Internationale Politik So geht das nicht weiter

Karl
Karl
Administrator

So geht das nicht weiter
geschrieben von Karl
Bitte entschuldigt dieses Thema. Es ist euch nicht genehm, ich weiß, aber mir brennt es unter den Nägeln. Ich möchte nicht länger zusehen und schweigen.

Den Menschen in Gaza geht es sehr schlecht. Manche meinen, sie seien selber schuld? Aber sind sie das? Sind die Säuglinge, die sterben, weil sie von Querschlägern getroffen werden oder weil die Krankenhäuser so schlecht ausgestattet sind, dass erkrankten nicht geholfen werden kann, selber schuld?

Schauen wir einem schleichenden Völkermord zu und schweigen? Ich protestiere gegen die unmenschliche Politik der israelischen Regierung. Es ist eine Schande und es ist im Interesse der Israelis, dass sie umdenken! So zerstören sie ihre eigene Zukunft.

John Ging, Direktor von UNRWA, dem Hilfswerk der Uno für die palästinensischen Flüchtlinge in Gaza, warnt vor den Konsequenzen von Gewalt und Elend. "Die Zivilbevölkerung von Gaza bezahlt den Preis für das politische Versagen - und das muss sofort geändert werden", fordert Ging. Sonst verpasse man den Punkt, an dem es keine Rückkehr mehr gebe. "Die Menschen werden sich einer Ideologie von Gewalt und Extremismus hingeben, und es wird immer schwieriger sein, das zu ändern." Ging gibt zu bedenken, dass die Hälfte der Bevölkerung unter 18 Jahre alt ist. "Diese jungen Leute verpassen ihre Ausbildung, denn wir können keine Kreide hereinbringen, keine Notizblöcke, kein Papier für Schulbücher." Diese Blockade, diese Bestrafung der Bevölkerung zerstöre den Prozess, der aus diesem Durcheinander führen könne.
geschrieben von tagesschau.de

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karl
hugo
hugo
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 06.03.2008, 16:43:38
hallo Karl,

in einem anderem Therad schreibt poldi: "die Geschichte wird vom Sieger geschrieben"

und da momentan die Israelis bei der betrachteten lokalen Situation, die Starken sind -so, meine Meinung- gehen Ihre sämtlichen Ansichten von IHREN Befindlichkeiten aus, und die der Palästinenser stehen eben dem gar mächtig im Wege und werden als lästiges Hindernis geflissentlich übersehen, heruntergespielt und mit Gewalt aus dem Wege geräumt.

Karl, Deine Probleme sind deine Gutmütigkeit, Deine Sehnsucht nach Recht und Gesetz und Gerechtigkeit, nach Deinen Vorstellungen,, damit kommst Du heutzutage nicht weit, damit wirst Du ständig mit den jetzt vorherrschenden Gepflogenheiten und Umgangsweisen der gegenwärtigen Sieger in Konflikt geraten.

Da Du nicht in der Lage oder gewillt und bereit bist, Dich der Siegermentalität zu unterwerfen, dich gleichschalten zu lassen, wirst Du auch ständig konfrontiert mit den echten und scheinbaren, den alltäglichen und den periodisch auftretenden Ungerechtigkeiten welche Dir gerade besonders ins Auge stechen.

das mag heute Palästina sein, Morgen der Sudan, übermorgen Afghanistan,,,Du wirst gar nicht mehr fertig werden mit Grübeln und Ärgern, mit Hoffen und Bangen und jede neue Hiobsbotschaft wird Dich in Aufruhr versetzen,, und,,

Du wirst es nicht begreifen wollen das Andere -obwohl sie gerade eine ähnlich gute eigene Lebenssituation durchleben können- die gleichen Bild-, Ton., und Schriftinformationen haben wie DU, zu anderen Ansichten gelangen,,,

Du wirst denken,,oh was sind Die abgestumpft, oder verblendet, oder dickfellig oder oder oder,,
und Du wirst keine befriedigende Antwort bekommen, solange Du nicht gleichzeitig größere Zusammenhänge wie das Gesellschaftssystem, die Gesellschaftsordnung welche das alles so zuläßt und ermöglicht nicht in Frage stellst,,

Wir können nicht Beides haben, also den Kapitalismus und gleichzeitig Gerechtigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit,, das Eine schließt das Andere aus, wir können nur mit unserer Unzufriedenheit -wenn wir uns davon schon nicht trennen wollen, weil uns nichts Besseres einfällt- die Auswirkungen die allerschlimmsten Wucherungen ein wenig behandeln,,,

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hugo
Medea
Medea
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von Medea
als Antwort auf Karl vom 06.03.2008, 16:43:38
Schnelle humanitäre Hilfe wäre über die Luft jederzeit möglich. ....zig tausende Tonnen von Lebensmitteln und sonstigen Hilfgütern abzuwerfen, dürfte doch machbar sein und auch im Interesse der israelischen Regierung liegen. Wahrscheinlich würde sich die HAMAS gründlich bedienen, aber der größere Teil doch hoffentlich die Notleidenden erreichen.
Mag ja sein, daß meine Vorstellung von schneller Hilfe blauäugig ist, aber es wäre doch wenigstens ein Anfang.
Der politische Teil könnte später "beackert" werden.

Medea

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adam
adam
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 06.03.2008, 16:43:38
Du brauchst Dich für das Thema nicht entschuldigen. Was schwebt Dir vor?

Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, wäre eine Unterschriftensammlung im ST. Vielleicht schließen sich andere Foren an? Je mehr, je besser. Das Protestschreiben geht dann an die israelische Botschaft und parallel an die Presse. Entsprechende Verbindungen wären natürlich wünschenswert. Ja, ja ich weiß! Diesmal baue ich die entsprechend teuere Behausung in den Wolken! Aber warum nicht? Es könnte doch klappen?

Da der Protest aus Deutschland käme, wäre mit antisemitischen Vorwürfen zu rechnen. Deshalb schlage ich vor, daß wir uns mit den israelischen Bürgern solidarisch erklären, die an der Grenze zu Gaza Hilfsgüter abgelegt und gegen die Abschottung protestiert haben. Meine Unterschrift hast Du, ob als Nick oder im Orginal.

Oder gibt es andere Vorschläge?

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adam
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf Karl vom 06.03.2008, 16:43:38
Hallo Karl,

An diesen Zustand werden wir rein garnichts ändern können, trotzdem täglich Menschen jeden Alters und Geschlechts sterben.
Alle Völker schauen zu.

Die diesen Zustand beheben könnten, -die Amerikaner- haben es mehrmals versucht aber mit negativen Ergebnis. Auch Herr Bush hatte keinen Erfolg.

Es fehlt die Einsicht auf beiden Seiten sowohl bei den Israelis wie auch bei den Palastinaensern.

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heinzdieter
hafel
hafel
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 06.03.2008, 16:43:38
Wie immer Karl, sind die Leidtragenden einer kriegerischen Auseinandersetzung das Volk. Frieden müssen beide Seiten wollen und das sehe ich leider nicht und sehe somit auch keine greifbare Lösung.

Aktuell:
Das israelische Sicherheitskabinett hat die Armee gestern angewiesen einen totalen Stopp der Raketenangriffe militanter Palästinenser auf israelisches Gebiet zu erreichen. Olmert ließ erklären, der Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen werde weitergehen. Gleichzeitig wolle man sich um eine Fortsetzung des Friedensprozesses bemühen. Beide Seiten machen jedoch weiter. Auch C. Rice traf sich gestern mit beiden Seiten und sagte sie im TV: beide Seiten hätten ihr versichert, den Friedensprozess fortsetzen zu wollen. Ich sehe da wenig Hoffnung. WIR werden da realistisch wenig ändern können.
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hafel

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uki
uki
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von uki
als Antwort auf hafel vom 06.03.2008, 18:12:08
Karl, dieses Thema geht uns alle an und sicher auch jedem nah. Nach menschlichem Ermessen kann keiner von uns das Leid übersehen, das dem palästinensischen Volk widerfährt. Womit ich jedoch in Zwiespalt gerate, sind die Aktionen der Hamas auf der palästinensischen Seite. Doch dem gegenüber steht Israel mit so viel Ungerechtigkeit und Unterdrückung gegenüber den Palästinensern, dass es in mir Empörung aufsteigen lässt. Gleich danach fallen mir wieder die Anschläge der Hamas ein. Doch letztendlich sehe ich die israelischen Vergeltungsakte oder wie man es auch nennen will, mit Grausen. Diese und auch Provokationen z.B. durch den Bau der Siedlungen im Westjordanland.
Wie oft sind schon Friedengespräche in Gang gekommen, die alle zum Scheitern verurteilt waren. Wie es aussieht, zumindest auch verursacht durch die Hamas, die wohl viel mehr erreichen will, als die Erleichterungen für die Palästinenser, die Israel ihnen mit Friedensgesprächen zubilligen würde.

Eine Soforthilfe für die Not leidenden Palästinenser müsste in der Tat möglich gemacht werden.
1. um die Not zu lindern,
2. um Israel ein Zeichen des Protestes zu setzen.


Doch eines ist sicher, karl, unser lesbarer Protest gegen die brutale Gewalt, wird nicht einem einzigen auf der Welt, auch nicht den Palästinensern, wirklich helfen.
Unschuldige Opfer, darunter auch Babys, gibt es jeden Tag auf der Welt. Werden wir dadurch abgestumpft? Ich glaube, nicht wirklich. Eher sind wir, die nicht am Hebel der Politik Sitzenden, in eine Art Resignation gefallen in Anbetracht der vielen Krisenherde und hoffen auf eine politische Wende zum Besseren.





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uki
Karl
Karl
Administrator

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von Karl
als Antwort auf uki vom 06.03.2008, 19:06:20
Zunächst möchte ich mich bei allen Schreibern bedanken, dass sie sachlich geantwortet haben und mich nicht sofort in eine anti-israelische Schublade gesteckt haben. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass die israelische Regierung als der entscheidende Machtfaktor im Nahen Osten die Schlüsselrolle im Friedensprozess spielen muss und dass der eingeschlagene Weg der Kommunikationsverweigerung und der Isolation von Gaza furchtbar falsch ist. Heute Abend hat es auch wieder einen Selbstmordanschlag mit vielen Toten in Jerusalem gegeben. So erzeugt das Morden auf der einen Seite neuen Hass und neues Morden auf der anderen Seite usw. usf. Eine aktive Friedenspolitik muss her und die Blutrache muss überwunden werden.
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karl
vitaraw
vitaraw
Mitglied

Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von vitaraw
als Antwort auf Karl vom 06.03.2008, 22:54:21





ich mag mich irren , aber ich glaube die lösung des nah-ost-konfliktes steht und fällt mit einem starken mann/frau als präsident in den usa .....

damals , 1994 , als im garten des weißen hauses die legendären verhandlungen zwischen arafat rabin und peres per handschlag besiegelt wurden stand ein starker bill clinton hinter den beteiligten ....

was haben wir heute ? ---einen gefährlichen selbstdarsteller der nicht über den eigenen wirtschaftlichen tellerand hinausschauen kann ...

solange bush an der macht ist , gott sei dank ja nicht mehr lange , wird von seiten der usa kein druck auf die parteien ausgeübt ...

ich glaube die rolle eines starken amerikas ist ist in diesem konflikt nicht zu unterschätzen ....

wer der strake mann oder die starke frau sein wird .... ich stehe mir nicht zu es zu beantworten .... nur schlimmer als jetzt kann es ja nicht werden...

ich setze meine hoffnungen auf die wahl ....vielleicht zu unrecht ... aber wie viele unschuldige menschen , kinder , müssen auf beiden seiten bis dahin sterben .....

es ist eine schande wie menschenverachtend auf beiden seiten gehandelt wird .....

oft schon hab ich mich gefragt was wäre gewesen wenn rabin diesem unsäglichen anschlag nicht zum opfer gefallen wäre ... aber diese frage ist genau so wenig zu beantworten wie was wäre gewesen wenn hitler dem anschlag nicht entkommen wäre ....

das schiksal spielt manchmal mit rabenschwarzen karten .... und die kinder der welt müssen darunter leiden




jutta
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vitaraw
Re: So geht das nicht weiter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 06.03.2008, 17:47:29


Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, wäre eine Unterschriftensammlung im ST. Vielleicht schließen sich andere Foren an? Je mehr, je besser. Das Protestschreiben geht dann an die israelische Botschaft und parallel an die Presse. Entsprechende Verbindungen wären natürlich wünschenswert.
[. . . ]
Oder gibt es andere Vorschläge?

adam
geschrieben von adam


Ich weiß zwar nicht, wie ernst dieser Vorschlag zu nehmen ist, da du mich vor kurzem heftig angegriffen hast, als ich eine Briefaktion von amnesty international vorgestellt habe, für diese hat sich nur eine einzige Userin interessiert, die mich um die fertigen Briefe gebeten hat.
Ich gebe aber auf alle Fälle mal einen Link von ai an, unter dem man neue Briefe (in engl. Sprache)finden kann, die man abschicken sollte. Sie richten sich an israelische (Min.-Präs. Olmert) sowie an palästinensche Empfänger (Min.-Präs. Abbas und die Hamas-Führung)mit Kopien an die jeweiligen Botschaften (die Adressen stehen dabei).
Diese Briefe sind nicht sinnlos, wie oft behauptet wird, es gibt Ergebnisse von ai, die belegen, dass sie oft durchaus etwas bewirken können, zumindest wird das Nichteinverständnis mit diesen Praktiken dokumentiert und Öffentlichkeit hergestellt, was auch schon wichtig ist.

Auf dieser Website gibt es auch Informationen zur aktuellen Lage, leider meistens in Englisch.
--
marina

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