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Internationale Politik Sogenannter "Ehrenmord" in Canada

olga64
olga64
Mitglied

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von olga64
als Antwort auf hockey vom 29.01.2012, 22:40:52
In Deutschland metzelten Rechtsradikale innerhalb von einigen Jahren mindestens 10 Menschen hin, nur weil diese keine Deutschen waren.
Weitere ca 140 Leute traf ebenfalls dieses Schicksal, weil diese primitiven Nazis der Meinung waren, Deutschland gehöre den Deutschen. In 30 Jahren der RAF wurden weniger Menschen getötet als seit der sog. Wiedervereinigung.
Vor wenigen Tagen tötete ein Familienvater seine Frau und ein Kind; mit dem noch überlebenden Sohn machte er sich einen schönen Tag, tötete dann auch diesen und sich selbst. Der angenommene Grund: Verschuldung.
Von Ehrenmorden sprach wohl keiner - aber im Resultat ist es sicher das Gleiche.
Ich glaube, wir in Deutschland haben genügend Veranlassung, uns um die eigenen Morde an unschuldigen Menschen zu kümmern und sollten den Canadiern ihre Rechtssprechung selbst überlassen. Olga
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.01.2012, 15:31:05

Ansonsten - klar ist, dass diese "Ehrenmorde" nichts mit dem Islam, sondern mit einer archaischen Praxis zu tun haben, die nur Fundamentalisten gutheißen. Ich habe mit einigen Türken darüber gesprochen, die genauso entsetzt darüber sind wie wir.
Ich hoffe also nicht, dass dieser Thread wieder zu Verallgemeinerungen dient, die letztlich doch nur auf Muslim-Bashing hinauslaufen sollen.
[/quote]


Na Marina, ist das nun ein "schlußwort" oder ein befehl.
Wenn alle diese "ehrenmorde" aber von moslems an partiell vom reinen glauben abgefallen moslems ausgeführt werden, ist es schwierig zu verstehen, daß das mit dem islam nichts zu tun hat.
Auch wenn Du festlegst, daß das klar sein soll.
Wenn ein Moslem sich bei todesdrohung nicht an einen andersgläubigen binden darf, schon gar nicht an einen Deutschen, ist es schwierig zu verstehen, daß das nichts mit dem Islam zu tun hat.
Wenn eine frau, wie die hier genannte Sabatina James eine zwangsheirat verweigert, dann noch zum christentum übertritt und von ihrem eigenen vater mit dem tod bedroht wird, ist es schwierig zu verstehen, daß das nichts mit dem islam zu tun hat.
Übrigens, die familie der jungen frau soll, nach deren aussagen in ihrer nachbarschaft als gut integriert gelten.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von yuna
Yuna,für mich sind die Opfer von "Ehren"morden keine Zahlen, sondern Menschen.

Dann gratuliere ich dir dazu. Das ist aber keine Antwort auf meine Frage.


Außerdem wollte ich nur ausdrücken, dass eben nicht immer nach dem Gesetz oder dem Koran gehandelt wird, aber beides als Vorwand für die "Ehren"morde dient. Selbst vor unseren Gerichten wird ja manchmal sogar milder geurteilt, was ich persönlich einfach nicht verstehen kann und will.[...]

Leider hast du es aber nicht geschrieben. Was du schriebst war, dass meine Behauptung falsch sei und dass, was im Quoran dazu geschrieben wird oder gesetzlich in islamischen Ländern festgelegt ist, nicht praktiziert würde. In beiden Aussagen hast du keinen Platz für Ausnahmen gelassen. Erst später hast du eingeschränkt und dich auf Fundamentalisten bezogen.
Wir zwei kennen uns nicht. Ich kann und möchte nicht raten oder interpretieren müssen, was du gemeint haben könntest. Ich hab darum auch die ganzen Fragen gestellt.
Nicht böse gemeint.


Ich lebe in einem internationalen Stadtteil und arbeite u. a. auch mit Moslems. Die allermeisten sind gut integriert. Es gibt nur eine Sache, über die ich immer wieder stolpere. Das sind die Ehepartner für die Söhne und Töchter. Da darf es meist kein Deutscher sein, vor allem bei den Frauen wird darauf geachtet. Männer dürfen schon eher mal eine deutsche Frau heiraten.
Frauen, die trotz des Widerstandes der Familie einen Deutschen heiraten wollen, haben harte Kämpfe zu durchleben, bis es akzeptiert wird

Aus diversen Gründen lassen sich Frauen offenbar schneller auf den Islam ein, als Männer. Ich vermute da tatsächlich psychologische Ursachen, aber wer weiß. Solange die Frau also noch "rein" ist und kein Feind des Islams, darf sie theoretisch geheiratet werden. Das steht ja auch im Quran, soweit ich weiß.
Bei Frauen, die einen Mann heiraten bevorzugt man natürlich lieber einen Muslim, er ist mit den Gepflogenheiten vertraut, kennt die Sitten und Bräuche und die Gefahr, das Mädchen an eine andere Religion zu verlieren ist nicht gegeben.
Solche "Schrulligkeiten" gibt es ja auch in anderen Religionen und auch Nationalitäten.
Wenn die eigene Kultur sich von der desjenigen, der geheiratet werden will, doch so stark unterscheidet, ist der Familie anfangs irgendwie oft wohler, wenn man doch lieber unter sich bleibt - also Sohn/Tochter jemanden aus der gleichen Nationalität wählen oder zumindest gleichen Glaubens.

Wobei ja gerade muslimische Männer angeblich auch muslimische Frauen bevorzugen.
Da sind dann auch oft Vorurteile und Klischee verbreitet, dass zum Austoben jede Frau gut ist, aber zum Heiraten nur eine muslimische Frau gewählt wird, weil man sich darauf verlassen kann, dass sie noch rein ist.
Aber wo die Liebe hinfällt... am Ende hat dann doch oft das Herz das Machtwort, wenn keine Zwangsehe vorgesehen ist.

@julchentx:
Verstehe meine Beiträge bitte nicht so, dass ich Aussagen des Qurans, die Frau dürfe geschlagen werden, verteidige oder gar befürworte. Es diente rein der Information, um zu verstehen, woher das Verhalten kommt.
Noch mal: Ehrenmorde verachte ich genauso, wie alle anderen hier und sie sind nicht zu entschuldigen. Aber sie sind erklärbar.
Ich wollte damit ausdrücken, dass hier nicht wahllos gemordet wird oder dergleichen, sondern dass es in solchen Fällen Erziehung ist, die zu Überzeugung wurde.

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hockey
hockey
Mitglied

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von hockey
als Antwort auf olga64 vom 30.01.2012, 15:56:21
Frau Olga

trotz Ihres grossen Wissens haben sie scheinbar nicht verstanden um was es geht. Auch wuerden wir uns hier in Canada nicht von Deutschen oder sogar Bayern vorschreiben lassen was unsere Rechtssprechung sein soll. Da sie ja nicht nur in einer Sprache perfect sind habe ich einen meiner Ansicht nach interessanten Beitrag aus der heutigen Globe and Mail hier eingesetzt. (leider nur in English)

Das es sich hier um Verbrechen handelt die auf der Unterdrueckung der Frau basiert sollte auch bis ins Muenchner Scherbenviertel durchgedrungen sein. Die von Ihnen genannten Morde sind schrecklich aber die Gruende koennen nicht in der gleichen " Gegend" gesucht werden wie die Morde an Frauen die dann begruendet werden sie haetten die "Ehre der Familie" beschmutzt.
Hockey

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch heute wieder ein bericht in der Telegraaf !
In Kabul hat ein Afghanische man seine 30 järige Frau
ermordet ! Weil Sie zum dritte mal einen tochter bekommen
hat ! Das Opfer mit Storay als Name, wurde Tot geschlagen !
Am ganze Körper war übersät von schlagspuren !
Auch die Schwiegermutter würde Festgenommen !
Die Hilfsorginisation Oxfam sagt das 87 % der Afganische
Frauen mit physische,Sexuelle und Psychologische sowie
mit gezwungenen Ehe ausgesetzt sind !
Noch nicht mal gesprochen über die Selbsmordraten von
die viele junge Mädchen !
Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 30.01.2012, 14:07:38
So lange Mütter ihre Söhne gegenüber Töchtern als privilegiert erziehen, wird sich die Stellung der Frau nicht verbessern.


Clara, eine Frage:

Wer bestimmt den Erziehungsstil in diesen Familien?
Die Frau etwa?

Meli

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Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yuna vom 30.01.2012, 14:07:35
Yuna,

ich glaube nicht, dass ich von Dir verstanden worden bin.

Was Du mir schreibst als Antwort, ist mir sehr wohl bekannt.

Ich bin hier, also in diesem Kulturkreis aufgewachsen. Wenn ich diesen verlasse, muss ich mich mit den Gepflogenheiten des anderen Landes vertraut machen.

Bei uns war bisher Ehre und Mord nicht vereinbar. Und ich hoffe, ohne ausländerfeindlich zu sein, dass dies so bleibt und wir Richter haben, die Mord als Mord ansehen und nicht mit der Ehre verquicken.

Ich will und werde mich diesbezüglich nicht umstellen.

Und ich wehre mich doch sehr dagegen, dass ich verstehen m u s s , warum es Ehrenmord heißt.
Ich setze eben ein anderes, also mein Verständnis, dagegen.

Für mich ist und bleibt dieser Begriff ein Deckmantel zur eigenen Beschönigung der Tat, seine eigene Nachkommenschaft zu vernichten, weil sie sich nicht an Regelungen des Gehorsams halten wollen oder können.

Für mich ist der Begriff des "Ehrenwortes" eine Entschuldigung, ja ein Schlupfloch und Abschreckungsmittel für andere Frauen. Ich sage das noch einmal in aller Deutlichkeit.

Beim Tod einer Tochter vernichtet Großvater, Vater, Bruder oder Ehemann nicht nur diese, sondern auch die Enkel und Enkelinnen, die diese hätte schenken können, also einen Teil der Zukunft.

Im Falle einer verheirateten gequälten Frau (was sicherlich nicht alle Frauen sind, auch das ist mir klar)
wäre ihre Familie wenig von einer Rückkehr begeistert, wenn sie den erhaltenen Brautpreis für sie! an die Familie des Ehemannes zurückerstatten muss.

Noch einmal zur Verdeutlichung. Es geht mir nicht darum, in eine allgemeine Islamschelte auszubrechen.
Ich halte Begriffe - und darum geht es mir - wie Ehrenmord oder Dönermord für die größten Unwörter.

Alles, was einen Mord, also das Auslöschen eines Lebens aus persönlichen Gründen (ich nehme den Krieg hier ausdrücklich heraus, denn dieser würde eine völlig andere Diskussion benötigen) betrifft, darf m.E.n. nicht sprachlich so verwaschen werden.

Und das haben die canadischen Richter so gesehen und ich bin dankbar dafür.

Meli
uki
uki
Mitglied

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.01.2012, 19:16:59
So ist es Meli!!!
Die größte Schande, also Ehrverlust, ist es, einen Mord zu begehen.
---überhaupt, sich an Schwächeren zu vergreifen, sie bevormunden zu wollen, sie zu bestehlen und das Schlimmste, sie zu morden---
-uki-
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von rolf †
Ich habe mal etwas gesucht, konnte allerdings den Begriff "Ehrenmord" außerhalb der westlichen Berichte nicht finden.
Wer brachte die Verbindung von Ehre und Mord denn in Umlauf?

Nach dem, was ich gefunden habe, unsere Medien. Wie so viele vereinfachte Darstellungen, die gut für Schlagzeilen zu gebrauchen sind.

Daß die Ehre, wie wir sie verstehen, nicht durch einen Straftat, schon garnicht durch Mord, wieder hergestellt werden kann, ist klar, soll wohl auch mit dem Begriff nicht ausgesagt werden.

Mord bleibt ein verabscheuungswürdiges Verbrechen, egal aus welchen Gründen und unabhängig davon, wie er genannt wird.
Re: Sogenannter "Ehrenmord" in Canada
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 30.01.2012, 19:36:10
Rolf,

Wir haben eine lebendige Sprache, dort werden viele, auch unsinnige Begriffe geboren. Das heißt nicht, dass diese deshalb besser werden.

Meli

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