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Internationale Politik Obamas neue Strategie und der türkische Zwiespalt

luchs35
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Obamas neue Strategie und der türkische Zwiespalt
geschrieben von luchs35
Nach langen Zögern hat US-Präsident Barack Obama der Nation seine Kriegsstrategie gegen die IS – Jihadisten präsentiert und den kriegsmüden Amerikanern einmal mehr erklären müssen, dass er es nicht schaffen wird, die USA – wie einst geplant und versprochen- aus neuen Kriegen herauszuhalten.
Der Welt machte er gleichzeitig klar, dass er keinen Alleingang will, sondern eine Koalition mit den Willigen der Nato ,aber auch Verbündeten aus den arabischen Lagern anstrebt.
Damit handelte er sich einige Probleme ein. Nicht nur mit Iran, dem syrischen Verbündeten mit dem Assad-Regime, sondern vor allem mit Natopartner Türkei, der in einen heftigen Zwiespalt gerät.
Die Türkei wird ja dann nicht nur ein Frontstaat an der Grenze von Syrien und Irak sein, sondern muss notgedrungen auch Partner der in der Türkei als Terroristen geltenden Kurden werden, die wiederum einen eigenen Staat wollen, was die Türkei in einen Konflikt stürzen dürfte. Zudem sind 49 Türken noch bei der IS in Geiselhaft und sind vom Tod bedroht.

Da ist es wohl verständlich, dass die Türkei zögert, sich an der Allianz der Nato-Willigen anzuschliessen. Aber ohne die Türkei als Natopartner an der Grenzregion wird es auch nicht gehen.

Dabei kann es zudem einen weiteren Konflikt geben: Die Türkei versteht sich auch als eine Art Schutzmacht der Sunniten, die nun durch den Kampfeinsatz der USA und der Nato gegen die sunnitische IS geschwächt, die Schiiten dagegen gestärkt werden.

Der neue Premier Davutoglu macht Obama den Vorwurf, dass die Sunniten im Irak bedrängt wurden, ohne dass die USA Einhalt geboten hätte und auch in Syrien im Stich gelassen wurden. Ohne dieses Verhalten der USA gäbe es den IS gar nicht.

Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu äusserte sich über Obamas Strategie vorsichtig, in dem er zwar zusagt, mit der Nato zu gehen, aber wie das geschehe, liege allein bei der Türkei, die ihre eigenen Entscheidungen treffen möchte.

Ja, und der syrische Präsident al-Assad zeigt sich empört, dass Obama Angriffe in Syrien plant und dabei die Erzfeinde Saudi-Arabien und Türkei einbeziehen will.
Da bleibt zu befürchten, dass in Obamas Strategie gegen den IS doch noch einiges im Unklaren bleiben wird.

Luchs
Re: Obamas neue Strategie und der türkische Zwiespalt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 11.09.2014, 18:03:32
Tja, leider hat auch Obama, wie vorher auch schon die Bush Regierung bewiesen, dass sie immer die falschen unterstützen. Noch im Juni diesen Jahres hat die USA 500K USD locker gemacht um die gemässigten syrischen Rebellen zu unterstützen. Wie auch Peter Scholl- Latour habe ich mich damals gefragt, wer denn die gemässigten Rebellen in Syrien sein sollen. Es war wieder einmal entweder ein schwerwiegender Fehler oder ein Zündeln um dem verhassten Assad Regime den Garaus zu machen. Jetzt haben wir einen weiteren Flächenbrand und dieses Mal wird er sich nicht nur auf ein Land begrenzen.

Bruny
Re: Obamas neue Strategie und der türkische Zwiespalt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.09.2014, 18:13:11
Berichtigung: sollte 500 Millionen USD heissen, statt 500K.
Bruny

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