Internationale Politik Obamas desaströser Sieg?

Karl
Karl
Administrator

Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von Karl
Alles sieht derzeit danach aus, dass die USA am Dienstag doch nicht zahlungsunfähig werden. Aber um welchen Preis?

1. Der Ruf Amerikas als Schuldner dürfte durch dieses Spetakel langfristig beschädigt sein.

2. Außenpolitisch haben die USA weiter an Renomee verloren, Chinas Machthaber reiben sich die Hände.

3. Innenpolitisch haben die USA ihr soziales Gefälle zementiert und gesichert, dass dies langfristig weiter ausgebaut wird.
Denn ein beachtlicher Teil der Ausgabenkürzungen wird Programme treffen, die der demokratischen Linken besonders wichtig sind - Hilfsprogramme für Alte, für Schwache, für Kinder und Jugendliche.

Gleichzeitig setzten die Republikaner durch, dass Steuererhöhungen vorerst weiter tabu bleiben, obwohl die Mehrheit der US-Bevölkerung einen Mix aus Kürzungen und Steuer-Mehreinnahmen bevorzugt hätte - und Amerikas Steuerquote so niedrig liegt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Quelle
geschrieben von Spiegel - Online


Quo Vadis Amerika? Zerfällt die Supermacht? Naht das Ende des "American Empires" schneller als erwartet?

Karl
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf Karl vom 01.08.2011, 07:59:01
Wie hoch war doch gleich die pro Kopf Verschuldung der Griechen ?

Höher oder niedriger ?
Jedenfalls passt das zur Bewältigung der Bankenund Finazkrise.
Ich habe nix anderes erwartet.

Ein Vorbild für Berlin!

Urmel
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 01.08.2011, 07:59:01
Die letzte Information von gestern Nacht: Eine Einigung kommt doch nicht zustande!

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senhora
senhora
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von senhora
Die Tea-Party hat einen Sieg errungen, nicht Obama, so wie ich es erwartet habe und die Börsen quittieren diese Entwicklung mit einem Freudensprung.
Die Wohlhabenden setzen ihr Vermögen lieber für die Erreichung ihrer Ziele ein, wollen aber auf keinen Fall höhere Steuern bezahlen.
Charles und David Koch erbten von ihrem Vater Milliarden. Heute finanzieren sie die rechte Tea-Party-Bewegung in den USA
Die Kochs wollen einen Minimalstaat.
Steuern auf Einkommen und Unternehmensgewinne sollen radikal gesenkt oder ganz abgeschafft, Sozialtransfers gestrichen werden.
Es soll Schluss sein mit der staatlichen Bevormundung der Wirtschaft.
Die Kochs wollen den totalen Kapitalismus, und sie sind bereit zu kämpfen - gegen ein staatliches Gesundheitssystem, gegen den Klimaschutz und alles andere, das sie für Auswüchse des Sozialismus halten.
"Amerika steht der größten Verlust von Freiheit und Wohlstand seit den 30er Jahren bevor", warnte Charles Koch kürzlich in einem Rundbrief seines Unternehmens.
geschrieben von Die Kochs wollen einen Minimalstaat.


Wenn die Amerikaner sich solch einen Staat wünschen, müssen sie die Tea- Party wählen.
Ich kann mir vorstellen, dass es auch in D Liebhaber für diese Version gibt.

Senhora
Bevor die üblichen Rückfragen kommen, nein, ich war noch nie in den USA.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

NYT
July 31, 2011
Op-Ed Columnist: The President Surrenders
By PAUL KRUGMAN


A deal to raise the federal debt ceiling is in the works. If it goes through, many commentators will declare that disaster was avoided. But they will be wrong.

For the deal itself, given the available information, is a disaster, and not just for President Obama and his party. It will damage an already depressed economy; it will probably make America’s long-run deficit problem worse, not better; and most important, by demonstrating that raw extortion works and carries no political cost, it will take America a long way down the road to banana-republic status.

[...]

krugman, einst obama-fan, sieht schwarz. der deal zwischen präsident, demokraten und republikanern sei schädlich. amerika (gemeint sind die u.s.) werde dadurch auf den weg gebracht hin zum status einer bananen-republik. eine katastrophe sei das für obama und für die demokraten und letztlich für die ganze nation.

o quam cito transit gloria mundi!
--
Wolfgang
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von dutchweepee
Die Probleme der USA sind doch nicht plötzlich und unerwartet aufgetreten. Seit dem Vietnamkrieg hält sich die USA nur durch exzesssives Geldneudrucken und Rohstoff-Kolonialismus über Wasser und lenkt durch viele Feinde und Kriege von seinem Elend ab.

Die USA werden innerhalb des kapitalistischen Systems auch die Probleme niemals lösen können und sind der beste Beweis, dass der Markt als Regulator immer versagt. Daran haben weder Republikaner noch Demokraten schuld, sondern neoliberale Wirtschaftslenkung - oder besser - garkeine Lenkung.

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pippa
pippa
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von pippa
als Antwort auf dutchweepee vom 01.08.2011, 10:29:22
Hat daran nicht die abgrundtiefe menschliche Gier Schuld? Aus diesem Grund scheitern wohl alle Systeme.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

OT
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf dutchweepee vom 01.08.2011, 10:29:22
...........und sind der beste Beweis, dass der Markt als Regulator immer versagt............


Hi dutchweepe,

Märkte versagen nie. Es regeln sich immer Angebot und Nachfrage. Erst durch falsche Eingriffe, z.B. der Politik, kommt es zu negativen Auswirkungen.

Eingriffe sind allerdings zwingend notwendig um die soziale Komponente herzustellen.

Weitere Eingriffe, z.B. Subventionen, können vorübergehend positive Auswirkung auf die Wirtschaft haben, letztendlich sind sie immer schädlich.

Ciao
Hobbyradler
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: OT
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hobbyradler vom 01.08.2011, 10:56:16
@hobbyradler

Nun stellen wir uns die Frage, was Ziel und Sinn einer Gesellschaft sein soll? Ist es das grenzenlose Wohlergehen einer kleinen wohlhabenden Oberschicht oder ein menschenwürdiges Leben für die allermeisten Menschen?

Sicherlich regelt der Markt immer den Reichtum einer stark begrenzten Oberschicht. Wenn ich aber den Lebenszustand der amerikanischen Unter- und Mittelschicht und den Verfall der US-Städte ansehe, so hat der Markt versagt und Asien gesiegt. Ein Ende ist nicht absehbar.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

FTD.de
15.07.2011, 10:11
Stoppt die rechten Krisentreiber
Steuergeschenke für Reiche, Investitionskürzungen und Sparpakete setzen die wirtschaftliche Zukunft der USA und Europas aufs Spiel. Dabei gibt es eine Alternative.
Von Joseph E. Stiglitz


[...]

Falls Europa oder die USA es nicht schaffen, zu einem robusten Wachstum zurückzukehren, wäre das schlecht für die Weltwirtschaft. Ein Scheitern beider wäre eine Katastrophe, selbst wenn die großen Schwellenmarktländer bereits ein selbsttragendes Wachstum erreicht haben. Leider steuert die Welt, sofern sich nicht weisere Köpfe durchsetzen, genau darauf zu.

joseph e. stiglitz ist professor an der columbia university und nobelpreisträger für wirtschaft. er, wie krugman auch obama-fan, propagiert (wie alle führenden ökonomen und wirtschafts- und staatenführer) wachstum, wachstum, wachstum... wenn es sein muss, per noch höherer staatsverschuldung getriebenes wachstum.

aaaaaaber... endloses wirtschaftswachstum in einer endlichen welt? geht das überhaupt?

o quam cito transit gloria mundi!
--
Wolfgang

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