Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.

Internationale Politik Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.

Karl
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Administrator

Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von Karl
Nachdem der erste von mir zu diesem Thema eröffnete Thread wegen Überlänge aus technischen Gründen geschlossen werden musste, ist es Zeit wieder einmal zu fragen, wie es um die Zukunft des EUROs steht?

Bis jetzt haben die Kassandras nicht Recht behalten. Im Gegenteil: Irland und Portugal haben den Rettungsschirm verlassen und stehen wieder auf eigenen Füßen. Griechenland krebst noch vor sich hin, aber einige Hoffnungsschimmer gibt es auch dort.

Also alles ok?

Karl
Crimmscher
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf Karl vom 06.05.2014, 09:28:25
Abwarten wie sich die Sanktionsschlacht des Westens gegen Russland auf die Volkswirtschaften auswirkt.

Der wacklige Euro hat sich zwar erholt, kann aber schnell durch den Ukraine-Konflikt wieder abrutschen oder sogar auf dem Spiel stehen.

Man weiß noch nicht wie Moskau mit seinen Energielieferungen reagiert.

Zumindest liegen gegenwärtig die Nerven bei den Wirtschaftsbossen und Anlegern erst einmal blank.

Auch wenn keine Kriegsgefahr droht, der Bürgerkrieg in der Ukraine wird Spuren im Euro-Raum hinterlassen.

Crimmscher
Karl
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von Karl
als Antwort auf Crimmscher vom 06.05.2014, 10:04:40
Auch wenn keine Kriegsgefahr droht, der Bürgerkrieg in der Ukraine wird Spuren im Euro-Raum hinterlassen.
Aber würde er solche Spuren nicht auch hinterlassen, wenn es keinen Euroraum gäbe? Wären wir nicht noch viel anfälliger?

Karl

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Crimmscher
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf Karl vom 06.05.2014, 10:37:57
Wer ist wir?

Deutschland mit seiner Wirtschaftskraft im Alleingang, oder im Länderverbund EU mit armen Ländern.

Wenn es keinen Euro-Raum gäbe, dann vermutlich auch keine Krise mit der Ukraine.

Crimmscher
panda
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von panda
Da ich kein Finanz-Experte bin , vermag ich nicht zu beurteilen , wie die tatsächliche Situation ist.

Insbesondere ist die " Rettung " verschiedener Staaten ja auch nur durch , eben , die Rettungsschirme , aber auch durch die Aktionen der EZB möglich ( zum Nachteil der Sparer ).
Inieweit dies allerdings nur vorübergehend oder auf Dauer ist , bleibt fraglich.

Da verlasse ich mich auf die Meinung vieler Experten , die der Meinung sind , daß der Euro SOO keine Geschichte ist , die auf Dauer klappen kann. ( Prof.Sinn u.v.a.m. ).

Dies alles abgesehen von zwei wichtigen Punkten :
Die angebliche " Rettung " z.B. Spaniens hat aber den Preis einer fast 30-% tigen Arbeitslosigkeit , die der Jugend ist noch höher.
Andererseits ist die ganze " Rettung " nur durch einen Rechtsbruch möglich , nämlich den Verzicht auf das " No-Bail-Out "im Maastricht-Vertrag.
Rechtsbrüche im Kleinen ( wie angeblich bei einem Bundespräsidenten )oder im Großen ( wie bei der Krim-Annektion ) werden bei uns heftig moniert....Hier regt sich kein Mensch darüber auf.

Und --Griechenland ist nicht gerettet :
da jetzt zum erstenmal ein leichter Hoffnungsschimmer aufgetaucht ist , wollen sie die Rückzahlung ihrer Schulden nicht , wie abgemacht , in 30 , sondern erst in 50 Jahren , außerdem einen niedrigeren Zinssatz.
Die Frage, ob möglicherweise auch bei der ganzen " Buchführung " Griechenlands , wie damals beim Beitritt , so alles stimmt , lasse ich mal offen.

Schon heute ist aber der finanzielle Schaden für alle , die die Rettungsschirme " bedient " haben , beträchtlich , denn auch bei Rückzahlung beträgt dieser , nach Meinung von Experten , schon 50 Milliarden allein für Deutschland ( Zinsverluste , usw. ).

Sollten die " Kassandra´s unrecht gehabt haben --- um so besser !
es könnte aber sein , daß , wie in der Mythologie , sie leider doch recht haben -- die Gefahr ist noch nicht vorbei.
Wenn die Europa-Wahlen vorbei sind , werden , nach einiger Zeit
vielleicht wieder andere Zahlen auftauchen......
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von pschroed
Das grösste Problem ist der kranke Mann Frankreich.
Hollande ist dem Regieren nicht gewachsen, befindet sich noch immer in einem Denkmuster der 70ziger, unverständlich daß hochrangige Politiker den Wandel der Zeit nicht erkennen und lieber in ihrer uralten Komfortzone der Epoque verweilen
Aber der oft totgesagte Euro wird weiterleben, solange Draghi an seiner niedrigen (Fluten) Zinspolitik festhält.

Phil.

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Karl
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Administrator

Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 06.05.2014, 11:32:18
Ja, wenn Frankreich pleite gehen würde, sähe es düster aus. karl
panda
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von panda
als Antwort auf Karl vom 06.05.2014, 14:55:11
Frankreich geht nicht " pleite "....

Genau wie schon dreimal die " Überziehung " durchgegangen ist , wird sich auch eine Lösung für das wachsende Defizit finden...
Der franz.Premier schlägt schon eine Euro-Abwertung vor.....das lehnen zunächst alle mal ab.....
Dann aber wird eine Lösung gefunden , die " alternativlos " ist.

Es glaubt doch niemand im Ernst , daß Die , die damals den Euro sich haben , bei der Wiedervereinigung , versprechen lassen , jetzt tatenlos zusehen werden , wie ihr Land den Bach runtergeht....
Was sie dann tun ...weiß ich natürlich nicht , aber es wird ihnen schon was einfallen , und die deutschen Freunde werden mitmachen.
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 06.05.2014, 11:32:18
Frankreich kränkelt ja nicht erst seit heute - früher war Deutschland der kranke Mann Europas und heute strotzen wir vor Gesundheit. Vielleicht bringt es ja der neue Mann in Frankreich,der m.E. weniger "sanft" ist als sein Vorgänger?
Was mich freut ist, dass Irland, Portugal, Spanien aus dem EU-Finanzierungsplan raus sind - es war anscheinend völlig richtig, wie hier die EU-Staaten und ihre Repräsentanten - ohne Vergleichsmöglichkeiten mit früher - gehandelt haben. Jetzt noch Griechenland, was aber sicher noch dauern wird.
Auch Herr 'Draghi hat richtig gehandelt, zumal die Spekulationen aufhörten als er seine Kraft in den Ring warf. Olga
Crimmscher
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Re: Quo vadis EURO-Land. Neuauflage.
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf olga64 vom 06.05.2014, 16:52:04
Wie schnell sich alles auch in der EU ändern kann, zeigt doch der Ansturm auf Gold und Öl auf den Rohstoffmärkten.

Der Goldpreis stieg seit Beginn der Krise in der Ukraine sprunghaft fast täglich.
Allein zu Wochenbeginn um fast zehn Dollar auf 1330 § pro Feinunze.

An den Öl- und Gasmärkten reagieren die Investoren überempfindlich auf den Ukraine-Konflikt.

Die Ukraine ist eine der wichtigsten Durchgangsstationen für Öl und Erdgas in den Westen.

Putin brauch gar nicht den Export zu stoppen, es reichen schon Sprengstoffattentate auf die Pipelines.

Also mal Vorsicht mit der gepriesenen Sicherheit der Wirtschaften in den EU-Ländern.

Zyniker werden dann argumentieren: Selbstverschulden!

Crimmscher

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