Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China

Internationale Politik Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China

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Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China
geschrieben von ehemaliges Mitglied
.Der Mittlere Volksgerichtshof in Lhasa hat vergangene Woche gegen vier Tibeter wegen Brandstiftung mit tödlichem Ausgang das Todesurteil verhängt - zwei davon mit Vollstreckungsaufschub - und einen weiteren Angeklagten zu lebenslangem Freiheitsentzug verurteilt.


Dies sind die ersten Todesurteile, die ein chinesisches Gericht gegen Teilnehmer an den Protestaktionen in Tibet vom Frühjahr 2008 ausgesprochen hat. Angesichts der Tatsache, dass diese Verfahren in völliger Abschirmung von der Weltöffentlichkeit - ohne internationale Beobachter oder Auslandsjournalisten - abgewickelt wurden, kann kein Zweifel bestehen, dass den Angeklagten alles andere als ein faires Verfahren zuteil wurde, das den internationalen Rechtsstandards entspricht.

Wir appellieren daher an die politischen Führer der Volksrepublik China, die Exekutionsentscheidung zu sistieren und die Möglichkeit zu schaffen, das Verfahren unter Zugrundelegung internationaler Rechtsstandards, an die sich ja China nach offiziellen Aussagen gebunden fühlt, zu wiederholen. Zu diesen Standards zählt vorrangig die Öffnung des Prozesses für internationale Beobachter.

Wir tun das nicht nur angesichts des grausamen Schicksals, das den bereits Verurteilten droht, sondern auch aus großer Besorgnis über hunderte andere Gefangene, die in die Aufstände verwickelt waren und denen der Prozess erst bevorsteht. Und weil wir befürchten, dass die ergangenen Todesurteile nicht die einzigen bleiben werden.

Wenn China an einer international geachteten Position interessiert ist und von seinem Aufstieg in die Wirtschaftsweltmächte profitieren will, ist es von fundamentaler Bedeutung, dass Chinas Repräsentanten die Verpflichtung zu legalen Verfahren für all seine Bürger, einschließlich der Minderheiten, anerkennt.

Darüber hinaus appellieren wir an die chinesische Führung, Vertretern der internationalen Staatengemeinschaft Zugang zu Tibet und seinen angeschlossenen Provinzen zu ermöglichen. Zumal Letztere seit den Aufständen vom vergangenen Frühjahr der internationalen Beobachtung über weite Strecken völlig entzogen waren.

Nur wenn die Regierung ihre Regentschaft in Tibet transparenter gestaltet, kann sie die dunklen Schatten des Verdachts, die gegenwärtig über Tibet liegen, vertreiben. Nur durch Zulassung internationaler Berichterstatter kann es gelingen, den Befürchtungen, es könnte zu noch mehr Menschenrechtsverletzungen gegen ethnische Minoritäten in Tibet kommen, wirksam entgegenzutreten.
geschrieben von Der offene Brief lautet folgendermaßen:


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mart1
olga64
olga64
Mitglied

Re: Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.04.2009, 09:39:53
Jedes Jahr für einige, kurze Zeit Solidaritätsbekundungen für Tibet? Was kam bisher heraus? Wie haben diese China geschadet? Überhaupt nicht: China ist wirtschaftlich top, richtete die olympischen Spiele aus und wird vermutlich zusammen mit Indien dieses Jahrhundert prägen. Ich halte leider auch nichts davon, dass der Dalai Lama, der seit Jahrzehnten nicht mehr in Tibet lebt und die Aktivitäten der jungen Menschen dort überhaupt nicht mehr beurteilen kann, mehrmals jährlich nach Europa kommt, in top-Hotels übernachtet und für seine Vorträge extrem hohe Honorare verlangt (wie auch für seine Bücher).
Wir sollten uns um andere Völker genau so kümmern wie um dieses kleine Land Tibet.
--
olga64
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China
geschrieben von eleonore
als Antwort auf olga64 vom 16.04.2009, 15:41:15
um welche völker kümmern sie sich werte olga??? würde mich mal interessieren.

china hat mehr probleme als man ahnt als aussenstehende.

wissen sie nur annähernd, was seit 1952 in tibet abgeht???

ich stelle ihnen ein link rein:

»Ein kultureller Genozid«

--
eleonore

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf olga64 vom 16.04.2009, 15:41:15
Hier gings eigentlich um von china an tibetern verhängte todesurteile und nicht um die höhe der vortragshonorare und die übernachtungsherbergen des Dalai Lama.
Übrigens, olympische spiele und todesurteile gegen regimgegener vertragen sich meiner meinung nach nicht besonders gut.
Noch ein wort zu China:
Wachsende industrieproduktion, viel geld im staatssäckel, horrende kredite und geschenke an afrikanische potentaten, aber D baut im rahmen der entwicklungshilfe straßen in China zu unerschlossenen Dörfern, baut brunnen und errichtet mobile E-versorgung.
Wie das zusammengeht muß mir mal jemand erklähren.


--
gram
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
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Re: Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf olga64 vom 16.04.2009, 15:41:15
da würde mich doch interessieren, welcher inneren Zusammenhang zwischen der vom Dalai Lama bevorzugte Hotelkategorie mit den Todesurteilen der chinesischen Besatzer besteht.
Wahrscheinllich genauso viel, wie die Namensgebung "Platz des himmlischen Friedens" mit der Realität.

das "kleine" Tibet ist übrigens in der neuen auf die Hälfte reduzierten Grösse noch 4x so gross wie Deutschland.

Diese Vorgänge bestätigen übrigens die Kritik an der Vergabe der Spiele an China.

Donaldd
Mitglied_81b4260
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Re: Nach den Todesurteilen von Lhasa ... Appel von Vaclav Havel, Desmond Tutu,u.a. an China
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 16.04.2009, 16:13:27
Nachdem die Unterzeichner des offenen Briefs aus Ländern kommen, in denen geheime "Gerichtsverhandlungen" und Urteile traurige Tradition hatten und die selbst davon betroffen waren, sollten ihr Appel nicht einfach so weggewischt werden.


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mart1

PS: Warum sollte das Bedürfnis sein, China damit zu schaden, frage ich mich.
Nein, jeder Angeklagte auf der Welt hat das Recht auf ein Gerichtsverfahren, das gewisse Mindeststandards einhält. Und China würde dadurch nicht schwächer, sondern stärker werden.

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