprüchen verkleistert.
Die allermeisten von Euch werden die Auswirkungen nicht mehr miterleben und sollten deshalb keine klugen Worte schwingen, wenn die nächsten Luxus-Limousinen brennen. Eure Enkel werden aus Notwehr radikaler sein, als Ihr das befürchtet habt.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Die Politik hat versagt!
geschrieben von hafel
als Antwort auf dutchweepee vom 21.12.2009, 11:16:08
@ dutch: "wenn die nächsten Luxus-Limousinen brennen. Eure Enkel werden aus Notwehr radikaler sein, als Ihr das befürchtet habt."

Nun, ich gebe Dir da Recht, wenn Du hier ALLE und nicht nur Deutschland meinst. Bewegen müssen sich ALLE. Russland z. B. kennt den Begriff "Klimawandel" noch gar nicht. Da gibt es "wichtige Bosse", die freuen sich, dass es wärmer wird, da so Ihre Ressourcen besser erschließen können.

Hafel
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Die Politik hat versagt!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 21.12.2009, 11:21:19
genau HAFEL

Lasst uns auf die "Anderen" zeigen - auf die Russen, die Chinesen, die Afrikaner, die USA, die Ölmagnaten, die Linken, die Chemie-Industrie, die Bauern, die Norweger und die Japaner - so lange, bis uns allen das Wasser bis zum Hals steht. Gute Idee!

Ich schmeiß lieber dem Nachbarn nen Pflasterstein in seinen 7er BMW! ...dann bleibt der ne Weile stehn bis zum nächsten Stein.
Re: Die Politik hat versagt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 21.12.2009, 11:16:08
"Die allermeisten von Euch werden die Auswirkungen nicht mehr miterleben und sollten deshalb keine klugen Worte schwingen, wenn die nächsten Luxus-Limousinen brennen. "


Nach deinen klugen Worten wären dann wohl endlich die Anschläge auf Luxus-Limousinen in Berlin oder Hamburg ...legalisiert?
Ab welcher Marke und Preisklasse gilt das denn.
Gut- dass DU wenigstens noch kluge Worte schwingen darfst.
Aber Worte schwingen ist immer noch besser, als Brandflaschen werfen.

Schade, dass du hier außer der Quasilegalisierung von Brandanschlägen nichts konkretes zur Lösung dieses Weltproblems beigetragen hast.
Du könntest ja schon mal deinen eigenen PKW abmelden und damit fast CO2- frei durchs Leben gehen - musst es ja nicht gleich anzünden.

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