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Internationale Politik Paradise Paper > das nächste Skandal !

pschroed
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Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von pschroed

Nach Panamapapers, Luxleak, jetzt nun Paradise Paper.

Es ist unvorstellbar wieviel Geld von den Reichen am Fiskus vorbeigeschleust werden sogar die britische Monarchie Queen Elisabeth. Gestern abend wurde der Schäuble interviewt, man fragte ihn wieso diese Firmen noch die Möglichkeit haben am deutschen Fiskus bzw. EU weit, Millionen Euro vorbeizuschleusen. Ausser eine Art Resignation war seine Antwort, im dem Sinne: (Die Globalisierung ist sehr groß, es werden immer mehr Vergehen im Finanzsystem geben  welche faßt unkontrollierbar geworden sind)

Unzählige Staaten sind weltweit betroffen. Und der kleine Bürger zahlt schön regelmässig seine Steuer-Euronen, es ist meines e.a. lächerlich wie wir Bürger behandelt werden, in Erwartung daß die EU Regierungen (Finanzminister) in Aktion treten.
Krasser Gegensatz zur Altersarmut. 
Das einzige Positive: Mag sein daß Onkel Trumps´s empeachment vielleicht eher eingeläutet wird.
Bolting von mir.
Phil.

ZITAT SPIEGEL ONLINE
Tauchen deutsche Namen auf?
In Deutschland führen die ausgewerteten Daten laut "SZ" zu rund tausend Kunden, Begünstigten oder anderweitig Involvierten.
So nährten die Informationen den Verdacht, dass die Erben des Pharmaunternehmers Curt Engelhorn mehr Steuern hinterzogen haben, als bereits in einem umfangreichen Strafverfahren festgestellt wurde. Appleby-Dokumente zeigten auch, dass der Glücksspielunternehmer Paul Gauselmann mithilfe von Offshore-Konstruktionen an rechtlich umstrittenen Onlinespielen verdiene.
Auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) benötigte den Berichten zufolge den Rat von Appleby - in seiner Funktion als Aufsichtsrat des russisch-britischen Energieunternehmens TNK-BP. Aufgrund eines Konflikts mit einem anderen Mandaten habe die Kanzlei die Beratung jedoch nicht erteilt, wenig später sei Schröder von dem Posten zurückgetreten.


Wilbur Ross US Handelsminister interessenskonflikt mit Russland 

Handelsminister Wilbur Ross soll trotz seines neuen Amtes an Investitionen in eine Reederei festgehalten haben, die enge Verbindungen nach Russland unterhält. Die Schifffahrtsgesellschaft Navigator Holdings soll unter anderem Millionen von Dollar damit verdient haben, Öl für den russischen Energiekonzern Sibur zu transportieren. Zu dessen Besitzern gehören mehrere Familienmitglieder Putins und Kreml-nahe Oligarchen wie Gennadi Timtschenko und Kirill Shamalov.
Die Verwicklungen gehen aus neuen Unterlagen über Offshore-Geschäfteder internationalen Geld- und Wirtschaftselite hervor, die die Süddeutsche Zeitung in Zusammenarbeit mit einem internationalen Journalistennetzwerk veröffentlichte. Insgesamt soll Ross über verschiedene Partnerschaften und Investmentvehikel einen Anteil von 31 Prozent an der Reederei halten. Der Wert der persönlichen Anteile von Ross wird auf zwei bis zehn Millionen Dollar geschätzt. Der Minister hatte die Anteile an der Reederei im Januar offengelegt, die Geschäfte mit Sibur dabei aber nicht erwähnt.

Paradise Papers Überblick

Zu den brisantesten Fällen zählt US-Handelsminister Wilbur Ross. Er profitiert den Berichten zufolge als Privatmann von Geschäften mit einer Firma, die dem Schwiegersohn des russischen Präsidenten Wladimir Putin und Kreml-nahen Geschäftsleuten gehört. In den Daten sollen auch insgesamt ein Dutzend Berater und Großspender von US-Präsident Donald Trump auftauchen.
Vermögenswerte der britischen Queen Elizabeth II. wurden den Berichten zufolge in einer Kaufhauskette angelegt, die bei Ratenzahlungen Wucherzinsen verlangt habe. Zudem taucht eine Verbindung zum argentinischen Finanzminister Luis Caputo auf.
Ein Vertrauter des kanadischen Premiers Justin Trudeausoll in fragwürdige Geschäfte mit Briefkastenfirmen verstrickt sein. Dadurch könnten dem Staat Millionen Dollar an Steuern entgangen sein. Kolumbiens Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos soll unter anderem Chef einer auf Barbados registrierten Holding gewesen sein, bevor er im Jahr 2000 Finanzminister Kolumbiens wurde.
Welche Unternehmen sind betroffen?
Wie schon frühere Datenlecks zeigen auch die Paradise Papers die Steuersparmodelle multinationaler Konzerne auf. Dazu gehören laut "SZ" der US-Sportartikelkonzern Nike Chart zeigen, der seine Steuerquote mithilfe Appleby auf nur 13,2 Prozent gedrückt habe. Weitere Kunden der Kanzlei seien unter anderem Facebook Chart zeigen, der Fahrdienstvermittler Uber und der Haushaltsgerätehersteller Whirlpool gewesen.
Der Technologiekonzern Apple Chart zeigen suchte den Berichten zufolge nach einem Standort mit möglichst niedrigen Steuersätzen, an denen auch ein möglicher Regierungswechsel nichts ändern würde. Daten zum Schweizer Rohkstoffkonzern Glencore sollen den Verdacht nahelegen, dass bei einem Rohstoffdeal im Kongo Schmiergelder in dreistelliger Millionenhöhe flossen.

 

ingo
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von ingo
als Antwort auf pschroed vom 06.11.2017, 12:42:37

Das Ganze scheint unmoralisch, aber nicht ungesetzlich zu sein. Deshalb auch Schäubles Reaktion. Wir können uns über die Enthüllungen aufregen oder aber z.B. keine Nike-, Whirlpool- Apple-Produkte mehr kaufen. Wenn diese Firmen jetzt von den Verbrauchern boykottiert würden, würden sie ihr Verhalten ganz schnell ändern. Da die Verbraucher das nicht tun werden, ist "buisiness as usual" angesagt.

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 06.11.2017, 12:42:37
pschroed schrieb: "Und der kleine Bürger zahlt schön regelmässig seine Steuer-Euronen, es ist meines e.a. lächerlich wie wir Bürger behandelt werden..."

lächerlich???

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olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 06.11.2017, 13:24:51
Das Ganze scheint unmoralisch, aber nicht ungesetzlich zu sein. Deshalb auch Schäubles Reaktion. Wir können uns über die Enthüllungen aufregen oder aber z.B. keine Nike-, Whirlpool- Apple-Produkte mehr kaufen. Wenn diese Firmen jetzt von den Verbrauchern boykottiert würden, würden sie ihr Verhalten ganz schnell ändern. Da die Verbraucher das nicht tun werden, ist "buisiness as usual" angesagt.

geschrieben von ingo*

Grossenteils machen diese Anleger ja nichts Illegales: sie bringen ihre Gelder dort unter, wo ihnen steuersparende Modelle angeboten werden: so z.B. gerne in Überseegebieten oder eigenen Inseln von Grossbritannien. Aber auch die Niederlande und Irland werden gerne genommen. Nach Vollzug des Brexit wird auch Grossbritannien dieses Modell weiter ausbauen. Und dann gibt es ja auch noch Singapur, die Region Delaware in den USA und vieles mehr.
Auch die Verbraucher werden sich selbst nicht einschränken und weiter dafür sorgen, dass die grossen Konzerne immer reicher werden und Schlupflöcher finden werden, wo sie immer weniger Steuern bezahlen.
Da leben ganze Horden von spezialisierten Anwälten davon, um den Anlegern diese Orte zu zeigen und sie dorthin zu führen.
Seitdem die Schweiz ausgetrocknet erscheint, sucht sich das Kapital andere Heimaten. Olga

Edita
Edita
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 06.11.2017, 17:16:32
 
Grossenteils machen diese Anleger ja nichts Illegales: sie bringen ihre Gelder dort unter, wo ihnen steuersparende Modelle angeboten werden: ........
Auch die Verbraucher werden sich selbst nicht einschränken und weiter dafür sorgen, dass die grossen Konzerne immer reicher werden und Schlupflöcher finden werden, wo sie immer weniger Steuern bezahlen.
Da leben ganze Horden von spezialisierten Anwälten davon, um den Anlegern diese Orte zu zeigen und sie dorthin zu führen.
Seitdem die Schweiz ausgetrocknet erscheint, sucht sich das Kapital andere Heimaten. Olga
Liebe Olga, nein illegal ist es nicht, aber eine rechtliche Grauzone und höchst hinterfragungswürdig, insbesondere bei Firmen, die mit ihren deutschen Dependancen in Deutschland Millionen und Milliarden umsetzen und ebensolche verdienen, daß Verbraucher sich nicht einschränken werden oder auch wollen, ist nachvollziehbar, nachvollziehbar ist aber nicht, daß der EU jährlich 1 Billion EURO durch diese Art der Steuervermeidung durch die Lappen gehen, auf der anderen Seite aber um jeden Euro, fast möchte man Cent sagen , Lohnerhöhung gestritten und gefeilscht werden muß, und der fordernde Tarifpartner oft mit der Androhung von betriebsbedingten Entlassungen oder der Abwanderung ins Ausland, zur Einwilligung in die niedrigste Erhöhungs-Forderung erpreßt wird!  Ekelhaft das Ganze!

Edita
 
dutchweepee
dutchweepee
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von dutchweepee
Sehr richtig Edita. Es ist nicht illegal, aber da es ekelhaft ist, müssen endlich Gesetze geschaffen werden, damit diese Art unsolidarischer Turbokapitalismus und asozialer Volksbetrug zumindest in Deutschland illegal wird.

Für die Zweifler: Die Welt wird dann unserem Beispiel folgen, da alle Menschen diese Raffgeier und Betrüger eklig finden.


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pschroed
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 06.11.2017, 17:16:32
Das Ganze scheint unmoralisch, aber nicht ungesetzlich zu sein. Deshalb auch Schäubles Reaktion. Wir können uns über die Enthüllungen aufregen oder aber z.B. keine Nike-, Whirlpool- Apple-Produkte mehr kaufen. Wenn diese Firmen jetzt von den Verbrauchern boykottiert würden, würden sie ihr Verhalten ganz schnell ändern. Da die Verbraucher das nicht tun werden, ist "buisiness as usual" angesagt.
geschrieben von ingo*

Grossenteils machen diese Anleger ja nichts Illegales: sie bringen ihre Gelder dort unter, wo ihnen steuersparende Modelle angeboten werden: so z.B. gerne in Überseegebieten oder eigenen Inseln von Grossbritannien. Aber auch die Niederlande und Irland werden gerne genommen.  Olga
 
Liebe Olga.

Solange es kein einheitliches EU Konzern-Spitzensteuergesetz gibt, ist es wahrhaftig legal was die EU Staaten Konzerne an Steuern zahlen lassen. Da haben sie recht. Der maximale Satz wäre aber eine komplizierte Angelegenheit in der Festsetzung der Höhe für die ganze EU.

Man kann gespannt sein wie die Klage welche LUX gegen die EU am europäischen Gerichtshof angestrebt hat ausgeht, LUX setzt auf ihr legales Steuergesetz wo jeder EU Staat zur Zeit hat.


LAUT EU
Es sollten von AMAZON wieder circa 230 Millionen Euro zurück in die Steuerkasse LUX: eingefordert werden. Das wird ein sehr wichtiges Urteil sein.

Zur Zeit ist die EU einfach nur eine Gruppe Länder wo alle steuerlich tun können was sie wolllen, und sich hinter dem Wort Autonomie - Souveränität verstecken.

Angenommen "NUR" die Lohnsteuerspitzensätze würden überall EU weit auf 25% gesenkt.
oder alle auf 40% (DE 49%) erhöht, das wäre meines e.a. das Ende der EU.
DE Löhner könnten beim nicht auseinander fallen der EU nur gewinnen.  > UTOPIE.

Meine Wenigkeit fürchtet es geht einfach so weiter wie bisher und der kleine Bürger lässt schön regelmässig jeden Monat jedes Jahr korrekt seine Steuern zum Fiskus fliessen.

Positiv: Die Mißstände müssen auf den Tisch, Negativ: die Populisten haben wieder eine Vorlage.

Aussenminister Asselborn (LUX) zeigte gestern ausführlich bei Hart aber fair wie Politik Bildung aussieht. emoji_thumbsdown
Phil.
 
olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 06.11.2017, 19:38:53

So lange es EU-Länder gibt wie die Niederlande, Luxemburg, Irland, Malta, Grossbritannien usw. wird es keine einheitliche Steuerpolitik geben, bzw. werden keine Steuerschlupflöcher geschlossen werden.
Auch wenn es diese mal geben sollte, wandert einfach das Kapital der Anleger in Übersee-Gebiete (wo es heute ja auch schon anzutreffen ist).
Ich las einen Artikel über die Isle of Man (Grossbritannien). Dort gibt es Tausende sog. Briefkastenfirmen, allerdings ohne Briefkästen. Die Post wird von einem Door-Man in Empfang genommen.
Dort arbeiten dann für reguläre Löhne Sekretärinnen, IT-Leute usw. - die bezahlen Steuern, aber as Kapital, das dort (legal) aufläuft, nicht.
Ich las gestern auch die Story des mittlerweile verstorbenen Milliardärs Engelhorn (dieser Clan gründete die Firma BASF und der Verstorbene war viele Jahre für Boehringer Ingelheim zuständig)
. Der verschacherte sein Vermögen in so viele Trusts, dass die Steuerbeamten in Bayern, die gegen seine Erbinnen (zwei Töchter) wegen Steuerhinterziehung ermittelten nicht mehr durchblicken konnten. Mit den Töchtern einigte sich dann Bayern auf eine Zahlung von 145 Mio Euro. Die beiden verliessen dann umgehend Deutschland und zogen in die Schweiz; sie schickten ihre Pässe zurück nach Deutschland.
Jetzt besteht durch diese Aufdeckungen die Chance, dass die Steuerermittler wieder aktiv werden können und sie werden es sicher machen. ABer ob die beiden Mädels jemals zurück vor ein deutsches Gericht kommen, wage ich schon heute zu bezweifeln.
Es ist unappetitlich und widerlich, wie sich manche Menschen aus ihrer Solidarität stehlen. DAzu zähle ich aber auch nach wie vor Typen wie Beckenbauer, Schumacher., Vettel, Rossberg usw.usw.
Und ich zähle im Kleinen auch alle von uns dazu, die ungerührt Putzfrauen schwarz beschäftigen und Reparaturarbeiten am liebsten ohne Rechnung vergeben. In Relation zum eigenen, kleineren Einkommen ist auch das Betrug.
Tröstlich für mich, die ich mich als ehrlich auf diesem Gebiet bezeichne (und wahrscheinlich deshalb auch strunzblöd) ist nur die Tatsache: dem Tod und auch dem Finanzamt entkommt man sehr schwer. Olga

dutchweepee
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von dutchweepee
olga64
olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 07.11.2017, 23:23:11

Besonders lachhaft fand ich das Verhalten des neuen, niederländischen Finanzministers. Als dieser von Journalisten befragt wurde, was er zu den Vorgängen von Nike in den Niederlanden zu sagen hätte, meinte er: darüber wüsste er nicht; er müsse sich erst informieren.
Jetzt kommt auch in einem interessanten Artikel der PP`s ans Tageslicht, wie ein Jugendfreund von Putin in undurchschaubaren Trusts und Offshore-Firmen sein Vermögen (und evtl. auch dieses von Freunden) nebelhaft anlegt und verschleiert. Dieser Herr Rotenberg ist mit EU-Sanktionen belegt; ein Teil seiner Latifundien wurde bereits konfisziert, ebenso Bankguthaben. Aber das dürfte diesen Putin-Intimus nicht weiter stören, er hat ja noch einiges zu bieten auf exotischen Inseln.

Der Auto-im-Kreis-Fahrer Hamilton, vielfacher Millionär, wollte u.a. die Mehrwertsteuer für sein Privatflugzeug sparen. DAbei bot sich eine Scheinfirma auf der Isle of Man an, wo er einige Stunden war, um dies in die Wege zu leiten. Dann flog er glücklich von dannen.
Olga


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