Internationale Politik Schlagabtausch zwischen Obama und McCain

Der heute Nacht (MEZ) mit Spannung erwartete Schlagabtausch zwischen den beiden amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Obama (Demokraten) und McCain (Republikaner) verlief ohne einen klaren Punktsieger. Wie er beim amerikanischen Volk angekommen ist, wird nun in Umfragen geklärt. Beide nahmen Stellung zum Irakkrieg und dem finanziellen Desaster an der Wallstreet mit seinen wirtschaftlichen Folgen.

Während Obama mit Fakten und klaren Vorstellungen glänzte, setzte McCain wie meist auf Erfahrungen aus dem Vietnamkrieg, als es zu Beginn der öffentlichen Diskussion um den Irakkrieg ging.

Obama bekräftigte, dass der Irakkrieg von Anbeginn ein Fehler war, weil die Sicherheitslage in Afghanistan vernachlässigt wurde. Er plädierte dafür, dass innerhalb der nächsten 16 Monate die Truppen aus Irak abgezogen würden. McCain hielt diesen Plan für gefährlich, denn Obama erkenne die Fortschritte im Irak nicht, die dann gefährdet würden.

Obama konterte betreffs Terrorbekämpfung in Afghanistan , dass in all den Jahren weder Bin Laden gefangen oder getötet worden sei, noch Fortschritte erzielt worden sind. Al Kaida sei in dieser Zeit sogar wieder erstarkt und so gefährlich wie zuvor.

Zur Lage in Iran betonte Obama, dass er sich notfalls mit Präsident Ahmadinejad zusammensetzen würde, um eine Lösung zu finden, was McCain als "naiv und gefährlich " einstufte.

Zur Situation der Finanzkrise und der wirtschaftlichen Folgen griff Obama McCain direkt an, da dieser stets den Vorstellungen Bushs gefolgt sei. Obama machte Bush für die Situation verantwortlich und gab Mc Cain die Mitschuld, da er sich immer auf die Seite Bushs gestellt habe. Durch die milliardenschweren Ausgaben für Kriegshandlungen und die jetzt entstandene Finanzkrise stünde für notwendige Ausgaben auf dem Sektor Bildung und Sozialausgaben kein Geld mehr zur Verfügung.

Wirtschaftliche Macht und Kriegsausgaben gehen einfach nicht zusammen, das sei eine uralte Regel, meinte Obama, und die Zeit für eine Korrektur für die Fehler der letzten 8 Jahre sei gekommen.
Auch der gute Ruf der USA sei verspielt worden, betrachte man nur die Foltervorwürfe und andere Handlungen, die den USA vorgeworfen würden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich beide Präsidentschaftskandidaten keine grossen Fehler erlaubten. Noch kann nicht gesagt werden, wer von beiden bei den Wähler gepunktet hat: Obama mit seinen klaren Vorstellungen und Fakten oder McCain, der vor allem die alten Veteranen ansprach und durch persönliche Anekdoten auf eine emontionale Wirkung setzte.

Etwas mehr erwarten kann man vielleicht von der zweiten Diskussionsrunde der Vizepräsidentschaftskandidaten Joe Biden und Sarah Palin am 2. Oktober.
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luchsi35

ich hab es auch gesehen, vergangene nacht.
es war ein wenig anstrengend, mit der überlagerung der simultan dolmetscher, aber spannend.

meine wagschale neigt sich eindeutig zu obama.

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eleonore

Die Nacht war zum Schlafen da, aber ich habe das Rededuell aufgezeichnet und zum Frühstück "genossen" )

Natürlich drücke auch ich Obama die Daumen, aber wenn ich mir überlege, was die beiden Kontrahenten so von sich gegeben haben: ein Rezept zur Bewältigung des Finanzdebakels haben beide nicht vorgelegt. Und das Paket ist ja auch noch nicht fest zugeschnürt. Bush möchte zwar die 700 Milliarden, aber selbst seine eigenen Republikaner sind sich da uneins.

Kritik wird vor allem daran geübt, dass die Spekulanten ungerupft davonkommen sollen, währednd sonst zur Bekämpfung der sozialen Probleme kein Geld da ist.
Angezweifelt wird auch, ob dieses Finanzprogramm überhaupt wirksam ist. Zu überstürzt ist es ausgehandelt worden.

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luchsi35