Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?

Internationale Politik Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2020, 11:18:24
„Die Macht ist bösartig und unersättlich – erst stumpft sie uns ab gegen das Leid anderer Menschen und dann macht sie uns süchtig danach, denn nur das Leiden anderer verleiht uns die Gewißheit, das unsere Macht über Sie ungebrochen ist. Im Gegensatz dazu will wahre Autorität nur das Beste für die Mitmenschen; ihr Wirken ist geprägt von Mitgefühl und Gerechtigkeit…“



 
„Die größte Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen.“

 

Dieses Buch von dem General sollte alle "Herrschenden", noch vor dem Amtseid, als Richtschnur dienen. Ich fürchte nur das sich dann fast alle vorher als Legastheniker outen.
RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2020, 13:59:20

Dieses Buch von dem General sollte alle "Herrschenden", noch vor dem Amtseid, als Richtschnur dienen. Ich fürchte nur das sich dann fast alle vorher als Legastheniker outen.

...nunja..heute bekommt man es auch schon als Hörbuch :-)

Leider wird es nur zu oft missinterpretiert, ähnlich wie macchiavellis "Fürst" ..

für interessierte Leute auch ausserhalb der Politik sind beide Bücher lesenswert, man begreift die Machthaber besser und kann ihr Handeln besser verstehen und vor allem vorausschauen ..

Aber wen das kluge, alte und immer noch gültige Buch interessiert - mn kann es sich kostenlos alsPDF herunterladen .... hier
olga64
olga64
Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 20.01.2020, 19:30:19

Wandersmann, Sie haben Italien vergessen oder übersehen; die frühere Quasi-Kolonialmacht in Libyen bezahlt das nicht existente libyische Regime dafür ,dass es Flüchtlinge auf ihren lebensgefährlichen Bootsfahrten nach Italien abhält. Das funktionierte auch eine Zeit ganz gut, aber auch die Schleuser und Flüchtlinge fanden andere Wege und Möglichkeiten, um nach Europa zu kommen (u.a. wählten sie die Route nach Spanien).
Ich habe selbst erwähnt, dass Putin und Erdogan ihre miitärische Einmischung und Positionsbestimmungen vor einigen Monaten begonnen hatten. Ist das nun wirklich so löblich? Sie hätten es auch bleiben lassen können und schon frühzeitig ihre Energie auf eine friedliche Entwicklung setzen können.
ABer die Verführung mit den grossen Öl- und Gasvorkommen war dann doch zu gross und bei Putin insbesondere das Potential der Kunden für militärische Güter.

Aber wenn wir uns gernerelle (und sachlich) die Situation der Länder heute ansehen, die damals jubelnd den sog. arabischen Frühling initiierten - was ist draus geworden? Die meisten Diktatoren sind zwar weggefegt, bzw. ins Exil gegangen - das Chaos wurde jedoch grösser, bzw. durch jahrelange Kriege (Syrien) abgelöst.
Neben Libyen wartet schon der nächste Gefahrenherd = Libanon. Dort demonstrieren die Leute mittlerweile, in dem sie die Polizei mit Parkuhren usw.bewerfen. ES wird immer blutiger - einer der Drahtzieher ist die Hisbollah, unterstützt vom Iran. Olga


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olga64
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von olga64

Mit viel Interesse, auch Jubel wurde die Libyen-Konferenz in BErlin abgehalten und beobachtet - schon kurze Zeit darauf stellt man nun fest, dass der Waffenstillstand nicht hält und das Waffenembargo laufend unterbrochen wird durch entsprechende Lieferungen an die einzelnen kriegführenden,bzw. unterstützende Staaten, die sich auf diesem blutigen Feld tummeln.
Da ist als sehr wichtige Person der überaus schillernde Herr Haftar, der sich mit seinen 76 Jahren anscheinend noch einen letzten Lebenstraum erfüllt.
Schon seine Biografie würde sich für einen Actionfilm eignen:
Ausgebildet in der damaligen Sowjetunion, ein Mitkämpfer von Gaddafi im libysch-tschadschen Krieg. Dann überwarf er sich mit diesem, floh in die USA, wo er die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, wohl auch deshalb, weil er für den CIA arbeitete.
ER arbeitete massgeblich am Sturz von Gaddafi, ging zurück nach Libyen und übernahm das Militär als Oberbefehlshaber und stellte sich auch wieder quasi in den Dienst der Russen.
Ob der wohl eines natürlichen Todes irgendwann sterben wird? Olga

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von dutchweepee

In der ZDF-Sendung[ wird eingestanden, dass die Medien massive Kriegspropaganda betrieben. So wird Bezug genommen auf den Untersuchungsbericht des britischen Parlaments, der zu dem Schluss kam, Gaddafi habe niemals vorgehabt, gegen die zivile Bevölkerung vorzugehen. Der Krieg hätte nach wenigen Tagen beendet werden können, da für die Zivilbevölkerung von Bengasi jede Gefahr gebannt war. Wiederholt wird in der Sendung darauf hingewiesen, dass Augenzeugen vor Ort völlig andere Wahrheiten berichteten als in einer „aggressiven Medienkampagne“ verbreitet wurden und in der Gaddafi als das „leibhaftig Böse“ galt.

Obwohl von geplantem Völkermord durch Gaddafi keine Rede sein konnte, sei gebombt worden. Zunächst von den USA, dann von der Nato. Der Regime-Change war gewollt, mit allen Konsequenzen für die libysche Bevölkerung.

Unter anderen werden als Beispiele für die Fake-News genannt: ein angebliches Massengrab, das sich im Nachhinein als normaler islamischer Friedhof entpuppte und die angeblichen Vergewaltigungen durch Soldaten der libyschen Armee, für die Amnesty International trotz intensivster Suche vor Ort keinerlei Beweise finden konnte.

Es scheint an einer neuen Legende für Libyen gestrickt zu werden, die da lautet: Die westlichen Geheimdienste waren zu dumm, um die Situation im Land richtig einzuschätzen, sie hätten nicht mal gecheckt, dass viele Libyer für Gaddafi waren. Die Politiker waren zu naiv, vor allem Obama, der hatte ja militärisch überhaupt keine Ahnung. 

Quelle: ZDF-INFO: Libyenkrieg beruhte auf Fake-News!

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 19.02.2020, 10:45:01

Ist doch immer so, Dutch.

  • In Vietnam hat ein Fischerboot (sehr gefährliches Kampfschiff) ein US-Kriegsschiff (praktisch unbewaffnet) "hinterhältig" angegriffen.
  • Im Irak waren es mobile Giftgasfabriken.
  • Vor Lybien mußten die Nachbarn beschütz werden.
  • Gerade wird Russland vor den so aggresiven Esten geschützt.
Dutch, auch du weißt es doch wie wichtig Popaganda ist. Sie muß nicht unbedingt wahr sein, aber sehr laut auf alle Fälle - sonst hört und glaubt sie ja keiner....

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freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf dutchweepee vom 19.02.2020, 10:45:01

Das war mir von Anfang an klar, der sog. Frühling und alles andere wo es eskalierte war gesteuert.
Es geht wie immer nicht um Menschenrechte, Befreiung, sondern um Rohstoffe.
 

dunkelgraf
dunkelgraf
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf freddy-2015 vom 19.02.2020, 11:23:37

Ich habe für alle außenpolitische Probleme eine einfache aber sichere Richtschnur.
Ich frage immer: Wofür sind die USA?
Dann bin ich für das Gegenteil.

JuergenS
JuergenS
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RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf dunkelgraf vom 19.02.2020, 12:17:40

überlegst du dir eigentlich gerade, ob du dich selbst disqualifizieren willst? Denn du setzt ja nicht mal ein smily, das deine "sachlichen" Argumente ein wenig mildern würde.

dunkelgraf
dunkelgraf
Mitglied

RE: Libyen-Konferenz in Berlin: Ja/Nein?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf JuergenS vom 19.02.2020, 12:39:46

Warum mildern?
Ich lag damit immer richtig.
👍❕


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