Internationale Politik Massenproteste in Hongkong

justus39
justus39
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von justus39
als Antwort auf pschroed vom 01.10.2014, 19:15:32
Für das Jahr 2017 hatte Peking den Hongkongern versprochen, ihren Regierungschef erstmals direkt wählen zu dürfen. Im August präzisierte die kommunistische Führung dann allerdings ihre Vorgaben für diese Wahl: Die Zahl der Kandidaten ist auf drei begrenzt, die allesamt von Peking vorselektiert werden. Eine Farce, finden die Hongkonger. Seitdem tobt der Protest.
geschrieben von aus obigen Link ZEIT ONLINE

Bei uns geht deswegen niemand auf die Strasse obwohl wir weder den Kanzler noch den BP direkt wählen dürfen.

justus
wandersmann
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 01.10.2014, 17:36:50
@olga64

wandersmann_1(wandersmann_1)


Dass mit den sog. "Cage People", den Käfigmenschen, hatte ich schon mal irgendwann gehört, aber nicht mehr so direkt "auf dem Schirm", wie wir früher sagten, auch wusste ich nicht mehr genau, welchem Land ich dieses Phänomen zuordnen muss. Es muss der Horror sein, so leben zu müssen, und zeigt gleichzeitig, was der Mensch in der Lage ist, aushalten zu können.
Es sind aber auch eben nicht jene armen Hongkonger, die auf die Straße gehen, es sind die jungen bürgerlichen Intellektuellen, die Protest anmelden. Denen geht es nicht um Freiheit und Brot. Sie verfügen über Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Reisefreiheit usw. Die Demonstrationen haben keinerlei Bezug zum Alltagsleben der Hongkonger Bürger. Da herrscht keine Not.
Es erinnert mich eher an die 68-er Demonstranten, den "Aufstand" der Kleinbürgerkinder gegen alles Alte.
In unseren Medien wird das aber schon als "Regenschirm-Revolution" verwurstet, ohne Sinn und Verstand den US-Vorgaben hinterherdackelnd, von journalistischer Recherche ganz zu schweigen.
wandersmann
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf justus39 vom 01.10.2014, 19:30:05
Bei uns geht deswegen niemand auf die Strasse obwohl wir weder den Kanzler noch den BP direkt wählen dürfen.

justus
geschrieben von justus


Mehrere 10.000 Menschen, wie in Hongkong, dürften in Deutschland ohnehin nicht straffrei gegen das herrschende System demonstrieren. Da wäre aber Alarm hier. Kannste glauben. Platsch-quatsch.

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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 01.10.2014, 21:35:13
"Mehrere 10.000 Menschen, wie in Hongkong, dürften in Deutschland ohnehin nicht straffrei gegen das herrschende System demonstrieren."

Was soll der Unsinn?

Nenn doch mal Beispiele, wo in Deutschland friedliche Demonstranten, nur - weil sie demonstrierten, bestraft wurden.

Ich betone - gewaltfrei Demonstrierende - nicht Chaoten, die mit "aufgesetzten" Demonstrationsparolen Gewalt ausüben und die Straße als rechtsfreien Raum beanspruchen - als z.B. rechtsradikale oder linksradikale politisch motivierte Demonstranten und die sog. "gewalterlebnisorientierten" Jugendlichen, die sich aus "Spaß am Krawall" an gewaltsamen Auseinandersetzungen Freude haben.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2014, 13:05:05
Tsja klaus - Wäre das eigentlich links- oder rechtsradikal, wenn man in Deutschland mittels Demonstrationen die Direktwahl des Kanzlers oder des Bundespräsidenten fordern würde?

Vielleicht kommen ja während der Berichterstattung aus Hongkong auch einige US-Amerikaner auf die Idee, dass die Direktwahl des Präsidenten mehr Demokratie bedeutet, als deren verschwurbelte Wahlmänner-Show.
Lindensee
Lindensee
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von Lindensee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2014, 13:05:05
...
Ich betone - gewaltfrei Demonstrierende - nicht Chaoten, die mit "aufgesetzten" Demonstrationsparolen Gewalt ausüben und die Straße als rechtsfreien Raum beanspruchen - als z.B. rechtsradikale oder linksradikale politisch motivierte Demonstranten und die sog. "gewalterlebnisorientierten" Jugendlichen, die sich aus "Spaß am Krawall" an gewaltsamen Auseinandersetzungen Freude haben.

Man spürt förmlich, wie hoch in Deutschland die Latte für "genehme Demonstrationen" hängt, denn die Deutungshoheit, was

- gewaltfrei Demonstrierende - nicht Chaoten, die mit "aufgesetzten" Demonstrationsparolen Gewalt ausüben und die Straße als rechtsfreien Raum beanspruchen
- rechtsradikale oder
- linksradikale politisch motivierte Demonstranten und
- die sog. "gewalterlebnisorientierten" Jugendlichen, die sich aus "Spaß am Krawall" an gewaltsamen Auseinandersetzungen Freude haben

... sind, liegt bei wem?

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olga64
olga64
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2014, 13:05:05
Deutsche Menschen haben ja oft selbst die Demo erst im höheren Alter für sich entdeckt - früher als bei uns junge Menschen demonstrierten, erhielten sie den Rat, "doch nach drüben" zu gehen, bzw. in ein Arbeitslager oder erklärten, der Adolf hätte sie wohl vergessen (erlebten wir alle mit, die wir Ende der 60er Jahre für eine Änderung der miefigen Gesellschaft auf die Strasse gingen).
Heute werden z.B. die Franzosen bewundert, weil sie so hart demonstrieren. Ich würde gerne mal einen Otto Normalverbraucher sehen, wenn dessen Auto von einem deutschen Demonstranten in Brand gesteckt wird - wie gross dann seine Begeisterung für diese Freizeitbeschäftigung noch wäre? Olga
Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 02.10.2014, 13:59:58
"Wäre das eigentlich links- oder rechtsradikal, wenn man in Deutschland mittels Demonstrationen die Direktwahl des Kanzlers oder des Bundespräsidenten fordern würde?"


Was hat das mit meiner Antwort auf die Einlassung v. wandersmann_1 zu tun.

Ich kann mich übrigens nicht an Massendemos erinnern, die eine Direktwahl des Bundespräsidenten gefordert hätten.

DU vielleicht?
Also - was soll der Einwand?

Ich will mit dir auch nicht über die Frage, was friedliche Demonstrationen sind, austauschen, weil wahrscheinlich unsere Meinungen weit auseinander liegen.
Genausowenig, wie ich das mit "Lindensee" und seinen " "genehmen Demonstrationen" machen werde.
Ich kenne die Ergebnisse einer Demo in Magdeburg, bei der Geschäfte angezündet wurden, mehrere Autos brannten und die Straßen aussahen, wie nach einem Bombenangriff. Der Grund: Rückkehrer aus Hamburg (Schanzenviertel Mai 14) waren inzwischen wieder fitt.
Das war für mich keine friedliche Demo - das war Chaotentum unter politischer Flagge.

Andere sehen das vielleicht aus irgendeinem Grund anders - ich kann das nicht.
Also - Diskussion sinnlos.
olga64
olga64
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 02.10.2014, 13:59:58
Was würden solche Demos zur Direktwahl des Kanzlers bringen? Die Umfragen zeigen doch jetzt schon, dass mehr als 60% Frau Dr. Merkel wählen würden?
In Deutschland ist das ja so eine Sache z.B. auch mit Volksentscheiden, die wir z.B. in Bayern haben. Vorher Riesengetöse, dann werden sie anberaumt und keiner geht hin (weil das Wetter gerade zu schön/zu schlecht oder sonst was ist, oder weil sich die Leute gar nicht dafür interessieren, aber um so mehr für das Theater drumherum). Olga
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Massenproteste in Hongkong
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.10.2014, 17:06:19
Ich kann mich übrigens nicht an Massendemos erinnern, die eine Direktwahl des Bundespräsidenten gefordert hätten. DU vielleicht? Also - was soll der Einwand?


Ich kann mich auch nicht erinnern - umsomehr erstaunt es mich, dass unsere Medien es so toll finden, dass die Demonstranten in Hongkong diese Direktwahl fordern.

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