Internationale Politik Stolz auf die DDR ?

lupus
lupus
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Lindensee vom 26.11.2014, 17:33:25
Die sonderbaren Aufgaben existierten tatsächlich.
Ein guter Kollege von mir mußte an seinem vorherigen Arbeitsplatz Meldungen über den betrieblichen Kohlevorrat an die Stasi machen.
Sie mischten sich in alle Belange ein.

lupus

PS.:Er hatte einen Vorgesetzten, der ein unerträgliches Ekel in allen Schattierungen war. Dieser hatte bereits drei angenehme gute Kollegen böse hinausgegrault und arbeitete nun an ihm. Mein Kollege wußte sich nicht mehr zu helfen und schrieb darüber in den "Kohlebericht".
Diese Handlung brachte ihn nach der Wende aus seinem Arbeitsverhältnis, während das Ekel Karriere machte.
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lindensee vom 26.11.2014, 17:33:25
"Innerhalb der Mitte der Gesellschaft wurde die Stasi ganz sicher als spaltendes, unterdrückendes Etwas empfunden."


Empfunden ist gut - sie war es und zwar im Sinne der vom Volk nicht gewählten - selbsternannten unumschränkten Machthaber.
Ihre Aufgabe bestand darin, jede Bestrebung der Gesellschaft ( du schreibst "Mitte der Gesellschaft") in Richtung "Reisefreiheit - Meinungsfreiheit - Pressefreiheit" ... ( u.a. Forderungen der Demonstranten v. 1989) mit allen Mitteln zu unterdrücken.

Es ist völlig uninteressant und keineswegs bestimmend, dass z.B. die Stasi sich noch um die v. dir genannten lapidaren Dinge kümmern sollte.
Sie war auch nicht "eine Art "Mädchen für alles"", wie du es fast liebevoll ausdrückst, sondern ein Unterdrückungsinstrument der wenigen herrschenden SED-Bonzen gegenüber der DDR-Bevölkerung.

Wenn SB- das als Vorbild, Vorstufe oder "Probelauf" für die gewünschte kommunistische Gesellschaft ansehen sollte - dann "Prost Mahlzeit".
nixe44
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von nixe44
Kaspertheater läßt grüßen...

DDR-Unrechtsstaat, wer will das bezweifeln... ich nicht

DDR ist gescheitert an hausgemachten Fehlern und Problemen...
so kann man es auch nennen, entspricht aber nicht der Wahrheit

Bürger der DDR kannten Arbeitslosigkeit nur aus Erzählungen der Alten.
stimmt, doch es gab genügend Nichtarbeitende mit Höchstgehältern, meine nicht die Beschäftigten der Firma "Horch und Guck".
In jedem Großbetrieb gab es Leute(nenne es mal nicht Beschäftigte),
die mit durchgefüttert werden mußten, teils als Aufseher, Agitator, Parteisekretäre(in jeder Abteilung einer),Betriebsgewerkschaftsleiter(in jeder Abteilung einer), nicht zu vergessen die Arbeiter, die mangels Material zeitweise keine Arbeit hatten und unaufgefordert während der Arbeitszeit den Betrieb verließen um private Dinge zu erledigen, z.B.während der Arbeitszeit gefertigte Konsumgüter nach Hause zu fahren.

Wie sagte doch einst unser Honni:"Aus den Betrieben ist noch viel mehr herauszuholen", manche nahmen´s zu wörtlich.

nixe, die sich immer vor der Parteizugehörigkeit(SED) gedrückt hat und kein Radießchenkommunist ist(innen weiß, außen rot)

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von dutchweepee
Je länger ich hier in diesem Thread lese, desto stolzer werde ich eigentlich darauf, dass wir in der DDR trotz westlichem Embargo und Finanz-Boykott jeden Tag lecker satt wurden, meine Schulmilch für 12 Pfennig in der kleinen Pause bereit stand und in der großen der Gummi-Adler für 75 Pfennig ...mit Götterspeise! :)

Belogen wurden eigentlich die Westdeutschen, die in der BILD lesen mussten, dass es in der "Ostzone" kein Mehl, Zucker, Gries etc gäbe und diese dann gnädig in die Westpakete packten. Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs

Ich wusste in der 10. Klasse, dass ich mit 27 Dipl.-Ing. sein werde, wenn ich fleißig bin. Ich wusste im Alter von 10 Jahren, dass ich in der DDR nie arbeitslos oder obdachlos sein werde oder gar Hunger leiden müsste. Ich bin ab 17 bis 1987 jedes Jahr nach Rumänien, Bulgarien und Ungarn getrampt und habe mit sexy Mädels am FKK-Strand "gebadet". :)

Mein Sohn wurde vom ersten Lebenstag an perfekt umsorgt, geimpft und betreut. Das war beispielgebend! Den ersten Bettler habe ich im Dezember 1990 in einer Fußgängerzone von Nürnberg gesehn.

Mir hat das MfS nie weh getan, außer dass ich nicht Betreuer in einem Studenten-Camp für außländische Studenten sein durfte, weil ich "politisch nicht zuverlässig" war und das mein Zelt geklaut wurde, während ich bei einem Konzert "Frieden schaffen ohne Waffen" festgenommen wurde und vor der Lampe saß. Diese Vorfälle und Biografien gabs aber auch in Gorleben, Wackersdorf und andernorts im freien Westen und auch Berufsverbote für Störenfriede wie mich - ich aber durfte kostenlos studieren mit Stipendium - sogar zweimal.

Es hätte alles prima so weiter gehen können - von mir aus - wenn mich dieser Bonzen-Staat nicht mit Presse, Literatur und Fernsehen verdummt und belogen hätte.

Ja aber so lügen die staatlich hofierten Miosga-Kleber-Qualitäts-Medien jetzt auch? Also warum zur Hölle bin ich 1989 auf die Straße gegangen?

Noch vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich je soetwas schreibe, aber dieser Thread und die Polarisierung und Kriegshetze in den Medien haben mich wirklich verändert und sehr sehr wütend gemacht. Ich habe seit August keine Tagesschau mehr angesehn. Die gehörte mal seit dem 12ten Lebensjahr zu meinem festen "Tagesdienstablaufplan". Ich ertrage aber das Lügen-Geschwafel nicht mehr und informiere mich nur noch im Netz und auf WDR-5.

p.s.: Tina1 würde jetzt tippen: "Das wäre dann meine unmaßgebliche Meinung" ...aber sonen Blödsinn schreibe ich nicht.
sammy
sammy
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von sammy
als Antwort auf dutchweepee vom 27.11.2014, 01:47:52
Es hätte alles prima so weiter gehen können - von mir aus - wenn mich dieser Bonzen-Staat nicht mit Presse, Literatur und Fernsehen verdummt und belogen hätte.

...nun komme ich tatsächlich ins Grübeln, wenn "alles prima" war warum mussten dann diese Bonzen noch "verdummen und belügen??? tz tz tz!

sammy
adam
adam
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 27.11.2014, 01:47:52
dutch,

Du hast immer noch nicht verstanden, daß die DDR-Bürger nach 1990 nicht in die ausbeuterischen Arme der Westbürger gefallen sind, sondern ins reale Leben. Die Versäumnisse der SED in 40 Jahren DDR haben bis heute etwa 2 Billionen Euro gekostet, wobei jeder Euro hart verdient war, produktiv verdient war. Herbei schwätzen mit ideologischer Träumerei funktioniert bei Euros nicht. Das wußten schon die eiszeitlichen Mammutjäger.

Wären damals 10 Mann im Gras gelegen und hätten denen, die wirklich jagten, vorgeschrieben, wie sie jagen müssen und denen dann auch noch die Beute wegnehmen wollen, was wäre wohl passiert?

Im besten Fall wären die im Gras liegenden Schwätzer arbeitslos geworden.

--

adam

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 27.11.2014, 11:10:28
Wären damals 10 Mann im Gras gelegen und hätten denen, die wirklich jagten, vorgeschrieben, wie sie jagen müssen und denen dann auch noch die Beute wegnehmen wollen, was wäre wohl passiert?
geschrieben von adam


nun ja ...

sie hätten wahrscheinlich ein "demokratisches" parlament eröffnet , den ganzen zinnober in gesetzte gegossen und das schaupsiel dann soziale marktwirtschaft getauft .

10 mann auf des toten manns kiste ...

ho ho ho und ne buddel voll Rumverschnitt .

sitting bull
Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 27.11.2014, 01:47:52
"Es hätte alles prima so weiter gehen können - von mir aus - wenn mich dieser Bonzen-Staat nicht mit Presse, Literatur und Fernsehen verdummt und belogen hätte."


Da bist du also auf die Straße gegangen und hast dafür gekämpft, das alles so weiter gehen kann?
Das wäre doch aber nicht nötig gewesen, denn die anderen Hunderttausenden sind auf die Straße gegangen, dass ES NICHT SO WEITER GEHT.
UND- das war gut so!

ÜBRIGENS!
Warum dann die Bonzen überhaupt lügen mussten, wo doch alles so gut war, dass es hätte so weitergehen können, erschließt sich sicher auch nur dir - mir nicht.
Bernd511
Bernd511
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von Bernd511
als Antwort auf dutchweepee vom 14.10.2014, 11:22:57
Wenn man Eure Texte so liest dann müsst Ihr ja wirklich in einem eigenen Staat DDR gelebt haben,Ich werde in der BRD von heute bespitzelt überwacht, kann keine Meinung offen sagen ohne Folgen habe einen Nachbarn welcher dauern neue Schikanen ausdenkt und bin deshalb oft auf dem Gericht. In der DDR hatten sie ja gar nicht die Möglichkeiten wie heute. Ich war weder bei der FDJ noch bei irgend einer anderen Partei und habe ruhiger und "besser" gelebt wie heute. Auch konnte ich 2 mal nach dem Westen fahren und meine Verwanden besuchen. Wer pfiffig war fand immer eine Niesche und es ging ihm und seiner Familie gut.Mit Staatsratseingaben usw konnte man viel erreichen.
olga64
olga64
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Re: Stolz auf die DDR ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bernd511 vom 08.12.2014, 12:56:09
Geht es bei Ihnen um der Deutschen liebsten Sport (nach dem Fussball) der Nachbarschaftstreitigkeiten? Merke: die Definition für Rechtsstaat lautet nicht unbedingt, dass gerade Sie Recht bekommen. Ihnen wünsche ich nur eine grosszügige Rechtsschutzversicherung, die ihre Gerichtsausflüge finanziert und dass Sie dadurch nicht zu einem vom Steuerzahler finanzierten Sozialfall werden, weil es doch zu teuer wird. Aber auch dann fänden Sie sicher eine MÖglichkeit, die kapitalistische Gesellschaft für Ihr grausames Schicksal verantwortlich machen zu wollen. Olga

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