Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?

Internationale Politik Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2020, 16:10:37
Im Prinzip stimme ich Dir zu, Marina, es ist ja wirklich erst der Anfang mit ungewissem Ausgang.
Aber es ist doch nur ein Austausch unserer eigenen Gedanken, die die Politik wohl kaum beeinflussen werden. 
Immerhin soll der zweite Libyengipfel bereits anfangs Februar in Berlin stattfinden, diesmal auf der Ebene der Außenminister - wie heute der deutsche Außenminister Maas am Rande des EU-Treffens in Brüssel ankündigte. Die EU solle in den Prozess eingebunden werden. In Berlin sei es ja nur der Startschuss für einen dauerhaften Frieden in Libyen gewesen. 
Wir werden also noch reichlich zu spekulieren haben, Marina 😉...Luchs

 
RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 20.01.2020, 15:47:14

Wissen die Menschen, die Söldner und die großen und kleinen Warlords in Libyen, dass nun Waffenstillstand herrscht?

Wissen Sie es und legen nun die Hände in den Schoß?

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2020, 16:10:37

Wir können noch so hoffen und wünschen, an dem was @WoSchi schrieb ist, zum größten Bedauern, was dran.

Es geht um die Vormacht und da wird sich dieser General nicht mehr bremsen lassen, er hat doch schon fast ganz Lybien.


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ingo
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Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2020, 16:27:37

Mart: Es soll Waffenruhe herrschen. Es wurde kein Waffenstillstand ausgehandelt. Das zu wissen, ist wichtig.
Definitionen

olga64
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Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2020, 16:10:37
Nun warte doch einfach erst mal ab, wie es weitergeht. Ich lese hier nur Bedenken in jedem deiner Beiträge. Es ist viel zu früh, um jetzt schon vorhersagen zu können, wie das Ganze genau umgesetzt wird und ob es zum Erfolg führt oder nicht.
Skepsis ist natürlich berechtigt, niemand ist so  naiv zu glauben, "dass die Bundeskanzlerin in die Hände klatscht und alles wird gut", abgesehen davon, dass sie nicht allein geklatscht hat, sie hatte genug Mitstreiter/innen für ihre Initiative

Also: Abwarten und Tee trinken!
ES ist Frau Merkel und ihrem Aussenminister, Herrn Maas (sowie Frau von der Leyen) sehr hoch anzurechnen, dass es ihnen gelungen ist, dieses Heer von Ego-Männern in Berlin zu versammeln. (ERdogan und Putin liessen sogar ihr eigenen Staats-Karossen einfliegen, um sich in Berlin zu bewegen!)
Bislang waren sich die Europäer ja nicht einig: die Franzosen unterstützten Haftar und die Italiener al Serrajs. Bis vor 6 Monaten auch noch die Türken und Russen mit ihren Partikularinteressen in diesen Krieg eingestiegen sind.
al Serraj und Haftar blieben auch deshalb Randfiguren, weil sie sich beide weigern, gemeinsam einen Raum zu betreten.
Wer in dieser männlichen Egorunde was zu sagen hatte, bemisst sich auch daran, wer wie viel in Libyen ivestierte: Prestige, Geld, Waffen oder Truppen - und es dürfte niemanden "nur" um den Frieden in Libyen gehen.
Erdogan kam al Serray, dem Chef der international anerkannten Regierung zu Hilfe; entlohnt wird er mit de Ausbeutung von Bodenschätzen im MIttelmeer.
Putin, für den Tausende russische Söldner auf der Seite Haftar kämpfen. Damit ist Putin seinem Ziel wieder nähergekommen, dass bei keinem Konflikt rund ums Mittelmeer ein Weg an Russland vorbeigeht.
Allerdings hat Haftar noch mehr "Freunde": der Kronprinz von Abu Dhabi. Ohne die finanzielle und militärische Unterstützung aus den Emiraten hätte es Haftar nie bis vor die Tore von Tripolis geschafft.
Frau Merkel ist es nun gelungen, dass sich alle 12 Staaten auf eine Erklärung verständigten und sich die beiden Libyern auf eine Waffenruhe verpflichteten.
DAs muss nun aber kontrolliert werden unter der Führung der UN. Wird sich die Bundeswehr an einer möglichen UN-Friedengruppe beteiligen?
Das ist der nächste Schritt - Libyen liegt vor unserer Haustüre und ist u.v.a. entscheidend dafür, wie viele Flüchtlinge zu uns nach Europa kommen werden, bzw. im Mittelmeer zu Tausenden ertrinken, wenn ihnen die Überfahrt nicht gelingt. Olga
Mitglied_5fb59d9
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 20.01.2020, 09:07:46

Ja , ich glaube , der moderne Begriff ist " DEAL " .


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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2020, 17:19:01

Das haben Sie gut beschrieben, Olga. Und ich finde auch, dass es erst mal gut ist, dass ein Anfang gemacht ist, Frau Merkel und ihre Mitstreiter/innnen haben meine volle Anerkennung dafür. Alles Weitere wird man dann sehen.

pschroed
pschroed
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von pschroed

Anbei der LINK zur Sendung gestern abend  bei Anne Will.
Phil.

Über die Libyen-Konferenz diskutieren Heiko Maas, Sevim Dağdelen, Christoph von Marschall, Wolfram Lacher und Hanan Salah.
19.01.2020 21:45 Uhr

VIDEO https://daserste.ndr.de/annewill/Berliner-Libyen-Konferenz-Hoffnung-fuer-ein-Land-im-Chaos,annewill6302.html

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olga64
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 20.01.2020, 17:28:20

Ich habe die Sendung auch gesehen und war erstaunt über Frau DAgdelen (die Linke). Erstaunlicherweise konnte sogar sie sich einige Lobesworte für die ansonsten so unbeliebte Frau Merkel abquetschen. Dann focussierte sie sich jedoch auf ihren Lieblingsfeind Erdogan und erst nach Einmischung von Frau Will gab sie dann notgedrungen zu, dass auch Herr Putin in den Stellvertreterkrieg in Libyen "eingebunden" ist.
Das werde ich nie verstehen, warum erklärte linke Parteien und Strömungen eine so hohe Affinität zu Putin haben, der doch erklärtermassen kein linker Politiker ist und es sicher auch nie werden wird, auch wenn er die Verfassung seines ihm wohl auf Lebenszeit annektierten Russland noch diverse Male ändern wird. Olga

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 20.01.2020, 17:39:05
Ich habe die Sendung auch gesehen und war erstaunt über Frau DAgdelen (die Linke). Erstaunlicherweise konnte sogar sie sich einige Lobesworte für die ansonsten so unbeliebte Frau Merkel abquetschen. Dann focussierte sie sich jedoch auf ihren Lieblingsfeind Erdogan und erst nach Einmischung von Frau Will gab sie dann notgedrungen zu, dass auch Herr Putin in den Stellvertreterkrieg in Libyen "eingebunden" ist.
Das werde ich nie verstehen, warum erklärte linke Parteien und Strömungen eine so hohe Affinität zu Putin haben, der doch erklärtermassen kein linker Politiker ist und es sicher auch nie werden wird, auch wenn er die Verfassung seines ihm wohl auf Lebenszeit annektierten Russland noch diverse Male ändern wird. Olga
Ich versuchte schon öfters hier im Forum eine Erklärung zu finden, aber es ist vergebens.
Die LINKE ist ja trotz allem eine Partei wo 8% der DE Wähler anspricht.
Bei der AFD,  da weiß man daß diese mit Kredite unterstützt wurden oder werden.
Oder  mag es auch bei der Linke eine Geld Unterstützung handeln, oder wie kann das sein ?, ohne jetzt einen Wähler zu beleidigen.
Phil.

QUELLE https://www.focus.de/politik/ausland/libyen-konferenz-waechter-ueber-die-schleusen-wie-putin-und-erdogan-deutschland-erpressen_id_11572094.html

Die Berliner Libyen-Konferenz gilt als großer außenpolitischer Erfolg für Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Außenminister Heiko Maas.

Und tatsächlich: Die Einigung auf ein Waffenembargo und ein Ende der Einmischung aus dem Ausland nähren die Hoffnung auf Frieden in dem geschundenen Bürgerkriegsland.

Die Konferenz ist aber auch ein Erfolg für Putin, der sich als  Vermittler auf der Weltbühne inszenieren konnte.

 

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