Internationale Politik Made in Germany

freddy-2015
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Made in Germany
geschrieben von freddy-2015
Made in Germany ist ein Markenzeichen, dem sich selbst China nicht entziehen kann, trotz ihrer 5000 jährigen Geschichte..
Um das für die Zukunft umzusetzen hat ein Trend begonnen vor etwa 20-30 Jahren.
Erst alles und jedes raus aus Deutschland und schon für viele Firmen nur ein paar Jahre später zurück in die Heimat.

Dieser Trend unterstützt durch Robot Production gleicht immer mehr die Lohnkosten aus und das wussten eigentlich alle, aber um einige Jahre/Jahrzehnte den Profit nicht zu gefährden ging man ins Ausland und das mit verhehrenden Folgen für Qualität.

Made in GermanyHersteller produzieren wieder in Deutschland

Viele deutsche Firmen produzierten lange Zeit in Niedriglohnländern wie China.
Dieser Trend ist vorbei. Immer mehr Unternehmen bringen die Herstellung zurück.
Das hat mehrere Gründe - und zum Teil weitreichende Folgen für Firmen, Kunden und Beschäftigte.

Wolfgang Reichelt marschiert durch seine riesigen Produktionshallen. Überall brummt und rattert es.
Der 75-Jährige bleibt vor einer Maschine stehen, einer Kunststoffspritzmaschine. Weit und breit ist kein Mitarbeiter zu sehen.

"In dieser Halle produzieren wir 24 Stunden. Und wenn hier das Granulat in der Maschine alle ist, dann tutet das, und dann kommt ein Mitarbeiter her, füllt das eben auf, und dann kann er weiterspritzen. Manchmal laufen diese Maschinen zwei oder drei Tage für ein Produkt – ohne dass sich jemand darum kümmern muss."

In der nächsten Halle ist mehr Leben: Gabelstapler sausen durch die Gänge, an einer Maschine baut ein Mitarbeiter einen kleinen Trafo zusammen.

"Der wickelt, lötet, schachtelt, macht den Kern da rein, und dann ist der Trafo zum Vergießen fertig. Wie lange brauchen Sie für so 'was? Eine Minute?"

"Ja, eine Minute ungefähr”, sagt der Mitarbeiter. Reichelt:

"In einer Minute stelle ich dann so 'was her. Das ist optimal, das kann ich in China auch nicht preiswerter herstellen. Eine Minute brauche ich für den ganzen Trafo. Mehr nicht."
Rückverlagerungstrend namens "Reshoring"

Rationalisierung, Automatisierung, Industrie 4.0 – das sind Reichelts Lieblingsworte. Seit 45 Jahren leitet er das Familienunternehmen Block Transformatoren in Verden bei Bremen. Mittlerweile beschäftigt er 700 Mitarbeiter und verantwortet einen Umsatz von 70 Millionen Euro. Seine Firma stellt vor allem Transformatoren her, sie steuern den Strom zum Beispiel in Lampen und Haushaltsgeräten. Fast alle Produkte werden in den vier Werken in Verden produziert. Vor mehr als zehn Jahren hatte Reichelt einen großen Teil der Fertigung nach China verlagert. Inzwischen hat er fast alles nach Deutschland zurückgeholt – "Reshoring" nennt man diese Rückverlagerung.

"Ich kann jetzt in die Fertigung gehen, und morgen kann ich das Teil fertig haben. Wenn ich das in China mache, dann dauert das zwei Monate, bevor ich das hier habe, oder ich muss es sehr teuer per Luftfracht hierher bringen. Deswegen: In China oder im Ausland produzieren wir mehr oder weniger Massenprodukte, die wir in großen Stückzahlen brauchen und hier entsprechend disponieren können, und alles andere machen wir hier."

Das Unternehmen Block-Transformatoren kann deshalb so schnell produzieren, weil viele Maschinen rund um die Uhr arbeiten. Löhne machen bei den Transformatoren oft nur noch zehn Prozent der Produktionskosten aus – da lohne Outsourcing nach China kaum noch.
geschrieben von http://www.deutschlandfunk.de/made-in-germany-hersteller-produzieren-wieder-in-deutschland.724.de.html?dram:article_id=372173
Edita
Edita
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Re: Made in Germany
geschrieben von Edita
als Antwort auf freddy-2015 vom 21.01.2017, 23:06:22
" Made in Germany " war mal ein Gütesiegel, daß dem Käufer herausragende Qualität, d.h. daß ein Produkt auch tatsächlich in Deutschland entwickelt und vollständig hier produziert wurde, garantieren sollte, aber das gibt es ja kaum noch, da müßte die deutsche Produktionsindustrie längst verhungert sein, es ist Etikettenschwindel, denn wo Deutschland draufsteht, ist heute Globalisierung drin. Da werden Teile oder Komponenten aus dem Ausland zugekauft und werden Fertigungsprozesse in Länder mit niedrigeren Löhnen verlagert, was ja auch erst mal nicht weiter schlimm ist, aber die Produkte am Ende als explizit "deutsch" zu deklarieren, ist schlicht Etikettenschwindel und auch ein bißchen einfältig, denn eine Herkunftsangabe als Qualitätssicherung zu verstehen, ist einfach töricht und einfältig!
Und......Manufakturen, die wirklich nur in Deutschland entwickeln und produzieren, die brauchemn so ein Siegel nicht, sie sind einfach so gut, daß sich ihr excellenter Ruf von alleine "globalsiert"!
Während die deutsche "Massenindustrie" sich vielleicht noch gewohnheitsmäßig auf diesem Siegel ausruht und es auch mißbraucht, sind die Risse, die dieser Mythos "made in germany" bekommen hat, nicht mehr zu übersehen, Germany - das ist eben auch ein Land, das partout keinen Hauptstadt-Flughafen hinbekommt, beheimatet Autohersteller, die bei der Entwicklung neuer Antriebe der Konkurrenz hinterherhecheln und demzufolge Angaben und Werte manipulieren, und dessen Energiekonzerne unbedingt an alten Technologien festhalten wollen.
Herkunft ist keine Leistung und darum auch keine Qualitätsaussage, weder in Bezug auf Menschen, noch in Bezug auf Dinge oder Produkte!

Edita
pschroed
pschroed
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Re: Made in Germany
geschrieben von pschroed
als Antwort auf freddy-2015 vom 21.01.2017, 23:06:22

"In dieser Halle produzieren wir 24 Stunden. Und wenn hier das Granulat in der Maschine alle ist, dann tutet das, und dann kommt ein Mitarbeiter her, füllt das eben auf, und dann kann er weiterspritzen. Manchmal laufen diese Maschinen zwei oder drei Tage für ein Produkt – ohne dass sich jemand darum kümmern muss."


Hallo Freddy.
Meine letzte jahre im Beruf, war es ein Teil meines Jobs die richtigen Mitarbeiter für solche Verantwortungen zu finden was schon vor 7 Jahren sehr schwierig war. Diese Allround Mitarbeiter mußten die ganzen Prozesse sowie die mechanische bzw. elektronische Auslegung der sehr grossen Anlagen auswendig kennen.
Wir arbeiteten immer gerne mit deutschen Grenzgänger, wo viele genaue bzw. einige schon disziplinierte Voraussetzungen für die industrielle Ausbildung mitbrachten.
Es werden viele ältere Industrie-Angestellte diesen Schritt nicht mehr schaffen, viele scheitern an ihrem eingeschränkten Wissensstand.
Meines e.a. hat die Politik im Schulsystem kläglich versagt und schaut nun schon wieder zu wie der industrielle Wandel die zukünftigen Arbeitnehmer überrollt, zur Freude der Populisten
Phil.

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: Made in Germany
geschrieben von dutchweepee
Ich gebe freddy hundertprozentig recht. Noch immer ist deutsche Ingenieurskunst und die Fertigkeit deutscher Facharbeiter führend in der Welt. Auch die Chinesen und Amerikaner kommen an uns nicht vorbei. Ob beim Turbinen oder Fahrzeugbau ...sdelbst britische und US-Firmen kaufen bei uns Teile, die sie selbst nicht herstellen können - zumindest nicht in dieser Qualität und Laufzeit.

Durch die Arbeit bei verschiedenen Kunden im Maschinenbau weiß ich einige Beispiele:

- Die wartungsfreien Lager der Hinterrad-Schwingen bei der Harley-Davidson werden in Deutschland gefertigt.

- sämtliche Gelenklager für FORD werden in Deutschland gefertigt.

- Das riesige Wälzlager, auf dem das Millenium-Wheel in London läuft, wurde in Deutschland gefertigt.

- Alle Befestigungslager der Trageseile der drei Brücken über den Bosporus wurden von deutschen Firmen gefertigt

- wer baute wohl die Turbinen für Chinas gewaltige Staudämme?

...an MADE IN GERMANY kommt kein Großbauwerk weltweit vorbei! Nur wir Deutschen selbst bekommen solche Bauwerke nicht mehr problemlos auf die Reihe. Der gesamte sinnlose Beamten-Apparat beschäftigt sich mit sich selbst, um zu beweisen, dass er wichtig ist.

Weg mit den Bezirksregierungen und anderen sinnlosen Planstellen in den Verwaltungen, die uns nur Geld kosten und meist schrecklich inkompetent sind.
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Made in Germany
geschrieben von Tina48
als Antwort auf dutchweepee vom 22.01.2017, 08:48:14
"Nur wir Deutschen selbst bekommen solche Bauwerke nicht mehr problemlos auf die Reihe. Der gesamte sinnlose Beamten-Apparat beschäftigt sich mit sich selbst, um zu beweisen, dass er wichtig ist."

Da muss ich dir aber mal sowas von energisch widersprechen , dutchweepee......
Wären richtige deutsche gestandene Beamte für die Großprojekte zuständig gewesen , gäbe es eine hart durchkalkulierte Kosten-/Nutzenrechnung UND Fristen , innerhalb derer das Bauwerk fertig sein MUSS .
Samt Säumniszuschläge , falls das nicht gelingt .
Dass uns Großprojekte nicht gelingen oder viel teurer werden als geplant , das liegt doch an den Politikern , nicht am deutschen Ur-Beamten .
Edita
Edita
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Re: Made in Germany
geschrieben von Edita
als Antwort auf dutchweepee vom 22.01.2017, 08:48:14
Ich gebe freddy hundertprozentig recht. Noch immer ist deutsche Ingenieurskunst und die Fertigkeit deutscher Facharbeiter führend in der Welt. Auch die Chinesen und Amerikaner kommen an uns nicht vorbei. Ob beim Turbinen oder Fahrzeugbau ...sdelbst britische und US-Firmen kaufen bei uns Teile, die sie selbst nicht herstellen können - zumindest nicht in dieser Qualität und Laufzeit.


Für einzelne "Gewerke" hast Du ja durchaus recht Dutch, ein besonders herausragendes Beispiel ist z.B. der Hersteller von Tunnelvortriebsmaschinen, die Fa. Herrenknecht, die ist Weltmarktführer und produziert auch 95% seines Umsatzes im Ausland, das liegt wohl auch daran, daß man Teile mit 10 und noch mehr Metern Durchmesser und Länge nur mehr schlecht und dazu noch sehr kostenaufwendig, durch Länder und über Kontinente transportieren kann!
Aber .... das Siegel "Made in Germany" wurde ja mal kurz nach Anfang der Industriellen Revolution eingeführt, und damals war es ein Minderwertigkeitssiegel, damit sollte man in England Billigramsch aus Deutschland, nämlich in Massenproduktion hergestellte Schneidwerkzeuge wie Messer und Scheren aus ungehärtetem Gusseisen eindeutig von den viel teureren englischen Originalen, die meistens auch handgefertigt waren, unterscheiden konnte!
Guckt man nun nach vorne in die heutige Zeit, kann man durchaus Parallelen errkennen, "Made in china" wird oft als Synonym für billige, aber minderwertige Waren verwendet, bei denen es sich aber meistens auch nur um Plagiate handelt, die chinesischen Hersteller holen jedoch bei der Qualität rapide auf, so wie die Deutschen zu der Zeit, als "Made in Germany" eingeführt werden mußte.
Anzunehmen ist, daß "Made in China" den gleichen Weg nimmt und recht bald für günstige, aber hochwertige Produkte steht!

Edita

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pschroed
pschroed
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Re: Made in Germany
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 22.01.2017, 08:48:14
Ich gebe freddy hundertprozentig recht. Noch immer ist deutsche Ingenieurskunst und die Fertigkeit deutscher Facharbeiter führend in der Welt.


Wir arbeiteten oft mit den Brückner Werk in Bayern zusammen, schon vor Jahren ein Vorzeige Werk in der High-Tech.(Ultra-dünne Folien)

freddy-2015
freddy-2015
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Re: Made in Germany
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Edita vom 22.01.2017, 08:21:39
" Made in Germany " war mal ein Gütesiegel, daß dem Käufer herausragende Qualität, d.h. daß ein Produkt auch tatsächlich in Deutschland entwickelt und vollständig hier produziert wurde, garantieren sollte, aber das gibt es ja kaum noch, da müßte die deutsche Produktionsindustrie längst verhungert sein, es ist Etikettenschwindel, denn wo Deutschland draufsteht, ist heute Globalisierung drin. Edita


Wie kommt es das 70 % der Aktien von Deutschen Firmen in ausländischer Hand sind, plus die von Chinesen gekauften Firmen.

Wir Deutschen bieten etwas, was andere nicht in dem Masse haben, Anpassung bis zur Unkenntlichkeit und damit den Investoren von USA und Co. etwas bieten was gefragt ist.

Es lohnt sich für ausländische Investoren hier einzusteigen.

Made in Germany ist immer noch 1 A.
Egal wo es letztendlich Produziert wird.
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Made in Germany
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 22.01.2017, 14:23:28
Den Menschen die immer zweifeln, kann ich nicht überzeugen sonst würden sie ja ihre Lebensphilosophie verlieren.
Hier mal eine Zahl über Standorte in der BRD wo Autos gebaut werden.



Auch wenn die Boom-Märkte heute China, Russland oder Indien heißen – die deutsche Autoindustrie spielt immer noch in der ersten Liga.

In Deutschland rollen an 21 Standorten gut 50 verschiedene Pkw-Baureihen vom Band. Produziert wird in Deutschland von den Autobauern Mercedes, VW, Porsche, BMW, Opel Ford und Audi.
Die deutschen Automobilproduktionsstandorte erstrecken sich von Emden im Norden bis nach MünchenBMW-Legenden im Video! im Süden. Und von Saarlouis im Westen bis nach Dresden im Osten.

Auf den Golf ist noch Verlass: Deutschlands meistverkauftes Auto ist tatsächlich „Made in Germany“. Im Stammwerk in Wolfsburg und in Zwickau rollt der Bestseller vom Band. Gleiches gilt auch für den Passat, der im VW-Werk in Emden zusammengeschraubt wird.

http://www.fr-online.de/auto/auto-produktionsstandorte-modelle-inland-ausland,1472790,21045256.html
geschrieben von http://www.auto-motor-und-sport.de/news/made-in-germany-produktionsstandorte-in-deutschland-7564229.html
olga64
olga64
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Re: Made in Germany
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 22.01.2017, 08:48:14
xxxx US-Firmen kaufen bei uns Teile, die sie selbst nicht herstellen können - zumindest nicht in dieser Qualität und Laufzeit.

...an MADE IN GERMANY kommt kein Großbauwerk weltweit vorbei! Nur wir Deutschen selbst bekommen solche Bauwerke nicht mehr problemlos auf die Reihe. Der gesamte sinnlose Beamten-Apparat beschäftigt sich mit sich selbst, um zu beweisen, dass er wichtig ist.

Weg mit den Bezirksregierungen und anderen sinnlosen Planstellen in den Verwaltungen, die uns nur Geld kosten und meist schrecklich inkompetent sind.
[/quote]

Wie das mit den USA weitergeht und einem Präsidenten, der alle Jobs im Land haben möchte, können wir heute noch nicht sagen.

Made in Germany - wir bekommen auch deshalb die grossen Bauwerke nicht mehr hin, weil sich bei jedem sofort eine Bürgerinitiative gründet, die irgendeinen bisher unbekannten Käfer retten muss und möchte. Oder bei Windrädern u.ä. gerne die Energieumstellung möchte, aber bitte nicht vor der eigenen Haustüre.
Das sind dann jahrelange Verzögerungen, die gewaltige Mehrkosten verursachen.
Wenn "Bezirksregierungen und sinnlose Planstellen" nebst BEamten wegfallen sollen, bedeutet dies, dass alles in Unternehmerhand geht. Da die Bezahlung aber durch den deutschen Steuerzahler bei öffentlichen Bauwerken erfolgt - wer übernimmt die Kontrolle, dass dies alles ordnungsgemäss abläuft? Die beschäftigten Unternehmen selbst?
Natürlich ist dies auch wieder ein willkommenes Feld, um die "unfähigen Politiker" für alles zu beschimpfen, was schief läuft. Aber jeder, der schon mal Verantwortung grösseren Stils in seinem Leben übernommen hatte oder übernehmen musste, weiss, dass auch was schief gehen kann im Zusammenspiel mit Menschen, die nun mal oft Fehlerquelle Nr. 1 in diesem Gefüge sind.
Gerade Berlin zeigt ja sehr gut, dass auch nach dem Rücktritt des Herrn Wowereit, der ursächlich im Zusammenhang mit diesem Flughafen stand, nichts besser wurde. Olga

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