Internationale Politik Krieg gegen Muslime

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Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 10:59:10
Nein, ich meine nicht die fundamentalistische Welt. Ich meine die Muslimische Welt, die aus Hinz und Kunz, aus Zweiflern und Traditionisten, aus einfachen Menschen und aus gebildeten Menschen bestehen, aus Menschen, die nicht wie wir den Zugang zu vielfältigen Informationen haben .

Ich meine Hinz und Kunz aus Ägypten oder Libyen oder Indonesien oder China; erwartest du, dass deren Medien erklären, dass hier eine Auszeichnung der Rede- und Meinungsfreiheit stattgefunden hat und keine Auszeichnung von Karikaturen (zu denen von islamischen Scharfmachern noch etliche andere üble hineingeschmuggelt wurden).

Wie unterstützt diese oberste Anerkennung eines Karikaturisten die mühsamen Bestrebungen im Iran für mehr demokratische Rechte?

Wie unterstützt es in der Türkei die Menschen, die dort für weniger Zensur und mehr Meinungsfreiheit kämpfen?

Es dürfte doch kein Streitpunkt sein, dass diejenigen, die mit Gewalt ihren Glauben durchsetzen wollen, die absolute Minderheit darstellen.

Wie kommt es bei Fundamentalisten an, wenn wir unsere demokratischen Werte feige ihren Drohungen beugen? Wie kommt es bei Fundamentalisten an, wenn wir unsere demokratischen Werte feige ihren Drohungen beugen?
geschrieben von Sorella


Also, die Karikaturen sind erschienen. Die deutschen Muslime haben sehr überlegt reagiert. Willst du gegenüber ihnen ein Zeichen setzen, willst du gegenüber den Talibans ein Zeichen setzen, willst du gegenüber den wenigen gewaltbereiten Menschen, die sich mit ihrem Glauben rechtfertigen, ein Zeichen setzen .... und diejenigen, die ganz normale Hinze und Kunze sind, abstoßen und verstören.

Es gäbe bessere und unverminterer Möglichkeiten, die Rede- und Meinungsfreiheit und ihren Wert für eine Demokratie zu demonstrieren.
Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 11:10:45

sind die von dir so genannten Hinze und Kunze (die diese Bezeichnung vielleicht nicht alle humorig finden?) denn wirklich verstört?

Welche Reaktionen gibt es und von wem kommen die?

Möglicherweise ging es genau darum, ein Zeichen zu setzen, dass Einschüchterungsposen nicht beeindrucken.

Re: Krieg gegen Muslime
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sehe ich bei der Bücherverbrennung eine Parallele zu den
damaligen Sprengungen altertümlicher Monumente durch die Taliban?
Rein zufällig - klar.

Bücherverbrennung (nicht nur in znserem Kulturumfeld) ist einfach dämlich.
Ich denke, es war eine symbolische klare Drohung zwecks Aufmerksamkeit;
stattfinden wird es wohl nicht wirklich.

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Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 11:55:02
Also, es ging darum ein Zeichen zu setzen! Wie sind die Reaktionen in Deutschland?



[i]Viele Muslime fühlten sich durch die Mohammed-Karikaturen pauschal als potenzielle Terroristen diffamiert. Mazyek bekannte sich zur uneingeschränkten Pressefreiheit, forderte gleichzeitig aber Rücksicht auf die Gefühle religiöser Menschen. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hielt Merkel einen Mangel an „interkultureller Kompetenz“ vor. „Natürlich muss die Pressefreiheit verteidigt werden, aber der Zeitpunkt der Preisverleihung war mehr als unglücklich“, sagte er der „Rheinischen Post“. Damit werde die aktuelle, von Thilo Sarrazin angestoßene muslimfeindliche Debatte weiter befeuert.

„Ziel der Politik sollte sein, Vorurteile gegen Muslime abzubauen“, forderte Kolat. Er kritisierte zugleich, dass die Preisverleihung mitten im Ramadanfest stattgefunden hat: „Gerade jetzt jemanden zu ehren, der die Gefühle der Muslime derart beleidigt hat, empfinden viele Muslime als Affront“, so Kolat. Westergaard war am Mittwoch in Potsdam mit dem M100-Medienpreis für seine Verdienste um die Meinungsfreiheit ausgezeichnet worden. An der Verleihung hatte demonstrativ auch Kanzlerin Merkel teilgenommen. Sie verteidigte die Verleihung des Preises als Zeichen für die Pressefreiheit. Sie sei ein hohes Gut und könne nicht als selbstverständlich betrachtet werden.

[/indent]

Ach so, Merkel will ein Zeichen für die Pressefreiheit setzen und denjenigen, die Sarrazin als Opfer sehen und zujubeln, zeigen, dass es auch in ihrer Partei ein Herdplätzchen für sie gibt. Ja, wenn es um den Machterhalt geht, kann keine Rechtfertigung zu hehr sein, um nicht mißbraucht zu werden.
Re: oT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 10.09.2010, 09:42:27
vielleicht sollten wir erst weiter über Freiheitsrechte diskutieren, nachdem jeder sich das mal durchgelesen hat? (sorella)

ja soralla, da komm ich ja noch viel mehr ins Schleudern,,wenn ich diese Beschreibung, besser die mühseligen Versuche einer Deutung der Freiheitsrechte beim Weiterklicken auf die immer umfangreicheren Verweise betrachte, dann verirre ich mich immer mehr in mehrere mögliche Denkrichtungen und Varianten,,(in frühere und aktuelle, in individuelle und Gemeinschaftliche usw.)

Nichts scheint so unklar zu sein wie die vielen individuellen Annahmen, Behauptungen, Deutungsversuche,,
geschrieben von hugo


Das Spektrum "menschliche Grundrechte" ist komplex. Ja.
Genauso wie Fragen zu demokratischen Lebensformen.

Wenn komplexen Themen wie
"Umgang mit Andersgläubigen in internationalen Zusammenhängen, unter besonderer Berücksichtigung gegenseitiger Drohgebärden und Provokationen"
diskutiert werden, dann kommen aber auch Aspekte wie Menschenrecht und Grundrecht auf den Tisch.
Und da ist es, wenn man mitreden möchte, notwendig, sich eine Übersicht über den Stand unserer demokratischen Werte zu verschaffen.
Sonst bleibt das Niveau der Diskussion beim Klopfen von Stammstischsprüchen stehen.



Irgendwann muss man sich wohl auf eine Definition festlegen (aber alle Beteiligten einer Diskussion) ansonsten wird zu viel in jeden geschriebenen Satz des Anderen hinein bedeutet hineininterpretiert usw und meistens wird die denkbar mieseste Version (die meist gar nicht gemeint war)gemeinerweise herausgefischt *g*
geschrieben von hugo


Du äußerst dich ausführlich in deinen Diskussionsbeiträgen. Wünscht auch, dass deine Beiträge gelesen und verstanden werden. Es ist ein normaler Vorgang in einer Auseinandersetzung, dass man nachfragt, ob man richtig verstanden hat, was man da liest (ganz besonders dann, wenn eine Behauptung befremdlich klingt).

In den von dir zitierten Sätzen, die nicht von mir sind, kann ich nichts entdecken, was "beleidigend, unverständlich und negativprimär" ist, oder sich von dem Aufbau deiner eigenen Beiträge unterscheidet.


Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 12:25:50
mart,

ich setz jetzt mal den Link auf die Aufdröselung der ganzen Geschichte dieser Karrikaturen hier rein:

Das Gesicht Mohammeds

Wer Interesse hat, kann sich mal durchlesen, worum es überhaupt geht und dabei feststellen WER da die Dinge für sich instrumentalisierte und zum Eskalieren brachte und mit welchen Methoden. Es finden sich auch Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit, den Medien und der internationalen Politik.

------

Zur Preisverleihung:

Abgesehen von den beiden von dir genannten Mazyek und Kolat, die ihre Kritik in ruhigem Ton vorbringen, kann ich bisher noch keine weiteren Proteste in den Medien finden.


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hugo
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Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 10:59:10
Wie kommt es bei Fundamentalisten an, wenn wir unsere demokratischen Werte feige ihren Drohungen beugen? (Sorella)

wenn ich davon ausgehe das mit Fundamentalisten in diesem Falle, ausschließlich die gewaltbereiten Mitglieder religiös motivierter Glaubensgemeinschaften
gemeint sind,,,

und nicht der große Rest dieser Gemeinschaft, von dem man erwartet das er besänftigenden Einfluss auf die zum Terrorismus neigenden Mitglieder ausübt,,

dann halte ich gar nichts davon,,,denn egal was und wie immer man etwas anstellt, es wird als wohlfeiles Argument zur weiteren schlimmen Tätigkeit ausgelegt werden,,

so sind sie nun mal die Fundamentalisten, denn,,,wenn sie auf stichhaltig erscheinende gar demokratische Argumente, auf Kritik an Ihrer Denkweise (in unseren Augen) "reinfallen" oder reagieren oder gar mit Umschwenken antworten würden,,,wärens ja keine Fundamentalisten.

zumindest in den Augen Ihrer "Mitbrüder" wären sie Umfaller (eine Art Fahnenflüchtlinge, Wehrkraftzersetzer, gefährliche Abtrünnige usw,,) , die zumeist (wie es die Geschichte beweist) noch mehr, noch stärker noch grausamer, bestraft werden als der normale Feind.

Also wenn mit einer drohenden Botschaft an die Adresse von Fundamentalisten eines Glaubens, die große Masse der Gläubigen (von denen man mindestens Mäßigung erwartet) gleich mit bedroht wird, dann treibt man den Rest eher den Fundamentalisten zu ehe sie zu meinen Gunsten motiviert werden,,

so seh ich das alles als furchtbar schwieriges "Geschäft"
bei dessen Bewältigung reichlich diplomatisches, taktisches, strategisches Gespür vonnöten ist und ungeheure Erfahrung auf diesem Gebiet

nun ja, und das trau ich uns hier nicht mal bezüglich einer rein theoretischen Diskussionsführung zu dazu lebt diese Diskussion viel zu sehr von der Annahme, die sich in jedem von uns vordrängelt,,

dieser kleine innere schweinehundamentalistig,,*g*

übrigens sah ich gestern eine halbseidene Doku zum 11.Sept 2001 mit einer üblen Formulierung Bin Ladens die ungefähr so ging: die Amerikaner lieben das Leben aber wir lieben den Tod,,,

tja und wenn man bedenkt das dieser notorische Fundamentalist es tatsächlich schafft viele junge Menschen in einer solchen Philosophie zu binden,,die tatsächlich praktiziert das es ein leichtes ist, endgültige Tatsachen für die eigene idiotische Beweisführung zu schaffen,

also wer mir jetzt folgt, kann sehr schnell die angestrebte höhere Weihe bekommen und somit die ihm eingeredeten Träume realisieren, besonders wenn er gleichzeitig dafür sorgt, das einige Feinde aus Ihren Träumen gerissen werden und endgültig ausgeträumt haben,,

also mmeiner Meinung kann man solchen Leuten kein auch noch so demokratisch motiviertes Zeichen geben, das sie nachhaltig auf den Weg zur inneren Umkehr bringt,,das ist wohl eine Anwandlung von Größenwahn,,*g*

hugo
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Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 13:44:28
Zur Preisverleihung:

Abgesehen von den beiden von dir genannten Mazyek und Kolat, die ihre Kritik in ruhigem Ton vorbringen, kann ich bisher noch keine weiteren Proteste in den Medien finden.
geschrieben von sorella


Wurde damit nicht vorbildlich "Integration" demonstriert?

PS: Die Geschichte der Karikaturen kenne ich übergenau.
Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 10.09.2010, 15:30:34
...
Also wenn mit einer drohenden Botschaft an die Adresse von Fundamentalisten eines Glaubens, die große Masse der Gläubigen (von denen man mindestens Mäßigung erwartet) gleich mit bedroht wird, dann treibt man den Rest eher den Fundamentalisten zu ehe sie zu meinen Gunsten motiviert werden,,
geschrieben von hugo


Drohende Botschaften sind nicht das, was ich befürworte (da ich selbst in Fragen großer Konflikte eine Deeskalationsanhängerin bin),
aber tatsächlich zu zeigen, dass die Drohungen anderer mich/uns nicht einschüchtern, halte ich für eine notwendige Maßnahme, um Respekt zu bekommen.

Es ist eine Gratwanderung, die dann hervorragend gelöst wäre, wenn neue Provokation verhindert würde.
Wenn aber die Hauptargumentation des Gegners ist, sich ständig provoziert und beleidigt zu fühlen, dann hat man in diesem Punkt keine Chance.
Die muslimischen Fundamentalisten sind nicht dumm und wissen sehr wohl um die ethischen Konflikte der westlichen Welt und spielen gekonnt auf der Klaviatur unserer unklaren Wertvorstellungen.


so seh ich das alles als furchtbar schwieriges "Geschäft"
bei dessen Bewältigung reichlich diplomatisches, taktisches, strategisches Gespür vonnöten ist und ungeheure Erfahrung auf diesem Gebiet

nun ja, und das trau ich uns hier nicht mal bezüglich einer rein theoretischen Diskussionsführung zu dazu lebt diese Diskussion viel zu sehr von der Annahme, die sich in jedem von uns vordrängelt,,

dieser kleine innere schweinehundamentalistig,,*g*
geschrieben von hugo


das seh ich nicht so pessimistisch. Diskussionskultur lässt sich lernen und von anderen abschauen

übrigens sah ich gestern eine halbseidene Doku zum 11.Sept 2001 mit einer üblen Formulierung Bin Ladens die ungefähr so ging: die Amerikaner lieben das Leben aber wir lieben den Tod,,,
geschrieben von hugo


Als Medienschaffende stehe ich selbst jeder Art medialer Aufbereitung sehr skeptisch gegenüber. Die subtilen Formen der emotionalen Beeinflussung habe ich mit dem Hagen-Rether-Link zeigen wollen.




Re: Krieg der Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2010, 15:48:12
Zur Preisverleihung:

Abgesehen von den beiden von dir genannten Mazyek und Kolat, die ihre Kritik in ruhigem Ton vorbringen, kann ich bisher noch keine weiteren Proteste in den Medien finden.


Wurde damit nicht vorbildlich "Integration" demonstriert?
geschrieben von sorella



ich meinte vor allem auch die hier befürchteten Reaktionen der internationalen empfindlichen Muslime.




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