Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Petition zur Katalonien-Krise eröffnet

Internationale Politik Petition zur Katalonien-Krise eröffnet

RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 17.02.2019, 10:43:30

ach Luchs, was meinst Du, wie oft mir das passiert :-)

RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2019, 11:21:14

Ich erinnere mich gut, WoSchi. Auch mein Herz schlägt für die Katalanen, sie leiden ja schon ewig unter der Fuchtel von Madrid. Ich würde allen die Unabhängigkeit gönnen, aber in dieser globalen Welt kann die Kleinstaaterei meines Erachtens nicht bestehen. Jetzt sollte es eher heißen: Gemeinsam sind wir stark. Und dann ist es wie bei allen Gemeinschaften. Es gilt Kompromisse einzugehen und einzuhalten.
Bruny 

RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2019, 11:42:12

also ich glaube schon, dass sich die Kleinstaaten durchsetzen können, wie gesagt: Slowenien ist das allerbeste Beispiel und gilt heute als DAS Musterland des Balkan (wobei die Slowenen sich selbst nicht zum Balkan zählen :-) )  und auch Kroatien hat es nur gut getan. Beide Länder fühlten sich schon Jahre vor dem entscheidenden Krieg im jahr 1991 von der serbischen Diktatur gegängelt und ausgenommen - nur hat sich Slowenien nach seiner Lossagung und Unabhängigkeit nicht so rqadikalisiert wie die Kroaten, wo noch lange vom rechten Mob Ustascha-Lieder skandiert wurden und eine beispiellose Hatz auf Serben in Kroatien gemacht wurde, die erschlagen wurden und deren Eigentum vernichtet wurde. Sowas hat es in Slowenien nicht gegeben . 
Damals glaubte kaum jemand daran, dass das kleine Land es schaffen würde, ja, Österreich spekulierte sogar auf eine Annektion ..aber sie haben es geschafft und das schaffen die Katalanen noch viel besser, davon bin ich überzeugt. 


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RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2019, 11:58:15

Aber vergiß nicht, dass Slowenien, seit dem Wechsel zum Euro, pleite ist. 
Bruny

RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2019, 12:03:31

aber auch nicht viel schlechter als Kroatien und besser als Serbien usw .. ich denke, Katalonien hat da eine wesentlich bessere Ausgangsbasis.

RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2019, 12:12:05

Wir brauchen uns den Kopf darüber ja nicht zu zerbrechen, denn Einfluss haben wir ja ohnehin nicht. Ich stelle mir nur die Katastrophe für Spanien insgesamt vor, denn das meiste Wasser kommt aus Katalonien und je mehr der Klimawandel fortschreitet umso mehr sind die landwirtschaftlichen autonomen Gebiete auf Wasser angewiesen. Verbietet man die exessive Landwirtschaft, wird aus Spanien wieder das Armenhaus Europas. Es ist also ein Teufelskreis und sorry, aber meine Prognose wäre finster. Besser wäre es doch für alle Beteiligte Kompromisse einzugehen und sich auch daran zu halten. 
Bruny


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olga64
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Mitglied

RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 16.02.2019, 18:40:18

Allerdings haben die Katalanen nun eine neue Lichtgestalt in dem Historiker und Ökonomen Oriol Junqueras, der inzwischen zum beliebtesten Politiker der kakatanischen Unabhängigkeitsbefürworter aufgestiegen ist .
Die aufrechte Haltung Junqueras , der sich nicht vor einem Strafprozess drückte, scheint die Kakatanen tief zu beeindrucken. 
Doch auf den neuen Freiheitshelden warten bis zu 25 Jahre Gefängnis, falls keine Amnestie alle verhaftetetn katalanischen Politiker in die Freiheit entlässt.  
Luchs35 
DAs ist doch der, der schon frühzeitig erklärte, Katalonien solle sich von seinen Unabhängigkeitsbestrebungen lossagen, da auch in Katalonien nicht mal die Hälfte der Leute dafür sind (auch wenn dort eine etwas seltsame Abstimmungsprozedur vorherrscht).
ER erklärte anscheinend auch ,dass sich Herr Puidgemont in seinem "Exil" nicht länger vor seiner Verantwortung drücken soll, was ich gut verstehen kann.
Ich denke, zu diesen hohen Strafen wird es nie kommen, weil die Delinquenten auch den EUGH anrufen können, wo vermutlich der Strafbestand "Rebellion" anders gesehen wird als in Spanien.
Der König sollte endlich mal das Wort ergreifen  - m.W. kann nur er eine Amnestie ausrufen, was zur Befriedung des ganzen Landes allmählich erforderlich wäre.

Ich persönlich fände es dann aber schon schlimm, wenn dann Herr Puidgemont wieder nach Spanien einreisen könnte, um evtl. wieder durch seine politische Naivität glänzen zu wollen. Olga
luchs35
luchs35
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RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 18.02.2019, 17:14:47

Es würde mich sehr wundern, Olga, wenn der asturisch- spanische König eine Amnestie für die inhaftierten  Katalanen ausrufen würde, hat er doch während des Aufstandes Worte gebraucht, von denen er nun nicht einfach abrücken kann.
 Und Junqueras pocht auf das internationale «Recht auf Selbstbestimmung aller Völker», das in diversen UN-Dokumenten verankert ist. Spanien macht da eine Ausnahme, die veraltet ist. Auch durch den Strafprozess wird Junqueras  sich nicht von seinem Unabhängigkeitstraum abbringen lassen, der allerdings eine Verhandlungsbasis voraussetzt, die die spanische Regierung samt dem König nicht kampflos zu gewähren bereit sein wird. Die veraltete Verfassung ist der einzige Vorwand, mit dem sich die Regierung  jeder Auseinandersetzung entziehen kann. 
Vielleicht hätte Junqueras einen anderen Weg als Puigdemont gewählt, um Katalonien abzuspalten, aber im Prinzip waren beide auf dem gleichen Weg, und ich denke, dass bezüglich Autonomie noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist. Diese Auseinandersetzung wird immer wieder hochkochen und sich an der Haltung der Regierung entzünden.  

Luchs35


olga64
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RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 18.02.2019, 18:40:39

Ich habe es nochmals nachgelesen: Junqueras sagte wirklich ,dass Katalonien noch nicht reif für eine Unabhängigkeit wäre und Puigdemont endlich seinen Teil der Verantwortung übernehmen müsse.
Ich denke auch nicht ,dass der spanische König bei seiner Nichthaltung bleibt. Derzeit zeichnet sich auch in Spanien ein starker Rechtsruck ab, der eben auch mit Katalonien zusammenhängt, weil es im Restvolk der Spanier (das ja grösser ist) den Nationalismus wieder erwachen lässt.
Aber ob der König so klug ist, die richtige Entscheidung zu treffen und wie die dann wäre, wissen wir sicher noch weniger, auch wenn wir vielleicht klüger sind (kleines Spässchen am Rande).
Überdeutlich zeigt sich mir das Bild, wohin es führen kann, wenn naive Regionalpolitiker die Geschichte ihres Lebens schreiben wollen und dann feige abhauen, wenn das Ergebnis zu brenzlig wird. Olga

luchs35
luchs35
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RE: Petition zur Katalonien-Krise eröffnet
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 19.02.2019, 17:08:07

Olga, ich habe es in dieser Aussageform nicht gelesen, was nicht heißt, dass es nicht stimmt. Sicher ist nur auch schon vor der Verhaftung gewesen, dass Junqueras gemässigtere Forderungen stellte, aber am Ende doch Puigdemont zustimmte, der ja die Unabhängigkeit erkläre, bevor er verschwand. Ob er nun schon ganz aus dem Rennen ist, sei mal dahin gestellt.

Der König könnte sich vermutlich auch nur seinen Spaniern gegenüber mit Entscheidungen verantworten, die stolzen Katalanen erkennen ihn als ihr Oberhaupt gar nicht erst an. Hier brodelt zuviel alter Hass aus der Geschichte.

Ich frage mich nach wie vor, ob die EU wirklich keine Mittel zur Hand hat, um hier eine für beide Seiten akzeptable Lösung als Vermittler zu finden, als einseitig zu handeln. Katalonien ist für Spanien sehr wichtig, auch für die EU. Es muss doch einen Weg geben , die Interessen zwischen Spanien und seiner wichtigen Region Katalonien auszugleichen. 
Spanien sollte von seinem hohen Ross runter und seine Arroganz zügeln, denn es braucht diese Region dringender als umgekehrt. 
Warum konnte der Vertrag von 2006 (?) nicht bleiben wie er war: Alle waren zufrieden- außer der Partei  des späteren Ministerpräsidenten Rajoy, der viel zu spät abgelöst wurde, aber eben den Zündstoff lieferte. 

Wenn es dabei nicht auch um den Zusammenhalt innerhalb der EU ging, könnte einem ja das ganze Theater egal sein. Aber ich finde, dass auch in der EU immer mehr der Verputz bröckelt und eine "Renovation" dringt nötig wäre.

Luchs35 


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