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dunkelgraf
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Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien
geschrieben von dunkelgraf
Das Russische Parlament hat die Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien anerkannt und wird die Sicherheit der beiden kleinen Völkern sichern. Ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden in dieser Region.
Der Russische Präsident muß diese Anerkennung nur noch bestätigen.
Mal eine positive Nachricht am heutigen Tag.

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dunkelgraf
schorsch
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Re: Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien
geschrieben von schorsch
als Antwort auf dunkelgraf vom 25.08.2008, 13:01:31
Glaubst du tatsächlich noch an den Storch?

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schorsch
dunkelgraf
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Re: Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf schorsch vom 25.08.2008, 15:26:03
Nö, du?
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dunkelgraf
navallo
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Re: Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien
geschrieben von navallo
als Antwort auf schorsch vom 25.08.2008, 15:26:03
Sakaschwili ( schwili = Sohn) hätte wissen können, daß die Sache schief gehen muß. Aber so sind sie, die Georgier. Sie setzen immer alles auf eine Karte, auch wenn’s schief geht. Als Freunde sind sie übrigens konkurrenzlos zuverlässig. Der aufgeflammte Konflikt wird sich kraft georgischer Ehrauffassungen lange fortsetzen - leider.

Zu Stalins Zeiten – der war selbst Georgier - hatte es schon Anfang der 50er (?) Jahre militärische Bestrebungen gegeben, sich von der Sowjetunion loszueisen. Die Sache wurde von den Russen blutig niedergeschlagen und vor der Weltöffentlichkeit verheimlicht. (Wäre interessant, wenn sich jemand fände, der hier noch mal nach Details recherchiert.) In der Konsequenz durften Georgier ihren Pflichtwehrdienst nur noch außerhalb Georgiens absolvieren. In Georgien selbst kamen nur noch kirgisische, karelofinnische, usbekische, russische, ukrainische usw. Soldaten zum Einsatz.

Ich habe einige Zeit in Tblisi gearbeitet und kenne sowohl die Mentalität der Georgier, als auch die der Russen.

Fragt man in Georgien - von den Russen für Georgier (deren eigene Schriftsprache älter als die der Russen ist) herabwürdigend Grusinien genannt - auf russisch nach dem Weg, bekommt man selten Auskunft, wohl aber auf Englisch oder Deutsch (!). Und das, obzwar in den Schulen russisch unterrichtet wurde und (fast) jeder Georgier russisch kann. Ein paar Brocken Georgisch öffnet hingegen alle Türen und Herzen. Das sagt viel über die Haltung der Bevölkerung zu ihren ungeliebten Nachbarn. Männliche Georgier sind Waffennarren (nebenbei 500% Machos), denen nicht mit Verboten beizukommen ist. Auch in der pseudosozialistischen Vergangenheit hätte es kein Staatsdiener gewagt, den stolz vorm Bauch getragenen Krummsäbel eines Turban tragenden Bergbewohners zu konfiszieren, obwohl sogar kleine Klappmesser gesetzlich verboten waren. Ein Blick zuviel auf eine Georgierin und du läufst Gefahr, in ein Messer zu laufen – notfalls das vom Eßbesteck in der Kneipe. Als ein Kollege in seiner Hosentasche etwas suchte, kullerten ein paar scharfe Patronen auf den Tisch.

Ich halte es für ausgeschlossen, daß die Russen die Georgier entwaffnen, geschweige denn besiegen könnten. Der Kaukasus bietet (ähnlich Afghanistan) unendlich Zuflucht. Seine wenigen Paßstraßen sind für die Russen strategisch wichtig. Auch so erklärt sich ihr erschrecktes Eingreifen bei der Georgischen Besetzung S-Ossetiens. Inwieweit die abtrünnigen Regionen letztendlich Selbständigkeit erlangen (werden oder sollten), vermag ich nicht einzuschätzen. Das hängt wohl überwiegend von deren sehr unterschiedlichen Ethnien ab und in Ossetien sind es wohl überwiegend Russen (?).

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navallo

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