Internationale Politik Stolz auf die DDR ?

Tina1
Tina1
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Gillian vom 31.10.2014, 11:47:44
zweifle ich nicht mehr so an mir und meinem "Ost-Empfinden", denn man kann Holger Witzel nicht als "Ost-Betonkopf" oder "altes SED-Geschwader" bezeichnen, er war zur Wende 22.
Gi.

Und gerade das das er zur Wende erst 22 Jahre war löst bei mir den Verdacht aus das er doch kaum das wissen kann was andere 40 Jahre erlebt haben. In diesem Alter hat er den Alltag mit Kindern und die damit verbundenen Probleme doch garnicht erlebt.
Also seine Meinung kann sich doch nur auf ein"nachplappern" berufen von dem was er hört, was er hören will. Warum kann er nicht zum "alten SED Geschwader" gehören? Es gab genug SED Genossen die damals 22 Jahre waren? Das verstehe ich nicht. Mit "Schnauze Wessi" zeigt er sein Denken.
Tina
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf nohidi vom 31.10.2014, 18:06:35
OOOOOOH JA! nohidi
lupus
lupus
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Tina1 vom 31.10.2014, 18:40:59
Wenn man in die richtige Richtung tutet wird man eben verstanden.
Du hast ja, wie berichtet, offiziell auch früher in die richtige getönt.

lupus

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ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
..ich habe nun einige Zeit verstreichen lassen und mir die zahlreichen Beiträge seit meiner Einlassung durchgelesen.
Für mich ist es beschämend, mit was für Argumenten immer wieder auf die gleichen Wunden gehauen wird, der ehemalige DDR Bürger als “unmündig“ in dem Sinne hingestellt wird, weil er 40 Jahre nichts begriffen hat.
Jeder kennt vielleicht das Sprichwort:

"Das Ei will klüger sein als die Henne"

Ein jeder hat das Recht darüber zu diskutieren, jeder hat eine eigene Lebensgeschichte und die sollte akzeptiert werden, ohne sie zu bewerten.
Vielleicht sollte sich so manch einer daran erinnern, worin das eigentliche Ziel der 89-ziger Bewegung bestand. Es war nicht das Ziel die DDR aufzulösen, von Wiedervereinigung war nicht die Rede.
Die Bürger waren unzufrieden mit der Politik und was daraus gemacht wurde.
Sie gingen auf die Straße für mehr Demokratie, für mehr Freiheit und für mehr Rechte. Kohl hat seine Chance genutzt und die Wiedervereinigung forciert.
Die blühenden Landschaften lockten, wer sollte da widerstehen?
Der DDR Bürger war überfordert und musste erst lernen, sich in der neuen Welt zurechtzufinden.
Und wie die Entwicklung vorangegangen ist, verdeutlicht nachstehender Beitrag.


25 Jahre Wiedervereinigung

Ich halte nichts von Propagandainformationen, nichts von verkrusteten Unbelehrbaren, die gibt es überall, da muss ich Dutch Recht geben. Wenn solche Infos in einem Beitrag als beispielgebend angeführt werden frage ich mich warum?
Diese „Gestrigen“ widerspiegeln nicht die 17 Millionen ehemaligen DDR Bürger, genau deshalb sind wir ja auf die Straße gegangen.
Ich verüble es keinem Bundesbürger (Westler) wenn er nicht versteht, wie man so 40 Jahre leben konnte, aber ich verüble es ihm, wenn er es bewertet, Ratschläge erteilt und Glossen darüber macht, ohne auch nur 1 oder 2 oder 3 Jahre dort gelebt zu haben. Ein Besuch bei Verwandten widerspiegelt nicht das tägliche Leben.
Lasst uns unsere Vergangenheit und hoffen wir, dass sie sich nie mehr so wiederholt.
Ich persönlich wünsche mir für unser Land mehr Gerechtigkeit auf allen Ebenen (ist der rote Faden sichtbar?).

siebenboerner

lupus
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 01.11.2014, 02:59:01
Zustimmung von lupus
nohidi
nohidi
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von nohidi
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 01.11.2014, 02:59:01
meine unmaßgebliche Zustimmung (hab Dich und Deine immer treffenden Kommentare wirklich sehr vermisst)Ich glaub, wir haben als eine der wenigen Generationen Glück, auf "solche Zeiten" zurückblicken zu dürfen. Meine Großeltern hatten das nicht und wer weiß, was unseren Kindern und Enkeln noch bevorsteht. Das nach wie vor solche Abneigung und Verbissenheit zu spüren ist, das ist mehr als schade und eine vertane Chance. Tina, um einen Namen zu nennen, war genau so ein Teil dieser "Zeiten" wie Dutch und Beide haben Grund mit Stolz auf dieses Leben schauen zu können. Mir hat der Mut gefehlt mit meiner Familie "abzuhauen" war deshalb noch lange kein 1000% Prozentiger und hätte als Wehrpflichtiger durchaus an "der Grenze" Dienst tun sollen. Das ich dem durch Verpflichtung als Soldat auf Zeit, als Ausbilder an der Unteroffiziersschule "Kurt Bennewitz" in Eilenburg entgangen bin macht mich in deren (Tinas) Augen bestimmt wieder zum Mitläufer (???) (Die "alten Säcke", von Stechbart bis Hoffman hab ich fürchten lernen dürfen und gönne ihnen ihre Pensionen. Mögen sie im Altenheim gewindelt und gefüttert ihrem Ableben entgegen sehen)
Was soll man im übrigen davon halten, wenn selbst ansonsten hochachtbare Foristen bei überspitzen, satirischen zum Nachdenken anregenden Buchtiteln in Entsetzen und Schockstarre verfallen?
Justus hat in dieser Beziehung wohl mehr Verstand und "damals", wie Heute, einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden seiner Zuhörer/-Seher/-Leser.

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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 01.11.2014, 02:59:01
.
hallo siebenboerner,

in der realität kannte und kenne ich viele ehemalige ddr-ler,
aber keine,
die derart unzufrieden sind wie einige hier, eigenartig.

gerechtigkeit auf allen ebenen kann es nie geben,
das weisst auch du.
du hast auf vielen ebenen wesentlich mehr als viele andere
in diesem land,
das vor 25 (fünfundzwanzig!!!) jahren wiedervereint wurde,
auch das weisst du,
genauso wie,
dass dein persönliches "mehr" dir von herzen gegönnt ist.

ansonsten halte ich mich, auch in bezug auf evtl. kommentare,
an die empfehlung "SCHNAUZE WESSI"

ich sende dir "ein lächeln für dich"
auf all' deinen zukünftigen wegen.

alles liebe,
margarit

.
Tina1
Tina1
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Tina1
Ich kann nicht verstehen wenn man immer wieder den ehemaligen "Westdeutschen" unterstellt das sie nicht in der Lage sind bei diesem Thema mit reden zu können. Das man ihnen verübelt( siehe siebenboerner) wenn sie das DDR Regime u das was passiert ist bewerten. Warum dürfen sie das nicht? Man muss nicht dort gelebt haben um die Tatsachen zu kennen. Wie die Toten an der Mauer, Verhaften von anders Denkenden, Zwangsadoptionen, Wahlfälschungen, Reiseverbot generell u was das schlimmste war Reiseverbot in den anderen Teil Deutschlands, uvm. Also es geht nicht um das Leben in der DDR was außerdem schwer war, weil es an allen fehlte.

Ich denke das die Westdeutschen bestimmt mehr wussten wie wir die abgeschottet wurden.
Die nichts erfahren haben. Wir in Sachsen hatten nicht mal die Möglichkeit "Westfernsehen" zu sehen.
Was außerdem auch verboten war, das allein ist schon lächerlich. Peinlich von einem Staat wie er die Bürger bevormundet hat, wie er sie entmündigt hat. Die Tatsache widerlegt das wir nicht manipuliert werden konnten, sondern das wir einen eigenen Kopf zum Denken hatten.

Man kann m. E. auch nicht behaupten das alle die auf die Straße gegangen sind nicht die Wiedervereinigung wollten? Ich denke das ganz viele Menschen, in Ost und West und das schon viele Jahre, sich eine Wiedervereinigung gewünscht haben. Vorallem die Tatsache das das Reisen in die BRD verboten war hat keine andere Alternative zugelassen. Wenn das anders gewesen wäre, hätte man sich schon auf den sozialistischen Weg einlassen können, also für Reformen sein können. Aber die wären nie möglich gewesen, denn dann wäre es in den 40 Jahren schon längst passiert. Die Wende war ja auch der Beweis das sich die Mehrheit für die Wiedervereinigung entschieden hat, sonst hätte es sie nicht gegeben.

Man kann die DDR auch nicht mit dem jetzigen System vergleichen, denn jedem war klar, der der geflüchtet ist, der der sich für die Wiedervereinigung entschieden hat, das er sich auf was einlässt: "Es ist nicht alles Gold was glänzt"! Jeder denkende Mensch wusste also auf was er sich einlässt. Ihnen ging es bei ihren Entscheidungen um Demokratie und Freiheit in allen Formen. Und das kann das jetzige System bieten.

Ja es stimmt, jeder hat eine eigene Lebensgeschichte u als ehemaliger DDR Bürger auch seine persönlichen Erfahrungen u sein Wissen über das Leben u über die Politik die geführt wurde.Jeder hat das Recht sich hier darüber zu äußern. Ich habe aber nicht das Gefühl das man das hier nicht akzeptiert oder bewertet. Es stellt auch keiner den ehemaligen DDR Bürger als unmündig hin. Vorallem keine Westdeutschen.

Und es ist auch nicht beschämend wenn immer wieder auf das aufmerksam gemacht wird was an Unrecht in der DDR passiert ist. Vorallem muss man es dann tun, wenn einige "Ehemalige" versuchen das alles was schlimmes passiert ist als "Harmlos" u möglichst als "Nichtig" abtun wollen. Das Ziel ist das das vergessen werden soll, aber das darf nie vergessen werden !
Tina

Gegen das Vergessen

"Leider gibt es einen bedenklichen Trend zur Verklärung des DDR-Unrechtregimes. Dabei dürfen die vielen Schicksale der Opfer der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer und der politisch verfolgten DDR-Bürger nicht relativiert werden noch in Vergessenheit geraten. Wir dürfen die Auseinandersetzung mit der zweiten deutschen Diktatur nicht dem Schönreden der Ewiggestrigen und dem verschleiern der politischen Verharmloser überlassen. Nicht nur für die Opfer der DDR-Diktatur, sondern auch für jeden aufrechten Demokraten ist der Versuch der Geschichtsverfälschung unerträglich."
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Tina1 vom 01.11.2014, 10:26:48
Wie oft warst Du denn im Stasi-Knast, wenn Dir das Schicksal der politisch verfolgten so sehr am Herzen liegt? Ich war mit 17 das erste Mal in U-Haft weil ich beim Konzert "Schwerter zu Pflugscharen" in Saalfeld verhaftet wurde. 1989 saß ich dann mehrfach im Stasi-Kahn, wegen der Montagsdemos in Karl-Marx-Stadt.

Ein Lächeln hat recht, wenn sie sagt, dass wir nicht für die Wiedervereinigung auf die Straße gegangen sind. Wir wollten eine andere DDR. Als die hafels auf die Straße gingen und Kerzen hielten, wurde keine Mensch mehr verhaftet.
circe
circe
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von circe
als Antwort auf dutchweepee vom 01.11.2014, 10:43:19
ich finde, das die Diskutanten, welche den Osten so gut kennen mal schreiben sollten ich in welcher Zeit sie im Osten gelebt haben!
Vor allen bei Tine und klaus würde es mir helfen sie besser zu verstehen!

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