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Internationale Politik Obamas Außenpolitik - ein Experiment

carlos1
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Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von carlos1

Obama will Zusammenarbeit in der Außenpolitk und eine Abkehr von der jahrzehntelangen Haltung eines Machismo in der Behandlung anderer Länder. Sturheit, Härte ud Unnachgiebigkeit, Beschränktheit (Einteilung anderer Staaten in Gute und Böse) waren das Markenzeichen. AMERIKA braucht die Welt nicht, aber die Welt braucht Amerika, dies die Meinung der Konservativen in den USA.

Der Präsident hat vor der UNO-Vollversammlung deutlich gemacht, dass die drängenden Fragen unserer Zeit - die Weiterverbreitung von A-Waffen, der Klimawandel (eine drohende Klimakatastrophe) u. a. internationale Zusammenarbeit erfordern. Er muss seine Landsleute auf die Abwendung von der Politk des Unilateralismus (= Amerika geht seinen Weg allein, ohne sich um andere viel zu kümmern) einstimmen.

Der iran. Prasident Achmanidschad hat Newsweek International vor kurzem ein Interview gegeben. Dabei sagte er u. a., dass es falsch sei A-waffen zu besitzen ("We believe that nuclear bombs are a wrong thing to have").

In der Afgananistan-Frage fordert er den Westen auf, sich nicht der Kritk zu verschließen. "Wir glauben es und sagen es auch, dass eine humanitäre Lösung (in Afgh) möglich ist. ... ." Wir sind sogar willens und bereit dabei zu helfen, dass die NATO ihre Politik dort ändern kann. Dabei verweist er auf die geforderte neue NATO-Strategie des Generals Mc Christal. Vorbedinung sei, dass man zuhören muss, dass die "Ohrstöpsel aus den Ohren entfernt werden, die ein Zuhören verhindern."

Diplomatie besteht darin herauszufinden, ob es gemeinsame Interessen gibt und wo Gegensätze bestehen.

Ein Hoffnungszeichen für eine mögliche Annäherung?

Erfolgt dies nur auf Druck von außen (drohende Sanktioonen) durch die Kooperation der USA mit Russland und China?

Warum sollte nur China und Russland respektiert werden, warum nicht auch der Iran in seinen begrenzten Interessen in der Region, wozu Israel nicht gehört?

c
schorsch
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 05.10.2009, 09:52:02
"Alle Raubtiere haben sich sofort alle Zähne reissen zu lassen!", sprach der Löwe als König der Tiere!

Und er beaufsichtigte das Werk...

....und war nun der einzige, der noch Wild reissen und fressen konnte!

--
schorsch
olga64
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 05.10.2009, 09:52:02
Um zu Ihrer letzten Frage zu kommen - nicht nur der Iran muss akzeptiert werden, auch wenn Lebensarten, Religion zu unserem westlichen Verständnis differieren. Geschäfte machen wir ja auch mit dem Iran und auf deren Öl sind wir auch scharf.
Und nicht nur der Iran: auch Irak, Afghanistan u.v.a. Es ist teilweise lächerlich, wenn wir Ägypten, Saudi Arabien usw. akzeptieren und andere Staaten zu "Schurkenstaaten" erklären.
Obamas Aussenpolitik deutet aber auch stark an, dass z.B. Deutschland die Truppenpräsenz in Afghanistan aufstocken muss und auch deren Verständnis vom Krieg. Die Amerikaner erklären ja heute schon den Begriff ISAF wie folgt: I saw Americans fighting, was ja aus der Präsenz der Amerikaner mit mehr als 60% und erhöhtem Blutzoll zu verstehen ist.
--
olga64

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carlos1
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von carlos1
als Antwort auf schorsch vom 05.10.2009, 09:56:09
"Alle Raubtiere haben sich sofort alle Zähne reissen zu lassen!", sprach der Löwe als König der Tiere!

Und er beaufsichtigte das Werk...

....und war nun der einzige, der noch Wild reissen und fressen konnte!" schorsch


@schorsch

Ich verstehe, was du sagen möchtest, schorsch. Dazu folgendes. Achm. fügt seiner Aussage, "dass es falsch sei A-waffen zu besitzen" sofort die Frage hinzu: "Wieviele Kernwaffen besitzen die USA?

Amerika hat Indien bei der Entwicklung seiner A-Waffe geholfen, hat die Entwicklung einer israelischen A-Waffe geduldet/gefördert. Hat hingenommen, dass Pakistan Kernwaffen entwickelt. Amerika beruft sich auf den Atomwaffensperrvertrag, demzufolge Abrüstung das Ziel ist. Stattdessen wurde aufgerüstet. Auch Außenpolitik hat eine Logik, die erkennbar ist. In den Augen der islamischen Welt ist es die Logik der Heuchelei. Nicht in unseren Augen oder aus der Sicht Israels, das sic hbei den Hasstiraden des Achmk. bedroht als kleines Land bedroht fühlt.

Es gibt neben den USA 8 weitere Atommächte

Darf ein Land also allein entscheiden, wer A-Waffen besitzt? Hältst du es für völlig ausgeschlossen, dass Achm ein Feindbild Israel benötigt, um innere Geschlossenheit zu erreichen?

Die Gefahr liegt in einem allgemeinen Wettrüsten im Nahen Osten beschlossen, weil weitere Staaten sich bedroht fühlen könnten.

c.

carlos1
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 05.10.2009, 15:55:36
"Es ist teilweise lächerlich, wenn wir Ägypten, Saudi Arabien usw. akzeptieren und andere Staaten zu "Schurkenstaaten" erklären." olga64


Es ist sehr bedenklich, einen Staat als Schurkenstaat zu bezeichnen. Was soll das denn eigentloich bedeuten? Sind alle Menschen, die in diesem Staat leben "Schurken" oder ist es nur deren Führung? Mit dieser Vor-Verurteilung verbaut man sich den Weg normale Beziehungen zu einem solchen Staat aufzubauen, Interessen abzuklären. Man verzichtet auf Politik. In einer zusammenwachsenden Welt mit immer größer werdenden gegenseitigen Abhängigkeit ist das auf die Dauer kein gangbarer Weg.

"Die Amerikaner erklären ja heute schon den Begriff ISAF wie folgt: I saw Americans fighting, was ja aus der Präsenz der Amerikaner mit mehr als 60% und erhöhtem Blutzoll zu verstehen ist." olga 64


Es wurde hier schon diskutiert, inwieweit die Taliban in einen Kompromiss eingebunden werden können. Der Konflikt muss beeendet werden, ein größere Truppenpräsenz soll eine Ausgangsposition schaffen für den Abzug.

c.
Karl
Karl
Administrator

Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 05.10.2009, 09:52:02
Lieber carlos1,


ich glaube, dass es ein sehr kluger Schachzug von Obama war, die Raketenabwehrpläne zu stornieren. Praktisch im Gegenzug hat Russland seinen Widerstand gegen Sanktionen gegen den Iran aufgegeben, wodurch der diplomatische Druck auf den Iran enorm erhöht worden ist. Von diesem kommen denn auch Signale, die Konfrontation zu beenden. Die Inspektoren der Atombehörde sind nun zugelassen und es wurde eine Vereinbarung zur Überwachung der Atomanlagen geschlossen. Der Iran hat es nun in der Hand, sein friedliches Atomprogramm ohne militärische Ambitionen weiter zu verfolgen, wenn er kooperiert. Er könnte hierdurch diplomatisch sogar in die Offensive gehen und einen atomwaffenfreien Nahen Osten sogar eine atomwaffenfreie Welt fordern. Er könnte den Falken in den USA (nicht mehr in Regierungspositionen) und in Israel (leider an der Regierung) das Spiel vermasseln. Ich hoffe sehr, dass die iranischen Politiker diesen Weg wählen, der ihnen langfristig nur Vorteile bringen kann. Ich bin mir sicher, dass auch Obama sich wünscht, dass die Dinge diese Entwicklung nehmen.
--
karl

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 05.10.2009, 20:39:25
Ich hoffe sehr, dass die iranischen Politiker diesen Weg wählen, der ihnen langfristig nur Vorteile bringen kann. (karl)

Das wär ja eine in Richtung Frieden, naja wenigstens auf das Verzichten kriegerisch-militärischer Handlungen gerichtete Zukunft.
Ob das den Zuständigen vom Militärisch-industrieller Komplex langfristig gefällt ??

Das wär das erste mal das die sich mit einer längeren waffengangfreien Phase zufriedengeben oder abfinden würden,,
Also eine ungeheuer schwere Aufgabe für Obama und Co.

Eine andauernde Situation ohne Waffenge-, und Verbrauch, also ohne die üblichen Nachschub-, Erneuerungs-, und Ersatzproduktionen würden die Waffenschmieden mitsamt den so wichtigem Exporteinnahmen vor eine völlig neue -weil gewinnreduzierte- Situation stellen,,,naja und ob sie der gewachsen sind ?? das bezweifle ich sehr stark.

Noch immer benötigte der US-Kongress den an die Wand gemalten Teufel (wer das auch immer war, wir kennen ja einige) um die entsprechenden geforderten Mittel für militärische Zwecke zu befürworten,,

Ergo wird es über kurz oder lang -wie üblich- zu unrealisierbaren Forderungen kommen die dann -wie üblich- empört zurückgewiesen werden und schwupps ist die schöne alte Situation wieder hergestellt,
notfalls werden eben Bedrohungslagen erfunden,,

also der Obama ist nicht zu beneiden, der braucht ein sehr dickes Fell, ein gestärktes Rückrat, viel Fingerspitzengefühl, weltweit möglichst viele starke Partner um sich gegen diese starke Waffenlobby im eigenem Lande durchzusetzen..

drücken wir Ihm weiter alle Daumen.


--
hugo
luchs35
luchs35
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hugo vom 06.10.2009, 10:30:13

genaugenommen hat obama noch nicht sehr viel "gerissen".
"yes,we can" steht in den usa der frage gegenüber wann "we can".

obama hat sehr viele Initiativen verkündet, aber überall wird blockiert, obama ist im prinzip noch keinen schritt weitergekommen. bei der klimakoferenz in kopenhagen lässt ihn der senat im stich, iran schaut misstrauisch auf seine ausgestreckte hand, das kunjunkturpaket betreffs arbeitsmarkt in den usa stottert vor sich hin ,und ob er sein wichtigstes projekt, die gesundheitsreform, durchsetzen kann, steht in den sternen. Das hat in den letzten 100 jahren noch keiner der us-präsidenten geschafft- sofern sie es überhaupt versucht hatten.
guantanomo kann noch nicht geschlossen werden, an afghanistan zerren sowohl die armee als auch der kongress.

es ist, wie es ist: auch obama kann trotz der weltweiten sympathien nicht übers wasser laufen. Aber es wäre an der zeit, dass von all seinen projekten wenigstens mal eines wirklich mit erfolg zu ende gebracht wird.



--
luchs35
julchentx
julchentx
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von julchentx
als Antwort auf luchs35 vom 06.10.2009, 12:22:00
.....es ist, wie es ist: auch obama kann trotz der weltweiten sympathien nicht übers wasser laufen. Aber es wäre an der zeit, dass von all seinen projekten wenigstens mal eines wirklich mit erfolg zu ende gebracht wird.....



Das natuerlich vorausgesetzt der erlauchte Obama kommt mal aus dem Wahlkampf Modus, hoert auf schoene Reden zu schmeissen und setzt sich endlich mal hin und tut den Job der ihm gegeben wurde, anstatt lediglich mit Geld um sich
zu werfen.

Sein Ansehen sinkt sehr schnell, auch bei ehemals begeisterten Obama Waehlern, das Volk murrt. Die Frage wird laut ob er dem Job ueberhaupt gewachsen ist, oder ob schoene Reden geben alle ist was er kann....

Der allgemeine Konsensus und Galgenhumor Witz ist:
Who know the guy meant pocket change with Change (wer dachte er meinte Kleingeld/Wechselgeld mit Wechsel) - denn das scheint so ziemlich alles zu sein was wir noch in den Taschen haben werden wenn der in 3 jahren mit uns fertig ist.

Der Lack ist total ab. Mich wundert es nur dass hier mit keinem wort
erwaehnt wird dass ueberall im Land grosse demonstrationen stattfinden.
Die Groesste in Washington DC vor kurzem die mit 250,000 (konservative
Zaehlung) bis zu 750,000 (berechnet nach einem Luftbild) friedlichen
Protestern doch recht gut besucht war.

Reisst mir nicht nicht die Birne runter, lediglich ein kleiner Einblick
in die hiesige Obama Stimmung. *)



--
julchentx
hugo
hugo
Mitglied

Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von hugo
als Antwort auf julchentx vom 06.10.2009, 18:55:43
danke julchen,,auf Deine Beilage hab ich schon richtig toll gewartet und, sie fällt noch härter aus als ich je gedacht habe.

Da ich jedoch weiß welchen Stellenwert die jetzige US- Regierung bei Dir einnimmt (schließlich kennen wir uns ja aus vielen ehemaligen duften Diskussionsgeplänkeln *g*) und sie nicht gerade Deine Vorzugsvariante war/ist (um es mal sehr vorsichtig zu formulieren) macht mich Dein Beitrag fast schon ein wenig froh.

Es scheint also um Obama doch nicht gar so schlecht zu stehen, wenn die härtesten Kritiker ihm solch schlimme Dinge nachsagen -siehe Deinen Beitrag-
das läßt also hoffen, so wie damals Deine lobenden Worte zu Busch Juniors Partei, erfolgreich auf deren Regierungsende schließen liessen.

Bist also ein recht brauchbarer Indikator für Außenstehende wie ich es bin,,

aber mal im Ernst ( ich hab dem Obama ja auch schwierige Zeiten prophezeit,,, bei den Problemen die er übernommen hat und bei dem knappen Wahlausgang war das ja auch keine hellseherische Glanzleistung) aber das ihm dermaßen schnell der gute Wein ausgeht und er auf Koch-Wasser zurückgreifen muss,, hätte ich nicht erwartet.

Nee julchen, von diesen gewaltigen Protest Demos -(oder was war das und warum?) ist bei mir nicht so viel angekommen,,

danke für diese Information

--
hugo

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