Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh

Internationale Politik Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh

Karl
Karl
Administrator

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 07.04.2019, 16:42:27

@freddy-2015

freddy-2015:
"Der Schah hätte nie eine Demokratie zugelassen."
Nachdem die CIA den demokratisch gewählten und westlich orientierten Premier Mohammad Mossadegh  weg geputscht hatte, wurde der Schah von den USA als Marionette eingesetzt und als solche wurde er immer von den Iranern angesehen. Mossadeghs Fehler war, dass er die Ölvorkommen des Irans verstaatlichte, was den Kolonialmächten Großbritannien und USA nicht gefiel.

Dieser inzwischen von den USA durch die Veröffentlichung der CIA-Unterlagen offen zugegebene Vorgang belegt, dass es der Außenpolitik der USA nicht um "Demokratie", sondern nur um eigene Einflussnahme und wirtschaftliche Vorteile ging. Dieser Vorfall belastet die Beziehungen USA - Iran noch heute. Ohne den Sturz des demokratisch gewählten Premiers wären möglicherweise heute nicht die Mullahs an der Macht, deren Revolution durch die Schreckensherrschaft des Schahs befeuert wurde.

Karl
RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.04.2019, 10:01:53

Amen - möchte ich jetzt fast rufen und das meine ich nicht ironisch, sondern voll Inbrunst. Ich habe mir diesbezüglich schon heiße Diskussionrn erlaubt, die leider entweder untergingen und/oder von meinen Diskussionspartnern ad acta geführt wurden.
Ich habe mich auch nie gescheut mit den Menschen vor Ort darüber zu diskutieren. Auch wenn meine Geschäftspartner die Zeit selbst entweder nicht miterlebt haben, ihre Eltern haben sie sehr wohl miterlebt und sie diskutieren im privaten Bereich wie sie unter den grausamen Methoden des Schahs buchstäblich unter die Räder kamen. 
Da hatte B. Obama die Größe sich öffentlich für die Schandtat der CIA zu entschuldigen, nur um jetzt D. Trump wie einen Elefant im Porzellanladen alles zerstören zu lassen und das gerade entstehende Vertrauen der jungen Menschen wieder mit Füßen zu treten.

Ich würde mir wünschen, dass viele Deutsche bzw. Europäer den Iran besuchen um den Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Es ist ein wunderschönes Land mit sehr liebenswerten Bewohnern.
Bruny
 

freddy-2015
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Mitglied

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2019, 10:39:25
Ich würde mir wünschen, dass viele Deutsche bzw. Europäer den Iran besuchen um den Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.
Es ist ein wunderschönes Land mit sehr liebenswerten Bewohnern.
Bruny

 
Da bin ich 100 % bei dir Bruny.
Die Iraner waren einst und sind es heute bemerkenswert.
Was mir fehlt diesem Wunsch nachzukommen ist schlichtweg die Kohle.

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RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 08.04.2019, 10:56:24

Ja Freddie - wenn ich könnte wie ich wollte würde ich eine Iran Reise Stiftung gründen Lächeln
Die Menschen mit denen ich regelmäßig in Kontakt bin, bezeichnen sich auch nicht als Iraner. Persien wurde von Reza Schah in Iran (Land der Arier) unbenannt, und damit hat er versucht den Menschen ihre Identität zu nehmen.
Aus einem Perser wird kein Arier aber auch kein Araber sondern alle Perser sind Iraner – aber nicht alle Iraner sind Perser.
Bruny

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.04.2019, 10:01:53

die Frage ist nur, was haben die Mullahs denninzwischen erreicht, was ist nach der mehr als zweifelhaften Herrschaft des Schahs wirklich besser geworden oder besser - was ist noch schlechter geworden?

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2019, 10:39:25

Du schreibst, Du würdest dir ünschen, dass viele Europäer das land besuchen würden - zum Glück ist das ja durchaus möglich und es gibt sowohl die Möglichkeit,  an geführten Gruppenreisen teilzunehmen oder aber individuell zu reisen und sich seine reiseführerinnen voorab selbst zu suchen ..

Aber es wäre ja schon viel mehr damit getan, wenn die Öffentlichkeit erfährt, was im Land aktuell passiert -
ich denke nur aktuell an das verheerende Hochwasser, welches das Land seit Wochen heimsucht und hast 1 Million menschen obdachlos gemacht hat - allein in dieser Woche sind in einer Provinz 70 Todesopfr zu beklagen und die Regierung ist nicht in der Lage, schnell zu handeln und Kanäle zu buddeln, damit endlich das Wasser abfliest, denn das ausmass dre katastrophe ist in erster Linie den Versäumnissen und Baufehlern der Regierung zu verdanekn und nicht nur dem Klimawandel .. die Abholzung der Wälder in der betreffenden Provinz ist eine der Hauptursachen --

Ich habe in deutschen TV Sendern noch keine Spendenaufrufe gesehen dazu - obendrein kann R$oter Halbmond nicht über vorhandene Spendengelder verfügen, weil das idiotische Embargo dies blockuiert - selbst in einer solchen Ausnahmesituation!



Nur eine der aktuellen Zeitungsberichte

 


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RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2019, 13:59:22

Na ja WoSchi, die Möglichkeit das Land zu besuchen und die Menschen unvoreingenommen kennenzulernen gibt es natürlch, doch frag mal wer tatsächlich dorthin reisen würde. Es würden sich nicht viele melden.
Die Familie eines Geschäftspartners ist aus Chuzestan, was ja direkt an den Ufern des persischen Golfs liegt. Überschwemmungen gehören zu ihrem Leben und Hilfe von außerhalb haben sie noch nie erhalten. Leider auch nicht von mir, denn ich wüßte nicht wie ich finanziell helfen könnte. Geld kann nur nach Dubai transferiert werden, aber dort haben sie kein Konto. 

 

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2019, 13:48:21

@WoSchi - die Mullahs ist das Schlimmste was dem Iran passieren konnte. Ich wage hier zu sagen, dass die Mullahs nicht existiert hätten, wenn die CIA 1953 nicht gewesen wären. Aber hätte, hätte .....
Ich hoffe, dass Hassan Rohani noch lange Regierungschef bleibt, denn ohne Rohani macht das Land einen weiteren Rückschritt.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von olga64

Die Mullahs haben den Iran seit Jahrzehnten im Griff mit dieser religiösen Diktatur. Wenn ich mich recht entsinne, hatte der damals in Paris befindliche Chomeini es auch deshalb so leicht, zurückzukehren, weil vorher eine ebenso gnadenlose Herrschaft durch den Schah und seine für die Boulevard-Presse so interessanten Ehen geführt haben.
Unvergessen für mich als Deutsche die sog. Prügel-Perser, die in Westberlin Demonstranten durch körperliche Gewalt eindämmen wollten, die gegen den Schah-Besuch auf die Strasse gingen. Dies ist mehr als 50 Jahre her und war damals der Grundstock dafür, dass dann später die RAF unser Land mit Mord und Totschlag überzogen haben.

Der heutige Iran ist seit Jahren an (kostspieligen) Kriegen beteiligt (Syrien, Jemen) , während die eigene, meist junge und gut ausgebildete Bevölkerung leidet und keine Zukunftsperspektive hat.
Es fanden in den letzten Jahren viele Reisen von Deutschen in den Iran statt. ABer es ist nun mal kein Land, in welches man öfters fahren möchte. Wie uns Freunde erzählten, die vor zwei Jahren den Iran mit Studiosus-Reisen besuchten, ist alles streng reglementiert und vorausgeplant; Individualkontakte mit der einheimischen Bevölkerung sind meist nicht möglich, bzw. werden auch von den Reiseleitern freundlich aber bestimmt verhindert.
Dazu kommen die für westeuropäische Frauen nicht zu akzeptierenden Vorschriften, wenn sie bereits im Flugzeug einen sie bedeckenden Mantel und das Kopftuch anlegen müssen, was zu einer echten Qual werden kann, bei Aussentemperaturen von bis zu 40 Grad und mehr. Kann ich gut verstehen - würde ich mir auch nicht antun.
Ich hoffe, dass es der Opposition im Iran irgendwann unblutig gelingen wird, gegen diese uralten Mullahs aufzustehen und sich ihr Recht auf Liberalität und Demokratie zu holen und ein anderes Leben zu führen.
MÖglichkeiten für uns z.B. in Deutschland darauf einzuwirken sehe ich nicht, auch nicht in Form von Stiftungen oder Spenden, da in solchen Regimen nie sichergestellt ist, wer dieses Geld dann letztendlich kassiert. Olga

RE: Der Fall der iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2019, 14:39:09

...Hi Bruny .. momentan herrschen dort die schlimmsten Überschwemmmungen seit 70 Jahren, also durchaus kein "floods   as usual" -
 


 

 


 
das kann überhaupt nicht zum normalen Leben gehören ..

und Reisen werden zahlreich und ausführlich angeboten - übrigens gibt es durchaus viele westliche Touristen auf der traumhaft schönen Insel Kish im Golf - dort herrscht geradezu ein ilyrischer Ausnahmezustand im Vergleich zu anderen Regionen auf dem Festland
 


zB

IKARUS


Ich denke, es ist viel eher eine Preisfrage, denn die Touristen fliegen ja auch nach Tunesin, Ägypten und in die Türkei und überall ist schon genug passiert ..oder es bestehen entsprechende Reisewarnungen.

Aber die Geiz ist geil - Leute würden auch nach Syrien fliegen, wenns da genau so bilolig wäre, egal ob Krieg oder nicht ---

 

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