Internationale Politik Steinmeier in Afghanistan

Crimmscher
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Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von Crimmscher
Einschätzung und Bilanz des Besuches.

"Wir haben nicht alles erreicht!"

Ich mag mich irren, doch ich hab das Gefühl, dass wir in Afghanistan das Problem und nicht die Lösung sind.

Hamid Karzai windet sich wie ein Aal und verweigert die Unterschrift zu einem Dokument, welches die amerikanischen Friedenstruppen des Mordes an Zivilisten freisprechen soll.

Zwar können zur Zeit Kinder wieder zur Schule gehen, aber wie lange noch?

Die zahlreichen toten Kinder und Zivilisten die auch unter deutschem Schutz ihr Leben liessen, kann man nicht als Erfolg verbuchen.

Allein im Jahr 2013 wurden fast 600 Kinder getötet.

Insgesamt kamen am Hindukusch bisher nach Abzug der Russen fast 14 000 Zivilisten ums Leben.

Daher haben wir tatsächlich nicht alles erreicht.

Gr Crimmscher
Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Crimmscher vom 10.02.2014, 10:40:17
"Ich mag mich irren, doch ich hab das Gefühl, dass wir in Afghanistan das Problem und nicht die Lösung sind."


Das werden die Afghanen unterschiedlich einschätzen.
Den Berichten der unterschiedlichen Hilfsorganisationen, die von Anfang an dabei sind, kann man schon positive Veränderungen entnehmen.
Ich denke da z.B. an die Situation der Frauen, an den Schulbesuch für Mädchen, Veränderungen im Gesundheitswesen...

Allein die Dauer des Einsatzes und die immer noch nicht geklärten Probleme deuten darauf hin, dass der Einsatz gescheitert ist.
Deshalb bin ich für den schnellen Abzug aller Truppen.
Die Hilfsorganisationen werden ohnehin kurz danach abziehen, da die Taliban die Macht übernehmen und ihre bekannten "Segnungen" über die Afghanan "ausschütten" werden.

Deinen obigen Satz würde ich so nicht unterschreiben, da er Ursache und Wirkung in einen falschen Zusammenhang setzt.
Die Einsatzkräfte und Programme der Hilfsorg. haben zwar nicht die Lösung gebracht - waren aber auch nicht- wie du formulierst - das Problem.
Karotti
Karotti
Mitglied

Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von Karotti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.02.2014, 15:43:42
Wenn die Soldaten mal abziehen, wer achtet dann eigentlich darauf, daß niemand die kostbaren Mohnpflanzen auf den Feldern zertrampelt? (Ironie aus)

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Crimmscher
Crimmscher
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Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.02.2014, 15:43:42
Für Karzai sind wir jetzt schon ein Problem, er steht zwischen den Taliban und uns.
Nicht zuletzt sind wir auch für die Mitarbeiter und Sympathisanten der Deutschen das Problem, welches sich zeigen wird, wenn wir das Land verlassen.

Crimmscher
olga64
olga64
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Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von olga64
als Antwort auf Crimmscher vom 10.02.2014, 16:57:03
GAnz schlimm dran sind in Afghanistan ja die Übersetzer,d enen nach ABzug der Militärs vorgehalten wird,dass sie kooperierten mit den BEsatzern. Einige dürfen nun nach Deutschland ausreisen, die der Bundeswehr dort halfen - der Rest läuft Gefahr, umgebracht zu werden.
WArum wird so heiss über Herrn Karzai diskutiert? Diese Zeit ist doch bald vorbei - im März kann er gar nicht mehr antreten und seinen Forderungskatalog an die Nato hat er sicher bis dahin nicht unterschriftsreif vorliegen. Dies ist dann Sache seines Nachfolger, der übrigens auch in Afghanistan gewählt werden wird; auch die Afghanen dürften nicht daran interessiert sein, von deutschen Senioren und deren Sofa-Strategien beeinflussen zu lassen. Olga
Dieter2
Dieter2
Mitglied

Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von Dieter2
Die Frage ist eigentlich sehr einfach zu erklären:
Wer ein wenig von militärischen Problemen, insbesondere, einer Rückführung solcher Kampfeinheiten über mehrere Länder, Bescheid weiß, weiß auch was unserer milit. Führung für riesige Probleme bis zum Jahresende entstehen. Es zählt jeder Tag, jeder Tag der von Karsai hinausgeschoben wird. Ehe eine neue Führung existiert und diese handlungsfähig ist, wird die Gefahr für unsere Soldaten immer größer und die Wahrscheinlichkeit einer Nichteinhaltung des Abzugstermins.
Kasai spielt schon lange ein offensichtlich falsches Spiel, bis hin zu Kungeleien mit denen gegen die wir dort kämkfen....

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Crimmscher
Crimmscher
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Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf Dieter2 vom 11.02.2014, 15:47:55
Wer eigentlich in Afghanistan auf wen schießt ist schon lange nicht mehr zu erkennen.
Erst waren es die Gotteskrieger, dann die Mudschaheddin, Taliban, Pakistani, Russen ,Amerikaner und Deutsche.

Afghanistan ist reich an Bodenschätzen.
Chromerz schlummert am Hindukusch, weltweit gefragt und begehrt für die Härtung von Stahl im Flugzeug- und Maschinenbau.

Aber das Gebiet liegt in den Ländereien der Stämme und Clans, vor allem der Tanai und pakistanischen Wazit.

Afghanistan ist ethnisch und religiös kein homogenes Land

Dass das Interesse besteht, die "Fremden" ausser Landes zu jagen,
ist wohl erkennbar.

Deshalb hält sich Karsai verständlicherweise in allem zurück.

Anders wäre es sein sicherer Tod.

Es geht nicht um Menschenrechte und Demokratie, es geht um die Macht am Hindukusch.

Selbst die Saudis mischen in diesem Spiel mit.

gr Crimmscher
Dieter2
Dieter2
Mitglied

Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von Dieter2
als Antwort auf Crimmscher vom 11.02.2014, 16:41:17
Ich kann Dir nur zustimmen !
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Dieter2 vom 12.02.2014, 10:51:32
Angefangen von den Briten sind bislang alle Kolonialmächte an Afghanistan gescheitert ...schnell weg! Das war ein guter Beitrag Crimm....
olga64
olga64
Mitglied

Re: Steinmeier in Afghanistan
geschrieben von olga64
als Antwort auf Crimmscher vom 11.02.2014, 16:41:17
Deshalb hält sich Karsai verständlicherweise in allem zurück.

Anders wäre es sein sicherer Tod.

gr Crimmscher


Jedem von uns dürfte auch Herr Karsai völlig unbekannt sein. Und ich kann ihn verstehen: warum sollte er wenige Wochen vor seinem Abgang nun doch Dinge initiieren, die doch in der Sicht der anderen dann als falsch beurteilt werden? ER kann es seinem Nachfolger überlassen - wer immer das sein mag.
Karsai ist auch in einer ähnlichen Position wie Obama - wenn einer keine weitere politische Laufbahn mehr vor sich hat, kann er es auch bleiben lassen. Und von Attentaten sind beide bedroht. Olga

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