Internationale Politik meine Zweifel

hugo
hugo
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meine Zweifel
geschrieben von hugo
meine Zweifel an der Echtheit US-amerikanischer Äußerungen.

Nachdem ich mich nun seit ca 10 Jahren im politischem Forum betätige und stets und ständig vor Allem mit Westdiskutanten in der Wolle habe und mit meiner anderen Meinung anecke, hab ich mir die Fragen gestellt:

-wie kommt es, das wir oft völlig konträre Auffassungen vertreten ?
-was ist die Ursache dafür, das wir so unterschiedliche Wertungen vornehmen ?
-wer hat uns unser bisheriges Wissen vermittelt, woher kamen die "Erkenntnisse" ?

und da platzte bei mir der Knoten,,das war´s ,,,die Beeinflussung durch die Besatzungsmächte, ihre ideologische Indoktrination (die gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen) hat bei uns zu kolossalen und hier sehr genau studierbaren, Ergebnissen geführt.

Dadurch das jetzt Archive zugänglich werden, die bisher für deutsche Historiker verschlossen waren, ist auch eine Aufarbeitung und Beweisführung meiner Thesen machbar.

Wie und wodurch wurde ich zu dem (hier im ST berüchtigtem USA-kritischem) Betrachter ?
Wie und wodurch wurden meine Kritiker zu dem was sie geworden sind ??

Ich kann mich wohl glücklich schätzen nur einer einseitigen politisch-ideologischen Beeinflussung unterworfen gewesen zu sein.
Nun kann ich meine WestKontrahenten besser verstehen, die waren doppelt beeinflusst und noch dazu einem Wechsel der Gefühle in kurzer Zeitfolge unterworfen.

ob die Amerikaner dabei geschickter, effektiver als die Sowjets zu Werke gingen ??, zumindest mussten Sie wendiger sein, einige Misserfolge wegstecken und ihre Ansprüche öfter mal ändern.

Auf jeden Fall bin ich mir sicher:
Die Besatzungsmächte betrachteten das deutsche Volk als Manövriermasse zur Durchsetzung ihrer Interessen.

und dabei wurden in kurzer Zeit -durch die Amis- mehrere Versuche gestartet und je nach Erfolg/Misserfolg und je nach außenpolitischen Gegebenheiten wurde die Strategie geändert.

aber gemeinsam ist uns nun wieder, das alle Deutschen zu Bundesgenossen für den Kalten Krieg umfunktioniert wurden.

,und was ich jetzt schreibe, verdanke ich z.g.T. einer aktuellen FernseheDokumentation bei welcher Originalaufnahmen, Originaldokumente und Zeitzeugenaussagen meine bisherige Version, meine bisherigen Behauptungen über den fehlenden Wahrheitsgehalt US-amerikanischer Assenpolitischer Äußerungen seit 1945 bestätigen.

Die Amis kamen hierher mit dem festen Feindbild: "Die Deutschen sind Verbrecher, Nazis Faschisten,,,und so sollten sie auch mit Ihnen umgehen,,sie konfrontieren mit ihrer Schuld, keine Kontakte (sogar Strafe stand darauf)
diese Variante war jedoch nicht erfolgreich, besonders nach den Nürnberger Prozessen betrachteten sich die Deutschen als unschuldig, denn: die Schuldigen waren ja gefasst und abgeurteilt,,,

also versuchten es die West-Besatzer nun mit Demokratieverständnis,, (auch mittels einer ungeheuren Medieninvasion) dies war bei den dauerhaft von Obrigkeitshörigkeit geprägten Deutschen aber auch nicht erfolgreich,,,

was nun ? wie nur könnten die Hirne der Deutschen zurechtgebogen werden ??

bis, ja, bis die Stalinsche Blockade Westberlins alles ändert. "Die Luftbrücke"

,,dadurch hämmert und meiselt sich,
noch befördert durch eine ungeheure Medienkampagne, dieses Ereignis auf immer und ewig ein.

Eigentlich sah die USA Strategie vor, im Falle eines Sowjetischen Angriffs Deutschland wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen und zu opfern (waren ja eh alles Verbrecher), und sich hinter den Rhein zurückzuziehen.

Zum Glück fanden US Geheimdienste damals aber heraus, das ihre Propagandaexperten sich völlig irrten und Stalin niemals einen Krieg plante.

Trumann entschied die Luftbrücke weiter zu führen und die Deutschen im Glauben zu lassen, das dies trotz großer Gefahr für die USA -nur aus Liebe zu den Deutschen- passierte.

Die fielen zum Glück drauf herein und wurden zu Freunden der USA.

Dafür sind jedoch auf immer und ewig die Sowjets auf das Niveau von Teufeln fest im Hirn verankert,,

Niemals ging es den verantwortlichen Amis auch nur im Traume darum, irgendwelche uneigennützige Hilfe in Europa zu leisten. Stets hatten sie ihre strategischen taktischen -also vor Allem ökonomischen- Ziele im Blick

(auch wenn das meinen lieben Wessis nicht gefallen dürfte, aber so und genau so, hab ich es von einigen verantwortlichen und mit den damaligen Gepflogenheiten bestens vertrauten Amis gehört)

und das trifft auch in der Gegenwart zu, wenn man an den Irak, an Afghanistan an Palästina usw denkt.
(hugos Denke)

Was Schlussfolgere ich daraus ??
bei all Jenen,
die ich irgendwann in politischen Diskussionen nicht für Voll genommen,
deren Argumente ich nicht anerkannte,
über deren Meinungen ich empört war,
deren Beleidigungen ich nicht verstand,,,,

müsste ich mich eigentlich persönlich entschuldigen..

Jetzt da ich weiss das sie gar nicht anders denken konnten, nicht anders empfinden, als es ihr Umfeld ihre Umwelt ihr tägliche Erfahrungen es darstellten,
sie nicht ahnten das sie manipuliert waren, tuts mir fast Leid öfter mal nicht so richtig nett zu Ihnen gewesen zu sein.

Ich kann nur jedem empfehlen sich die Operation Wunderland
Eine dreiteilige Dokumentation von Christoph Weber

Redaktion: Beate Schlanstein
gesendet im WDR anzusehen.

ich hoffe, das der erste Teil bald mal wiederholt wird.

gerne wüste ich um Eure Reaktion und Eure Meinung zu meiner Meinung vor und nach dem Genuss dieser Doku.

ob sich dadurch etwas gedanklich bei Euch tut oder ob diese Filmemacher als Spinner abgetan und zusammen mit hugo in eine Schublade gesteckt werden.

--
hugo
mart
mart
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Re: meine Zweifel
geschrieben von mart
als Antwort auf hugo vom 12.02.2008, 23:36:35
Nichts fällt vom Himmel

Aber warum soll ich böse sein, daß die Zielgenauigkeit der USA damals besser war als die der UdSSR?
mart
mart
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Re: meine Zweifel
geschrieben von mart
als Antwort auf mart vom 13.02.2008, 08:22:56
Erinnert der Titel "Operation Wunderland" nicht verdammt an eine deutsche nur mäßig erfolgreich militärische Operation?
--
mart

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hugo
hugo
Mitglied

Re: meine Zweifel
geschrieben von hugo
als Antwort auf mart vom 13.02.2008, 08:22:56
nicht ärgern mart, nicht böse sein,, nur registrieren, wundern und nach heutigen persönlichen Maßstäben und Erkenntnissen werten.

sicher war die Einflussnahme der Amerikaner weitaus ergiebiger, erfolgreicher, nachhaltiger, das sehen wir ja ständig an unseren Diskussionen.

Die Ossis sind in großer Zahl relativ schnell bereit von dem vorgegebenem Dogma der Beeinflussung -also von und über die Sowjetunion positiv zu denken- wegzukommen.

Das bedeutet für mich, das diese Beeinflussung eben nicht so perfekt so überzeugend, so gelungen ist wie die durch die Amerikaner.

War wohl auch für uns Ossis durchschaubarer und erkennbarer was zwischen den Versprechungen, Prophezeiungen, Worten und Taten aus Moskau echt glaubhaft und was nicht so glaubhaft rüberkam. -im Gegensatz zu dem was aus den USA, gut verpackt, gut geschnürt, gut getarnt geboten wurde.

und außerdem war da noch die direkte Optik, der direkte Augenschein bei der gegenseitigen Betrachtung von Ost nach West und umgekehrt. Bei einer rein materiellen aber der damals dominierenden Betrachtung musste ja zwangsläufig der Osten zumeist sehr schlecht aussehen.

bis hierher alles noch im grünen Bereich, oder gibts schon Differenzen und Fragen dazu ?

--
hugo
Karl
Karl
Administrator

Re: meine Zweifel
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 12.02.2008, 23:36:35
Hallo Hugo,


Lebensmittel-Luftbrücken sind nun mal, völlig unabhängig von der Motivation, netter als Blockaden, die ja wohl immer den betroffenen Menschen schaden sollen.

Du solltest nicht vergessen, dass ihr "drüben" genauso der Propaganda einer Seite ausgesetzt gewesen seid und auch dein Urteil, so wie du zu Beginn deines Beitrags ja durchaus andeutest, beeinflusst ist.

In der Politik zählt das Ergebnis, nicht die Motivation. Im Ergebnis muss ich sagen, bin ich froh, auf der richtigen Seite (unverdienter Weise) geboren worden zu sein.
--
karl
hugo
hugo
Mitglied

Re: meine Zweifel
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 13.02.2008, 08:49:18
oh ja karl, ich vergesse nix,, ich bin mir sehr wohl bewusst inwieweit wir der Propaganda ausgesetzt, ausgeliefert waren.

Davon könnte ich mehr als nur ein Lied singen, wer wüsste das besser als die Menschen meiner Generation, ich wurde 1948 eingeschult nach dem "Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule", welches ab Mai/Juni 1946 durchgesetzt wurde.

im DDR Lexikon fand ich dazu folgenden Satz: ,,,erfolgte unter dem Einfluss der SED, die auch im Bindungsbereich alle wichtigen Positionen besetzte, eine zunehmende Orientierung an der Sowjetpädagogik. Nachdem bereits zahlreiche Lehrer (bis zu 80%) im Zuge der Entnazifizierung vom Schuldienst suspendiert worden waren, trieb diese Sowjetisierung des Schulwesens weitere qualifizierte Altlehrer, die ihre Ausbildung in der Weimarer Zeit absolviert hatten, aus Schuldienst und Verwaltung.

Wie könnte ich das je vergessen ??
und Deinen Schlusssatz würde ich ergänzen :Im Ergebnis muss ich sagen, bin ich froh, auf der für mich besseren Seite ( unverdienter Weise?) nun auch angekommen zu sein. *g*

--
hugo

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mart
mart
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Re: meine Zweifel
geschrieben von mart
als Antwort auf Karl vom 13.02.2008, 08:49:18
Das bedeutet für mich, das diese Beeinflussung eben nicht so perfekt so überzeugend, so gelungen ist wie die durch die Amerikaner.
geschrieben von hugo



Dichtung und Wahrheit ---

Wenn ein Produkt verkauft wird, wird es an der Wirklichkeit gemessen werden --- könnte hier der Knoten liegen, daß die Beeinflussung durch die kommunistischen Seite nicht so perfekt, überzeugend und gelungen war.

Eine Marketingregel besagt, daß man zwar Mist um viel Geld mit hohem Werbeaufwand an den Mann/die Frau bringen kannst, aber nicht oft --- im schlechtesten Fall nicht einmal zwei Mal.


schorsch
schorsch
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Re: meine Zweifel
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 12.02.2008, 23:36:35
Hugo, ich entnehme aus deinem langen Posting eigentlich nur eines mit Sicherheit: Du hast die Vergangenheit noch lange nicht überwunden, sondern lebst noch fröhlich (?) in ihr....

--
schorsch
pilli
pilli
Mitglied

:-)
geschrieben von pilli
als Antwort auf hugo vom 12.02.2008, 23:36:35
die sendung habe ich gesehen hugo

und da das wissen darob nix neues im westen ist...durften wir doch im gegensatz zu dir und anderen brüdern und schwestern hinter der mauer, in der vergangenheit vielfältige informationen erfahren...wundere ich mich nicht über deine reaktion.

die einen lernten wieder stramm zu marschieren und den text von "Das Lied der Partei" und andere durften frei wählen und entscheiden; shit happens!

...

Das Lied der Partei


Sie hat uns alles gegeben.
Sonne und Wind und sie geizte nie.
Wo sie war, war das Leben.
Was wir sind, sind wir durch sie.
Sie hat uns niemals verlassen.
Fror auch die Welt, uns war warm.
Uns schützt die Mutter der Massen.
Uns trägt ihr mächtiger Arm.


Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei;
Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer recht.
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Wer das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht.
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht.
So, aus Leninschem Geist,
Wächst, von Stalin geschweißt,
Die Partei - die Partei - die Partei.


Sie hat uns niemals geschmeichelt.
Sank uns im Kampfe auch mal der Mut,
Hat sie uns leis nur gestreichelt,
zagt nicht und gleich war uns gut.
Zählt denn noch Schmerz und Beschwerde,
wenn uns das Gute gelingt.
Wenn man den Ärmsten der Erde,
Freiheit und Frieden erzwingt.


Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei;
Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer recht.
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Der das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht.
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht.
So, aus Leninschem Geist,
Wächst, von Stalin geschweißt,
Die Partei - die Partei - die Partei.


Sie hat uns alles gegeben,
Ziegel zum Bau und den großen Plan.
Sie sprach: Meistert das Leben,
Vorwärts Genossen packt an.
Hetzen Hyänen zum Kriege,
Bricht euer Bau ihre Macht,
Zimmert das Haus und die Wiege,
Bauleute seid auf der Wacht.

Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei;
Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer Recht.
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Der das Leben beleidigt,
ist dumm oder schlecht.
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht.
So, aus Leninschem Geist,
Wächst, von Stalin geschweißt,
Die Partei - die Partei - die Partei.



(Text und Musik: Louis Fürnberg, 1950)

geschrieben von Fürnberger



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pilli
adam
adam
Mitglied

Re: meine Zweifel
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 12.02.2008, 23:36:35
Sicher hast Du recht, daß Ost und West unterschiedlich indoktriniert wurden. Wer hat besser gelogen?

Berücksichtigen sollte man aber, daß ab Mitte der 60er-Jahre, die USA im Westen zusehend kritischer betrachtet wurden. Es wird auch argumentiert, daß die 68er-Bewegung durch die Enttäuschung über die Außenpolitik der USA mit ausgelöst wurde. Plötzlich erkannte man, daß es nicht um die Befreiung von Menschen, sondern um Verteidigung oder um Eroberung von Interessengebieten ging. Kommt uns das, angesichts der neueren Geschichte, nicht irgendwie bekannt vor?

Für Dich persönlich mag Deine These stimmen. Aber Du repräsentierst nicht das heutige Denken der ehemaligen DDR-Bürger und Deine Kontrahenten im Forum nicht den Westen.

--

adam

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