Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers

Internationale Politik Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers

Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 21.05.2013, 08:16:07
Wer's noch nicht mitgekriegt hat: Bei der Bundeswehr gibt es keine Wehrpflicht mehr, also sind das auch Gedanken "von gestern". Es gibt nur noch Freiwilligkeit, genauso wie beim Zivildienst.


Meinst Du eigentlich, dass es im Ernstfall - der hoffentlich nie wieder eintreten wird!!! - bei uns in D bei der Freiwilligkeit bleiben würde?

Ich finde es durchaus korrekt, auf einen Beitrag wie der von Wandersmann entsprechend zu reagieren.

Du kannst uns ja einfach überlesen.

Meli
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.05.2013, 09:23:12


Du kannst uns ja einfach überlesen.

Meli
geschrieben von meli

Solange mich Karl nicht rausschmeißt, gelten hier die Gesetze der freien Meinungsäußerung. Deine wie meine.

Aber wer bitteschon ist "uns"? Das würde mich dann schon interessieren. Oder gestehst du dir den "pluralis majestaticus" zu. Wenn ja, für welche Verdienste?

Das Thema ist übrigens nicht der hypothetische Ernstfall in D und die ggf. dafür zur Verfügung stehenden Gesetze, sondern der tatsächlich gegebene Ernstfall in Israel - und die, ja genau!, die aktuell dafür zur Verfügung stehenden Gesetze.
Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 21.05.2013, 09:30:40
Belehr nur weiter, wenn es Dir Spaß macht. Erwarte nur nicht unbedingt Erfolg dadurch.

So, wie Du Dir das Recht heraus nimmst, Deine Meinung zu äußern, tue ich das auch. Und ob Dir das Geschriebene gefällt oder nicht, interessiert mich nun nicht die Bohne.

Und nun hau wieder drauf - anders scheint es nicht zu gehen.


Meli

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Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 21.05.2013, 08:16:07
Hallo! Aufwachen! Es geht hier um den Militärdienst in Israel, nicht in Deutschland. Israel befindet sich im Kriegszustand. Verweigern hieß in so einem Fall mal Fahnenflucht oder später Desertion und wurde in Diktaturen mit dem Tode bestraft. Wie das wohl die Nachbarn von Israel heute handhaben?

Hallo! Aufwachen! Es geht um den Wehrdienst in den besetzten palästinensischen Gebieten, nicht um den Wehrdienst gegenüber einem anderen Land, mit dem man sich im Kriegszustand befindet. Wenn du allerdings der Meinung bist, dass die Palästinenser in den besetzten Gebieten in einem Kriegszustand leben, dann hast du leider recht. Denn ihnen werden fast täglich ihre Häuser zerstört oder ihre Olivenbäume rausgerissen, und zwar nicht nur von der israel. Armee, sondern vielfach auch von den Siedlern, die sie sich unter den Nagel reißen, um sie zu vertreiben, nicht gewusst, nein?

Das ist das , was viel junge Israelis nicht mehr mitmachen wollen und dafür nehmen sie wiederholte Haftstrafen auf sich (in diesem Fall die zehnte!) und riskieren damit ihre ganze berufliche Zukunft. Diese jungen Leute sind für mich Helden. Denn sie versagen sich einem menschenverachtenden System.
Vermutlich hast du die Begründung des jungen Mannes, die der Link enthält, gar nicht gelesen, weil für dich nur deine eigene Meinung zählt. Tu es einfach mal. Es tut auch nicht weh
Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.05.2013, 10:53:02
Der Einfachheit halber stelle ich die Begründung gleich ein, denn der Erfahrung nach wird sie sonst doch nicht gelesen.
„Ich begann im Jahr 2008 während der Operation „Gegossenes Blei“ über eine Verweigerung des Militärdienstes bei der israelischen Armee nachzudenken.
Die Woge des aggressiven Militarismus, die damals das ganze Land durchzog, die gemeinsamen Hassbekundungen und das geistlose Gerede von "Terror ausmerzen und eine abschreckende Wirkung erzeugen", das waren vor allem die Auslöser für meine Verweigerung. Heute, nach vier Jahren voller Terror, ohne einen politischen Prozess [in der Richtung von Friedensverhandlungen] und ohne dass im Gazastreifen und in Sderot Ruhe eingekehrt wäre, heute ist klar, dass die Regierung Netanyahu - wie die ihres Vorgängers Olmert - nicht daran interessiert ist, eine Lösung für die bestehende Situation zu finden, sondern sie vielmehr aufrechterhalten will. Von ihrem Standpunkt aus gesehen, ist es vollkommen in Ordnung, dass wir alle drei oder vier Jahre eine Operation „Gegossenes Blei“ initiieren und mit der Zeit vielleicht auch drei, vier, fünf oder sechs solcher Operationen: Wir werden von Abschreckung sprechen, wir werden einige Terroristen töten, wir werden auf beiden Seiten einige Zivilisten verlieren, und wir werden auf beiden Seiten den Boden legen für eine neue Generation voller Hass. Als Vertreter des Volkes sind Kabinettsmitglieder nicht dazu verpflichtet, ihre Vorstellungen von der Zukunft des Landes vorzulegen, und sie können diesen blutigen Kreislauf immer weiter fortführen, ohne dass ein Ende in Sicht wäre. Aber
wir als Bürger und als Menschen, wir haben eine moralische Verpflichtung, uns der Teilnahme an diesem zynischen Spiel zu verweigern.“
geschrieben von Natan Blanc
netarip
netarip
Mitglied

Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von netarip
als Antwort auf Karl vom 20.05.2013, 19:44:51
Kann mich noch an die Worte des " Großen Franz - Josefs " erinnern
von der abfallenden Hand in Zusammenhang mit dem Gewehr. Diese Worte sind alle vergessen.

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netarip
netarip
Mitglied

Eine gute Nachricht
geschrieben von netarip
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.05.2013, 02:26:39
Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,
es gibt eine gute Nachricht! Natan Blanc wurde schon am Dienstag - also kurz vor dem Ablauf seiner Haftzeit - auf freien Fuß gesetzt.
Inzwischen gilt auch als gesichert, dass er auf Anraten der Ausmusterungsstelle der israelischen Armee endgültig vom Kriegsdienst befreit wurde.
Wir denken, dass wir mit unserer gemeinsamen Petition sicher einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten und begrüßen diese Ereignisse natürlich.
Unser Dank geht an alle, die dies mit ihrer Unterschrift ermöglicht haben.
DANKE!!!
Re: Eine gute Nachricht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf netarip vom 11.06.2013, 11:20:30
Ja danke, ich weiß es schon seit einigen Tagen und wollte es mitteilen. Aber ich fand bisher keinen Link in deutscher Sprache, den ich dafür einsetzen konnte.
Jetzt habe ich einen gefunden, in dem es nachlesbar ist.

Es ist wunderbar zu erleben, wie solch weltweites Engagement tatsächlich einmal wirken kann. Ich wünsche dem jungen Mann alles Gute für seine Zukunft und hoffe, sein Beispiel macht Schule.
Re: Petition von 6 NGOs zugunsten von Natan Blanc, eines Kriegsdienstverweigerers
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 21.05.2013, 09:15:18
...sondern eher ein sehr privilegiertes Land, in dem seit 65 Jahren kein Krieg mehr herrscht. Dessen sollten wir uns bei solchen Gelegenheiten bewusst und dafür dankbar sein.
geschrieben von sil

Besonders weil die BRD auch dank ihrer Bündnispartner militärisch stark war (und ist).

Nur mal so eingeworfen als Nachdenkanstoß:
Als sich die Panzer am Check Point gegenüber standen.
Wie war das 1961 im August, als die Mauer gebaut wurde?
Und zwar 'nur' in Berlin, und nicht am Rhein.
Und wer transportierte die Rosinenbomber?

Ich war zu der Zeit des Mauerbaues beim Bund, habe mich aber auch nicht gesperrt.
Denn 'es musste sein' im Sinne der Allgemeinheit. Und ich durfte auch wegen der Mauer 1/4 Jahr länger dienen. Auch das war nötig, und geschadet hat es mir auch nicht.
Es war sogar eine gute Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Allerdings habe ich Verständnis für Verweigerer, total wertungsfrei.
Und Zivi-Dienst ist sicher schwieriger als (vorübergehend) Soldat (mit Waffen) zu sein.
Also war ich als Waffenträger doch eher das Weichei.

Ich bin da wirklich geteilter Meinung; denn wenn es hier bei uns brennen sollte, dann müsste/würde auch ich wieder gehen (müssen) - und zwar bewusst (nagut mit vielen Jahren eher nicht oder später). Dafür bin ich Teil des Gemeinwesens, und ich kann und darf mich nicht vorsätzlich davon ausschließen. Kann ich allein 20 Mio Terroristen abwehren?
Kann ich zB Steuern verweigern? Nein, auch im Sinne des Gemeinwesens sind sie von mir zurecht gefordert.

Zu Israel:
Nun, wenn Isreal das Abkommen unterzeichnet / ratifiziert hat,
dann sollte sich daran auch gehalten werden. Warum bedarf es dann solchen Aufrufes?
So wie ich allerdings deren Rechtssprechung 'kenne', bin ich ziemlich sicher, dass es da einen Weg drum herum gibt - leider. Daran sollte gebohrt werden.

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