Internationale Politik Obama "entdeckt" Afrika

luchs35
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Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von luchs35
Der afroamerikanische US-Präsident Obama hat sich nach 6 Jahren seiner Amtszeit besonnen, Afrika nun nicht mehr allein den Chinesen zu überlassen und hat an seinem ersten Afrikagipfel Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar für den Kontinent angekündigt.
Hier liegt allerdings China an der Spitze. Es hat bereits 150 Handelsattachés in Afrika, die USA gerade mal acht. Bislang geht nur 1 Prozent der US-Exporte nach Afrika.
Vielleicht hat sich Obama im Moment den richtigen Zeitpunkt zu dieser Entscheidung entschlossen, denn die Afrikaner sind chinamüde. Zwar haben die Chinesen in ganz Afrika Strassen, Kraftwerke, Eisenbahnlinien etc. gebaut , ohne dauernd auf Menschenrechtsverletzungen oder mangelnde Demokratie hingewiesen zu werden, aber die Afrikaner haben auch lernen müssen, dass es nichts umsonst gibt.
Der an Bodenschätzen reiche Kontinent hat die chinesischen, grosszügigen Kredite mit Agrarflächen und Bodenschätzen abgelten müssen. Die Billigwaren aus China haben die Produkte Afrikas verdrängt, die Textilindustrie liegt schon am Boden.
Zudem sind so viele chinesische Fachleute und Arbeiter in die afrikanischen Länder eingewandert, haben sich fest dort niedergelassen und betreiben ihre eigenen Geschäfte und verdrängen einheimische Geschäfte immer mehr.
Profitiert haben die afrikanischen Eliten, die das Land ausbeuten lassen, während die Menschen kaum etwas von dem Reichtum haben.
Aber nun gibt es immer mehr Probleme zwischen der einheimischen Bevölkerung und den zugewanderten Chinesen, was zu einem ziemlich heftigen politischen Problem werden kann, was sich immer mehr in chinafeindlichen Reaktionen abzeichnet abzeichnet.
Nun kommt Barack Obama/USA als plötzliche Alternative, die es aber keinesfalls zum Nulltarif geben wird.
Das wurde auch in dem Treffen mit den 45 Präsidenten beim afrikanischen Gipfeltreffen klar, und es ist kaum denkbar, dass sich Obama auf die Schnelle in Afrika breitmachen kann. Zu lange hat die USA Afrika unbeachtet gelassen.
Und es bleibt auch abzuwarten, mit welchem Ressourcen fressenden Löwen Afrika besser in die Zukunft fährt.
Luchs
olga64
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 07.08.2014, 15:50:55
Afrika ist der vergessene KOntinent und nicht nur die USA haben ihn vergessen. Auch die EU vernachlässigt diesen Erdteil sträflich. Da waren dann die cleveren Chinesen mal wieder schneller - wer sollte es ihnen verübeln? ABer gerade bei Mr Obama mit seiner familiären Vergangenheit zu Afrika erstaunte mich dies immer schon. DAs alte Lied - mit messianischer Kraft hält er Reden - nur an Taten mangelt es ihm auf vielen Bereichen. Olga
Crimmscher
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf olga64 vom 07.08.2014, 15:56:44
Die Chinesen waren schneller in der Entdeckung Afrikas.

Doch Obama schläft nicht, er geht in die Offensive.

Obama hat kenianische Wurzeln und eine kenianische Großmutter auf Hawaii.
Nun soll er sogar auf der Suche nach deutschen Wurzeln sein, und das in der Gestalt seines angeblichen Urururururgroßvaters des elsässischen Cristian Gutknecht der um 1722 in Bischweiler lebte.

Wenn er nun noch chinesisches Blut in seinen Adern entdeckt, dann muss er sich schnell mit den Chinesen in Afrika verbinden.

Crimmscher

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luchs35
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 07.08.2014, 15:56:44
Olga,für die USA war der Zug nach Afrika sogar schon vor der Zeit von dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton verpasst, man kann nicht immer alles auf Barack Obama schieben. Clinton hat schon darauf verwiesen,dass es einen Lücke gibt zwischen der Existenz afrikanischer Märkte und den US-Firmen , die Afrika ignorieren, weil sie ihre Möglichkeiten falsch einschätzen.

Europa hat da seine Chancen weit früher entdeckt, denn diese Firmen pflegen heute mehr Handel mit dem schwarzen Kontinent, als es die USA je ins Auge fassten.

Aber es ist richtig, dass auch die EU sich mehr um diesen Markt kümmern müsste, was aber auch bedeuten sollte, dass Afrika nicht nur einfach ausgebeutet wird.

Luchs
Crimmscher
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf luchs35 vom 07.08.2014, 18:09:25
Afrika versinkt im Chaos seiner Bürgerkriege, ohne dass man darüber viel schreibt.

Nun plötzlich wird Afrika entdeckt.

Dabei sind es die Entdecker, die heimlich diese Konflikte schüren, um an die afrikanischen Bodenschätze und den afrikanischen Merkt zu gelangen.

Wer die Geschichte Afrikas des vergangenen Jahrhunderts kennt, weiß, dass es seit Patric Lumumbas Zeiten der Fall ist, und dass man im Kongo wie im gesamten Afrika auch vor politischen Mord nicht zurückschreckte.

Crimmscher
luchs35
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Crimmscher vom 07.08.2014, 18:44:57
Dann muss China ja kräftig Konflikte geschürt haben, dass sie praktisch die verlockenden afrikanischen Länder natürlich samt Agrarflächen, wo für China angebaut wird, sowie grosse Teile der Bodenschätze in den Händen haben, bevor die sonst so cleveren Amis das überhaupt bemerkt haben.

Die Chinesen lockten mit Infrastrukturen, die USA mit 12 Mrd. Dollar für Informationstechnologie ,Bausektor und Bankenaufbau. Und sie wollen sich auf dem Energiesektor engagieren.
Dass das so wenig wie bei den Chinesen gratis ist, dürfte jedem klar sein.

Es liegt allein an den korrupten afrikanischen Regierungen, wenn sie von wem auch immer ihre Länder ausbeuten lassen und unfähig sind, ihre Kriege einzudämmen.
Afrika hat nicht nur eine alte, sondern auch eine neue Geschichte.

Luchs

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Crimmscher
Crimmscher
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf luchs35 vom 07.08.2014, 20:27:35
Naja, die Geschichte Afrikas geht zurück bis zur Menschwerdung.

Wenn wir Afrika sagen meinen wir einen Kontinent mit Wüsten, Pyramiden, Elefanten, Kamelen und dunkelhäutigen Menschen.

Wegen seiner Größe, den verschiedenen Kulturen und Einflüssen aus der Kolonial-und Nachkriegszeit ist es schwierig Afrika in seiner Gesamtheit zu sehen.

Vielmehr muss man sich die Mühe machen und jedes Land innerhalb Afrikas eingehend zu betrachten um überhaupt ein zusammenhängendes Bild zu bekommen.

Bereits das antike Afrikas gliederte sich in Zonen und Regionen,
später von den Kolonialmächten umkämpft.

Die meisten heutigen Staaten kennen keine andere Regierungsform als die Selbstbestimmung der einzelnen Stämme.

In dieser Situation ist es mit Versprechungen durchaus möglich dort Fuß zu fassen.

Einleuchtend ist dabei, wer zuerst kommt sichert sich die Rechte.

Das haben die USA bisher wahrscheinlich nicht genutzt, weil ganz andere Interessen im Vordergrund standen.

Crimmscher
JuergenS
JuergenS
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von JuergenS
crimmscher:

"Wegen seiner Größe, den verschiedenen Kulturen und Einflüssen aus der Kolonial-und Nachkriegszeit ist es schwierig Afrika in seiner Gesamtheit zu sehen."

Und deshalb scheint es mir nur ein blasses Ereignis zu sein, wenn man nun 45 afrikanische Staatschefs auf einer Veranstaltung beisammen hat.

Die sind sich gegenseitig doch nicht mal so grün wie die 28 EU-Staaten untereinander.

Das könnte nur eine bescheidene WErbeveranstaltung sein, Taten sind was ganz anderes.
Ich wünsche dieser Entwicklung dennoch Erfolg, zumindest Nachdenken.
Und die afrikanische Union, was ist mit der?

Für mich ist Afrika extrem komplex, stärker als die ganzen islamischen Staaten, um die einmal als Parallele anzuführen.
Afrika ist kein "Markt", sondern Menschen mit großer Bandbreite an Interessen, Bildungsniveau, politischen Verhältnissen.

Afrika ist die Mutter der Menschheit, man gehe sorgfältig damit um, das tun weder die UNO, die USA, China, oder gar die EU.

Präsident Köhler hatte sich damals rührend um Afrika "gekümmert", wen hats gekümmert?
Crimmscher
Crimmscher
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf JuergenS vom 08.08.2014, 08:56:23
So ist es Heigl!

Was gegenwärtig in Afrika geschieht könnte man auch satirisch als die dritte Invasion oder Kolonialisierung bezeichnen.

Erst kamen die Kolonialländer mit Glasperlen, Wecker zum Umhängen und Kanonen.

Nach dem zweiten Weltkrieg die Konzerne getarnt als Entwicklungshelfer nahmen sich Land mit Bodenschätzen, bauten einige Brunnen, sagten den Leuten wie man arbeitet und ließen die Dinge laufen wie sie waren.

Jetzt plötzlich wollen uns sollen internationale Konzerne den Wohlstand für alle Schwarzafrikaner bringen.

Dabei ist Entwicklungshilfe plötzlich tabu, man bestimmt die Entwicklung selbst.

In 20 Jahren sollen nach Schätzungen auf dem schwarzen Kontinent mehr Menschen als in China oder Indien leben.
Sechs der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften werden in Afrika angesiedelt sein.

Kurz auf den Nenner gebracht: dort ist Geld zu machen.

Warum auch nicht?

Crimmscher
JuergenS
JuergenS
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Re: Obama "entdeckt" Afrika
geschrieben von JuergenS
"Warum auch nicht?"

du sagst es, der Mensch tut nie was ohne Zweck.

Gibt es Ausnahmen?

Albert Schweitzer, Mutter Theresa, Yunus, aus ?

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