Internationale Politik Krank?

Ich hatte wohl großes Glück in meinem Leben. Ich erinnere mich, wie ich als Dreikäsehoch mit dem DDR-Impfausweis in der Hand in der Poliklink, stolz auf die nächste Masern oder Pocken Impfung gewartet habe ...oder sonstein Immun-Gedöns. Danke DDR für die Impfpflicht!

Mein Vati hatte mir unter dem Geburtstags-Geschenk-Mikroskop Bakterien aus einer Pfütze gezeigt, in der ich spielte. Gegen die Dinger wollte ich Kraft haben. Ja ich habe sogar meine Eltern an Impftermine erinnert und war sauer, als alles abgearbeitet war, außer die Tropenimpfungen bei der Armee und die Erneuerungen des Wundstarrkrampf.

Mein Vati war der größte. Bei Gewittter lief er mit mir raus in den Regen und zeigte mir, wie der Blitzableiter uns gegen Tod und Feuer schützt. Wir waren quatschnass und glücklich! Wir zählten die Sekunden zwischen Blitz und Donner und rechneten so aus, wie weit das Gewitter entfernt war. Meißt ließ er mich lächelnd gewinnen beim Rechnen und Mutti guckte zum Fenster raus und lachte fröhlich.

Danke Vati!

Hallo Dutchweepee,

zuerst möchte ich dir sagen, dass ich es angenehm und sehr gut finde wie du über deine Eltern sprichst.

Nun zum Thema
Trotz deiner Impfungen, die es übrigens auch im Westen gab, lag die Lebenserwartung im Westen sowohl bei Frauen wie auch Männern um etwa 2,5 Jahre höher.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249309/umfrage/lebenserwartung-in-der-ddr/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/273406/umfrage/entwicklung-der-lebenserwartung-bei-geburt--in-deutschland-nach-geschlecht/


Ciao
Hobbyradler

Nachtrag:  im Jahr 1989
 

@dicker68

Oh dicker68, warum zitierst Du nur den ersten Teil meines Beitrags?

So, ausgefrühstückt. Als Erstes verlinke ich jetzt einmal den Artikel, dem ich die Behauptung entnommen habe, dass die Lebenserwartung der US-Amerikaner niedrig ist:

Niedrige Lebenserwartung in USA "Der kürzere Way of Life"

Die Lebenserwartung von US-Amerikanern ist erschreckend niedrig. Männer liegen in einem neuen Vergleich unter 17 Industrienationen auf dem letzten, Frauen auf dem vorletzten Platz. Die Studie nennt die Ursachen für das schlechte Abschneiden: Unfälle, Drogen - und Schusswaffen.

 

Mal eine Frage: was haben Unfälle, Drogen und Schußwaffen im Zusammenhang mit der Lebenserwartung und dem Gesundheitssystem zu tun..? Das Gesundheitssystem fördert in Deutschland wie auch in den USA keine Drogen und Schußwaffen. Und Unfälle passieren hier und auch da.

Ich schrieb doch direkt anschließend: 

Karl:
Nun Schusswaffen wollen wir hier ja nicht diskutieren, aber zum Gesundheitssystem steht auch etwas in diesem Artikel:

Der Report ist vernichtend. Auf knapp 400 Seiten listen die Autoren auf, wie es um die Gesundheit der US-Bürger im internationalen Vergleich bestellt ist. Das Autorenteam zweier Behörden hatte die Vereinigten Staaten mit 16 anderen Nationen verglichen, einer Peergroup, zu der sich auch die USA zählen. Doch die Ergebnisse schließen die USA aus dem Club der reichen Industrienationen mit einem adäquaten Gesundheitssystem aus.

Beste Grüße

Karl

Hallo Karl,

was an der von dir gezeigten Statistik zwischen Männern und Frauen noch auffällt - ab den 50er Jahren steigt die Differenz der Lebenserwartung bis in die 90er Jahre von 4 auf 7,5 an.
Mit einer anderen Statistik wird bis 2060 wieder eine Differenz von 4 erwartet.

Statistik

Ich frage mich welche Gründe es dazu gibt. Ist es die verstärkte Berufstätigkeit von Frauen? Ist es ein Anpassen der Frauen an ungesunde Lebensverhältnisse der Männer? Sind es die Gene? Oder leben Männer plötzlich gesünder als bisher?

Ciao
Hobbyradler
 

@hobbyradler


Da bin ich auch überfragt. Ich weiß nicht, warum sich in Zukunft die Kurven wieder annähern sollen. Grundsätzlich liegt m. E. eine theoretisch höhere Lebenserwartung von Frauen am zweiten X-Chromosom, denn dadurch führen bei Frauen auf dem X-Chromosom lokalisierte rezessive, seltene Mutationen nicht zum Ausbruch der Krankheit, weil Frauen durch das zweite X immer noch eine zweite Chance auf ein nicht mutiertes Gen erhalten. Söhne von mischerbigen Frauen werden jedoch mit der Wahrscheinlichkeit von 50% krank, weil sie das mutierte Chromosom erhalten haben.

Ein Beispiel dafür ist die angeborene Bluterkrankheit. Das ist aber wirklich nur als ein Beispiel zu sehen. Ähnliches gilt auch für Mutationen in Tausenden von anderen Genen auf dem X-Chromosom, die sich aber nicht in sichtbaren Krankheitszuständen auswirken, sondern einfach in ihrer Summe die Fitness der Männer reduzieren.

Ein anderer Grund für die statistisch gesehen geringere Lebenserwartung der Männer war in der Vergangenheit die Kriegsführung und die sich auf vielen Gebieten manifestierende (statistisch gesehen) höhere Risikobereitschaft der Männer. 

Zu deinem anderen Problem einer absoluten Altersgrenze

Dazu fehlen mir für eine solide Antwort die Kenntnisse. Ich vermute einmal, dass die Ansicht die richtige ist, die davon ausgeht, dass es keine absolute Altersgrenze gibt, dass es aber immer schwieriger (aufwändiger) wird, die Grenzen weiter nach oben zu verschieben.

Auch macht m. E. eine weitere Verschiebung der Lebenserwartung nach oben nur Sinn, wenn gleichzeitig auch die Lebensqualität im höheren Alter mit verbessert wird. Bisher ist dies ja der Fall. Den Menschen mit 80 geht es heute im Durchschnitt besser als den 60jährigen vor 200 Jahren (und das ist nicht nur auf die Anzahl der noch vorhandenen Zähne bezogen).

Karl

ich erinnere mich auch sehr gut, dass wir Kinder an Papas Hand in der Warteschlange standen - im Gesundheitsamt, um uns unsere Polio Schluckimpfung und beim anderen Mal die Pockenschutzimpfung/Auffrischung abholten, gegen Masern und Röteln wurden wir in der Schule vom Schularzt geimpft und die Teilnahme war Pflicht. Ferien waren immer auf dem Lande bei Verwandten, wir spielten auf dem Misthaufen, in den wir oben aus der Heuluke des Stalls sprangen, wir badeten nackig im kleinen See mit allen Kindern der Nachbarschaft , tranken Milch direkt von der Kuh und kamen mit Hühnerdreck zwischen den Zehen und mit Sand und Stroh auf dem Kopf abends nach Hause, spielten den ganzen Tag im Wald und folgtem barfuss dem kleinen Bachlauf, kratzen uns an den Brombeersträuchern . kletterten in kurzen Hosen an Bäumen hoch bis in die Krone und fanden es toll, wenn der Wind alles in Bewegung brachte - und das waren oft mehr als 10m über dem Boden. Walderdbeeren haben wir gegessen und nicht darüber nachdgedacht, obda Füchste oder Hunde drauf gepinkelt haben und kamen braun gebrannt und bestens erholt ieder in die Schule, in der es auch Kinder gab, die ständig kränkelten und noch nie aus der stadt herausgehkommen waren, aber in den ferien auf capri waren :-)

@dutchweepee
Glücklich kann sich schätzen wer auf eine solche Jugend zurückschauen kann. Dein Bericht könnte aus meiner Tastatur kommen und ich fühle mich noch heute wie ein Sonntagskind.
Ich wuchs in Franken auf und bekam meine Impfungen in der Schule.
 
@WoSchi
Einfach Klasse! Viele meiner Freunde waren Bauernkinder. Und was gab es besseres als in der Heubanz (so nannte man die Scheune mit Heu) Höhlen zu bauen. Der Bauer war natürlich sauer da wir das Heu festdrückten und wir mussten aufpassen, dass er uns nicht erwischte.
Dreck und Schürfungen waren alltäglich. Und es würde mich wundern wenn jemand von Euch unter Allergien leidet.
 

nein, werner - nur Apfelsinen vertrug ich schon als Kleinkind nicht, da bekam ich überall Quaddeln . Das verschwand aber komplett mit der Pubertät. Dafür habe ich jetzt nach der "2. Pubertät" eine Haselnussallergie :-)
Ernsthafte Erkrankungen hatten wir alle nicht, auch nicht, wenn im Winter im unbeheiztem Kinderzimmer kleine Eissternchen an der Nordwand funkelten und wir Kinder fasziniert von den Eisblumen an den Fenstern waren. Meine Kinder sind ähnlich aufgewachen und da , wo andere amerikanischen Mütter den Strand mit Desinfektionsspray behandeltn (oft gesehen) bevor sie ihre Kinder darin spielen liessen, haben unsere - genau wie Papa und Mama - Napfschnecken von den Felsen gepult und direkt so roh gegessen oder frische Seeigel aus dem Meer, noch im Wasser stehend, auf der Bootskante aufgeschnitten, mit Öl und Essig begossen, mit Weissbrot gerausgelöffelt und gegessen ... nie war jemand krank

Auch wir haben Eisblumen von den Fenstern gekratzt, die Tapeten wurden in jedem Winter von einem Eisfirm überzogen - und unter den Betten bildeten sich Eiszapfen von den Geschwistern, die "undicht" waren. Und da wir 7 waren, war eben immer wenigstens eines undicht. Ich aber war mit 1 1/2 Jahren dicht - und bin es heute noch -, hoffentlich auch im Kopf!

Einige Forscher meinen,
Testosteron schwächt das Gesundsheitssystem.
So leben Eunuchen länger als "normale" Männer -
wenn man einer Studie aus Korea glaubt.

Nun ja - kastrieren lassen würde ich mich für die
paar Jährchen "mehr" trotzdem nicht.

https://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/mann/kastrierte-maenner-leben-laenger-eunuchen-studie-korea-26380974.bild.html


LG
Sam

@samuelvimes

Als Trost für Dich "Sex kann das Leben verlängern"

Karl