Internationale Politik Starker Tobak

Mitglied_bed8151
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Starker Tobak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Avraham Burg will mit seinem Buch "Hitler besiegen" (Link) seinen israelischen Landsleuten ins Gewissen reden. Obwohl, so meine Einschätzung der Lage, die Chancen sind gering, dass sich dafür eine hinreichende Menge Israelis finden und ins Gewissen reden lässt. Die zionistisch begründete mörderische Politik Israels wird wohl weitergehen. Die Täter werden auftrumpfen. Palästinenser, israelische wie außer-israelische, die Opfer, werden auch weiter nichts zum Lachen haben.

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Avraham Burg
Hitler besiegen
Warum Israel sich endlich vom Holocaust lösen muss
Campus, 2009

Avraham Burg spricht aus, was viele in Israel empfinden: Der jüdische Staat ist besessen vom Misstrauen – gegen sich selbst, seine Nachbarn und die Welt um sich herum. Der Holocaust wird als ultimatives Trauma vereinnahmt, um israelisches Unrecht zu legitimieren. Burg kritisiert sein Land als militaristisch, fremdenfeindlich und anfällig für Extremismus. So wird der Weg zu einem Frieden im Nahen Osten immer wieder verbaut. Trotz der großen Bedeutung des Erinnerns an die Opfer ist es Zeit, dass Israelis, Juden und die westliche Welt – allen voran Deutschland – das Trauma des Holocaust überwinden und Israel zu einem neuen Selbstverständnis findet, das auf Freiheit und Demokratie beruht.

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Wolfgang
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Starker Tobak
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2009, 11:20:37
Ins Gewissen reden kann man nur Menschen, die ein solches haben!

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schorsch
miriam
miriam
Mitglied

Re: Starker Tobak
geschrieben von miriam
als Antwort auf schorsch vom 19.09.2009, 11:23:14
Ins Gewissen reden kann man nur Menschen, die ein solches haben!

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schorsch


Nun - wie immer bin ich sehr dankbar, wenn man sich klar und deutlich ausdrückt:
Schorsch - sprichst du Israelis die Existenz eines Gewissens ab?

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miriam

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Re: Starker Tobak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2009, 11:20:37
Danke für den Hinweis, Wolfgang.
Dann möchte ich unbedingt auch auf das sehr wichtige Puch von Ilan Pappe „Die ethnische Säuberung Palästinas“ hinweisen, das eine Fülle von neuen Untersuchungsergebnissen offenlegt, die nur allzu gern von offizieller israelischer Seite und konservativen israel. Historikern unterschlagen oder negiert bzw. als Falschdarstellungen abgestritten werden. Das heißt, ganz so neu sind diese Ergebnisse nicht, Benny Morris hat sie zum großen Teil schon in den 80er Jahren veröffentlicht, allerdings hat Pappe noch viel mehr zutage gefördert, was er sehr detailliert schildert, und er stellt weitergehende Forderungen im Hinblick auf eine Neubewertung der Geschichte der Vertreibung der Palästinenser, die mit grauenvollen Massakern einherging.
Beide gehören zu den sogenannten Neuen Israelischen Historikern , die sich nicht mehr mit der von offizieller Seite verbreiteten Mär „dass der Exodus der Palästinenser 1948 in erster Linie ein Kollateralschaden des israelisch-arabischen Krieges gewesen sei“, zufrieden geben wollen.

Marina
Re: Starker Tobak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2009, 11:20:37

Die Täter werden auftrumpfen. Palästinenser, israelische wie außer-israelische, die Opfer, werden auch weiter nichts zum Lachen haben.
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Wolfgang


Oh ja, das kann man wohl sagen. Den Palästinensern geht es von Jahr zu Jahr schlechter, inzwischen lebt ein großer Teil (im Westjordanland) eingesperrt oder ausgesperrt, wie man's nimmt, hinter ein Mauer.
Ein anderer großer Teil (im Gazastreifen) lebt in allererbärmlichsten Verhältnissen in einem großen Gefängnis, aus dem sie nicht einmal heraus können, wenn sie dringend notwendige medizinische Behandlung brauchen, die sie nur im Kernland Israel bekommen könnten. Auf diese Weise sind in den letzten zwei Jahren Hunderte Menschen gestorben, die nicht hätten sterben müssen. Außerdem ist ein Großteil der Einwohner auf internationale Hilfslieferungen angewiesen, die sie oft nicht erhalten, weil die UN-Organisationen wegen der Blockade daran gehindert wurden, hier nachlesbar: Israel und Besetzte Gebiete.

Ich verlinke einen Artikel über die Untersuchungsergebnissse der UN-Goldstone-Mission (s. u.).
Zitat: "Es liegen Beweise vor, dass Israel während des Gazakonflikts ernste Verletzungen der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts begangen hat . . . Israel hat Handlungen begangen, die als Kriegsverbrechen und möglicherweise als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gelten können. Zum Beschuss von israelischen Zivilisten mit Raketen durch Palästinenser aus dem Gaza-Streifen heißt es, dieser stelle ebenfalls ein Kriegsverbrechen und womöglich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar."

Diese Ergebnisse entsprechen voll und ganz denen, die bereits seit längerer Zeit von Amnesty Internationalhttp://amnesty.21publish.de/koeln-gruppe2415 festgestellt wurden.
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Marina
hema
hema
Mitglied

Re: Starker Tobak
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2009, 11:20:37
Der jüdische Staat ist besessen vom Misstrauen – gegen sich selbst, seine Nachbarn und die Welt um sich herum.


Ich will das nicht beurteilen. Wenn es aber so ist, dann hilft nur eines:

Geschehenes als Schicksal hinzunehmen, zu vergeben um frei zu kommen. Dann ist ein guter und freier Weg in eine bessere Zukunft möglich.

Gott möge ihnen dabei helfen.

Schalom!


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hema

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