Internationale Politik Lesenswerte Ansicht über die Griechenland Krise und ihre "Lösungsansätze"

Von Jeffrey Sachs

Danke mart1,

ich fand den Text sehr überzeugend und ich teile die Meinung des kompetenten Autors.

Um eine tiefe Wirtschaftskrise zu bewältigen, muss der Kreditgeber klug reagieren. Er muss von einem schlecht verwalteten Schuldnerland Reformen fordern, aber er darf den Schuldner auch nicht in den Abgrund treiben. Wenn die Gläubiger überziehen, dann zerbricht im verschuldeten Staat die Gesellschaft. Im Deutschland der Zwischenkriegszeit hat dies Adolf Hitler an die Macht gebracht.

Die Erfolgsformel lautet daher: energische Reformen plus Schuldenerlass. Der Kreditgeber sollte zum Schuldner sagen: "Du darfst nicht über deinen Verhältnissen leben. Du musst dich anpassen. Du musst neue Exporte generieren. Wir, die Kreditgeber, werden dir jedoch helfen. Wir werden deine Schulden so reduzieren, dass Fortschritte nicht nur uns, sondern hauptsächlich dir und deiner Zukunft dienen." Im Falle Griechenlands würde ein kluger Kreditgeber fragen: Wie können wir helfen, die Kreditvergabe wiederzubeleben? Wie können wir helfen, die Exporte anzukurbeln? Was muss getan werden, um schnelles Wachstum von kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern.

Deutschland hat es leider versäumt, die klugen Fragen zu stellen. Stattdessen haben sich die Deutschen zunehmend darüber beklagt, dass die Griechen angeblich ein faules, korruptes und nicht lernfähiges Volk sind. Die Auseinandersetzung ist auf beiden Seiten schmutzig und persönlich geworden. Ernsthafte ökonomische Analysen hat man in den Wind geschlagen.

Schulden mit weiteren Krediten zu finanzieren, ist ziemlich unintelligent und kein sinnvoller Neuanfang.

Karl

Wege aus der Euro-Krise - Ich finde den Vortag von Prof. Dr. H. Flassbeck äußerst interessant, denn er erklärt nicht nur warum es zur Euro-Krise, einschließlich der Griechenland-Krise gekommen ist, sondern er zeigt auch Wege auf, wie man aus dieser Krise wieder rauskommen könnte. Warum werden diese Tatsachen, die Reden u. Vorträge vieler Experten, von den Medien u. der Politik totgeschwiegen?
Warum nutzt man diese Erkenntnisse nicht für ein Umdenken, für neue finanzielle u politische Strukturen, anstatt den Kurs weiterzufahren der ja zur Krise geführt hat?
Tina

Wenn man sich bezüglich Griechenland und seiner immerwährenden Finanzkrisen informieren möchte, muss man ganz weit in der Geschichte zurück gehen.
Es sei mir gestattet zu erwähnen, dass ich an eine Gesundung des Patienten nicht zu glauben vermag.
Bruny

"Stattdessen haben sich die Deutschen zunehmend darüber beklagt, dass die Griechen angeblich ein faules, korruptes und nicht lernfähiges Volk sind. Die Auseinandersetzung ist auf beiden Seiten schmutzig und persönlich geworden. Ernsthafte ökonomische Analysen hat man in den Wind geschlagen"
Das kommt mir als Ostdeutsche sehr bekannt vor, mancher ist dran kaputt gegangen. Andere sind dran erstarkt, haben sehr schnell erkannt auch im Westen wurde nur mit Wasser gekocht.
Die Überheblichkeit der Deutschen ist widerlich. Dabei ist die Zeit der wirklich großen Deutschen lange vorbei. Mindestens 200 Jahre her.
Kommt zurück auf den Boden, stellt euch den Verbrechen eurer Vorväter.
Habt keine??? genau alles Unschuldige.

Bruny,gut dann gehen wir in der Geschichte zurück....Deutschland – beziehungsweise Preußen – hat in den vergangenen zwei Jahrhunderten seine Gläubiger öfters geprellt als Griechenland oder gleich oft....und ja ich lerne aus der Geschichte, dass Deutschland ein sehr gefährlicher Staat war und offensichtlich noch immer ist.

Glaubt jemand,dass Deutschland seine Schulden jemals zurückzahlen kann. Es tut es wie fast alle Staaten,alte Schulden mit neu aufgenommenem Geld zurückzahlen. Ich hoffe für Deutschland,dass das Vertrauen in Deutschlands Wirtschaftsfähigkeit und damit die Niedrigzinsen bleiben. Aber Exportweltmeister leben gefährlich...nicht umsonst gäbe es von EU-Seite dafür Vorschriften, die aber eklatant und regelmäßig gebrochen werden.

Och Mart, bei mir rennst Du da offene Türen ein . Wir werden auf die Dauer nicht Export Weltmeister bleiben können. Irgendwann hat jedes Wachstum ein Ende. Nur werde ich diese Zeit nicht mehr erleben (wahrscheinlich).
Trotzdem empfinde ich die gegenseitigen Schuldzuweisungen unproduktiv und dienen einer Lösungsfindung überhaupt nicht.
Weiterhin in ein Fass ohne Boden zu schütten, ohne einen neuen Boden wenigstens ansatzweise bereit zu haben, finde ich für alle beteiligten unzumutbar. Und für Griechenland auf Wachstum zu setzen finde ich persönlich naiv.
Bruny

Die Überheblichkeit der Deutschen ist widerlich. Dabei ist die Zeit der wirklich großen Deutschen lange vorbei. Mindestens 200 Jahre her.
Kommt zurück auf den Boden, stellt euch den Verbrechen eurer Vorväter.
Habt keine??? genau alles Unschuldige.

....ich kann nur hoffen,Paris1,du bist keine Deutsche....! Zweiter Satz, wie stellst du dir vor, sich den Verbrechen der Vorväter zustellen...?
Übrigens, auch mit Worten/Begriffen kann man Krieg führen...., denk mal drüber nach.

sammy

""""Im Falle Griechenlands würde ein kluger Kreditgeber fragen: Wie können wir helfen, die Kreditvergabe wiederzubeleben? Wie können wir helfen, die Exporte anzukurbeln? Was muss getan werden, um schnelles Wachstum von kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern.""""
Ich möchte wetten, dass diese oder ähnliche Fragen in den letzten Jahren mehr als einmal gestellt wurden, bezweifele aber sehr, dass es darauf jemals eine klare Antwort gegeben hat. Diese Zweifel resultiert daraus, dass Tsipras und Varoufakis zu allen wichtigen Fragen in den letzten Monaten nur geschwurbelt haben Geschwurbel[/url]Ich habe nicht einen einzigen Satz gehört, der mir irgendwie Hoffnung machen würde, dass man z.B. über Exportankurblung auch nur ansatzweise nachgedacht hätte. Insofern ist das, was oben in blau zitiert steht, für mich nur "den Kreditgebern ein schlechtes Gewissen machen". Das ist für mich allenfalls "[u]gehobenes Stammtisch-Niveau"; soll heißen: Wer an all den politischen Gesprächen nicht teilgenommen hat, kann nicht wissen, was den griechischen Regierungen wirklich für Brücken gebaut wurden. Über Exportankurbelung wurde aber nach meiner festen Überzeugung bis zum Erbrechen gesprochen; nur: Das braucht Investoren; und die kann man nicht aus dem Hut zaubern; die müssen von alleine kommen. Wer sich allerdings an dem Mist orientiert, den griechische Regierungen öffentlich geäußert haben, fällt genauso rein, wie Menschen auf Heizdeckenverkäufer. Oder haben Tsipras und Varoufakis auch nur ein einziges Mal darüber geredet, dass oder wie sie ihre Wirtschaft/ihren Export ankurbeln wollen? We ein Beispiel kennt, hebe bitte die Hand.
Die These von Sachs: " Deutschland ist für die Misere verantwortlich" halte ich übrigens für eine Frechheit. Für die Misere sind griechische Regierungen verantwortlich. Und auch der Satz "Erfolgreiches Krisenmanagement hängt daher von der Weisheit des Gläubigers ab." ist ein Hohn. Als "der Gläubiger" die Troika geschickt, Finanbeamte angeboten und geraten hat, die "Schweizer Liste" abzuarbeiten, wurde die "Weisheit" der Gläubiger barsch abgewiesen. Die "Weisheit der Gläubiger" darf übrigens durchaus mal an ihre Grenzen stoßen, wenn sie als Nazis, Verbrecher, Erpresser usw. bezeichnet werden.

...
Übrigens, auch mit Worten/Begriffen kann man Krieg führen...., denk mal drüber nach.

sammy

Die zitierte Ansicht hier kann ich wohl teilen.

Leider konnte ich eine entsprechende Wortmeldung von Dir in diesem Thema als Reaktion auf den Eröffnungsbeitrag nicht finden:
http://community.seniorentreff.de/forum/board/Luegen-Hetze-Drohungen;tpc31,336502,1#__