Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Patenschaft Europas für Afrika

Internationale Politik Patenschaft Europas für Afrika

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2019, 19:46:34

Ich geb Dir Wort für Wort recht, WoSchi - alles andere ist Augenauswischerei. Außerdem kaufe ich schon lange keine Marken mehr von dieser gottverdammten Nestlé-Hydra:

.nestle-hydra.jpg

Karl
Karl
Administrator

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von Karl
als Antwort auf Nick42 vom 14.07.2019, 19:07:44
nick42:
"Und Afrika hat sich kaum weiterentwickelt. Im Gegenteil, vieles ist noch schlimmer."
Lieber Nick, das wird uns immer suggeriert und es stimmt ja auch, dass in "Afrika" noch Vieles im Argen liegt. Der große Fehler ist aber auch zu denken, Afrika sei eins. Nein, Afrika ist extrem heterogen und es gibt auch viel Fortschritt.

https://www.ted.com/talks/hans_rosling_the_good_news_of_the_decade?utm_campaign=tedspread&utm_medium=referral&utm_source=tedcomshare

Noch ein zweiter "Rosling":
 


Karl


 
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von freddy-2015
Europa,
ja die ganze Welt sollte sich mal überlegen ob es nicht besser ist
Afrika keine Zölle bei ihren Exporten aufzuerlegen.
Alles was in Afrika produziert und an/abgebaut wird eventuell zu subventionieren
wenn es afrikanische und nicht ausländische Unternehmen sind.

Heigl, das mit dem reichen Europa halte ich für etwas zu dick aufgetragen,
denn die meisten Staaten in Europa sind arm bzw. haben genug um über die Runden zu kommen.

Eine Hand-voll Staaten haben im Moment Geld
und wenn du die Schulden abziehst
bleibt Null übrig.

Helfen durch Null Einfuhrzölle für rein afr. Produkte wäre ein Signal.

Geld für Afrika von EU bringt nichts weil China eh mehr Kohle reinpumpt.


(Nestle, Faceboock, Google, Amazon, Apple und Co. haben alle was gemeinsam.)






 

Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf freddy-2015 vom 14.07.2019, 21:07:31

ich bin mit euren Antworten nicht zufrieden, denn ihr Führt z.T. die gegenwärtigen Strukturen zwischen Afrika und Europa, sowie und China als Argumente der Hoffnungslosigket an oder pickt nur einzelne Elemente wie Zölle heraus.

Ich aber meine einen völlig neuen Ansatz, ich nannte ihn Patenschaft, nicht Partnerschaft.

Und seit wann ist bisheriges Versagen ein Argument, um neue Anläufe bleiben zu lassen.
o.k., dass in Europa nicht alle Staaten reich sind, ist klar, aber dennoch visionsfrei weiterzumachen, bei so einer faszinierenden Nachbarschaft mit gleicher ZeitzoneZwinkern, langweilt mich.

Karl
Karl
Administrator

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 15.07.2019, 08:31:47

Lieber heigl,


glaubst Du "Patenschaft" statt "Partnerschaft" wäre zeitgemäßer? Ich denke nicht, dass sich die afrikanischen Staaten als kleine unmündige Kinder fühlen wollen, die Patenschaften haben möchten. Die wollen auf gleicher Augenhöhe Partnerschaften eingehen.

Zudem ist es ein Fehler, afrikanische Staaten alle gemeinsam in einen Topf zu werfen. Einige von diesen haben ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum als derzeit die Bundesrepublik und es ist einfach eine Mär, in "Afrika" würde alles immer schlimmer. Die Filmchen von Hans Rosling sollten dies deutlich machen (leider sind sie nur mit deutschen Untertiteln).

Wirtschaftswoche: WIRTSCHAFTSWACHSTUM „Afrika hat eine Chance, auf die Überholspur zu kommen“ Interview von Marius Wolf 09. August 2018

Wirtschaftswachstum schwarzafrikanischer Staaten 2018 (Statistika):
 

  1. Ruanda                         8,58%
  2. Äthiopien                       7,71
  3. Elfenbeinküste              7,41
  4. Dschibuti                       6,70
  5. Gambia                         6,6
  6. Tansania                       6,59
  7. Benin                            6,55
  8. Uganda                         6,18
  9. Senegal                        6,16
    __________________________
Deutschland                           1,5%


Damit will ich nicht sagen, dass alles gut ist, denn auf niedrigem Niveau können leichter hohe prozentuale Wachstumszahlen erreicht werden als auf höherem Niveau, aber ich meine, wir sollten genau hinschauen und nicht alle 55 afrikanischen Staaten über den gleichen Kamm scheren.

Karl
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Karl vom 15.07.2019, 09:00:56

Ich schiebe keineswegs alle 55 Staaten Afrikas in einen Topf, aber es sind alle gegenseitige Nachbarn.
Den Unterschied in der Begrifflichkeit kann man natürlich diskutieren, mit Pate denke ich, ist dem Unterstützungsgedanken etwas mehr Raum gegeben, unabhängig vom Wirtschaftswachstum des jeweiligen Staates. Keineswegs soll der Begriff den Eindruck erwecken, dass es ein oben und unten gäbe, sehr wohl aber soll das Ziel sein, Menschen dort zu Partnern zu gewinnen, wo deren Verbleibperspektive in ihrem Land entscheidend steigt.

Ich bin erstaunt, dass entweder Hoffnungslosigkeit herrscht oder die Ansätze schon als ausreichend erwogen werden, es muß wesentlich mehr geschehen und das ist mit Anstrengung auf vielen Gebieten verbunden. Besuche in Ländern, wo schon ein bisschen was gefruchtet hat, sind nur Wellness-Ereignisse, 


Anzeige

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 15.07.2019, 09:50:46

Es tut sich so viel in afrika, ws aber von der westlichen Welt leider immer noch unbeachtet bleibt.
Ich würde sogar behaupten, dass Afrika in nicht alllzu weiter Ferne führend auf dem Gebiet der innovativen Technologie sein könnte - wenn man es nur lässt. Ich übersetze mal aus einer Seite, die sich mit Innovationen aus Afrika befasst:


Zum Beispiel Uganda: 16% der Kinder unter 5 Jahren sterben südlich der Sahara an Lungenentzündung. Diese wird leider bei so kleinen Kindern odt irrtümlich als M alaria diagnostiziert und so falsch behandelt. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist es mit der Diagnose ebenso sehr schwierig

Brian Turyabagye aus Uganda ( Bachelor in Kommunikationstechnik an der Makerere University in Uganda, 2015; beschäftigt bei der Uganda Communications Commission, an der er als Praktikant arbeitete, sowie bei iLabs @ Mak. ein technologielabor, bis zur  alma mater.) Aufgrund einer Fehldiagnose und Todesfall in seinem unmittelbaren Umfeld beschäftigte er sich eingehen mit der Problematik der Diagnostik , beriet sich mit Medizinern und med. Technologieexperten und entwickelte mit seinem Team  das Biometric Smart jacket.

Er hat  sich mit einer bahnbrechenden Erfindung seinen Namen in die Annalen der afrikanischen Technologieinnovationen geschrieben. Dieser biomedizinische, intelligente Weste erhöht die Genauigkeit und Geschwindigkeit der Diagnose von Lungenentzündungen. Es  wird angenommen, dass das Gerät den Zustand viermal schneller als medizinisches Personal und mit beträchtlicher Genauigkeit diagnostiziert. Sobald ein Patient in die Jacke gekleidet ist, analysiert er den Brustbereich und überträgt seine Ergebnisse per Bluetooth an eine Smartphone-App.

Die smarte Jacke arbeitet mit einer ähnlichen Technologie wie das Stethoskop. Sobald eine Person in der Jacke angeschnallt ist, erstreckt sie sich über Brust und Seite der Person und untersucht bestimmte Punkte der Lunge auf Symptome einer Lungenentzündung, bei der die Lungenschwellung eines der häufigsten Merkmale ist.

Nach Abschluss der Untersuchung werden die Daten automatisch über Bluetooth an eine mobile App gesendet, die die Informationen aufzeichnet und analysiert. Dies hilft dem medizinischen Fachpersonal, eine fundierte Diagnose zu stellen.

Laut Experten reduziert die Jacke menschliches Versagen auf ein Minimum und bietet eine bis zu viermal schnellere Diagnose als das durchschnittliche medizinische Personal.

Obwohl sich die biomedizinische Smart-Jacke noch in der Prototypenphase befindet, scheint sie ein Durchbruch bei den Bemühungen zu sein, eine Krankheit zu bekämpfen, die trotz ihrer Tödlichkeit nicht so viel Aufmerksamkeit erhält wie die üblichen Verdächtigen.

obwohl man weiss,  dass Lungenentzündung bei Kindern unter fünf Jahren häufiger zum Tod führt als HIV / AIDS, Malaria und Durchfall zusammen, ist es ziemlich verwunderlich, dass Programme zur Bekämpfung der Krankheit keine nennenswerten Mittel erhalten, und UNICEF berichtet erneut, dass nur zwei Cent von jedem Dollar, der für die globale Gesundheit ausgegeben wird, zur Bekämpfung der Lungenentzündung verwendet wird.

In Anbetracht dessen kommt diese Diagnostik-Jacke, die den Namen Mama-Ope erhielt -  was frei übersetzt soviel wie  "Mutter Hoffnung" heisst, als rechtzeitige Intervention daher und bietet Hoffnung gegen eine Krankheit, die für Kinder ein größerer Albtraum ist als jede andere. Tja, nun fehlen dafür nur wieder Gelder .. aber Plastikschüsseln aus China verkaufen sich dort natürlich besser und bringen schneller Geld.

Mama-Ope auf Twitter


Frage an die, die es interessiert: Ich habe noch einige Beispiele, die ich hier gerne nach und nach einstellen würde -  besteht Interesse an interessanten Innovationen aus Afrika, von denen !"im Westen" kaum jemand Kenntnis hat oder wäre das wieder Besserwisserei von mir ...?
 

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Gegen die aktuelle Präsenz Chinas in Afrika anzukämpfen wird Europa schwerfallen.

Nach dem China kommunistisch/sozialistisch wurde kam es im sozialistischen Europa zu einer China-Euphorie.

für das Gebiet der DDR nachzulesen in "Die Aula" von Hermann Kant. Einer der Protagonisten wird am Ende des Buches eine Ehe eingehen und beide werden Sinologie studieren und nach China gehen.

Maos China ging aber einen nicht Moskau-genehmen Weg und es kam zum Eklat, die Beziehungen kühlten ab.
Ergebnis für China:
- für die westliche Welt waren sie sozialistisch/kommunistisch und somit "Teufels Werk"
- für die Sowjetunion nicht linienkonform und somit nicht "sozialistisch" - in dieses Horn stießen auch die anderen Regierung - Außnahme Titos Jugoslawien.
Daraufhin wurde Jugoslawien auch von Seiten der DDR die Freundschaft entzogen und z. B. Urlaubsreisen dorthin nicht mehr möglich; denn der DDR-Bürger hätte ja über die Adria verduften können.

China stand also ziemlich alleine da. Da man dieses Milliarden Volk nicht unterschlagen konnte fanden sie auch Sitz und Stimme in der UNO ... und suchten Verbündete.
Diese fanden sie in den afrikanischen Ländern, sie wollten Ihrem Willen eine Stimme verleihen ... und mit dem Schwergewicht China im Verbund, da war man doch wer .... und China wurde/war Atommacht.

Dagegen stehen von europäischer Seite jahrhunderte lange Ausbeutung.

Abschließend zur "kurzen" Zeit der deutschen Kolonien:
Der Schrecken des Herero-Aufstandes ist auch heutzutage noch in Afrika präsent ... und sprach sich über Ländergrenzen rum.
Und da gab es auch noch einen "Kongo-Müller" .... erinnert ihr euch?

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von JuergenS

Interessant sind die Beispiele schon, wäre unter einem eigenen thread mit entsprechendem besser untergebracht.

Afrika hat ja viele junge Menschen, da sind Perspektiven ja hochinteressant.

RE: Patenschaft Europas für Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2019, 11:06:41

OMG ja, "Kongo-Müller" ... ich erinnere mich noch an diese scheußliche STERn Reportagen und die Bilder von ihm, grinsend in einem mit Menschenknochen und Schädeln "dekoriertem" Jeep .. unfassbar, welche "Heldenverehrung" dieser Massenmörder auch noch erfuhr


Anzeige