Internationale Politik Klimawandel

lalelu
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Re: Klimawandel
geschrieben von lalelu
als Antwort auf carlos1 vom 03.08.2016, 20:01:39
"Nicht selten kommt der Spaß an einer zunächst ungeliebten Sache nämlich mit dem Erfolg." lalelu

Lalelu, genau so ist es. Jeder Mensch will Erfolg haben, sich bestätigt sehen, Identiät gewinnen, im Sport.... etc


@ Carlos, absolut richtig! Von mir persönlich kann ich sogar sagen, dass ich mich immer über Erfolg mehr gefreut habe, wenn ich dafür kämpfen musste. Erfolg, der einem in den Schoß fällt, ist ja ganz nett; wenn man sich aber dafür anstrengen musste und es endlich geschafft hat, stellt sich am Ende ein größeres Gefühl der Befriedigung oder Stolz auf das Erreichte ein. Ich glaube, dass es nicht nur mir so geht.

Wir lehnen das Leistungsprinzip aber großenteils in der Schule ab, weil alle irgendwie gleich sein sollen.


Ich finde Gleichmacherei nicht hilfreich, denn die Menschen sind nicht gleich. Jeder ist einzigartig, mit unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten und auch unterschiedlicher Belastungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit. Verteufelung von Leistung führt zu Mittelmaß in allen Bereichen. Dem kann ich nichts abgewinnen.

Was hingegen gleich sein sollte, ist die Chance, die wir jedem geben, seine persönlichen Begabungen bestmöglich zu entwickeln.

Der Fall, den du erwähnt hast, dass bei der Abiturabschlussfeier nicht die objektiv höchste Punktzahl gewürdigt wurde, sondern nur die Noten der Leistungskurse berücksichtigt wurden, ist typisch für einen wenig flexiblen Umgang mit Leistung. Zum Glück habe ich so etwas nie erlebt. Es ist demotivierend.

Lernen kann Freude bereiten wenn man sich erst mal durchgebissen hat. 


Auch das bestätige ich. Sicher kann nicht jeder in jedem Fach Höchstleistungen erreichen, aber darauf kommt es nicht an. Wenn man bis zu seinem persönlichen „Wow-jetzt-hab'- ich's- Effekt“ kommt, ist das wie Doping und beflügelt geradezu.

Lalelu
ehemaligesMitglied24
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Re: Klimawandel
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf carlos1 vom 02.08.2016, 19:15:24
Lieber Carlos (Welch vielversprechendes Pseudonym! „Sire, gebt Gedankenfreiheit!“ habe ich schon als Schüler klasse gefunden)!

Ich war einige Tage in Südtirol zum Bergsteigen (ohne Internet), daher erst heute meine Reaktion, die aus verschiedenen Gründen meinen Abschied aus diesem Internet-Stammtisch markiert.

Fangen wir mit der Schule an. Hättest du meinen Thread über den m. E. erforderlichen radikalen Umbau von Schule verfolgt (und meinen Ansatz begriffen), würdest du mich nicht mit den Albernheiten („Spassgesellschaft“) deiner letzten Zeilen in Verbindung bringen. Die von mir vertretenen pädagogischen Grundannahmen nehmen Kinder und Jugendliche ernst, denn nichts ist so notwendig wie ein Schulsystem, in dem Jugendliche lernen, sich selbst ernst zu nehmen und eigene, wohlbegründete Lernentscheidungen zu treffen. Das brächte unter anderem mit sich, dass junge Menschen lernen würden, Herrschaftsinteressen (egal, welcher Couleur und in welcher Verkleidung!) zu entschlüsseln. Wenn das nicht passiert (und es passiert im Moment allenfalls in Ausnahmesituationen), werden die Youngster von einer Reihe von Entwicklungen (u. a. ihrer eigenen) abgehängt. Würde nämlich die von dir favorisierte Pädagogik des „Durchbeißens“ weiter greifen, wäre der Zug bald abgefahren. Apropos „Herrschaftsinteressen“: Wenn es um die Existenz geht,“ schreibst du, spielen Ideologien keine Rolle.“ Umgekehrt, lieber Carlos, umgekehrt: Genau dann spielen sie eine Rolle.

Was ich in meinem Werdegang für Erfahrungen gemacht habe, werde ich dir nicht erklären, schon gar nicht in aller Öffentlichkeit. Nur so viel: Ich nehme an, du würdest dich wundern.

Ich hingegen wundere mich immer wieder, was man so alles weiß: „Wer den Armen hilft und ihnen Geld gibt“, heißt es in deinem Text, „ist Sozialist.“ Auch das ist falsch, lieber Carlos, denn das Bild, das du zeichnest, ist das des Almosen verteilenden Reichen, etwa im Mittelalter. Damals war es herrschende Ideologie, dass die großherzigen in den Himmel kämen, weil die Almosenempfänger für sie beten würden. Sozialismus (übrigens hänge ich auch hier weniger am Begriff als am Inhalt), so wenig sei hier gesagt, hat zu tun mit einem würdevollen, selbstbestimmten Leben. Ein solches ist m. E. erreichbar, und zwar für alle. Hier genau liegt der Hase im Pfeffer, denn alle wesentlichen Signale zeigen in die entgegen gesetzte Richtung. Das gilt auch für Warren Buffet; was der Zusammenhang des Artikels am Zynismus der Äußerung ändern soll, erschließt sich mir nicht recht.

Wären wir also bei deiner zentralen Aussage: Sozialismus darf nicht Mangelwirtschaft sein. Ganz klar und ohne großen Kommentar: Logisch, da sind wir beieinander. Denn das ist die einzige positive konkrete Utopie (der Kapitalismus hat keine): zu versuchen, ein Leben ohne Angst und Erniedrigung hinzukriegen. Das wird dauern, denn wir haben die kapitalistischen Blindgänger schon lange genug wurschteln lassen.

„Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ‚ungeheure Warenansammlung’“. (Marx, Das Kapital, Bd. I, erster Satz, Hervorhebung von mir). Von hier aus erschließt sich (bis heute, vgl. F. Schirrmacher) die Gesetzmäßigkeit, die zu Elend, Erniedrigung und schließlich, wenn nicht gebremst und abgeschafft, zum Ende des entwickelten Lebens auf diesem Planeten führt.

Zu Warren Buffet und seinem „bonmot“ (nicht doch eher ein „malmot“?) nur noch folgendes: Wenn laut Oxfam (Januar 2016) 62 Menschen ebensoviel besitzen wie die Hälfte der Weltbevölkerung und wenn dann noch nachweisbar ist, dass die Geschwindigkeit, mit der die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, zunimmt, scheint nicht nur mir die Wahrscheinlichkeit zuzunehmen, dass sich die Armen immer deutlicher wehren. (Nebenbei: Wenn sie es nicht tun, was ist dann das Ende der Entwicklung? 30 Menschen „besitzen“ so viel wie 60%? Drei Menschen soviel wie 80%? EIN Mensch?)

Schließlich zum Begriff „Klassenkampf“:
1. Es gibt, wie eigentlich immer, verschiedene Begriffsfüllungen, die aus verschiedenen Analysen entstanden sind und von daher unterschiedliche theoretische Anwendung finden. Das habe ich offenbar nicht klar genug auseinander gehalten. Vielleicht habe ich die Bereitschaft unterschätzt, sich zu äußern, ohne hinreichende Klarheit zu haben.
2. Man kann, wenn man möchte, die aktuellen Bemühungen verfolgen, die neoliberale Katastrophe begrifflich und argumentativ zu fassen, weil es umfängliche Literatur dazu gibt. Ich nenne stellvertretend:
Slavoj Zizek, Der neue Klassenkampf
Anja Reschke, Und das ist erst der Anfang, und noch einmal
Conrad Schuhler, Die Große Flucht.

Ich danke dir für deine Mühe, auf meine Äußerung zu reagieren und deine Bereitschaft, meine Antwort zu lesen.

Freundliche Grüße sendet:
Dooscastle

P. S.: Dass es nicht einfach ist, unter den Einschränkungen des Mediums eine interessierte, vielleicht gar freundliche Debatte zu führen, habe ich in meinem ersten Versuch in diesem Medium genauso unterschätzt wie den Mut der Reaktionäre, offensichtlichen Unfug zu publizieren.
Re: Klimawandel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 08.08.2016, 21:58:25
...daher erst heute meine Reaktion, die aus verschiedenen Gründen meinen Abschied aus diesem Internet-Stammtisch markiert.
...
P. S.: Dass es nicht einfach ist, unter den Einschränkungen des Mediums eine interessierte, vielleicht gar freundliche Debatte zu führen, habe ich in meinem ersten Versuch in diesem Medium genauso unterschätzt wie den Mut der Reaktionäre, offensichtlichen Unfug zu publizieren.
geschrieben von dooscastle
Ich muss mal ganz laut 'SCH...' sagen, weil hier wieder einer den Rückzug wegen der üblichen Querelen angetreten hat.

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Klimawandel
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2016, 13:19:17
Digizar, da möchte ich mich voll anschliessen an das böse Wort (ist das wohl noch erlaubt in diesem Forum oder schon zu schlimm?).
Für mich geht mit Friedhelm hier einer der Ausnahme-Diskutanden, der eigentlich immer freundlich und sachlich geblieben ist.

Sehr Schade sein Weggang, für mich jedenfalls.
Aber irgendwie auch sehr nachvollziehbar, für mich jedenfalls.

Liebe Grüße
Andrea
Karl
Karl
Administrator

Re: Klimawandel
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 10.08.2016, 23:14:08
Hallo Andrea,

wobei ich nicht sehe, wo dooscastle unfreundlich begegnet wurde. Liegt es einfach nur am Widerspruch? Vielleicht sollte man Andersdenkende nicht grundsätzlich als Reaktionäre bezeichnen und deren Beiträge als Unfug?

Ich bedauere es auch, falls dooscastle die Segel streicht, aber man muss in der Lage sein zu akzeptieren, dass es andere Meinungen gibt, ohne gleich beleidigt zu sein.

Z. B. zu Warren Buffet: Ich persönlich bin schon der Meinung, dass der Zusammenhang, in dem diese Äußerung gefallen ist, sehr wichtig für die Interpretation ist. Du denkst dies wohl auch, denn Du hast geschrieben:
ich finde Herrn Buffets Äusserung auch sehr "plakativ" aber, ich glaube sie wird immer ein wenig aus dem Zusammenhang genommen. Hier das Zitat im Zusammenhang.


Karl
Off Topic
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 11.08.2016, 10:10:02
Ich habe mich auch gefragt, was man dooscastle denn gar so Erschröckliches zugefügt hat.
Wer derart ideologisch argumentiert wie er, der kann doch nicht erwarten, dass er nur Zuspruch kriegt.
Es sind hier einfach andere Positionen dargelegt worden, ist das nicht das Wesen einer Diskussion?
Wenn jemand nur bejubelt und bewundert werden will, weil er seinen Intellekt den anderen haushoch überlegen sieht, der wird in einem Diskussionsforum wirklich nie glücklich.
Und dann ist der Abschied ganz allein sein Problem, den Schuh muss sich niemand anders anziehen.

Gut, dass ich hier nicht beteiligt war! Und warum? Weil ich mich aus ideologischen Diskussionen generell raushalte. Sie öden mich an und bringen nie etwas, weil alle einseitig verrannt sind!

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Klimawandel
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 11.08.2016, 10:10:02
Hallo Karl,


Ich persönlich bin schon der Meinung, dass der Zusammenhang, in dem diese Äußerung gefallen ist, sehr wichtig für die Interpretation ist. Du denkst dies wohl auch, denn Du hast geschrieben:
ich finde Herrn Buffets Äusserung auch sehr "plakativ" aber, ich glaube sie wird immer ein wenig aus dem Zusammenhang genommen. Hier das Zitat im Zusammenhang.
geschrieben von karl



Jein - ich denke, dass der Zusammenhang insofern wichtig ist, als dass es mich zumindest daran hindert Herrn Buffet als den "Bösewicht" zu empfinden als den er sich für mich eigentlich praktischerweise anbietet (alleine auf Grund seines Vermögens - du wirst sicherlich zugeben müssen dass die Vorstellung dass ein Mensch alleine über 60 Milliarden Dollar besitzt ihn irgendwie ein kleines bisschen pervers erscheinen lässt. Aber seine Vita finde ich dennoch sehr interessant (so typisch vom Tellerwäscher zum M...) und mir gefällt es, dass er irgendwie ein "Gerechtigkeitsgefühl" behalten zu haben scheint. Er wäre, das habe ich mal irgendwo gelesen, eigentlich mit Abstand der reichste Mensch der Welt, wenn er nicht massenhaft Geld spenden würde - und so gibts eben zwei andere, die reicher sind als er.

Aber dieser Spruch an sich, der ist in der Tat sehr beängstigend, und ich denke, dass man ihn durchaus ernst nehmen kann und muss (leider). Auch wenn er, wie ich sicher denken, nicht so (plakativ) "böse" gemeint ist, wie er rüber kommt - ist er nämlich dennoch wahr. Das war meine Motivation, das ganze Interview zu verlinken. Ich möchte den Kern der Aussage damit keinesfalls relativieren. Was im Moment auf der Welt passiert, das ist gruselig. Und, ich finde Friedhelm hat vollkommen Recht, wenn er als einen der "Knackpunkte" da das derzeitige Bildungssystem ansieht.

Und er hat auch Recht, dass er die Ungleichverteilung des Vermögens auf dieser Welt anprangert, da stehe ich vollkommen hinter ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das endlos so weiter gehen kann wie derzeit.

Liebe Grüße
Andrea
ehemaligesMitglied24
ehemaligesMitglied24
Mitglied

Re: Klimawandel
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf Karl vom 11.08.2016, 10:10:02
Hallo Karl,

ich gucke gerade nach, ob meine Abmeldung funktioniert hat, und finde deinen Beitrag, den ich in einem letzten P.S. denn doch ein wenig gerade rücken möchte.

Es geht also ein wenig um dich.
Nun denn: Ich habe nicht beklagt, ich sei unfreundlich behandelt worden; das (eine Technik, die du öfter verwendest), ziehst du aus irgendeinem Hut. Ich habe auch nicht Andersdenkende grundsätzlich als Reaktionäre bezeichnet etc. Da solltest du schon mal ein wenig üben, Sinn entnehmend zu lesen. Ich habe geschrieben, dass ich den Mut „der Reaktionäre“ (i. S. v. ‚derjenigen, die sich als solche erwiesen haben’) unterschätzt habe, und dabei bleibe ich. Da steht aber weder, dass ich alle Diskutanten für Reaktionäre halte, noch alle, die eine andere Auffassung als ich zu einem Thema geäußert haben. Du aber folgst strikt deiner Argumentationsfigur, baust einen Popanz auf, den es nicht gibt und haust dann auf ihn ein, gleich im nächsten Satz: „..., aber man muss in der Lage sein zu akzeptieren, dass es andere Meinungen gibt, ohne gleich beleidigt zu sein.“ Mein Lieber: Ich bin nicht beleidigt, take it or leave it. Und dass ich andere Meinungen akzeptiere, wenngleich kritisch beleuchte und differenziert beantworte, ist durch den Hinweis auf carlos1 und hobbyradler hinreichend belegt. Weitere Belege fändest du, würdest du meine Beiträge lesen.

Aber argumentieren ist deine Sache nicht. Ich erinnere mich mit einem gewissen Amusement an deine Forderung, Objektivität müsse alles umfassen: Biosphäre, Drangsalierer, sogar potenzielle. Ein göttlicher Hammer, den du auspackst, um hinter diesem „Argument“ zu verschwinden.

Apropos „verschwinden“: Ich habe per Zufall entdeckt, dass du deinen Harari verschoben hast, und zwar statt auf Fragen und Diskussionsangebote einzugehen (Du erinnerst dich: Verwertungsgesetz, „Rasse“, Patriarchat ...). Auch eine Auseinandersetzung über das von dir eingebrachte „Glaubensbekenntnis“ nimmst du nicht an.

Ich habe mich geirrt, indem ich dachte, es gebe womöglich ein Grüppchen ähnlich an gewinnbringendem Streit Interessierter im st; dem ist wohl nicht so; darüber bin ich nicht beleidigt, das akzeptiere ich selbstredend. Da ich meine Zeit aber gut mit Anderem füllen kann, als (wieder meine ich nicht alle, aber für mich zu viele) dem Blinden die Farbe zu erklären (und mich dafür noch mit – ja: - Unfug überkübeln zu lassen), wende ich mich eben diesem Anderen (und Anderen) zu.

So. Das war’s dann endgültig.

Weiterhin viel Freude wünscht

Dooscastle

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