Internationale Politik Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
Es ist ein Erfolg !
Gilbert
Wer miteinander redet - schießt nicht aufeinander .Da hast du sicherlich recht.
Die Gegenspieler Chalifa Haftar und Fajis al-Sarradsch haben allerdings weder in Berlin miteinander gesprochen, noch gemeinsam in einem Raum gesessen.
Ich mag mich irren, doch auf solchen Konferenzen werden nach meiner Meinung lediglich Auffassungen vorgetragen und Beschlüsse gefasst, die bereits im Vorfeld ausgehandelt waren. Merkel, Putin, Erdogan, Macron und andere kannten das Konferenz Ergebnis sicherlich schon vorab. Trotzdem sehe ich das als positiven Anfang eines Prozesses.
Ciao
Hobbyradler
Und wieder mal ist eine teure "Konferenz der Gewaltigen" zu Ende gegangen. Und wieder mal hat man etwas beschlossen -, an das sich keiner gebunden fühlt -, weil ja auch der Andere.......
Video: Berliner Libyen-Konferenz – Hoffnung für ein Land im Chaos?
"Über die Libyen-Konferenz diskutieren Heiko Maas, Sevim Dağdelen, Christoph von Marschall, Wolfram Lacher und Hanan Salah. "
Ganz so einfach ist es nicht, Schorsch. Man muss alllerdings sehr genau hinhören. Die beiden wichtigsten Aussagen:
-Die beiden libyschen "Regierungen" benennen namentlich je 5 Teilenehmer für Gespräche in der Schweiz(?). Noch immer gilt: Nur reden kann helfen.
-Waffenlieferungen werden eingestellt. Das Wichtigste daran ist, dass die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates zugesagt haben, dass sie das (diese Woche?) im Sicherheitsrat so beschließen wollen. Wenn das geschieht, dürfte das seit langem das erste Mal sein, dass keiner Veto einlegt.
Man kann jetzt darüber reden, dass es keine Waffenlieferungen mehr braucht, weil es schon übermäßig viele gibt; aber das ist kein Argument. Irgendwann muss begonnen werden.
Die Konferenzpapiere mit ihren 55 Einzelpunkten waren ja schon 'unterschriftsreif' bevor die Konferenz begann. Wenn jeder von den ca. 50 Teilnehmern am großen Tisch auch (im Durchschnitt) nur 5 Minuten etwas sagen durfte, dann waren die 4 Stunden schon rum, es fehlte nur noch das Gruppenbild mit 2 Damen und dann konnten gerade die Großen schnell wieder nach Hause fliegen.
Es kam in erster Linie darauf zu demonstrieren, dass alle - insbesondere die geopolitischen Akteure - echtes Interesse an einer Deeskalation und einer 'unblutigen' Konflikteingrenzung haben. Nur so können sie hoffen, ihre Interessen (Energie, Präsenz ...) wenigstens einigermaßen (Absteckung von 'claims' - so dass jeder ein Stückchen vom "Libyen -Kuchen kriegt) umsetzen zu können.
Da die Milizen ihren Lebensunterhalt durch Kämpfen verdienen und auch religiös-soziale Ziele eine Rolle spielen, gleichen sie "uncontrolled missiles", d.h. sie werden nicht alle sofort auf 'Befehl' ihre Waffen ruhen lassen (in Erwartung der Konferenz wurden Munitionsvorräte angelegt z.B. Schiffsladungen aus der Türkei) oder gar abgeben. Ganz abgesehen davon, dass das "Tor" zur Wüste immer offen bleibt und die im Sahel operierenden befreundeten Milizen sicher weiter hilfsbereit bleiben werden.
Ohne ein robustes UN Mandat (Blauhelme) mit Unterstützung der EU /einzelne Mitgliedsstaaten wird es nicht gehen. In Libyen gibt es keine funktionierende staatliche Autorität, die ein Abkommen durchsetzen könnte. Es gibt sogar ein gewähltes Parlament und eine von ihm legitimierte Regierung (in Tobruk).
@aixois: Wie gut, dass wenigstens einer von uns genau weiß, was in Berlin wirklich abgelaufen ist😏
@ingo*
so hat halt jeder seinen eigenen Kaffeesatz und hört darin Monate im Voraus das Gras wachsen - 😉
Luchs35
Und wieder mal ist eine teure "Konferenz der Gewaltigen" zu Ende gegangen. Und wieder mal hat man etwas beschlossen -, an das sich keiner gebunden fühlt -, weil ja auch der Andere.......Lieber @schorsch,
warum mies machen, bevor sich die Ergebnisse zeigen oder nicht zeigen? Eine Alternative zum Reden gibt es nicht und grundsätzlich war es m. E. ein sehr positives Ereignis, dass dieses Treffen in Berlin stattgefunden hat.
Wenn man keine Hoffnung hat und deshalb nichts tut, trägt man nur zur Hoffnungslosigkeit bei. Nur wenn man etwas Positives versucht, kann es Hoffnung geben.
Karl