Internationale Politik Krank?

hobbyradler
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RE: Krank?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf SamuelVimes vom 19.04.2019, 23:42:12

Hallo samuelvimes,

das mit den hohen Ausgaben in den Vereinigten Staaten habe ich auch gefunden.
 

Die Einwohner der Vereinigten Staaten gaben 2008 pro Kopf 7536 $ für das Gesundheitssystem aus, das ist rund doppelt so viel wie in Deutschland (3692 Int. $) oder Österreich (3836 Int. $) und immer noch deutlich mehr als in der Schweiz (4620 Int. $). Das US-Gesundheitssystem ist weltweit mit Abstand das teuerste.[2]

Wikipedia

Problematischer scheint es mit der Beurteilung der Qualität von Gesundheitssystemen zu sein.
Da steht die USA auch einen Platz hinter Deutschland.
 
Die Qualität von Gesundheitssystemen zu beurteilen ist schwierig. So muss beispielsweise ein hoher Anteil an Kranken in der Bevölkerung nicht unbedingt auf eine schlechte medizinische Versorgung hindeuten. Im Gegenteil wird ein Diabetiker in einem Land mit schlechter medizinischer Versorgung bald sterben und damit aus der Krankenstatistik herausfallen. In einem Land mit guter medizinischer Versorgung hingegen kann er noch lange weiterleben, wird in der Statistik aber als Kranker geführt. Ein hoher Anteil kranker Menschen an der Bevölkerung ist allerdings ein Indiz dafür, dass die medizinische Versorgung sich mehr um die Behandlung von Symptomen kümmert als um die Beseitigung der Ursachen. Der Diabetiker erhält beispielsweise Insulin, um mit seiner Erkrankung weiterleben zu können, die konkreten Ursachen der Funktionsstörung werden aber nicht fest- und gegebenenfalls abgestellt. Ähnlich sieht es bei einer Reihe weiterer, im Wesentlichen durch Ernährung und Lebensstil bedingter Erkrankungen aus, die für einen großen Teil der Pflegefälle verantwortlich sind

Wikipedia

@julchentx
Hoffe Karl liest mit:)))
Glaubst du Karl ist Magier und kann etwas an Tatsachen ändern?  Unschuldig

Mit deiner Behauptung, dass dich die Qualität des deutschen Gesundheitssystems in den letzten 40 Jahren verschlechtert hat liegst du völlig falsch.

Ciao
Hobbyradler

 
Karl
Karl
Administrator

RE: Krank?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 20.04.2019, 07:54:10

@hobbyradler

inhaltlich stimme ich Dir und nicht @julchentx zu. 

Sucht man nach der Lebenserwartung von US-Amerikanern, sollten wir glücklich sein in Deutschland bzw. Zentraleuropa zu leben. Von 17 Industrienationen ist die Lebenserwartung der US-Amerikaner an vorletzter Stelle. 

Der Anstieg der Lebenserwartung bei uns widerspricht m. E. der Behauptung unser Gesundheitssystem sei in den letzten 40 Jahren schlechter geworden. Ich persönlich habe von den Verbesserungen sehr profitiert. 

Meine Schwiegermutter, jetzt 93, ist übrigens nicht privatversichert und hat als Kassenpatientin keine langen Wartezeiten in der Uniklinik. 

Wir sollten uns aber besser die offiziellen Statistiken anschauen als auf einzelne individuelle Bauchmeinungen (auch meine) zu schauen. Jetzt frühstücke ich aber erst einmal, dann recherchiere ich weiter. 

Karl

SamuelVimes
SamuelVimes
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RE: Krank?
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf julchentx vom 20.04.2019, 04:22:42
fest steht dass ich mich wesentlich lieber von einem arzt auch auf medicare plan
in USA opereieren lassen wuerde als in kanada, europa oder asien.


Alles ander in deinem beitrag sind irgendwelche statistiken .

 Reine propraganda das ganze :)))
 
Hoffe Karl liest mit:)))

Nun, wenn der US-Doc einen Fehler macht, kannst Du eine reiche Frau werden..... Lachen
vielleicht immer noch krank oder psychisch belastet - aber immerhin reich.


Aber Tatsache (keine Statistik) ist es, das das US-amerikanische Gesundheitssystem
viel zu teuer ist.  Das ist ja genau das, was Du selbst (Eröffnungsbeitrag)
auch beklagt hast.

Daran wird kein Präsident etwas ändern - es sein denn, er krempelt das
gesamte Rechtssystem um  - und daran haben US-amerikanische Juristen
als Profiteure des Systems nun überhaupt kein Interesse.



LG
Sam
 

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Karl
Karl
Administrator

RE: Krank?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 20.04.2019, 08:30:16

So, ausgefrühstückt. Als Erstes verlinke ich jetzt einmal den Artikel, dem ich die Behauptung entnommen habe, dass die Lebenserwartung der US-Amerikaner niedrig ist:

Niedrige Lebenserwartung in USA "Der kürzere Way of Life"

Die Lebenserwartung von US-Amerikanern ist erschreckend niedrig. Männer liegen in einem neuen Vergleich unter 17 Industrienationen auf dem letzten, Frauen auf dem vorletzten Platz. Die Studie nennt die Ursachen für das schlechte Abschneiden: Unfälle, Drogen - und Schusswaffen.
Nun Schusswaffen wollen wir hier ja nicht diskutieren, aber zum Gesundheitssystem steht auch etwas in diesem Artikel:
Der Report ist vernichtend. Auf knapp 400 Seiten listen die Autoren auf, wie es um die Gesundheit der US-Bürger im internationalen Vergleich bestellt ist. Das Autorenteam zweier Behörden hatte die Vereinigten Staaten mit 16 anderen Nationen verglichen, einer Peergroup, zu der sich auch die USA zählen. Doch die Ergebnisse schließen die USA aus dem Club der reichen Industrienationen mit einem adäquaten Gesundheitssystem aus.

...

Die Ergebnisse sind auch deshalb erstaunlich, weil die USA im Vergleich mit den 16 anderen Nationen in einem Punkt die Liste klar anführen: Kein anderes Land investiert mehr in die Gesundheit seiner Bürger - während die Pro-Kopf-Ausgaben in OECD-Ländern im Median bei gut 3200 US-Dollar liegen, geben die Vereinigten Staaten fast 8000 US-Dollar aus.
Hier ist der Link zu der Originalstudie: 

U.S. Health in International Perspective
Shorter Lives, Poorer Health (2013)
 Consensus Study Report

Bildschirmfoto 2019-04-20 um 09.14.50.png

Noch ein Originalzitat aus der Zusammenfassung der Studie:
The United States is among the wealthiest nations in the world, but it is far from the healthiest. Although life expectancy and survival rates in the United States have improved dramatically over the past century, Americans live shorter lives and experience more injuries and illnesses than people in other high-income countries. The U.S. health disadvantage cannot be attributed solely to the adverse health status of racial or ethnic minorities or poor people: even highly advantaged Americans are in worse health than their counterparts in other, "peer" countries.

Übersetzung des Fettdrucks: selbst hoch priviligierte Amerikaner sind in einem schlechteren Gesundheitszustand als ihre entsprechenen Gegenüber in den anderen untersuchten Ländern (17 Industrienationen). 
Karl

P.S.: Was also hier im Thread als Propaganda gegen die Fakten einzuordnen ist, überlasse ich dem intelligenten Leser.
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Krank?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 20.04.2019, 09:16:23

Vor diesem Hintergrund war übrigens die Einführung von Obamacare ein wichtiger Schritt. Vor allem brachte diese Reform vielen völlig unversicherten Armen eine Grundversorgung.

Hier als Nachtrag noch die Lebenserwartungskurve in Deutschland:

Bildschirmfoto 2019-04-20 um 09.29.50.pngQuelle: Welt.de


Im Vergleich hierzu Kanada, Großbritannien und an letzter Stelle die USA:

Bildschirmfoto 2019-04-20 um 09.33.12.png


Karl

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Krank?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 20.04.2019, 08:30:16
Ein bisschen OT
 
...............
Meine Schwiegermutter, jetzt 93, ist übrigens nicht privatversichert und hat als Kassenpatientin keine langen Wartezeiten in der Uniklinik. 
.................
 
geschrieben von karl

Bei meinen Recherchen bin ich auf das Thema des maximalen menschlichen Alters gestoßen.
Ich habe dazu keine Meinung, finde es aber interessant wie Wissenschaftler dazu argumentieren.
 
Absolute Obergrenze bei 125?

Aus weiteren statistischen Berechnungen schlossen die Forscher, dass ein Alter von 125 Jahren mit großer Sicherheit die absolute Obergrenze sei. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem gegebenen Jahr irgendeine Person auf der Welt so ein Alter überschreite, liege bei weniger als 1 zu 10.000, schreiben die Forscher. Die Publikation basiere auf der selektiven Nutzung von Daten und ziehe einseitige Schlüsse, die durch die Daten nicht gedeckt werden, kommentiert Vaupel, der derzeit am Max-Planck-Institut für demografische Forschung die Arbeitsbereiche Altern und Langlebigkeit sowie Evolutionäre Demografie leitet. "Es ist entmutigend, wie oft der gleiche Fehler in der Wissenschaft gemacht und in angesehenen Fachjournalen publiziert werden kann."
Studien wie diese würden veröffentlicht, weil es vielen Leuten plausibel erscheine, dass die maximale Lebensspanne nicht viel weiter ansteigen kann. Seiner Ansicht nach gibt es keine Hinweise auf eine natürliche Obergrenze der Lebenszeit. In der Vergangenheit ausgerufene Grenzen seien wiederholt widerlegt worden. "Vor 100 Jahren nahm man an, dass die durchschnittliche Lebenserwartung niemals 65 Jahre überschreiten werde. Als dann der Gegenbeweis sichtbar wurde, wurde die Grenze wieder und wieder nach oben verschoben", so Vaupel.

Keine Gene, die Altern oder Todeszeitpunkt festschreiben

Das Team um Vijg hingegen ist überzeugt: "Weitere Fortschritte bei der Bekämpfung von Infektions- und chronischen Krankheiten können die durchschnittliche Lebenserwartung weiter anheben, aber nicht die maximale Lebenserwartung." Die genauen biologischen Gründe für die Begrenzung der Lebensspanne kennen die Wissenschaftler indes nicht. Es gebe keine Gene, die unmittelbar das Altern oder den Todeszeitpunkt festschrieben.
In einem ebenfalls in "Nature" publizierten Kommentar zu der Studie vergleicht Jay Olshansky von der University of Illinois in Chicago diese Lebensbeschränkung mit der begrenzten Laufgeschwindigkeit des Menschen. Es gebe keine genetische festgelegte Maximalgeschwindigkeit, aber unser Körperbau, der sich evolutionär für andere Zwecke entwickelte, setze ihr biomechanische Grenzen. Die Menschheit arbeite hart - und mit einigem Erfolg - daran, die Lebenszeit zu verlängern. Aber wir sollten anerkennen, dass genetischen Beschränkungen einer radikalen Lebensverlängerung im Wege stehen. Ist nun ein Ende der maximalen Lebenszeit in Sicht? Zumindest in der Diskussion darüber nicht.


n-tv
Ciao
Hobbyradler
 

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lupus
lupus
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RE: Krank?
geschrieben von lupus
als Antwort auf schorsch vom 19.04.2019, 16:26:09
....und es muss aufhören, dass die Pharma-Industrie sich auf Medikamente konzentriert, die für seltene Krankheiten "erfunden" werden, dafür (z.B. für 1 Tablette) tausend Euros verlangt, dann aber Medikamente vernachlässigt, die für "die grosse Masse" lebenswichtig sind, wie z.B. Impf-Medikamente gegen Seuchen.
Ich glaube vom ökonomischen Standpunkt ist es umgekehrt.
Mit der Pille für seltene Krankheiten ist doch kein großer Umsatz zu machen. Der hohe Preis ist doch sofern er auf der Kostenbasis steht durch die hohen Entwicklungskosten die auf eine kleine Produktion treffen bedingt.
Hohe Umsätze und Gewinnemasse lassen sich doch mit "Pillen für die grosse Masse" erzielen.
Und da ist es leider so, dass diese ohne neue Wirkung mit neuen Preisen alte Medikamente verdrängen sollen.
lupus
hobbyradler
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RE: Krank?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 20.04.2019, 09:31:52

Hallo Karl,

was an der von dir gezeigten Statistik zwischen Männern und Frauen noch auffällt - ab den 50er Jahren steigt die Differenz der Lebenserwartung bis in die 90er Jahre von 4 auf 7,5 an.
Mit einer anderen Statistik wird bis 2060 wieder eine Differenz von 4 erwartet.

Statistik

Ich frage mich welche Gründe es dazu gibt. Ist es die verstärkte Berufstätigkeit von Frauen? Ist es ein Anpassen der Frauen an ungesunde Lebensverhältnisse der Männer? Sind es die Gene? Oder leben Männer plötzlich gesünder als bisher?

Ciao
Hobbyradler
 
RE: Krank?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 20.04.2019, 09:16:23
So, ausgefrühstückt. Als Erstes verlinke ich jetzt einmal den Artikel, dem ich die Behauptung entnommen habe, dass die Lebenserwartung der US-Amerikaner niedrig ist:
Niedrige Lebenserwartung in USA "Der kürzere Way of Life"

Die Lebenserwartung von US-Amerikanern ist erschreckend niedrig. Männer liegen in einem neuen Vergleich unter 17 Industrienationen auf dem letzten, Frauen auf dem vorletzten Platz. Die Studie nennt die Ursachen für das schlechte Abschneiden: Unfälle, Drogen - und Schusswaffen.
 
geschrieben von karl
Mal eine Frage: was haben Unfälle, Drogen und Schußwaffen im Zusammenhang mit der Lebenserwartung und dem Gesundheitssystem zu tun..? Das Gesundheitssystem fördert in Deutschland wie auch in den USA keine Drogen und Schußwaffen. Und Unfälle passieren hier und auch da.
Edita
Edita
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RE: Krank?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.04.2019, 11:21:53
Mal eine Frage: was haben Unfälle, Drogen und Schußwaffen im Zusammenhang mit der Lebenserwartung und dem Gesundheitssystem zu tun..? Das Gesundheitssystem fördert in Deutschland wie auch in den USA keine Drogen und Schußwaffen. Und Unfälle passieren hier und auch da.
Ganz einfach Dicker68 - die Zahlen für die Drogen-, Schuß-, und Unfalltoten, und das sind ja meist jüngere Leute und keine Tattergreise, haben in USA ein so erschreckendes Ausmaß, daß sie schlicht und einfach die Statistik der Lebenserwartung dahingehend so negativ beeinflussen!

Edita

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