Internationale Politik Nächster gefährlicher Brennpunkt: Iran
Seit 2009 wurde es etwas stiller im Iran (soweit man dies mit den spärlichen Informationen aus diesem diktatorischen Land hier beurteilen kann). Nun gehen die Bürger wieder auf die Strasse und bemängeln nicht nur die religiöse Diktatur mit den alten Männern, sondern auch die nicht vorhandenen Zukunftsperspektiven und wollen es nicht länger hinnehmen, dass der Iran sich finanziell ausserordentlich grosszügig zeigt, wenn es um Kriegsführung in Syrien geht und um die Unterstützung entsprechender islamischer Gruppen.
Da im Iran mehrheitlich junge Menschen leben, ist das zu verstehen und auch ihr Mut ist zu bewundern. Allerdings sind jetzt schon Hunderte in den Knästen verschwunden und es sterben immer mehr.
Dieser ernstzunehmende Krisenherd Iran kann einen immensen Flächenbrand in dieser an Krisen reichen Region verursachen und kann sich wiederum zu einem neuen Krieg ausbauen, der zwischen den einzelnen LÄgern geführt wird.
Im Iran ist nicht das Volk der Souverän, sondern die Religion ist es und diese ist vertreten durch alte, heilige MÄnner, die nicht bereit sind, von ihrem Standpunkt auch nur ein wenig abzurücken. Olga
Das ist gut, dass dieses Thema eröffnet wurde. Ich hatte selber schon überlegt es zu tun. Sehr interessant ist auch die Stellungnahme von Präsident Rohani:
Da wird eine wichtige Kluft zwischen dem Präsidenten Rohani und Ayatollah Ali Khamenei sichtbar. Rohani wünscht sich eine Öffnung gegenüber dem Westen, Khameni blockiert das.Regimekritische DemonstrationenStaatsfernsehen meldet weitere Tote bei Protesten in Iran
Präsident Hassan Rohani räumte ein, dass die Regierung die Lage nicht mehr völlig kontrolliere. Bei einer Krisensitzung im Parlament erklärte er, es wäre ein Fehler, die Proteste nur als ausländische Verschwörung einzustufen. "Auch sind die Probleme der Menschen nicht nur wirtschaftlicher Natur, sie fordern auch mehr Freiheiten." Er kritisierte damit indirekt die Hardliner im Klerus, die seine Reformen blockieren. Rohani zufolge sollten die Proteste nicht als Gefahr, sondern als Chance angesehen werden.
Was hinter dem Aufstand steckt
Der Iran ist eines der jugendlichsten Länder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Land auf Dauer von den bisherigen alten Männern regiert wird.
Karl
Die Saat ist aufgegangen, nach der Ursache muss nicht lange gesucht werden. Dieser Aufstand war zu erwarten. Iran mit seinen überwiegend jungen Menschen steht vor einer schweren Machtprobe zwischen den Mullahs und der Bevölkerung., aber auch zwischen dem gemäßigten Präsidenten Rohani und dem Religionsführer und Hardliner Khomenei und seinen Anhängern.RE: Nun kommt auch Irans Präsident Rohani unter Druck
geschrieben von luchs35 17. August 2017 17:25 Uhr
Natürlich werden die jungen Iraner/innen ungeduldig, denn ihnen wurde viel versprochen und nichts oder sehr wenig gehalten. Im Gegenteil: Trump zielt erneut auf den Iran, denn noch ist sein Auftritt in den Emiraten nicht vergessen. Die EU wäre gut beraten, sich den Iran zu einem guten Handelspartner zu machen, der Anfang war nach dem Abschluss des Atomabkommens viel versprechend. Nun muss Irans moderater Präsident Rohani die Hardliner in seinem Parlament besänftigen, die von Beginn an ihr Misstrauen gegenüber dem "großen Satan" USA äusserten.
Viel umsetzen konnte Rohani zudem nicht, da die Versprechungen im Austausch mit mit dem unterzeichneten Abkommen nicht eingehalten wurden.
Das kann bedeuten, dass Iran nach seinem vorsichtigen Schritt in ein modernes Land wieder in sein altes Muster zurückfällt, eine Chance - vor allem für die Jugend Irans - würde vertan.
Luchs35
Viele junge Iraner waren nach dem Atomabkommen und den damit verbundenen Versprechungen nach besseren Handelsbeziehungen in ihre Heimat zurückgekehrt, um bei der Modernisierung mitzuhelfen.
Ihre Enttäuschung wird sich nun Luft machen, denn anstatt der zugesagten besseren Handsabkommen gab es weitere Sanktionen.
Luchs35
Da darf man sich fragen, wessen Saat aufgegangen ist.luchs35
Ihre Enttäuschung wird sich nun Luft machen, denn anstatt der zugesagten besseren Handsabkommen gab es weitere Sanktionen.
Karl
Karl,
wie würdest Du denn Trumps Worte und Handlungen seit seinem Großauftritt in Saudi-Arabien und Israel einordnen? Und wie haben es die Iraner wohl aufgenommen, dass der iranische Präsident Rohani das Atomabkommen abgeschlossen hat , ohne nun die Gegenleistungen zu erhalten? Im Gegenteil: Trump will weitere Sanktionen verhängen, das Abkommen gerne aufkündigen.
Er hat gesät - oder siehst Du das anders?
Das Tauwetter, das sich noch im vergangenen Jahr ankündigte , hat sich verflüchtigt. Dass sich nun vor allem junge Iraner gegen das Regime, das sich so an der Nase herumführen ließ, auflehnen, war doch abzusehen. Ich fürchte, dass da nun viel Blut fließen wird.
Luchs35
Im Moment sehen wir im Iran einen reformwilligen Präsidenten und einen alten, verbitterten, von Gotteswahn vergifteten Ayatolla, Religionsführer und Anführer der Garden, die fanatisch den Gottesstaat verteidigen wollen.
Auf der anderen Seite sehen wir junge, gebildete Iranerinnen und Iraner, die kein religiöses Brett vor dem Kopf haben, sondern sehen wie es auf der übrigen Welt aussieht.
Ich sehe einen erbitterten Kampf aufkommen zwischen Gotteskriegern und Fortschritt. Und ich hoffe, dass die jüngeren Gardisten sich nicht mehr lange den Tunnelblick aufzwingen lassen werden, sondern sich erheben und mit dem Volk zusammen die ewiggestrigen Mullahs von ihren goldenen Sesseln zerren und einkerkern. Und wenn sie dann bei dem einen oder anderen der Mullahs ein "abgekürztes" Verfahren anwenden werden, werde ich auch nicht erstaunt sein!
Ganz aktuell formiert sich jetzt die "Gegendemo", also die staatlich von den religiösen Hardlinern gelenkte, die skandieren "nieder mi den USA".
Auch Mr Trump hat mit seiner widerlichen Art hier natürlich mitgemischt: vor einigen Tagen be nannte er Iraner noch pauschal als "Terroristen"; jetzt erkärt er, dass die "wunderbaren Iraner" ihrer Diktatur ein Ende bereiten sollen.
Herr Rohani machte Aussagen, die völlig konträr zum Wächterrat und des auf Lebenszeit übermächtigen Herrn Chomeini sind. Ich denke, Herr Rohani wird nicht mehr lange die Möglichkeit haben, seine persönliche und liberalere Meinung zu verbreiten.
Ich glaube auch nicht ,dass die mutigen, jungen Menschen es schaffen werden, die alten Männer abzusägen (pardon für die saloppe Ausdrucksweise). Sie werden wieder getötet werden und zu Tausenden ohne Prozesse in den Knästen verschwinden.
Und die Welt wird tatenlos zuschauen müssen, wenn sie es nicht riskieren will, einen weiteren Weltkrieg zu provozieren.
IRan ist gefährlicher als Syrien nicht nur, weil es ca 4 x so viele Einwohner hat, sondern auch aufgrund der höchst begehrten Rohstoffe. Olga
Ich sehe das wie Du Ute. Trump spielt eine ganz miese Rolle.luchs35
Er hat gesät - oder siehst Du das anders?
Karl
IRan ist gefährlicher als Syrien nicht nur, weil es ca 4 x so viele Einwohner hat, sondern auch aufgrund der höchst begehrten Rohstoffe. OlgaWäre es da nicht richtiger zu schreiben "Iran ist gefährdeter als Syrien" für eine ausländische Intervention? Er wird ja wohl kaum mit sich selbst wegen seiner Rohstoffe einen Krieg beginnen.
Karl
Solange Russland mit im Spiel ist,
wird das nicht passieren, es sei denn die Unruhen weiten sich zum Bürgerkrieg aus
und die Würfel werden neu geworfen.
China hat da auch noch ein kleines Wörtchen mitzureden und so einfach geht es nicht mit der
ausl. Intervention.
Das Pulverfass ist die ges. Region.