Internationale Politik Sprechende Bilder aus Israel
Noch immer werden keine ausländischen, unanhängigen Berichterstatter in den Gaza gelassen.
Aber das Gebiet vor dem umkämpften Streifen Land ist offen, was ein europäischer TV-Sender (ich habe nicht darauf geachtet,welcher es war) zu einer Reportage benützte, die vorgestern Abend ausgestrahlt wurde. Vielleicht hat es ausser mir noch jemand gesehen.
Und auch da zeigten die Bilder mehr als Israel eigentlich lieb sein kann.
Zigtausende Israeli machen sich ein neues Freizeitvergnügen daraus, auf einer kleinen Anhöhe, den Bombardements auf Gaza zuzusehen. Da sitzen sie in Massen auf einer kleinen Anhöhe , zum Teil mit ihren Kindern, haben Picknickkörbe dabei und Ferngläser , machen sich einen schönen Tag, indem sie zusehen ,wie in einiger Entfernung die Bombeneinschläge im Gaza zu sehen sind und dort die Menschen , überwiegend Kinder, sterben oder verletzt werden.
Plötzlich eine kurze Warnung, dass eine Kassamrakete im Anflug ist. Die Leute starren zum Himmel, beobachten das Geschoss, das dann in ihrer Nähe einschlägt, natürlich niemand getroffen hat und deshalb Gelächter auslöst. Keiner der Zuschauer ging auch nur in Deckung.
Sie kauten unbeteiligt an ihren Brötchen und warten, dass auf der andern Seite wieder ein Treffer als Reaktion gelandet wird.
Nirgendwo eine Spur Betroffenheit oder Mitgefühl mit den Menschen dort. Angst vor den Kassam? Keine Spur!
Mir zeigten diese Bilder zwei Dinge. Zum einen, dass die berüchtigten Kassamraketen höchstens ein Lachen wert sind, zum andern, dass dieser abgrundtiefe Hass der Palästinenser einen sehr lebendigen Hintergrund hat, wobei ich durchaus einräume, dass sich nicht ALLE Israeli ein Tourismusvergnügen daraus machen , dem Sterben im Gaza zuzusehen.
Aber solche Bilder verraten mehr, als es auf den ersten Blick schienen mag!
--
luchs35
Aber das Gebiet vor dem umkämpften Streifen Land ist offen, was ein europäischer TV-Sender (ich habe nicht darauf geachtet,welcher es war) zu einer Reportage benützte, die vorgestern Abend ausgestrahlt wurde. Vielleicht hat es ausser mir noch jemand gesehen.
Und auch da zeigten die Bilder mehr als Israel eigentlich lieb sein kann.
Zigtausende Israeli machen sich ein neues Freizeitvergnügen daraus, auf einer kleinen Anhöhe, den Bombardements auf Gaza zuzusehen. Da sitzen sie in Massen auf einer kleinen Anhöhe , zum Teil mit ihren Kindern, haben Picknickkörbe dabei und Ferngläser , machen sich einen schönen Tag, indem sie zusehen ,wie in einiger Entfernung die Bombeneinschläge im Gaza zu sehen sind und dort die Menschen , überwiegend Kinder, sterben oder verletzt werden.
Plötzlich eine kurze Warnung, dass eine Kassamrakete im Anflug ist. Die Leute starren zum Himmel, beobachten das Geschoss, das dann in ihrer Nähe einschlägt, natürlich niemand getroffen hat und deshalb Gelächter auslöst. Keiner der Zuschauer ging auch nur in Deckung.
Sie kauten unbeteiligt an ihren Brötchen und warten, dass auf der andern Seite wieder ein Treffer als Reaktion gelandet wird.
Nirgendwo eine Spur Betroffenheit oder Mitgefühl mit den Menschen dort. Angst vor den Kassam? Keine Spur!
Mir zeigten diese Bilder zwei Dinge. Zum einen, dass die berüchtigten Kassamraketen höchstens ein Lachen wert sind, zum andern, dass dieser abgrundtiefe Hass der Palästinenser einen sehr lebendigen Hintergrund hat, wobei ich durchaus einräume, dass sich nicht ALLE Israeli ein Tourismusvergnügen daraus machen , dem Sterben im Gaza zuzusehen.
Aber solche Bilder verraten mehr, als es auf den ersten Blick schienen mag!
--
luchs35
Da fehlen mir nun wirklich die Worte. Menschenverachtender gehts ja wohl nicht. Grad kommen mir ganz unchristliche Gedanken, nämlich, dass so eine Rakete vielleicht einmal mitten in dem Haufen gaffender Spanner explodieren sollte.
Ohje, ohje, jetzt werde ich bestimmt als antisemitisch beschimpft oder gar noch schlimmer.
--
woelfin
Ohje, ohje, jetzt werde ich bestimmt als antisemitisch beschimpft oder gar noch schlimmer.
--
woelfin
Re: Sprechende Bilder aus Israel
Zigtausende Israeli machen sich ein neues Freizeitvergnügen daraus, auf einer kleinen Anhöhe, den Bombardements auf Gaza zuzusehen. Da sitzen sie in Massen auf einer kleinen Anhöhe , zum Teil mit ihren Kindern, haben Picknickkörbe dabei und Ferngläser , machen sich einen schönen Tag, indem sie zusehen ,wie in einiger Entfernung die Bombeneinschläge im Gaza zu sehen sind und dort die Menschen , überwiegend Kinder, sterben oder verletzt werden.
eine sehr besondere art sich zu amüsieren, meine ich mal und da "sprechen" die bilder mehr, als ich je vermutet hätte, dass menschen zu so einem tun fähig sind!
wenn es denn dann tatsächlich zigtausende waren, ist alleine das schon verachtenswert!
bei youtube hat es ein video...
--
pilli
Re: Sprechende Bilder aus Israel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
....Wie auch immer: Der Zuschauer, der im Fernsehen die Bilder vom Krieg sieht, erkennt sich in den Menschen, die vom Hügel aus in den für die dort Lebenden zum Gefängnis und zur Hölle gewordenen Gaza-Streifen blicken, wieder – und erschrickt vor sich selbst.
--
mart1
Re: Sprechende Bilder aus Israel
Hier eine solche Verbindung herzustellen, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich - und wohl die meisten Menschen- ist es schon ein Unterschied, ob ich in der Tagesschau/Fernsehen mich wenigstens einmal täglich informiere, was in der Welt passiert. Ober ob ich weiss Gott wie weit fahre, um bei einem solchen Geschehen zuzusehen. Ein bisschen Voyeurismus steckt wohl in allen Menschen drin, aber bei diesen Bildern fehlt mir dafür jegliches Verständnis.
Ich weiss nicht aus persönlicher Sicht, ob es zigtausende Zuschauer sind, aber der etwa 20minütige Film, den ich sah - nicht in der Tagesschau- sagte aus, dass aus dem ganzen Land seit Anbeginn des Krieges israelische Touristen an diese Anhöhen am Gaza fahren, da ist auch die Aussage *zigtausende* ziemlich wahrscheinlich, aber sicher nicht an einem Tag. Dies nur als Ergänzung zu meinem Eingangsthread.
--
luchs35
Ich weiss nicht aus persönlicher Sicht, ob es zigtausende Zuschauer sind, aber der etwa 20minütige Film, den ich sah - nicht in der Tagesschau- sagte aus, dass aus dem ganzen Land seit Anbeginn des Krieges israelische Touristen an diese Anhöhen am Gaza fahren, da ist auch die Aussage *zigtausende* ziemlich wahrscheinlich, aber sicher nicht an einem Tag. Dies nur als Ergänzung zu meinem Eingangsthread.
--
luchs35
Es gibt immer Leute die schauen - egal ob die jetzt bei einem spektakulären Unfall die Einsatzkräfte behindern oder weissgottwohinfahren um alles hautnah mitzubekommen. Katstrophentourismus gibts überall, sei es bei Hochwasser oder einem Bergwerksunglück, oder wie im Inzestfall Amstetten. Soweit sind wir noch gar nicht weg von der Barbarei des Altertums - wir schimpfen zwar drüber, aber viele von uns sind gefühlmässig noch immer dort....
--
simba
--
simba
Wo hast Du denn diese Zahl her? Da findet etwas statt, was man bei uns an jedem Unfallort und jedem angezündeten Haus finden kann, nämlich Gaffer! Wer sich den Bericht selbst angucken will: s.u.
--
kreuzkampus
--
kreuzkampus
das ist nichts neues. auch österreicher fuhren kriegschauen nach ex-jugoslawien. solche "menschen" gibt es wohl überall;(((
--
carlotta
--
carlotta
Kreuzkampus, dieses Video war es jedenfalls nicht, sondern, wie ich schon schrieb, ein etwa 20 minütiger Film, der nichts mit den Tagesthemen zu tun hatte. Er war mit französischer Sprache unterlegt und wurde deutsch übersetzt. Leider bin ich beim Zappen in den Bericht reingeraten und habe nicht aufgepasst, welcher Sender es war, aber ich vermute es war der DRS.
Aber ob diese "Kriegstouristen" Gaffer sind oder nicht, für mich und sicher andere auch war das ein Blick in den menschlichen Abgrund, und ich mag auch keine "Entschuldigungen" dafür suchen, dass so etwas alltäglich ist!
--
luchs35
Re: Sprechende Bilder aus Israel
Nicht nur "Kriegsschaulustige" sind unsere Zeitgenossen, sondern auch Gaffer, die bei jeder Katastrophe mit "Kind, Kegel und Kamera" anreisen.
Ich kann mich noch an die Flutkatastrophe 1962 in Hamburg erinnern, als die Deiche und Rettungswege von Schaulustigen voll zugeparkt waren. Ich war dort im Einsatz. Ein Oberst der Bundeswehr schaffte da schnelle Abhilfe. Er berief per Funk zwei Bergungspanzer nach vorne, die dann alle geparkten Autos vom Deich kippten.
Diese Sensationsgier ist widerlich, aber ebenso nicht neu.
--
hafel
Ich kann mich noch an die Flutkatastrophe 1962 in Hamburg erinnern, als die Deiche und Rettungswege von Schaulustigen voll zugeparkt waren. Ich war dort im Einsatz. Ein Oberst der Bundeswehr schaffte da schnelle Abhilfe. Er berief per Funk zwei Bergungspanzer nach vorne, die dann alle geparkten Autos vom Deich kippten.
Diese Sensationsgier ist widerlich, aber ebenso nicht neu.
--
hafel