Internationale Politik Stolz auf die DDR ?

silhouette
silhouette
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.11.2014, 11:36:38
Also Wikipedia sieht das anders. Dort heißt es "Fachrichtung" und steht bei vielen anderen, unstrittig naurwissenschaftlichen Bereichen. Ich habe mich natürlich dort vergewissert, bevor ich das geschrieben habe.

Aber es stimmt, erheblich ist das nicht, nur war es für mich ein spaßiger Moment, du verstehen?
Der gebotenen Ernsthaftigkeit des ST entsprechend muss zum Thema gesagt werden, dass nach meiner persönlichen, nicht geringen Erfahrung mit Absolventen von Polytechnischen Oberschulen und erst recht den Erweiterten Oberschulen deren Allgemeinbildung der Allgemeinbildung von West-Abiturienten deutlich überlegen war. Und dazu gehört gerade auch so ein Fach wie Geographie. Inzwischen sind sie alle nochmal stark nach unten nivelliert worden. Man braucht sich nur ein paar Mal Jauchs Millionärssendung anzuschauen............

Und überhaupt: wer hat noch nicht mit dem Finger auf der Landkarte oder dem Globus von einer Reise geträumt? Und dabei ganz gute Kenntnisse wenigstens in der Topographie erworben............
Lindensee
Lindensee
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Lindensee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.11.2014, 11:36:38
...
Sagen wir mal so - die Geographie steht an der Schnittstelle zwischen Geisteswiss. und Naturwissenschaften. Also - Teilbereiche sind stark naturwiss. orientiert.
So gibt es z.B. die Teilgebiete der Geographie "Physische Geographie" oder "Humangeographie" - hier ist die Geographie eine Naturwiss.
...

Hast Du auch Beispiele für die andere Seite der Schnittstelle, die eine Einordnung der Geographie in den Bereich Geisteswissenschaften belegen?

Ansonsten behalte ich in dem Fall dann die Erkenntnisse bei, die ich in meiner DDR-Bildung erworben habe, auf die ich bei aller Bescheidenheit schon etwas stolz bin. (nun kann keiner sagen, dass ich vom Thema abgekommen sei :))
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lindensee vom 23.11.2014, 13:10:06
"Hast Du auch Beispiele für die andere Seite der Schnittstelle..."


Na- z.B. : Wirtschaftsgeographie, Bevölkerungs- und Sozialgeographie...Sprachwissenschaften ...

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Lindensee
Lindensee
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Lindensee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.11.2014, 15:39:26
Danke Klaus, ich gestehe, daran nicht gedacht zu haben.
nerida
nerida
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.11.2014, 15:39:26
"Hast Du auch Beispiele für die andere Seite der Schnittstelle..."


Na- z.B. : Wirtschaftsgeographie, Bevölkerungs- und Sozialgeographie...Sprachwissenschaften ...

der Oberbegriff ist hier wohl "Kulturgeographie"
lupus
lupus
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf wandersmann vom 23.11.2014, 09:39:00
Das hast du etwas sehr vereinfacht dargestellt.Problem ist doch immer die Grenzziehung.

lupus

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ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf Tina1 vom 01.11.2014, 10:26:48
..nun habe ich wieder viel Zeit verstreichen lassen und ich bin eigentlich schockiert über das Hin-und Her, Für-und Wider.
Tina1:
Ich verstehe deine Argumentation nicht vollumfänglich.
Du hast was anderes erlebt als ich. Ich akzeptiere deine Erfahrungen, Erlebnisse und dein Leben.
Du bist freiwillig anscheinend freiwillig ausgereist, ich entnehme dies, weil du im Lager warst.
Du hast, zumindest am Anfang, nur positive Erfahrungen mit der „Neuen Welt“ gemacht, was bei mir nicht der Fall war.
Ich stamme auch aus Sachsen, dem Tal der Ahnungslosen.
Meine Grenze war Polen, wir bekamen null Infos und wir hatten keine Mauer vor den Augen.
Unser Problem war, dass die Tschechen und die Polen tagsüber alles weggekauft haben und wir tatsächlich vor leeren Geschäften gestanden haben.
Der Unmut war unübersehbar und die Regierung musste und hat gehandelt.
Niemand behauptet hier, dass wir zufrieden waren. Wir hatten uns mit der Situation liiert. Über die tatsächlichen Machenschaften und die Verbrechen hat doch die überwiegende Mehrheit erst Kenntnis erlangt, als die Stasizentralen gestürmt wurden und nach und nach die Wahrheit zutage kam.
Ich war entsetzt darüber, wie jeder andere auch.
Es steht auch außer Frage, dass dies geahndet werden muss.
Mein damaliges Rechtsempfinden bestand darin, dass, genauso wie heute, die bestehenden Gesetze geachtet und eingehalten werden mussten und müssen. Wer dagegen verstößt, musste mit Konsequenzen rechnen. Ob diese angemessen und gerecht waren, steht hier nicht zur Beurteilung.
Ich habe mich daran gehalten und es stimmt nicht ganz, dass man in der DDR nicht seine Meinung sagen durfte. Kritisch wurde es erst dann, wenn die Meinungsäußerung den Systemsturz zum Inhalt hatte.
Freilich war es nicht schön, dass man bevormundet wurde, dass man nicht reisen konnte wohin man wollte. Ich habe mir darüber nicht ständig Gedanken gemacht, denn dafür war mir mein Leben zu kostbar. Wir sind jedes Jahr in Urlaub gefahren und hatten nie das Gefühl, etwas zu vermissen.
Es gab keine Infos über die westlichen Urlaubsländer und daher entstand auch kein Bedürfnis.
Das ist bei jedem verschieden und ich möchte nur, dass dies auch so akzeptiert wird.
Ich verbiete niemandem das Wort wenn es sachlich ist. Jeder darf und soll seine Meinung zum Ausdruck bringen, vorurteilsfrei und ohne Belehrungen.
Mich widert es an, wenn der DDR Bürger ständig mit dem Unrechtsstaat in Verbindung gebracht und ihm ein schlechtes Gewissen suggeriert wird. Wir haben dort gelebt und die Mehrheit hat darauf gehofft, dass es besser wird. Deshalb gab es die Montagsdemos. Die Montagsdemos sind territorial sehr unterschiedlich abgelaufen. In den grenznahen Gebieten gab es mehr Unmut als im Tal der Ahnungslosen.
Ja, es gibt noch „eingefleischte“ Kommunisten, genauso wie es in der BRD Altnazis gibt.
Es gibt aber auch eingefleischte Kommunisten, die von der Bundesregierung hofiert und unterstützt werden. Warum und weshalb, kann sich jeder selbst zusammenreimen.
Die Wiedervereinigung war überstürzt und der Einigungsvertrag ein einziges Flickwerk.
Ich halte den Machern aber zugute, dass es für alle Neuland war, niemand hatte Erfahrungen. Leider sind dabei viele Schicksale auf der Strecke geblieben. Was ich bemängle ist, dass man bis heute nichts daraus gelernt hat. Man kann einen Menschen nicht einfach in eine Schublade stecken und hoffen, dass daraus ein anderer Mensch wird, dankbar und verständnisvoll. Es sind 25 Jahre vergangen und die Mehrheit hat sich integriert wohlwissend, dass es noch gravierende Unterschiede zwischen den Ost-und Westdeutschen gibt.
Was die Aufarbeitung der Geschichte der DDR betrifft, so habe ich meine Bedenken, dass sie jemals gerecht und sachlich erfolgt.
Es gehört nicht nur der Unrechtsstaat mit seinen Bürgern aufgearbeitet, sondern es gehört auch dazu, wie und in welcher Form die DDR abgewickelt wurde.
Der Treuhand wurde Straffreiheit zugesichert und das macht man nicht aus einer Laune heraus, sondern aus der Tatsache, dass die Treuhand nicht immer Gesetzeskonform gehandelt hat.

Klaus,
deine Argumentation über die Rentenhöhe ist unsachlich, weil du verschweigst, dass die Lebenshaltungskosten von heute auf Morgen drastisch angestiegen sind.

Übrigens:
Die DDR (der Unrechtsstaat) wurde 1972 durch die BRD völkerrechtlich anerkannt sowie deren staatliche Souveränität.

..ein_lächeln….


Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Tina1
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Tina1:
Du hast was anderes erlebt als ich. Ich akzeptiere deine Erfahrungen, Erlebnisse und dein Leben.
Du bist freiwillig anscheinend freiwillig ausgereist, ich entnehme dies, weil du im Lager warst.
Du hast, zumindest am Anfang, nur positive Erfahrungen mit der „Neuen Welt“ gemacht, was bei mir nicht der Fall war.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich


Ich werde dir mal in Etappen antworten, wenn du mich persönlich ansprichst. Obwohl ich schon alles gesagt habe u daher mit dem Thema eigentlich abgeschlossen hatte.

Also ich habe tatsächlich am Anfang nur gute Erfahrungen gemacht, ich hatte mich ja auch freiwillig für diese "Neue Welt" entschieden. Wir haben alle sehr schnell einen Job im öffentlichen Dienst bekommen.
Ich weiß aber auch das viele der "Zurückgebliebenen" negatives erlebt haben, allein durch Arbeitslosigkeit. Deshalb akzeptiere ich auch deine Erfahrungen u deine Meinung.
Ich weiß aber auch das gerade am Anfang unabhängig von der gewonnenen Freiheit in aller Form, es auch große Chancen gab, vorallem für die jüngeren Bürger, einen neuen Start ins Berufsleben zu finden. Das heißt es gab neue Studienrichtungen u. Berufsausbildungen. Meine Schwiegertochter zb. die Abitur hatte aber nicht studiert hat, hat ein Studium über das Finanzamt zum Finanzinspektor begonnen. Sie hat dieses Studium mit "sehr gut" bestanden u bekam dann ziemlich schnell einen Chefposten.
Für sie hat sich die Einheit mehr als gelohnt, denn sie war nicht nur Beamtin sondern sie hat sofort sehr gut verdient. Wenn die Wende nicht gekommen wäre dann wäre sie für immer "medizinische Assistentin", was Laborarbeit im Krankenhaus beinhaltet, mit niedrigen Gehalt geblieben. Es gab für sie in der DDR keine Studienrichtung die sie wirklich interessiert hätte. Was sie eventuell wollte dafür hat sie keinen Studienplatz bekommen.
Mein Sohn hat auch sofort umgeschult u einen kaufmännischen Beruf erlernt. Er war damit die ungeliebte Arbeit als Monteur los. Und solche Beispiel gibt es zu hauf.
Tina
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 25.11.2014, 01:44:42

Über die tatsächlichen Machenschaften und die Verbrechen hat doch die überwiegende Mehrheit erst Kenntnis erlangt, als die Stasizentralen gestürmt wurden und nach und nach die Wahrheit zutage kam. Ich habe mich daran gehalten und es stimmt nicht ganz, dass man in der DDR nicht seine Meinung sagen durfte. Kritisch wurde es erst dann, wenn die Meinungsäußerung den Systemsturz zum Inhalt hatte.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

Das Ausmaß was wirklich alles noch passiert ist haben wir wirklich erst nach der Wende erfahren. Aber trotzdem haben die Menschen sehr viel gewusst, auch im Tal der "Ahnungsgslosen"(Sachsen).
Man hat doch in seiner Umgebung mit bekommen was mit Menschen passiert ist wenn sie den Mund aufgemacht haben u. wenn sie in die Freiheit wollten. Man hat mitbekommen wenn Leute in den Knast kamen was dann mit den Kindern passiert ist. Man hat erlebt wie die Stasi mit Leuten umgegangen ist die den "Ausreiseantrag" gestellt haben. Es gab auch die Verwandten im Westen über die man vieles erfahren hatte.In den letzten Jahren ist soviel durchgesickert von dem was alles durch sie Stasi passiert ist.

Es stimmt auch in keinster Weise, das man seine politische Meinung sagen durfte, was aber zur Meinungsfreiheit unbedingt gehört. Gerade deshalb sind doch tausende in den Knast gekommen, nur weil sie ihre Meinung zur Politik des Staates gesagt haben.
Das hat alles nichts mit Demokratie zu tun und so kann auch kein Sozialismus funktionieren, wenn es nur eine Meinung geben darf "die Partei hat immer recht"!
Und nicht nur du hast dich an die Regeln gehalten sondern der Großteil der Bevölkerung, weil es garnicht anders ging.

Übrigens:
Die DDR (der Unrechtsstaat) wurde 1972 durch die BRD völkerrechtlich anerkannt sowie deren staatliche Souveränität.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

Das wurde unter anderem auch für die Bürger der DDR getan. Man wollte im Gegenzug erreichen das die politische Führung der DDR die Reisefreiheit in den Westen lockert, also das man bei bestimmten Anlässen Reiseerlaubnis bekommt, das das nicht nur für Rentner gilt. Und das man über Ausreiseanträge das Land verlassen kann, was natürlich nicht öffentlich gemacht wurde aber auch das sickerte durch und es begann das stellen dieser Anträge. Darüber gab es eine Vereinbarung in der Helsinkikonferenz. Ist dir das entgangen?
Tina

"Die Konferenz war von einem Tauschgeschäft geprägt: Für den Ostblock brachte sie die Anerkennung der Grenzen der Nachkriegsordnung und einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit dem Westen. Im Gegenzug machte der Osten Zugeständnisse bei den Menschenrechten."
Dies begünstigte die Gründung von zivilgesellschaftlichen Helsinki-Komitees in zahlreichen Ländern ebenso, wie es die Argumentationsbasis der westlichen Staaten stärkte, als sie im Rahmen der KSZE-Folgekonferenzen die Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten in den Staaten des Ostblocks einforderten. Zudem stützten sich auch die Bürgerrechtsgruppierungen in den Ostblockstaaten auf die Schlussakte, um ihren menschenrechtlichen Forderungen Nachdruck zu verschaffen."
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Tina1 vom 25.11.2014, 13:42:51
Es stimmt auch in keinster Weise, das man seine politische Meinung sagen durfte, was aber zur Meinungsfreiheit unbedingt gehört. Gerade deshalb sind doch tausende in den Knast gekommen, nur weil sie ihre Meinung zur Politik des Staates gesagt haben.


das ist stuss ...

ich fürchte , dass sich hinter deinem wortreichen "tina1" auftritt hier im ST anderes verbirgt .

aber wer weiss es schon ?

sitting bull

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