Internationale Politik Mali - was nun?

hobbyradler
hobbyradler
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Mali - was nun?
geschrieben von hobbyradler
Hier ist sie schon wieder die Frage –Eingreifen oder sich alles selbst überlassen.
Sind Aufklärungsdrohnen die Amerika einsetzten will gut oder verbrecherisch? Muss sich Deutschland in Kürze wieder für oder gegen das Entsenden von Soldaten entscheiden?
Mir fehlen die Kenntnisse um zu einer wohl begründeten Meinung zu kommen.

Diese Ereignisse sind, trotz der wenigen Flugstunden Entfernung, so weit von unserem relativ friedlichen Europa entfernt, dass ich ausschließlich gefühlsmäßig, durch die Medienberichte gesteuert, Partei ergreifen kann.

Würde ich zu den Überfallenen gehören, wäre mir jede Hilfe willkommen. Vielleicht hätten aber auch die Gegner gute Gründe und ich wäre der Böse.

Reine Pazifisten haben es da einfacher. Ihre Entscheidung steht immer fest, für sie gibt es ausschließlich verhandeln, egal welche Tragödien sich abspielen.

Ciao
Hobbyradler

Die Kämpfer von Ansar al-Dine, die zusammen mit al-Qaida im Maghreb (Aqim) und der Bewegung für Einigkeit und Dschihad in Westafrika (Mojwa) den Norden Malis besetzt halten, scheinen sich auf eine bevorstehende internationale Intervention vorzubereiten. Die Islamisten sind die Trittbrettfahrer der Rebellion der Tuareg, die im März vergangenen Jahres das Gebiet, das größer als Frankreich ist, in nur drei Monaten erobert hatten. Nach Ausrufung eines unabhängigen Staates Azawad wurden die Tuareg von den Extremisten vertrieben. Seitdem herrscht in den Städten Gao, Timbuktu oder Kidal eine rigide Version der Scharia, dem islamischen Recht. Musik, Rauchen, Alkohol, Fernsehen und Videospiele sind verboten. "Sogar unsere Kinder dürfen nicht mehr Fußball spielen", berichtete ein Bewohner Timbuktus. "Ich habe noch nie gehört, dass der Koran oder die Scharia das verbieten würde." Bei Zuwiderhandlung gegen das Rechtsempfinden der Extremisten werden die Bewohner ausgepeitscht, gesteinigt, oder es wird eine Hand abgehackt.

DieWelt
geschrieben von DieWelt
Immer mehr Länder beteiligen sich am Kampf gegen die Islamisten in Mali. Nach Frankreich haben nun Nigeria und der Senegal Unterstützung zugesagt. Auch die USA werden sich möglicherweise einschalten. Damit wird das Land in Westafrika zum internationalen Kriegsschauplatz.

Spiegel
geschrieben von Spiegel
lupus
lupus
Mitglied

Re: Mali - was nun?
geschrieben von lupus
als Antwort auf hobbyradler vom 12.01.2013, 09:28:22
In so einem Zwiespalt befinde ich mich auch.
Fast neige ich zu der Ansicht, daß Einmischung, wie einige Beispiele zeigen, zu keinem guten Ende führen. Besonders, sofern diese nicht ohne einen höchst eigennützigen Hintergedanken erfolgen.

Den Einsatz von Aufklärungsdrohnen halte ich für geradezu notwendig.
"Kampfdrohnen" sind fragwürdiger.

Es müßte gelingen jedwede materielle und finanzielle Unterstützung der Fundamentalisten zu unterbinden und damit deren Kampfhandlungen auszutrocknen. Grundsätzlich sind diese eifernden Menschen für mich von Religionen Mißbrauchte.

lupus
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Mali - was nun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 12.01.2013, 09:28:22
Muss sich Deutschland in Kürze wieder für oder gegen das Entsenden von Soldaten entscheiden?
Mir fehlen die Kenntnisse um zu einer wohl begründeten Meinung zu kommen.

Ich denke, das solange Frankreich noch genügend Fremdenlegonäre mit dunkler Hautfarbe aus dieser Gegend besitzt, ist die Gefahr nicht besonders groß. Man wird wohl erst einmal bemüht sein, die 8.000 Franzosen aus diesem Gebiet zu evakuieren.

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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Mali - was nun?
geschrieben von hobbyradler
Offensichtlich ist die Offensive der extremen Gruppierungen mit Hilfe der Franzosen zurückgeschlagen worden. Die französische Aktion in Mali ist durch die Resolution 2085 des UN-Sicherheitsrats gedeckt.

Wird Europas Freiheit in der Wüste Afrikas verteidigt?

Eine Frage wird sein ob es Ziel ist, den Norden Malis zurück zu erobern. Der Norden wird beherrscht von drei Gruppierungen, die dort einen exterritorialen Staat gebildet haben: Ansar al-Dine, die Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (Mujao) und al-Qaida im Maghreb (AQIM).

Ciao
Hobbyradler

Die Welt

FAZ

Spiegel
hugo
hugo
Mitglied

Re: Mali - was nun?
geschrieben von hugo
als Antwort auf lupus vom 12.01.2013, 09:45:13
Grundsätzlich sind diese eifernden Menschen für mich von Religionen Mißbrauchte.


ja und vermutlich denken diese eifernden Menschen von uns, von den Franzosen und von ihren anderen Gegnern das gleiche.

der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hat jedoch festgestellt: -Frankreich sei zum Kampf entschlossen, "um einen Terrorstaat vor den Toren Frankreichs und Europas" zu verhindern.
na da wissen wir doch, das wir die Guten, die Bedrohten sind, die es in Mali zu beschützen gilt.

leider kann ich auch nur auf unsere einseitig berichtenden Medien zugreifen und komme deshalb auch zu dem Ergebnis, über kein vernünftiges Ergebnis zu verfügen.

mit der Begründung Terrorstaaten zu verhindern oder Terrorgefahren vorzubeugen könnte man fast jeden Krieg gegen jedwedes Land Nordafrikas gut heißen
,,so richtig wohl ist mir bei solchen Gedanken nicht.

hugo
Re: Mali - was nun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 12.01.2013, 19:53:18


Wird Europas Freiheit in der Wüste Afrikas verteidigt?



Nein, die Freiheit Afrikas wird in Europa, China und USA verzockt, so siehts aus!

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Mali - was nun?
geschrieben von schorsch
Wenn irgendwo auf der Welt eine Epidemie ausbricht, dürfen wir nicht tatenlos zusehen und denken: "Ist ja weit weg. Was kümmert mich eine Krankheit in Xola?" Denn diese Epidemie wird dank modernen Verbindungen in kurzer Zeit auch bei uns auftreten.

Sollen wir denn zusehen, wie die Epidemie Islamischer Fundamentalismus Land um Land unterjocht - bis wir selber dran sind?
hugo
hugo
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Re: Mali - was nun?
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 13.01.2013, 10:48:29
Sollen wir denn zusehen, wie die Epidemie Islamischer Fundamentalismus Land um Land unterjocht - bis wir selber dran sind?


hallo schorsch und ?? haste schon einige phänomenale Ideen wie man diese gefährliche Krankheit von den betroffenen islamischen Fundamentalisten fernhalten bzw diese wieder gesund machen könnte ?

momentan siehts weniger nach Heilung sondern eher nach Ausrottung aus,,immerhin sind die Franzosen nicht mit einem Ärzteteam oder mit Missionaren sondern mit ziemlich groben Waffen angerückt.

hugo
Re: Mali - was nun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 13.01.2013, 11:12:33
"momentan siehts weniger nach Heilung sondern eher nach Ausrottung aus,..."
geschrieben von hugo


Ist schon interessant, wie du auf der einen Seite davon sprichst, dass du dir kein Bild machen kannst, weil die Medien zu einseitig berichten (Hugo: " leider kann ich auch nur auf unsere einseitig berichtenden Medien zugreifen und komme deshalb auch zu dem Ergebnis, über kein vernünftiges Ergebnis zu verfügen.") -
auf der anderen Seite, weißt du, dass es nach Ausrottung aussieht.

Sieht so aus, als würdest du die "einseitig berichtenden Medien" ohnehin nicht brauchen, weil du dir deine eigene "Wahrheit" bereits ausgedacht hast.
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Mali - was nun?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf schorsch vom 13.01.2013, 10:48:29
Wenn irgendwo auf der Welt eine Epidemie ausbricht, dürfen wir nicht tatenlos zusehen und denken: "Ist ja weit weg. Was kümmert mich eine Krankheit in Xola?" Denn diese Epidemie wird dank modernen Verbindungen in kurzer Zeit auch bei uns auftreten.

Sollen wir denn zusehen, wie die Epidemie Islamischer Fundamentalismus Land um Land unterjocht - bis wir selber dran sind?

Deine Meinung aus der „neutralen“ Schweiz überrascht mich. Da müssten ja grundsätzlich andere für euch die Kastanien aus dem Feuer holen.

Eine ähnliche Haltung mache ich allerdings auch in Deutschland aus, auch bei mir – den Versuch eine weiße Weste zu behalten und anderen die Dreckarbeit zu überlassen.

Die bisherige Mission Frankreichs findet meine Zustimmung, auch das Angebot Großbritanniens logistische Unterstützung zu gewähren ist zu begrüßen.

Sofern Deutschland von Ecowas um technisches Gerät wie Transall-Transportmaschinen oder sonstige logistische Unterstützung gebeten wird, sollte Merkel dem Wunsch nachkommen.

Im Augenblick kommen die Wünsche nach Hilfe und Eingreifen eindeutig aus Mali. Wobei die dortigen politischen Verhältnisse auch immer wieder mal ungeklärt scheinen. Hoffentlich ist die Bevölkerung gleicher Meinung wie ihre Regierung.

Ciao
Hobbyradler

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